Nach 2 Jahren Zusammenführung erneut versuchen?

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Silja

Silja

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7. März 2011
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Hallo Leute,

seit Monaten herrscht Stress zwischen meinen Katzen.
Baffy war im März krank und hatte am Anfang Schmerzen, wodurch sie Aggressiv gegen über Tinka wurde.

Auch nach der Krankheit hat sie das Verhalten beibehalten. Es ist zwar wesentlich besser geworden, doch Tinka leidet unter Baffy.

Baffy kam als Einzelkatze zu uns mit etwa 2 Jahren, nun ist sie etwa 4 jahre alt. Sie zeigte deutlich Anzeichen dafür dass sie nicht allein sein wollte (Tapete kratzen, hat nach 3 Wochen angefangen uns anzugreifen, Schwanzjagen, manchmal selbstverletzendes Verhalten, kann nicht allein bleiben.)
Tinka zog ein und Baffy wurde ruhiger und ausgeglichener.
Die Zusammenführung verlief ruhiger als erwartet und nach einiger Zeit konnte man deutliche Annäherungsversuche erkennen.
Baffy und Tinka wurden und werden nie engste Freunde werden, aber sie akzeptierten sich und haben oft mit einander gespielt, zusammen Mist gebaut und sich gelegentlich mal geputzt oder zusammen vom Balkon geschaut und selten nebeneinander gelegen. Aus meiner Sicht war es mehr als ich befürchtet hatte, da lt. TH meine Baffy die größte Zicke sei und im TH alle anderen Katzen geärgert hat.
Baffy reagiert bei stressauslösenden Faktoren (Futterzeit nicht eingehalten, Neue oder umgestellte Möbel, irritierende Geräusche und stärkere Veränderungen im Tagesablauf) mit Unruhe und Frustration, die sich dann auch mal gegen Tinka richtete. Dies war aber meist schnell vorbei, sobald der stressauslösende Faktor beseitigt oder, wie z.B. bei den Möbeln, ausgiebig untersucht wurde.

Seit ihrer Krankheit hat sich das Verhältnis gewandelt. Baffy wurde wie gesagt aggressiv gegenüber Tinka und fing an sie dauerhaft zu mobben. Etwa 2 Wochen lang gab es nicht eine Minuten in denen beide Katzen wach waren und Baffy nicht auf auf Tinka losgegangen wäre. Das war im März.

Wir hatten eine THP hier. Bachblüten sollten Baffy nun wieder die nötige Ruhe und Ausgelassenheit geben, die sie auch dringend brauchte. Leider ging der Schuss nach hinten los. Baffy wurde unter den Bachblüten wieder aggressiver. Sie war unruhig, fing an sich zu kratzen und massiv zu lecken, auch das Niesen (was seit 5 Wochen weg war) fing wieder an. DIe THP sagte mir, dass es sein kann, dass das eine Wirkung nach wenigen Tagen aber auch erst nach Monaten auftreten kann und so wartete ich ab. Als sie dann 2 Tage später auch noch DF bekam, kontaktierte ich die THP. Sie sagte, dass ich die Bachblüten absetzten soll, dass es zwar selten sein, aber Baffy eine Allergie gegen Bachblüten entwickelt haben könnte. Die Bachblütentherapie dauerte insgesamt 7 Tage.
Nach dem Absetzten wurde der DF sofort besser, das häufige spontane Putzen, häufiges Kratzen und auch das Niesen blieb, wenn auch deutlich reduziert.

Vor etwa 2 Wochen war ich bei einem TA, dort wurde bei Baffy Plaque und Karies (oder doch Zahnstein) festgestellt. Dieser wird am 18.06. entfernt. Dort will ich dann auch gleich Bluttest machen, um bestehende Krankheiten auszuschließen, die das Niesen und den Juckreiz verursachen.

Soviel zur "kurzen" Vorgeschichte.

Aktuell ist es so, dass Baffy allgemein unruhig ist, aber in manchen Situation auch ihre Ruhe wiederfindet z.B. Sonnenbaden auf dem Balkon. Besonders Abends ist sie aber sehr gestresst, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich ihr die Leckerlie und die Katzenmilch versage. Das aggressive Verhalten von Baffy kommt eher Abends vor, oder am WE, da sich ja der Tag vom Wochentag unterscheidet.

Zwischen den Katzen kam und kommt es nicht zu kampf. In der Regel faucht Tinka, Baffy versucht sie mit der Pfote (meist ohne Kralle) zu erwischen und Tinka flüchtet, in eine Ecke wo sie dann von Baffy bedrängt wird.

Auch bei Tinka hat sich das Verhalten inzwischen eingeprägt. Sie ist manchmal recht ängstlich und geht zeitweise tagsüber nur selten auf Klo. Um Baffy macht sie mittlerweile einen großeren Bogen (außer es gibt was zu Fressen) und faucht, wenn Baffy sich ihr nähert.

Leider verwechselt Tinka Baffy's Verhalten oft mit einer Spielaufforderung, was zu neuerlichen Problemen führt. Meiner Ansicht nach hat Baffy probleme richtig auf Katzenart zu kommunizieren, dass ist uns schon sehr oft aufgefallen.

Was wir bisher unternommen haben:
Mal abgesehen von TA-Besuche und Schmerzreduzierung, kam folgendes zu Einsatz
- vermehrtes Spielen mit Baffy
- Clickertraining
- mehr ablenkende Faktoren auf dem Balkon ( Riechstrecke, Windspiele etc.)
- versucht Rückzugsmöglichkeiten für Tinka zu schaffen (mit mäßigen Erfolg, da sie sie nicht nutzt)
- Bachblüten
- bevor es zum Angriff kommt, lenken wir Baffy ab und loben sie, wenn sie sich stattdessen in ihrer "Wutkiste" austobt oder am Spielzeug oder Kratzbaum auslässt.
- in ganzen schlimmen Fällen, haben wir mit Sprühflasche gedroht

So, ich habe mich jetzt sehr kurz gehalten, auch wenn es nicht so aussehen mag. :wow:

Ich habe die Hoffnung, dass Baffy nach der OP und der damit verbunden Schmerzfreiheit auch wieder ruhiger wird und sich zu ihrem eigentlich Wesen entsinnt.
Dennoch macht es für Tinka keinen Unterschied mehr, wie Baffy auf sie reagiert. Ich kann Tinka leider nicht erklären, dass Baffy nach der OP evtl. wieder ganz lieb sein wird und sie sich ihr wieder nähern darf. So dass sich evtl. auch Baffy wieder von Tinka provoziert fühlt.
Deshalb glaube ich, dass das Verhältnis dauerhaft bestehen bleiben wird und hier für eine machbare gute Lösung für alle beteiligten gefunden werden muss.

Mir kam die Idee nach der OP und deren Nachwirkung mit der Zusammenführung noch mal komplett von vorne anzufangen. Aber macht das überhaupt noch sinn? Kann das überhaupt funktionieren?

Ich bin für jede Meinung und auch Anregung, wie ich die Lebensqualität für Tinka und Baffy steigern kann sehr dankbar. Ich bin allmählig mit meinem Latein am Ende und viele Dinge können aus der Ferne vielleicht besser beurteilt werden, als von meinem (recht emotionalen) Standpunkt aus.

Bitte bitte helft mir, denn ich möchte keine meiner beiden Katzen verlieren, ihnen aber auch nicht nötig Stress zufügen, wenn sie es vielleicht woanders besser hätten.

Grüße
Silja

P.S. tut mir wirklich leid, dass es so viel ist.
 
A

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Hat keiner eine Idee? Oder eine Anregung für mich? Nichts wie ich meinen Katzen noch helfen könnte?

Eine Möglichkeit die erneute Zusammenführung zu gestalten würde wie folgt aussehen:
Tinka zieht für einige Monate zu meinem Partner, bis sich beide Katzen wieder "beruhigt" haben und vollständig gesund sind.
Anschließend würden wir wir dann die langsame Zusammenführung machen, wie wir sie auch damals gemacht haben.

Günstiger wäre evtl. auch wenn Tinka für etwa ein Jahr bei meinem Partner bleibt, da wir dann sowieso in eine größere Wohnung umziehen und die Katzen da quasi auf neutralen Boden zusammen kommen.

Aber vielleicht ist das auch alles egoistisch und würde für die Katzen unnötigen Stress bedeuten. Dass beide Katze für einige Zeit "Einzelgänger" sind, darüber mache ich mir weniger Sorgen, da beide nicht sehr Artgenossenfixiert sind und mehr Menschen brauchen.

Was meint ihr dazu?

Ich bin würde mich über jede Anregung freuen.

Gruß
Silja
 
Hallo Silja,

so zu lesen hast Du schon viel versucht und die Lage ist verzwickt...
Ich verstehe nicht ganz warum Du Baffy die Milch und die Leckerchen versagst, hat das gesundheitliche Gruende?
Baffy scheint frustriert und nicht ausgelastet, Du erwaehntet vermehrtes Spielen und clickern, macht ihr das noch immer?

Ich wuerde glaube ich so vorgehen, bis zu der OP und dem Blutresultat Baffy weiterhin auspowern, Feliway Stecker verteilen (jetzt schon), die beiden mit einem T shirt abreiben und regelmaessig gegenseitig beduften um die Situation nach der OP nicht schlimmer zu bekommen, da man oft liest, durch die Arztgerueche usw kaeme es zu Auseinandersetzungen.
Zeigen die Ergebnisse keine gesundheitlichen Auffaelligkeiten (uebrigens toll, dass Du das alles abchecken laesst), wie waere es denn wenn Du eine Tierpsychologin einschaltest, die sich vor Ort ein Bild von der Lage macht?
Da der Begriff Psychologe nicht geschuetzt ist, wuerde ich bei den Verbaenden nachschauen, wer gelistet und in Deiner Naehe ist.
Ich hatte darueber mal eine Psychologin bestellt, die ich ganz toll fand. Sie blieb bei dem Erstbesuch fast 2 h und hat sich alles angeschaut, angehoert.
Ihre Tips fand ich sehr hilfreich.

Ich wuensche euch viel Erfolg!
 
Vielen Dank für deine Antwort.

Falls der Text zu lang ist, bitte bis zum letzten Absatz scrollen! :)

Die Leckerlie und Milch habe ich ihr aus zwei Grunden weggenommen.
Zum einen weil ich einfach so erschrocken war über die so schnell voranschreitende Zahnverschlechterung. Vor 3 Monaten war es leichte Rötung des Zahnfleisches. Zwei Wochen später war sie weg. Leider lässt Baffy alles mit sich machen außer ins Maul schaune. So dass mit das Vorranschreiten völlig entgangen ist. Jedenfalls war mein Gedanke das in der Milch auch Zucker ist. Diese bekommen sie war nur Abends und nur ein kleines bisschen, aber egal. In der Zeit hat sie auch vermehrt Maltpaste, Globili und eben Leckerlie bekommen. Alles mit Milchzucker, den ich irgendwie dafür verantwortlich mache (oder machen will). Leckerlie enthält kein Zucker, aber TroFu war mir eben schon immer ein Dorn im Auge.
Der zweite Grund, der dann auch schlaggebend war, war eben dass die Symptome eben nicht nur auf eine Krankheit hindeuten, sondern auch eine Allergie dahinter stecken könnte. Milch und Leckerlie (Maltpaste mit einbezogen) werden nun weglassen. Falls Bluttest nichts ergibt, dann machen wir eine Ausschlussdiät aber vor der OP will ich jetzt auch das Futter nicht umstellen.

Baffy wird hier immer noch quasi rund um die Uhr bespaßt :D auch mit Tinka zusammen, da mit sie vielleicht mal wieder näher zusammenrücken. Funktioniert ganz gut, aber leider nicht sehr lange. Das Clickern ist ohne Leckerlie recht schwierig geworden. Wir benutzen jetzt Trockenfleisch als Leckerlie, aber Baffy wär nicht Baffy, wenn sie mich dabei nicht mit einem Blick ansehen würde der sagt: "Sach ma spinnst du, ick mach hier nüscht, wenn de mir nisch ma wat ordentliches hin tust, dat trockenzeug kannst ma schön selbst essen." Und ja das schafft sie alles in einem Blick unterzubringen :D

Die Sache mit dem T-Shirt, oder auch Handtuch oder sonst was ist bei Baffy kein Problem, aber Tinka ergreift sofort die Flucht, wenn ich nur mit nem Taschentuch winke. Für sie ist das der absolute Horror.

Feliway-Stecker hatten wir damals auch. Wir haben auch verschiedene getesten, also auch die, die es bei Fressnapf und so gibt. Alles ohne erkennbare Wirkung. Aber stimmt, könnten wir mal wieder reinhängen, stört ja nicht. Feliway Spray habe ich auch hier. Laut Anleitung, soll man sich das in die Hände sprühen und Katze leicht einreiben. Ich habe das einmal geschafft. Tinka war danach zeitweise völlig verstört und haut auch hier sofort ab, sobald sie das Fläschen nur riecht.

Katzenpsychologen wäre sicher eine gute Idee, da ich mich aber für das Thema interessiere und das auch selbst "studieren" will bin ich sehr sehr anspruchsvoll. Aber das ist ja nicht das größte Problem. Da Baffy nun schon seit 3 Monaten quasi dauerhaft krank ist und nun auch noch die OP ansteht fehlt uns einfach im Moment das Geld um es ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Wir haben zwar schon vor der Anschaffung vorgesorgt und haben Reserven, aber ich frage mich eben auch, was ist wenn das nicht alles war, wenn Tinka auch noch krank wird, oder eine weitere OP nötig wird. Dann würde es wirklich eng aussehen.
Aber ich hatte mich hier auch schon mal erkundigt, nach Tierpsychologen. Da ich nun mal sehr anspruchsvoll bin, habe ich dann auch nur eine gefunden, die interessant wäre, da sie sich auf Katzen spezialisiert hat und die ist Dank ihres Bekanntheitsgrades nicht grad günstig.

Zusammenfassung:
- Baffy hat evtl eine Allergie und es schadet ihr zusätzlich.
- Baffy wird immer noch täglich vermehrt beschäftigt und vor allem vor drohenden Angriffen abgelenkt, sowie wenn Tinka auf Katzenklo geht
- Clickertraining wird noch gemacht, aber "Erfolg" ist von Baffy's Laune abhängig
- Feliway-Stecker kommen heute noch wieder zum Einsatz
-für einen Psy. fehlt uns im Moment das Geld

Grüße
Silja
 
Da Baffy nun schon seit 3 Monaten quasi dauerhaft krank ist und nun auch noch die OP ansteht...
Ich meine, das ist der Knackpunkt. Denn die 2 haben sich ja ca 2 Jahre lang bis letzten März gut verstanden
Tinka zog ein und Baffy wurde ruhiger und ausgeglichener.
Die Zusammenführung verlief ruhiger als erwartet und nach einiger Zeit konnte man deutliche Annäherungsversuche erkennen.
Baffy und Tinka wurden und werden nie engste Freunde werden, aber sie akzeptierten sich und haben oft mit einander gespielt, zusammen Mist gebaut und sich gelegentlich mal geputzt oder zusammen vom Balkon geschaut und selten nebeneinander gelegen. Aus meiner Sicht war es mehr als ich befürchtet hatte, da lt. TH meine Baffy die größte Zicke sei und im TH alle anderen Katzen geärgert hat.
Aber das liest sich nach einer richtig guten Katzenfreundschaft an, also die 2 können sich gut verstehen, und von daher meine ich, dass sie eine Trennung/erneute Zusammenführung nur irritieren würde.
Denn das ändert ja nichts daran, dass Baffy gesundheitlich angeschlagen ist.
Da gilt es erstmal "abzuwarten" (nicht passiv, dazu später) bis sie wieder gesund ist, dann wird sich ihr Verhalten auch wieder ändern.
Gesundheitlich angeschlagene Katzen sind aggressiver, stressanfälliger und dazu kommt noch, dass Baffy sowieso eine niedrige Frustrationstoleranz hat...

Das mit der Allergie, den Zähnen etc muss abgeklärt werden und geschieht ja in nächster Zeit.
Bis sie wieder gesund ist, kannst du nur versuchen, weiter am Ball zu bleiben, sie vermehrt zu beschäftigen, auszupowern. Mach mit ihr regelmäßige Spielstunden - der Frust, worüber auch immer, muss raus.
Etwa 2 Wochen lang gab es nicht eine Minuten in denen beide Katzen wach waren und Baffy nicht auf auf Tinka losgegangen wäre. Das war im März.
Und in letzter Zeit nicht mehr? Versuch jeglichen Stress zu minimieren, also aufkommende Mobbereien im Keim zu ersticken. Biete stattdessen viel Frustabbau-maßnahmen an. Für Baffy, damit sie sich auspowern kann, Frust und Dampf ablassen - aber auch für Tinka, Spiele, in denen ihr Selbstbewusstsein wieder aufgebaut wird.
Zwischen den Katzen kam und kommt es nicht zu kampf. In der Regel faucht Tinka, Baffy versucht sie mit der Pfote (meist ohne Kralle) zu erwischen und Tinka flüchtet, in eine Ecke wo sie dann von Baffy bedrängt wird.
Versuch dieses in-die Ecke-drängen zu unterbinden. Manchmal hilft es schon, wenn du Verstecke so umbaust, dass sie keine "Sackgassen" sind, zB Sofa wenige Zentimeter von der Wand abrücken reicht manchmal schon. Ansonsten zeig Baffy deutlich, dass dieses Verhalten unerwünscht ist, indem du es abbrichst. Also nicht von ihr erwarten, dass sie auf Ermahnen etc hört, sondern geh "wie zufällig" auf sie zu, so dass sie ausweichen muss. Oder mach ein ihr unbekanntes Geräusch - nicht sie erschrecken, sondern so, dass ihre Aufmerksamkeit auf dich gelenkt ist.
Aktuell ist es so, dass Baffy allgemein unruhig ist, aber in manchen Situation auch ihre Ruhe wiederfindet z.B. Sonnenbaden auf dem Balkon. Besonders Abends ist sie aber sehr gestresst, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich ihr die Leckerlie und die Katzenmilch versage. Das aggressive Verhalten von Baffy kommt eher Abends vor, oder am WE, da sich ja der Tag vom Wochentag unterscheidet.
Versuch die Tage so gut es geht für die Katzen durchzustrukturieren. Regelmäßige Futterzeiten, Spielzeiten, Einzelspielstunden, Rituale, alles so gut es geht täglich wiederholen, das gibt ihnen Ruhe und Sicherheit.
Wichtig ist, dass du zB regelmäßige Spielstunden und Rituale auch dann einfach immer wieder anbietest, auch wenn sie zögerlich mitmachen. Also nicht sie drängeln, aber eben so, dass sie immer wieder ein wenig animiert werden, sie werden es dann in ihren Tagesablauf übernehmen.
bevor es zum Angriff kommt, lenken wir Baffy ab und loben sie, wenn sie sich stattdessen in ihrer "Wutkiste" austobt oder am Spielzeug oder Kratzbaum auslässt.
Aggression umleiten ist sehr gut. Aber achtet darauf, sie vor einem Angriff nicht unmittelbar mit Spielen abzulenken, sonst könnte sie auf die Idee kommen, dass sie für ihr Verhalten belohnt wird. Lieber durch Geräusche, dazwischengehen, Aufmerksamkeit-umlenken etc ablenken und im Alltag mehr Gelegenheiten zum Dampf ablassen schaffen.
Ich habe die Hoffnung, dass Baffy nach der OP und der damit verbunden Schmerzfreiheit auch wieder ruhiger wird und sich zu ihrem eigentlich Wesen entsinnt.
Meine Tipps sind wohl nicht so neu für dich, aber ich meine, viel mehr kannst du nicht tun als jetzt versuchen mit all diesen Maßnahmen die Situation zu entschärfen. Ich meine auch, wenn sie erst wieder gesund ist, wird alles auch wieder entspannter werden.
Dennoch macht es für Tinka keinen Unterschied mehr, wie Baffy auf sie reagiert. Ich kann Tinka leider nicht erklären, dass Baffy nach der OP evtl. wieder ganz lieb sein wird und sie sich ihr wieder nähern darf. So dass sich evtl. auch Baffy wieder von Tinka provoziert fühlt.
Deshalb glaube ich, dass das Verhältnis dauerhaft bestehen bleiben wird und hier für eine machbare gute Lösung für alle beteiligten gefunden werden muss.
Das glaube ich nicht. Wenn Baffy insgesamt friedlicher drauf sein wird, wird Tinka dessen auch gewahr werden. Das wird eine Weile dauern, bis sie die Veränderung merkt, aber sie wird sie merken.
Bis dahin könntest du (nachdem sie von der OP wieder fit ist) gezielter mit beiden gemeinsame Spielstunden, wieder mehr positive Erlebnisse initiieren.

Hier bei uns war das ähnlich. Chico hat Orlando ständig angegriffen. Also wirklich wüst, Orlando war völlig verängstigt. Chico hatte sich durch einige Maßnahmen recht schnell wieder eingekriegt - aber Orlando blieb ängstlich - man konnte ihm ja nicht sagen "schau doch mal, alles wieder gut! Chico will doch jetzt wirklich nur spielen" Orlando ist trotzdem immer wieder weggeflitzt :(
Aber je öfter Orlando gemerkt hat, dass Chico wieder friedlich unterwegs ist, desto mehr hat er sich auch entspannt. Also, das wird wieder. Denn deine 2 haben sich jahrelang gut verstanden, bedenke das - sie mögen sich und wollen gut miteinander klarkommen.
Von daher halte ich eine Trennung und erneute Zusammenführung nicht für sinnvoll.
Vor etwa 2 Wochen war ich bei einem TA, dort wurde bei Baffy Plaque und Karies (oder doch Zahnstein) festgestellt. Dieser wird am 18.06. entfernt.
Kennst du Zylkene? Es wirkt beruhigend und entspannend. Bei vielen Katzen schlägt es deutlich an, bei manchen nicht, ähnlich wie BB - würde ich Baffy jetzt schon geben. Das kann die Situation zwischen den beiden insgesamt entspannen und trägt vor und nach der OP auch zur Stressreduzierung bei.
Nur weiß ich nicht, wie sich das mit einer eventuellen Allergie vertragen könnte, es ist jedenfalls ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel
"laktosefrei, hypoallergen und frei von Konservierungsstoffen" klickmich ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Silja,

ich denke, der Knackpunkt ist der Gesundheitszustand von Baffy.
Du machst schon viel, der mail von Catma ist auch nichts weiter zu zu fuegen.

Bleib am Ball bis die OP geschafft ist und es Baffy wieder besser geht.

Eine Trennung und erneute Zusafue wuerde ich nicht empfehlen.

Alles Gute!
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Das der Auslöser die Krankheit ist, das ist mir bekannt. Doch ich glaube immer noch nicht, dass sich das von "alleine" wieder einrenken wird.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin wirklich dankbar für eure Antworten und auch für eure aufmunternden Worte. Doch ich sehe täglich meine KAtzen, ich kenne sie sehr gut. Ich kann jede noch so kleine Veränderung deuten und rede mir selbst auch öfter mal Situationen schön.
Baffy ist z.B. die liebste, schönste, beste und wundervollste Katze überhaupt Doch wenn ich mal die rosarote Brille abnehme, muss ich erkennen, dass Baffy, immer noch viele viele Verhaltensstörungen hat. Viele davon haben sich durch Tinka verbessert, einige konnten wir durch verschiedene Maßnahmen beheben, andere sind geblieben und werden wohl nie verschwinden.
Beide Katzen haben ihre Vorgeschichte, die sie geprägt hat, leider ist diese unbekannt.
Bei Baffy vermute ich, dass sie als Findelkind völlig alleine von Menschenhand groß gezogen wurde. Denn viele normale Verhaltensweisen sind ihr völlig fremd. Baffy kann nicht mit Katzen kommunizieren. Sie kennt nur das Mauzen, was ja grundsätzlich erst mal den Menschen vorbehalten ist. Sie hat Tinka bei der Zusammenführung nicht verstanden. Sie schien das fauchen nicht mal zu kennen. Wenn Tinka einen Vogel auf dem Balkon sieht und ihn versucht zu fangen, bekommt Baffy panische Angst. Sie kennt das anpirschen und jagen überhaupt nicht und viele Sachen in der Körpersprache macht sie schlicht weg falsch für eine Katze. Kling seltsam ich weiß, lässt sich auch schwer erklären. Ich habe Baffys falsche Kommunikation mittlerweile deuten gelernt und auch Tinka kann einiges mittlerweile deuten. Auch deswegen kommt es hier immer wieder zu Angriffen, weil Tinka die Haltung von Baffy falsch deutet.

Und Tinka, tja ich vermute, dass sie unsauber wurde und deswegen von ihrer Familie zum Freigänger gemacht wurde (sie kam als Fundtier mit Flohhalsband ins TH). Vermutlich wurde sie auch geschlagen. Tinka hatte wahnsinnige Angst vor Händen, sie ließ sich streicheln und schnurrte auch, doch irgendwie sah sie dabei immer gequält aus und entzog sich auch schnell wieder.
Die Angst vor Händen heraus zu bekommen und ihr die Sicherheit und das Vertrauen zu geben, was sie heute hat, hat 1,5 Jahre gedauert. Könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefreut habe, als Tinka das erste Mal ganz von alleine sich auf meinen Oberkörper gelegt hatte. Ich musste mich echt zusammenreißen, dass ich sie nicht eng an mich drücke und mich knutschern übersehe. Auch heute ist sie aber immer noch vorsichtig, besonders, wenn mal plötzlich zwei Hände da sind. Ansonsten hat auch sie ihre Auffälligkeiten.
Sie findet Katzenstreu scheinbar eckelhaft, dem entsprechend sieht es auch aus, wenn sie drin war. Wenn sie Milchtreten machen, darf man sie nicht streicheln, das irritiert sie. Ihr Körper ist dabei völlig angespannt, und sie macht es mit allen viel Pfoten, die Ohren sind meist angelegt, aber sie schnurrt. Keine Ahnung wer ihr das beigebracht hat.

Tinka ist hier eigentlich die, die neugierig ist und alles erkundet. Das hat Baffy bisher Sicherheit gegeben und sie kam mit Veränderungen besser zurecht.

Baffy hatte hier alle 1 bis 2 Monate ihre Tage, an denen sie gereizt war. Dies dauerte durchschnittlich 48h an. Tinka zog sich in der Zeit auf höher gelegene Orte zurück und ging Baffy mehr oder weniger aus dem Weg. Wir hatten uns alle dran gewöhnt und wussten was zu tun war um die Zeit zu überstehen. Für diese Tage konnte nie ein Auslöser gefunden werden. Klar, kann sie irgendwas gesehen, gerochen oder gespürt haben, was wir nicht mitbekommen haben, aber dagegen sprechen 2 Dinge. 1. Der Auslöser müsste regelmäßig wieder kommen 2. würde die Reaktion nicht so lange andauern, bzw. hätte sich verbessern müssen.

Liebe Catma,

du hast dir viele Gedanken gemacht und ich möchte es nicht kommentarlos lassen.
Das in-die-ecke-drängen, versuchen wir so gut es eben geht zu verhindern. Mittlerweile sind hier schon einige Möbel rausgeflogen, so dass Mensch jetzt nicht mal mehr am Schreibtisch sitzen darf. Aber ist ja auch alles für die Katz :D Tinka hat hier mehrere Rückzugsmöglichkeiten, zu den Baffy keinen Zugang hat, da sie großer und nen bissel breiter ist als Tinka. Tinka findet nur leider immer wieder die blödesten Ort. Seit einigen Tagen ist das die höchste PLatte auf dem Kratzbaum, wo die einzige Möglichkeit zum Wegkommen von oben runterspringen ist. Wir haben zwar Platten angebaut, aber auch das ist nicht die beste Alternative.
Alle Angriffe versuche ich, soweit ich es mit bekommen sofort zu unterbinden bzw. vorher abzulenken. Wir achten auch drauf, das Baffy das Ablenken nicht mit uns bzw. einem direkten Spiel verbinden. Im Moment haben wir das Klicken der Lasermaus auf Handy aufgenommen und das in ihre Kiste getan. Droht ein Angriff, dann klingeln wir an und Baffy reagiert darauf. Nur leider, wär Baffy nicht Baffy, wenn sie den Trick nicht schnell durchschauen würde. So dass das Interesse mittlerweile nachlässt. Nach Alternative wird noch gesucht.

Da Baffy schon immer auf Veränderungen reagiert hat, haben wir hier einen ziemlich durchstrukturierten Tagesablauf. Die Futterzeiten stehen fest und dürfen auch nicht um wenige Minuten verändert werden, denn darauf reagiert Baffy am meisten. Spielstunden sind für beide Katzen schon immer vorhanden. Tinka morgens, da Baffy da schläft, am frühen Abend beide und am späten Abend nur Baffy. Ansonsten wird immer wieder nach Bedarf gespielt. Insgesamt kommen wir dann auf 1 bis 3 Stunden reine Spielzeit. Die Spiele werden hier immer wieder verändert und neu angeboten. Tinka ist da nicht so wählerisch, ihr reicht irgendein Seil dem sie hinterher rennen kann. Aber Baffy verliert schnell das Interesse und muss dann immer wieder neu motiviert werden. Es gibt hier auch feste Rituale, aber die jetzt noch auf zu zählen, wäre zu viel.

Zylkene ist mit bekannt und auch ein fester Bestandteil meines Notfallschränkchens. Wir geben es, wenn schwierige Situationen anstehen, wie Lieferung und Aufbau neuer Möbel, Silvester und bei bestimmten Besuch. Meist geben wir es 2-3 Tage vorher und bis 2 Tage danach. Aber eine Veränderung konnte ich leider nie feststellen, mit Außnahme dass sie mehr geschlafen hat, aber dadurch keinesfalls ruhiger/gelassener im Allgemeinen war.

Ich habe damals Tinka geholt, weil ich wollte das es Baffy gut geht, aber wenn ich heute sehe, dass sie quasi zum Punshingball für Baffy wird, dann tut es mir einfach nur in der Seele weh. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich nicht einfach nur ne zweite Katze wollte und das überhaupt nicht für Baffy getan habe. Aber die Zeit verzehrt wohl auch viele Dinge und dazu kommt einfach die Angst. Ich habe Angst eine der beiden zu verlieren, oder das sie krank werden, weil sie hier leiden. Und vor allem habe ich Angst, dass Baffy die Narkose nicht übersteht und Angst vor dem Ergebnis.



Grüße
Silja
 
Zuletzt bearbeitet:
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Update

Hallo,

Baffy hatte heute morgen ihre Zahnsanierung.
Sie hat alles soweit gut überstanden und komat nun hier noch rum.

Das Blutbild gab keinen großen Anlass zur Beunruhigung. Alles ist weitestgehend im normalen bereich, bis auf 3 Wert. Laut TA, kann es Stress bedingt sein.

Er sagte auch, dass Baffy durch die Zähne keine Schmerzen haben könnte.

Mit anderen Worte ich stehe wieder am Anfang. Und das Verhalten wird sich voraussichtlich nun nach der OP nicht bessern. Aber das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Ich warte auch noch auf die Schilddrüsenwerte. Vielleicht können die mehr Aufschluss geben.

Grüß
 
Hallo,

die Schilddrüsenwerte liegen alle im Normalbereich, so dass auch die nicht für Baffy's Verhalten verantwortlich sein können. So, dass ich jetzt immer noch nicht weiß, was mit Baffy los ist, was ihre Stimmung und ihr Verhalten so sehr verändert hat.

Nach der OP ist Baffy sehr ängstlich und schreckhaft und auch durch die derzeitige Hitze sehr matt.

Tinka faucht Baffy seit der OP nur noch an. Beide Katzen in einem Raum ist im Moment nicht möglich. Tinka faucht sogar vorsorglich, wenn sie einen Raum betritt und sich nicht sicher ist ob Baffy drin ist.
Baffy greift nicht an und macht auch keine anstalten anzugreifen, stattdessen, zieht sie sich eher zurück und läuft einen Bogen um Tinka.

Gestern Abends:
Baffy hat Tinka zum spielen aufgefordert. Dieses Mal sogar auf Katzenart und nicht mit ihrer ganz eigenen zweideutigen Weise.
Baffy "tänzelte" also auf Tinka zu und wollte sie zum spielen animieren. Leider fand Tinka das nicht so toll und blieb steif sitzen und fauchte und knurrte Baffy an. Baffy ist dann auch ins nächste Zimmer ausgewichen und sich lieber hinter die Tür gelegt.
Es wäre ja auch zu schön gewesen.

Wir haben beschlossen, dass wir jetzt noch abwarten, dass Baffy nach der OP wieder "normal" wird und dass die Hitze in der Wohnung vorbeigeht, sollten Baffy und Tinka ihr Verhalten, was sie vor der OP hatten, weiterhin haben, dann werden wir spätestens im Herbst eine Katzenpsychologin beauftragen. Auch wenn meine Gefühl sagt, dass es BLödsinn ist, und sie mir vermutlich auhc nur sagt, was ich schon ahne, nämlich das die Katzen sich schlicht nicht meehr verstehen :(

Gruß
Silja
 
  • #10
au mann silja, das tut mir leid. sowas kann echt belastend sein, wenn sich katzen nicht vertragen. :hmm:

catma, mensch deine kommentare sind einfach immer toll!!!!! :wow:
 
  • #11
Auf ein neues!

Gute Morgen,

gestern war also der erste... ähmm ... nicht so heiße Tag nach der OP.

Tagsüber war alles soweit in Ordnung, aber es waren auch statt der vorhergesagten 25 Grad, flauschige 30 Grad.
Am Abend waren unsere Katzen dann fitter.

Baffy darf Tinka jetzt bis zur Nasenspitze, dann macht Tinka deutlich, dass sie Baffy nicht riechen kann. Sie faucht also. Baffy ist nach wie vor davon nicht sehr beeindruckt und haut kurz zu.

Am späten Abends habe ich dann für Frust gesorgt. Das böse Frauchen hat nämlich mit einem fiesen Trick, die Katzen reingelockt und dann die Balkontür geschlossen.
Nein, ich kann sie nicht unbeaufsichtigt draußen lassen, denn Baffy schafft es trotz jeglicher Sicherheitsmaßnahme zum Nachbarn abzuhauen. Diese ist Allergiker und somit noch zusätzlich belastet, wenn ich meine Katze mal wieder holen muss. VOn der Gefahr für Baffy, wegen nicht gesicherten Balkon ganz abgesehen.
Wir haben einen halb-offenen Balkon. Und haben alles mit Katzennetz abgedichtet und Baffy kann sogar über Kopf an der Decke gehe, wenn es sich für sie lohnt.
Aber ich schweife ab.
BAffy war also gestern gefrustet, weil ich die Balkontür zumachte. Und natürlich hat sie dass wieder an Tinka ausgelassen. Sie hat wieder angefangen Tinka anzugreifen.

In diesem Moment:
Baffy lag wieder auf ihrer "Wiese" auf dem Balkon und beobachtet Tinka auf Schritt und Tritt. Dann steht sie auf und verfolgt Tinka. Diese ergreift wie immer die Flucht.

Somit lässt sich wohl sagen, dass sich an Baffy's Verhalten durch die OP nichts verändert hat.
Schade wäre auch zu schön gewesen.

Gruß
Silja
 

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