Huhu ihr lieben Mitfühlenden und Berater.
So langsam weiss ich wirklich nicht mehr, was oder besser wem ich glauben soll.
Die Aussage mit den Zysten kam von der Klinik-TÄ. Es ist ihre Einschätzung, dass es wahrscheinlich keine PKD wäre, ob da noch ein anderer Doc zur Rate gezogen wurde, ist mir nicht bekannt. Wie man das klinisch unterscheidet und ob es verschiedene Zystenarten gibt, weiss ich als Laie natürlich nicht.
Für mich passen gefährliche Zysten und passable Nierenwerte irgendwo nicht so ganz zusammen.
Danke für die Futtertips, aber momentan wäre ich schon froh, wenn er überhaupt mal wieder Appetit entwickelt und mehr frisst, als eine Stubenfliege.
Katerchen frisst nur winzigste Häppchen und das nur wenn kein Wasser zugemengt wurde, dann verschmäht er es ganz, was jahrelang überhaupt kein Problem war und gern genommen wurde. Trinken wird er vermutlich auch nicht, ich kann ihn ja nicht 24/7 beobachten und verfolgen, das wäre auch kontraproduktiv. Nichtmal seine heißgeliebten "Schmuggel-Perlen" nimmt er an und somit auch keine Medis. Er schnurrt, nimmt eines, kaut dreimal drauf und spuckt es aus. Auch wenn es pur und nicht manipuliert ist. Es ist zum Haare raufen. Ich habe das Gefühl er vermisst seine kleine Trockenfuttergabe, oder zumindest den täglich wiederkehrenden Ritus, der damit zusammen hängt, wenn mein Mann schlafen geht.
Heute mittag war ich mit ihm beim Stamm-TA, weil er viele Stunden nur apathisch rumlag, nicht pinkelte, gar nichts mehr angenommen hat und irgendwie nicht ansprechbar war. Die Blase ließ er sich auch nicht tasten.
Ich sollte zur Sicherheit vorbeikommen, es wurde ganz undramatisch ein bißchen Blut genommen, weil man drastisch gestiegenen Kreatinwert vermutete, der ihm den Appetit nimmt und vielleicht Übelkeit beschert.
Der Kreatinwert lag heute mittag bei 1,13 was ja eigentlich nicht schlecht ist und sogar eine Senkung zum letzten Wert darstellt.
Seine Blase ist nicht bedrohlich voll (Tastung und Ultraschall) und wer nicht trinkt, kann wohl auch nicht wirklich viel pinkeln. Alles was er heute absetzte war ein recht gelber kleiner Fleck, also stark konzentrierter Urin, was logisch und auch nicht gut ist.
Seine Nieren wurden noch einmal geschallt, der Stamm-TA sah darauf nichts zystisches. Blutwerte von der TK wurden per Fax angefordert, aber sie haben dort leider nicht mal ein großes Blutbild gemacht, obwohl das eigentlich angesprochen wurde und wir davon ausgegangen sind, dass es zur bessren Diagnostik auch gemacht wird, was schon dem Laien irgendwie logisch erscheint
Der Stamm-TA riet ihn einfach mal Katze sein und in Ruhe zu lassen. Nicht dauernd an ihm herum zu quetschen und zu zerren, um ihm Medis einzugeben, etc., damit er wieder etwas ankommen kann. Auch mein Mann und ich sollten uns etwas beruhigen, um eine bessere Ausstrahlung zu haben. Nicht, dass uns das selbst nicht klar wäre und wir uns bemühren einfach normal mit ihm umzugehen, aber als fühlendes Wesen kommt man nicht umhin sich um den Kleinen zu sorgen, auch wenn man ihn nicht bedrängt sofern es vermeidbar ist und einfach in Ruhe läßt, bis er von sich aus kommt.
Bei neuerlichem Harnstau wolle er ihn unbedingt selbst sehn, sofern es in die Praxiszeiten fällt. Hoffen wir mal ganz fest, dass es erst gar nicht dazu kommt.
Die TK-Ärtzin rief dann auch endlich zurück. Das Gespräch war leider nicht grade harmonisch. Sie hätte den Eindruck ich würde alles in Frage stellen, was sie dort machen, es gäbe kein Ärzte-Halter-Vertrauensverhältnis usw.
Insgeheim glaube ich, es war nicht erwünscht öfters nach zu fragen, oder Vorschläge und Alternativen zu bringen.
Ohne zuviel darauf herum reiten zu wollen (es geht hier ums Katerchen und nicht darum zu meckern), fällt es mir doch arg schwer vollstes Vertrauen zu gewähren, wenn ich mitlerweilen den 4. Ansprechpartner habe, selten Zeit ist mir Diagnosen verständlich und ausführlich zu erklären, weil "die Bude brummt", oder schon die nächste OP wartet und man mit unfertigen Aussagen stehen gelassen wird, die einen ganz tief in die Magengrube treffen. Mal davon abgesehen, dass erweiterte Medikamentation und/oder Diagnostik (wie ein Antibiogramm) vom Halter angeregt und vorgeschlagen werden muss und nicht von der TK her angeboten wird (auch wenn es teuer ist und manche Halter aus Kostengründen vielleicht ablehnen). Ohne externe Tips, wüßte man ja gar nicht, was noch alles möglich ist. Vielleicht haben wir schlichtweg eine andere Ansicht von laiengerechter Aufklärung und Fragenbeantwortung, die uns besorgten Tiereltern einfach drücken, weil wir es nicht besser wissen.
Es wurde mir gesagt, man habe sich sehr viel Zeit für die Ultraschall-Untersuchung genommen und die Zysten wären sehr klein und schwer zu sehn. Sie geht jedenfalls davon aus, dass es mit guter Wahrscheinlichkeit keine PKD ist und man könne sowohl uns, als auch dem Stamm-TA die Ultraschallaufnahme zeigen. Das wurde eigentlich für die Abholung angekündigt, erfolgte aber dann nicht. Wie und auf welcher Grundlage man die Art von Zysten differenziert hat, weiss ich nicht.
Zumindest schien sie auch der Meinung zu sein, dass es vertretbar wäre die Medis eher weg zu lassen, wenn sie nur unter Zwang verabreicht werden könnten. Heute hab ich leider noch gar nichts davon in ihn rein bekommen
Die offen im Raum stehen gelassene Aussage, dass eine Penisamputation vielleicht nicht der Wahrheit letzter Schluss wäre, wurde heute endlich erklärt.
Eine Engstelle soll ja da sein, weil das Katheterschieben einmal schwer und beim zweiten Mal nur mit Spülen überhaupt ging. Verstopft war er - nur weiss keiner so genau, wodurch eigentlich, weil es keine Kristalle und Steine gibt. Verdächtigt werden immer noch Fibrin, Zellklumpen, Entzündungsprodukte, usw. - oder eben eine Verkrampfung.
Eine Engstelle könnte man mit einer Penisamputation theoretisch beheben, nicht aber wenn es Verkrampfungen durch die i. Zystitis wären. Deswegen wäre die OP nur ein Versuch. Entkrampfende Mittel für Zuhause gibts leider immer noch nicht, ich hab jetzt nur das Metacam.
Onsior soll im Grunde das Gleiche sein wie Metacam und auch nicht mehr, oder weniger schädlich für die Nieren, wurde mir gesagt.
Revet RV 18 habe ich jetzt auch da, leider nicht in der Katze.
Ich überlege die ganzen Tabletten zu zermahlen und mit etwas Wasser in eine Spritze auf zu ziehen. Vielleicht leckt er es ja ab, wenn ich Schnute, oder Pfötchen damit benetze? Hat da jemand Erfahrungen dazu, ob sowas klappen kann, oder einfach weggeschleudert wird? Ich möchte die teils abgezählten Medikamente ja nicht mit Schnapsideen verwursteln.
Noch eine ganz dumme Frage:
Sollte es wieder zu einem Harnverschluss unbekannten Ursprungs kommen, wäre es eine Möglichkeit erst einmal ein stark entkrampfendes Mittel zu spritzen, ehe man wieder einen Katheter schiebt? Gibt es denn Mittel die sehr schnell wirken und das erzielen könnten? Ich weiss jetzt nur von Buscopan, aber nicht, wie schnell und stark es wirkt und ob ein Ergebnis in einem Zeitrahmen zu erwarten wäre, der bei Harnstau keine gefährlichen Wartezeiten abverlangen würde.
Bei jeder Narkose in der er zum Katheterisieren lag, entkrampfte sich jedenfalls nichts, dass etwas abfliessen konnte und ich nehme an auch bei einer Narkose dürfte sich eine Entkrampfung einstellen, wenn der ganze Kerl schlaff wird?
Wenn man überhaupt mal wüßte, ob es jetzt wirklich Pfropfen, oder verkrampfte Engstellen gibt, wäre man einer Lösung vielleicht schon näher und könnte besser einschätzen, ob eine Penisamputation eigentlich Sinn macht.
Bleibt momentan nur das Warten aufs Antibiogramm und das Hoffen, dass er bald wieder frisst und trinkt, die Medis irgendwie einnimmt, aus seiner Melancholie kommt und nicht wieder verstopft - dann bliebe wohl nur noch die Amputation zu versuchen.
Auch wenn er sich noch viel zurück zieht und irgendwo herumliegt, wie eine Flunder, wo er sonst nicht ruht, zeigt er zumindest wieder etwas mehr Interesse an seiner Umwelt. Vögelchen schaun & Frischluft tanken am Fenster und Schmusen wollte er auch ein bißchen.
LG.