Umzug mit ehemaligem Streuner

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12. März 2023
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Hallo zusammen,

ich möchte meinen Kater und mich vorstellen. Mein Name ist Laura, ich bin 23 und lebe auf dem Land. Mein Kater heißt Mitchell, ist ca. 12 Jahre alt (Einschätzung vom Tierarzt) und kam als Streuner zu uns.

Aktuell lebe ich mit meiner Familie in einem Haus mit Garten. Mitchell kam vor über drei Jahren zu uns, als er in größter Not war. Sein Zustand war damals sehr schlecht, er hat sich viel mit anderen Straßenkatzen angelegt und einige Verletzungen davongetragen. Es hat eine Weile gedauert sein Vertrauen zu gewinnen, da er merklich von Menschen misshandelt wurde, oftmals durch Tritte. Er hatte sehr große Angst vor Füßen und Schuhen.

Inzwischen geht er nie länger als zwei Stunden von unserem Grundstück weg, in den kälteren Nächten schläft er immer bei mir in meinem Schlafzimmer. Seit seiner Kastration ist er wahnsinnig lieb und zutraulich. Auch unseren Zuwachs, die kleine Katze meiner Schwester, toleriert er. Für ihn ist es kein Problem sowohl drinnen, als auch draußen zu leben, aber er benötigt beides, da er inzwischen älter ist und man ihm seine Jahre im Freien und den harten Überlebenskampf anmerkt. An fremde Menschen gewöhnt er sich nur langsam, da sich bislang nur meine Familie und ich uns um ihn gekümmert haben. Leider ist er nicht stubenrein, das ist der einzige Haken. Daher meldet er sich immer pünktlich bei uns, wenn er einen "Spaziergang" alleine machen muss. An ein Katzenklo konnte er sich einfach nicht gewöhnen, aber bisher war das noch kein allzu großes Problem, da er jederzeit hinausgehen konnte.

Nun habe ich jedoch ein großes Problem und bin absolut ratlos...
Ich werde voraussichtlich nächsten Monat ausziehen. Ursprünglich war der Plan, Mitchell bei meinen Eltern zu lassen, da er ja an diese Umgebung gewöhnt ist und ich ihn jederzeit besuchen könnte.
Jedoch verlieren meine Eltern unser Haus und können voraussichtlich nur mit der Katze meiner Schwester umziehen. Ich kann und will es nicht übers Herz bringen, Mitchell hier zurückzulassen, da er sich auch so an uns gewöhnt hat und bei uns wohnt.
Ich ziehe jedoch vorübergehend für ca. 1 - 2 Jahre in ein Haus mit großem Hund, bis meine Wohnung leer wird und renoviert ist. Ich würde Mitchell sehr gerne mitnehmen, habe jedoch Angst, dass ich ihm durch den Umzug zu viel zumute, vor allem wenn der Hund noch dazukommt.

Zuerst muss ich jedoch meine Vermieter überreden, dass ich ihn überhaupt mitnehmen darf. Ich möchte meinem Kater einen schönen Lebensabend bieten und für ihn da sein. Ich kann nicht zulassen, dass er hier bleibt und die neuen Hausbesitzer ihn vergraulen oder schlecht behandeln.

Hat jemand Tipps oder Erfahrungen mit solch einer speziellen Situation?
Ich bin gerade wirklich verzweifelt, muss wahnsinnig viel weinen, weil ich Angst habe ihn zu verlieren.
Für eure Antworten wäre ich sehr dankbar.

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A

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Hallo und willkommen von den Geschwistern Duman&Damla und der Ex-Streunerin Joseva sowie den beiden MagnifiCats (Personal).

Mitchell ist ja ein ganz süßer schöner und beeindruckender Racker!
Leider können die MagnifiCats (drei Katzen und zwei Menschen) wenig zu Deiner Frage beisteuern, das wäre alles nur Spekulation und Theorie.
Aber wir wünschen Euch von Herzen, das hier die richtigen auftauen, die Dir kompetenten Rat geben können – denn solche Streuner-Experten gibt es hier, wie zB @Taskali
 
Erstmal vorab: Du darfst ihn dort gar nicht einfach zurücklassen, dass würde einer Aussetzung gleichkommen und die ist strafbar. Das nur der Form halber, denn das möchtest Du ja eh nicht.

Jetzt zu Deinem Problem:

Du sagst, dass Du in ein Haus ziehst in dem ein großer Hund lebt. Was meint das genau? Welche Situation würde der Kater dort vorfinden? Hast Du dort eine abgeschlossene Wohnung? Könnte der Kater weiterhin nach draußen? Wie "kontrolliert" lebt der Hund dort?

Je nachdem wie das dort vor Ort ausschaut wird es erfolgsversprechender oder weniger erfolgsvorsprechend, wenn Du ihn dort mit hin nimmst. Also dass er sich da dann auch wohlfühlen könnte.

Ausprobieren kannst Du es natürlich so oder so, wenn der Vermieter es erlaubt, zurücklassen ist wie gesagt wirklich keine Option (zumindest dann nicht, wenn die zukünftigen Bewohner des Hauses sich nicht bereiterklären sich zu kümmern), aber je nachdem wie die Umstände vor Ort sind kann es halt sein, dass es für ihn eventuell besser wäre, wenn Du statt dessen ein anderes, verständiges Zuhause für ihn suchst. Oder ihn halt zur Not ins Tierheim bringst, auch wenn Dir das vielleicht erstmal herzlos erscheinen mag.

Aber das kommt meiner Meinung nach sehr darauf an, worauf sich der Kater dort einstellen müsste bzw. woran er sich gewöhnen müsste und wie die Umstände dort vor Ort wären.
 
Hmmm....Hallo aus der Ferne von mir und meinen diversen Streunern und Ex-Streunern.
Bei mir ist vor kurzem ein Exemplar eingezogen, der auch kein Katzenklo kannte. Er bevorzugte Dreckwäsche, bis ich ihn mal in flagranti ertappte und flugs aufs Katzenklo 50cm entfernt setzte...
Das musste ich noch 2x wiederholen und dann hatte er es kapiert.
Kollegin von mir hat nen Kater, der auch nicht im Haus aufs Klo will. Der will in die Garage in sein dortiges Klo und setzt sich geduldig neben die Terrassentür wenn es drückt.
Also, mit bisschen probieren und Geduld, könntest Du ihn durchaus ans Katzenklo gewöhnen. Bei Streunern funktioniert es gut, wenn man mit Erde/Sand-Streu-Gemisch anfängt. Erde/Sand kennen sie ja von draussen. Manchmal hilft es auch, Hinterlassenschaften draussen aufzulesen und ins Katzenklo zu verbuddeln und so dem Streuner zu signalisieren wofür diese komische Kiste eigentlich gedacht ist.
Richte Dich darauf ein dass Du ihn mitnimmst und dann alles so einfach wie möglich gestalten für den Herren.
Kennt er Hunde? Kennt er DIESEN Hund? Wäre es möglich die zwei noch in der vertrauten Umgebung aneinander zu gewöhnen?
Ich hab vor kurzem einen zweiten Hund aufgenommen und stehe grad auch vor dem Problem dass ein paar meiner Katzen so gar nicht damit einverstanden sind dass da nun ne zweite grosse Flohtüte hier rumhampelt und die ist auch noch viel aktiver als die alte, gewohnte... :massaker:
Einer meiner Ex-Streuner kam einfach mal gar nicht mehr rein für mehrere Tage. So langsam wird's und wir finden ne Routine.
Die beinhaltet genug Zeit für die Katzen und bedeutet für beide Hunde dass sie spätabends im zweiten Schlafzimmer eingesperrt werden und schlafen müssen, während meine Katzen um mich rumwuseln können und meine ungeteilte Aufmerksamkeit haben.
Während ich grad schreibe, sitzt der Ex-Streuner (der in meinem Avatar)grad schnurrend auf meinen Schoss und ist froh dass kein Hund da ist.
Tiere kapiere schnell und nehmen gerne Regeln und Strukturen auf und verlassen sich drauf. Der Streuner auf meinem Schoss weiss einfach, dass die Hunde jetzt nicht mehr rauskommen bis morgen früh und darauf verlässt er sich.
Gib Deinem Katerchen Beständigkeit in der neuen Umgebung. DU bist da. Das ist das Wichtigste. Direkt gefolgt vom Futter natürlich.
Die Wohnung würde ich so gestalten dass der Kater ganz viele Rückzugsmöglichkeiten hat. Sowohl zum schlafen, als auch zum flüchten. Deckenhohe Kratzbäume und Catwalks entlang der Wände sind ein Muss. Überlege Dir ob Du es schaffst, den Hund (zumindest vorübergehend) aus Deinem Schlafzimmer zu verbannen und das zum Hoheitsgebiet fürn Kater zu erklären. Dann kann er nachts ungestört bei Dir schlafen und mit Dir kuscheln.
Ich denke es ist möglich ihn mitzunehmen. Wird anstrengend für alle Beteiligten, aber machbar. Wenn Katzen sich erstmal ihren Menschen gesucht haben, dann wollen sie bei ihm bleiben und die Umgebung wird dann doch zweitrangig. Ja man sagt, dass Katzen Revierbezogen sind. Ich bin 2x umgezogen in den letzten 6 Jahren und alle Katzen mit mir. Die Alteingesessene Konnte ich noch am selben Tag rauslassen. ICH musste nämlich raus und sie rannten mir hinterher. Ging ich ins Haus, kamen sie im Gänsemarsch wieder mit rein.
Klär es schleunigst mit dem Vermieter. Sag ihm was Du uns geschrieben hast, sag ihm wie sehr Du leidest und wie sehr der Kater leiden würden und natürlich dass Du für alle Kosten aufkommst die anfallen könnten. Zerkratzte Tapeten oder so. Da muss ja nicht ins Detail gehen, nur Bereitschaft signalisieren dass Du für Schäden aufkommst guten Gewissens, weil es keine geben wird. :aetschbaetsch2:
Spiele es in Gedanken durch, setze es alles schon mal visuell um, damit Du weiss was auf dich zukommt und dann plane und organisiere und pack das Katerchen ein und nimm ihn mit zu Dir.
Einen so alten Haudegen in ein Tierheim zu bringen, fände ich persönlich unklug. Er wird dort wahrscheinlich wieder zu 100% Streuner mit Angst vor Menschen und anderen Tieren und Geräuschen usw. und wird somit der letzte sein der vermittelt werden kann.

Du kriegst das hin!
 
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