Maulhöhlentumor bei Bailey-eine palliative Situation

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Fellmull

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Hallo ihr Lieben,

leider muss ih für meine kleine Maus (8,5 Jahre) nun ein trauriges Thema eröffnen, bei dem ich mir Ratschläge und Ideen zur weiteren Versorgung von Bailey erhoffe - mit Tumorerkrankungen habe ich bisher keine Erfahrung, weiß aber, dass einige von euch leider viel dazu wissen und es bereits erlebt haben.

Die Vorgeschichte und aktuelle Lage:
Bailey hat einen verknöchernden,infiltrierend wachsenden Tumor des rechten Unterkiefers und der Maulhöhle. Es wird ein Fibrosarkom vermutet, die Biopsiebefunde stehen noch aus. Scheinbar ist der Tumor schnell gewahsen - wir haben zuvor nichts bemerkt :(
vergangenen Sonntag fiel mir auf, dass Baileys rechte Wange dick ist - und gestern wurde dann in Narkose der Tumor festgestellt. Eine Knöcherne Vrgrößerung fiel uns am Sonntag am Unterkiefer bei genauerem Untersuchen zudem auf, allerdings war sie ganz glatt berandet und gleichmäßig, sodass ich sie vorher nie bemerkt hatte.... Jetzt, wo das Fell an der Stelle wegrasiert ist, sieht man die Knochenvermehrung, es sieht riesig aus :reallysad:

Hier ist ein Bild vom Innenraum des Mauls( der Tumor ist nicht ulzeriert, alles gschlossen, jedoch ist der weiche Gaumen bereits verzogen. Atemwege sind noch frei. Die pigmentierte Hautveränderung an der Unterlippe war schon immer da):

28624684pw.jpg

Und so sah Bailey vorher aus, Gesichtchen ganz normal (das Bild ist etwa 3 Wochen alt):

28624659wz.jpg


Baileys aktuelles Befinden:
Maus frisst mit großem Appetit, jedoch hät sie den Kopf bei Aufnehmen des Futters kurz zur Seite ( wohl damit das Futter nicht rausfällt). Schmerzen scheint sie noch keine zu haben, ich darf außen normal an den Kiefer fassen und ihr seitlich ans Maul stupsen, da reagiert sie gar nicht. Dennoch erhölt sie nun täglich Schmerzmittel, zunächst prophylaktisch. Sie verhält sich auch sonst wie immer, ist aktiv und verschmust,spielt noch gerne....Umso schwerer fällt es mir zu glauben, dass sie (wohl sehr bald) nicht mehr da sein wird.....:(


Operabel ist der Tumor verständlicher Weise nicht. Prognostisch rechnet meine TÄ mit wenigen Wochen, die Bailey noch beschwerdefrei hat ( wenn man annimmt, dass der Tumor in den vergangenen 2,3 Wochen rapide gewachsen sein muss). Daher geht es jetzt darum, es Baileyy noch so schön wie möglich zu machen.

Daher habe ich so viele Fragen im Kopf, vielleicht könnt ihr mir helfen:
1. Welches Futter geht am besten? ( Sie frisst alles sehr gerne - TF, Nassfutter, stückig oder Pate....egal)
2. Wie schaffe ich es, ihr heimlich ein Wattestäbchen in den Mund zu schieben? (sie lässt sich von uns nicht das Maul öffnen um zu sehen, ob etwas ulzeriert. Da schlug die TÄ vor, mit einem Wattestäbhchen regelmäßig zu checken, ob Tumorflüssigkeit im Maul ist - riecht man dann ja auch)

Weitere Fragen, die ich mir im Moment stelle, sind: Erkenne ich rechtzeitig, wenn es soweit ist? :( Ich habe Angst, etwas zu übersehen, ich will nicht, dass sie leidet....
Und: Kann mir jemand erklären, wie eine Einzeleinäscherung von Statten geht ( das Tierkrematorium Anubis ist bei uns in der Nähe und auch Rosengarten). Ich möchte vorbereitet sein und wissen was ich machen muss, wenn es soweit ist....
Und zu letzt: Ich habe noch nie ein eigenes Tier einschläfern lassen müssen ( Bailey ist meine erste eigene Katze)-wie habt ihr die Euthanasie beim Tierarzt oder daheim empfunden? Meine TÄ macht dafür Hausbesuche, aber ich weiß noch gar nicht ob wir das wollen.

Sicher werden noch weitere Fragen auftauchen und ich hoffe dass ich sie hier stellen kann. Momentan bin ich noch durch den Wind, ist ja alles noch ganz frisch. Und traurig bin ich. So traurig.
 
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Ich kann leider nur zum Thema Einäscherung beitragen :(: im Januar musste ich meinen Stinkstiefel Sam einschläfern lassen (wg. Thrombose ist das zu Hause passiert). Ich rief dann bei dem zuständigen "Vertreter" vom Rosengarten an, der Herr kam innerhalb von 30 Minuten um Sam abzuholen. Die Fragen nach der Art der Einäscherung, ob die Asche z.B. dort verstreut werden soll oder zurück zu uns kommen sollte, welches Gefäß für die Asche wir wollten usw. wurden dann besprochen. Das lief sehr gefühlvoll ab!
(Da ich auch schon seit einigen Wochen mit Sams Tod gerechnet habe, hatte ich mir vorher schon auf der Homepage die Urnen angesehen :(. )
Als alles geklärt war, wurde der Vertrag unterschrieben in dem die besprochenen Punkte einzeln aufgeführt wurden. Sam wurde dann ins Auto getragen, wir konnten uns verabschieden, ein Lieblingsspielzeug mitgeben, und dann ist der Herr wieder gefahren. 3-4 Tage später erhielten wir den Anruf, dass die Asche zurück sei und wann sie uns gebracht werden könnte.

Ich habe jetzt zum 2. mal eine Einäscherung über Rosengarten gemacht und beide Male war es ein sehr netter, gefühlvoller Kontakt. Das hat uns die schlimme Situation beide Male gut durchstehen lassen.
 
Fellmull, diese Diagnose tut mir sehr leid, ich bin in Gedanken bei dir und Bailey.

Wirklich helfen bei deinen Fragen kann ich vielleicht nicht. Aber spontan fiel mir zum Futter ein: lass sie fressen, was sie fressen will und kann. Biete ihr mehrere Sachen an, sie wird sich dann schon das raussuchen, was ihr behagt.

Und wegen der Einäscherung: schaffst du es, direkt bei Rosengarten oder Anubis anzurufen und dich zu informieren? Die können dir am besten erklären, wie es vonstatten geht. Oder frage Familienangehörige oder Freunde, sich dort zu erkundigen.

Und ich bin sicher, du wirst es merken, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sie gehen zu lassen. Du wirst sie in den nächsten Tagen und Wochen ja ganz genau beobachten und dir wird es auffallen, wenn sich etwas an ihrem Zustand und ihrem Befinden ändert.
 
Ich kann auch nur sagen, dass es mir sehr Leid tut, dass ihr diese Diagnose bekommen habt, und dass ich in Gedanken bei euch bin.

Beim Tierkrematorium am Rosengarten gibt es die Möglichkeit einer "Direktkremierung", d.h. du bringst dein Tier hin, kannst dich verabschieden (sie "bahren" das Tier in einem Bettchen auf) und dann wird es, während du wartest, einzeln kremiert und du kannst die Asche anschließend mitnehmen. Sie haben auch dort eine Auswahl an Urnen da, ich habe eine ganz schlichte aus Bambusholz genommen, die vorne einen Rahmen hatte, in den man ein Foto stecken kann - es gibt also nicht nur diese eher kitschigen Urnen). Bei uns waren sie sehr nett (was an der Schrecklichkeit der Situation nichts geändert hat, aber trotzdem...).

Ich wünsche euch, dass ihr noch ein paar schöne Wochen habt. Wichtig ist, denke ich, dass Bailey schmerzfrei ist. Und ich denke, dass ihr den richtigen Zeitpunkt (also bevor es zu Luftnot oder nicht beherrschbaren Schmerzen kommt) für den Abschied erkennt.

Wenn ich in der Situation wäre, würde ich den Tierarzt nach einem rasch wirkenden Opioid fragen, das ihr im Notfall geben könnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe ja, dass sich noch Leute melden, die konkrete Erfahrungen mit dieser Erkrankung bei der Katze gesammelt haben.
 
Fellmull, es tut mir sehr leid, dass ihr diese schreckliche Diagnose
bekommen habt.

Ich hoffe, ihr könnt Bailey noch ein schöne, verbleibende Zeit schenken.

Zum Thema Einäscherung: Zweimal habe ich schon eine Katze einäschern
lassen. Ich hatte mich jeweils für die Einzelkrementierung entschlossen.
Die Tiere wurden nach Einschläferung beim TA abgeholt, zum Tierfriedhof
gebracht u. dort am nächsten Tag eingeäschert. Man hätte auch dabei
sein können, das wollte ich jedoch nicht.

Bei der "Sammelkrementierung" wird die Asche dann auf dem Friedhof
verstreut.

Im "Raum der Stille" wo die Urne dann stand, konnte man in Ruhe Abschied
nehmen u. wenn man soweit war, holte der Friedhofsangestellte die
Urne u. sie wurde beigesetzt. Ich hatte mich für eine anonyme Grabstelle
entschieden, man kann jedoch an anderer Stelle Blumen oder Erinnerungsstücke hinstellen.

Bei beiden Tieren kam die Einschläferung so überraschend, dass ich
gar nicht darüber nachdenken konnte, ob Zuhause oder nicht.:sad:

Bei meinem Kasi konnte ich nicht mal dabei sein, durfte erst in den
Raum als er schon friedlich eingeschlafen war.
Bei Alvaro war ich bis zur letzten Sekunde u. auch danach noch bei ihm
u. es ging alles ganz langsam u. sehr ruhig vor sich.
Er ist ganz friedlich u. ohne Qualen hinüber gedämmert. Das hat mir
etwas Trost gegeben.
Davon abgesehen hält es mein TA für besser in der Praxis einzuschläfern,
damit man diese Bilder Zuhause nicht immer wieder vor sich hat.
Aber das ist sicher Ansichtssache u. ich konnte es mir, wie gesagt,
sowieso nicht aussuchen.

Ich wünsche dir u. auch Bailey viel Kraft für die nächste Zeit.:reallysad:
 
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Ich kann da nichts zur Erkrankung beitragen :(
Das einzige, was mir einfällt ist, dass Marley auch Abschied nehmen sollte, um zu begreifen, was passiert ist. Es ist wohl wie bei Menschen auch, dass wenn sie den Toten nocheinmal gesehen haben und eben dass er wirklich nciht mehr lebt, dass sie dann besser abschliessen/trauern können.

Der Tumor sitzt ja auch richtig hinterhältig und gewachsen ist er auch so, dass man ihn niemals hätte bemerken können Anfangs. Da macht euch auf alle Fälle keinerlei Vorwürfe. Und auch, wenn es nicht hübsch aussieht, jetzt mit der rasierten Stelle könnt ihr besser sehen, wie und wie schnell er (aussen) wächst.
Das mit den Wattestäbchen: Kaut sie auch mal auf Spielangeln oder ähnlichem, wenn man es hier ans Maul stupst und animiert die zu fangen? Vielleicht könntest du das auch mit den Wattestäbchen probieren, dann nimmt sie die von selbst ins Maul... Und falls die normalen Stäbchen zu kurz sind gingen vielleicht lange Tupfer für Rachenabstriche etc.?
 
Hallo Fellmull!

Wenn ich Maulhöhlenkarzinom lese, stellen sich mir die Haare zu Berge. Das tut mir unendlich leid mit Bailey.
Vor 2,5 Jahren haben wir unsere Mieze (damals etwa 15 Jahre) deswegen einschläfern lassen müssen. Er tut mir heute noch weh, wenn ich an diese Zeit denke. Es hatte im Oktober angefangen, dass ein Auge eingetrübt war. Lt. damaliger TÄ sollt das Auge entfernt werden. Das hatten wir dann auch veranlasst. Ich glaube, dies war schon ein Zeichen des Tumors. Die Heilung verlief im Grunde ganz gut. Kurz danach (das war im November) ist uns aufgefallen, dass der rechte Unterkiefer immer dicker wurde. Wieder ab zur TÄ. Diese vermutete einen eiternden Zahn und empfahl die Entfernung. Als ich Mieze nach der OP holte, hat mir die TÄ die traurige Diagnose mitgeteilt. Sie war sich zu 99% sicher. Ich hätte zwar noch eine Biopsie machen lassen können, wir haben uns aber aufgrund des Alters dagegen entschieden.
Anfangs hatte Mieze noch normal gefressen. Der Tumor allerdings ist in einer Geschwindigkeit gewachsen, da konnte man fast schon zuschauen. Später ging dann nur noch Paté mit viel Flüssigkeit. Sie konnte ihr Maul nicht mehr richtig aufmachen. Jetzt war es auch soweit, dass sie extrem an Gewicht verlor. Nicht, weil sie so krank war, eher weil sie nix mehr zwischen die Zähne bekam. Sie wollte, es ging aber nicht mehr.
Es war ganz schlimm. Mitte Dezember fasste ich dann den Entschluss. Ich wollte sie aber zuhause erlösen. Es war mir damals so wichtig. Ob ich es heute nochmal machen würde? Ich weiß es nicht. Ich denke, es kommt auf die Situation an.

Mach ihr die letzen Tage so schön wie es geht und lass sie fressen auf was sie Lust hat.
 
  • #10
Es tut mir leid, das von Bailey zu lesen :(

Zum Thema Einäscherung. Bei uns wurde Kitti am nächsten Tag vom Tierbestatter abgeholt. Er hat dann die Überführung zum Krematorium gemacht und wir waren dann zum Termin der Sofort-Einzeleinäscherung dort. Wir konnten noch Abschied von ihr nehmen.


Das dauerte dann 1,5 Stunden. Dann haben wir die Asche abgeholt und sind mit dem Kästchen zum Bestatter gefahren, dort war die Urne (die wurde innerhalb von 3 Arbeitstagen fertig und geliefert!). Er hat die Asche umgefüllt, die Urne versiegelt und wir haben das, was von unserer wunderschönen Kitti übrig blieb mit nach Hause genommen...
 

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  • #11
Ich kann leider nur zum Thema Einäscherung beitragen :(: im Januar musste ich meinen Stinkstiefel Sam einschläfern lassen (wg. Thrombose ist das zu Hause passiert). Ich rief dann bei dem zuständigen "Vertreter" vom Rosengarten an, der Herr kam innerhalb von 30 Minuten um Sam abzuholen. Die Fragen nach der Art der Einäscherung, ob die Asche z.B. dort verstreut werden soll oder zurück zu uns kommen sollte, welches Gefäß für die Asche wir wollten usw. wurden dann besprochen. Das lief sehr gefühlvoll ab!
(Da ich auch schon seit einigen Wochen mit Sams Tod gerechnet habe, hatte ich mir vorher schon auf der Homepage die Urnen angesehen :(. )
Als alles geklärt war, wurde der Vertrag unterschrieben in dem die besprochenen Punkte einzeln aufgeführt wurden. Sam wurde dann ins Auto getragen, wir konnten uns verabschieden, ein Lieblingsspielzeug mitgeben, und dann ist der Herr wieder gefahren. 3-4 Tage später erhielten wir den Anruf, dass die Asche zurück sei und wann sie uns gebracht werden könnte.

Ich habe jetzt zum 2. mal eine Einäscherung über Rosengarten gemacht und beide Male war es ein sehr netter, gefühlvoller Kontakt. Das hat uns die schlimme Situation beide Male gut durchstehen lassen.

Das hört sich- den schlimmen Umständen entsprechend- nach einem guten Ablauf an...

was das Fressen betrifft, haben wir entschieden, dass sie alles haben kann, was sie mag. Auch Joghurt, Schinken, Käse....und meinetwegen auch mal eine Pommes (oder waffel, sie liebt Waffeln). Marley wird ausflippen, er will sich sicher direkt der Leckerchen-Orgie anschließen :)

Fellmull, diese Diagnose tut mir sehr leid, ich bin in Gedanken bei dir und Bailey.

Wirklich helfen bei deinen Fragen kann ich vielleicht nicht. Aber spontan fiel mir zum Futter ein: lass sie fressen, was sie fressen will und kann. Biete ihr mehrere Sachen an, sie wird sich dann schon das raussuchen, was ihr behagt.

Und wegen der Einäscherung: schaffst du es, direkt bei Rosengarten oder Anubis anzurufen und dich zu informieren? Die können dir am besten erklären, wie es vonstatten geht. Oder frage Familienangehörige oder Freunde, sich dort zu erkundigen.

Und ich bin sicher, du wirst es merken, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sie gehen zu lassen. Du wirst sie in den nächsten Tagen und Wochen ja ganz genau beobachten und dir wird es auffallen, wenn sich etwas an ihrem Zustand und ihrem Befinden ändert.

Ja, ich schaffe das, dort anzurufen. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich gerne alles bereits im Vorfeld klären und organisieren, damit ich es dann in der Siguation selbst nicht mehr muss....das würde mich beruhigen.

Ich kann auch nur sagen, dass es mir sehr Leid tut, dass ihr diese Diagnose bekommen habt, und dass ich in Gedanken bei euch bin.

Beim Tierkrematorium am Rosengarten gibt es die Möglichkeit einer "Direktkremierung", d.h. du bringst dein Tier hin, kannst dich verabschieden (sie "bahren" das Tier in einem Bettchen auf) und dann wird es, während du wartest, einzeln kremiert und du kannst die Asche anschließend mitnehmen. Sie haben auch dort eine Auswahl an Urnen da, ich habe eine ganz schlichte aus Bambusholz genommen, die vorne einen Rahmen hatte, in den man ein Foto stecken kann - es gibt also nicht nur diese eher kitschigen Urnen). Bei uns waren sie sehr nett (was an der Schrecklichkeit der Situation nichts geändert hat, aber trotzdem...).

Ich wünsche euch, dass ihr noch ein paar schöne Wochen habt. Wichtig ist, denke ich, dass Bailey schmerzfrei ist. Und ich denke, dass ihr den richtigen Zeitpunkt (also bevor es zu Luftnot oder nicht beherrschbaren Schmerzen kommt) für den Abschied erkennt.

Wenn ich in der Situation wäre, würde ich den Tierarzt nach einem rasch wirkenden Opioid fragen, das ihr im Notfall geben könnt.

Eine Direktkremierung kann ich mir gegenwärtig nicht vorstellen. Mich zweimal von Baiöey verabschieden zu müssen, würde ich nicht aushalten denke ich.....Und irgendwie ist jetzt jeder Tag schon ein bisschen Abschied irgendwie :(

Die Idee mit einem Opioid ist sehr gut, vielen Dank dafür, Katie! Vlt etwas, das man auch s.c. spritzen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Ja, genau. Einfach, falls eine unerwartete Situation eintritt, in der sie doch starke Schmerzen oder Luftnot bekommt, dass man sie dann für den Weg zum Tierarzt abschirmen kann. Evtl. noch Adresse und Telefonnummer der nächsten Tierklinik, damit ihr, falls es schnell gehen muss, nichts suchen müsst.

Und nochwas: ich habe für Snow, als die HCM diagnositziert wurde, eine Notfalltasche vorbereitet mit einem Hefter mit allen Befunden, dem Notfallmedikament (bei mir wars eine Ampulle Lasix mit einer genauen Anleitung, wie es zu verdünnen und spritzen ist, weil ich wusste, dass ich im Notfall keinen klaren Gedanken fassen kann) und mit Geld fürs Taxi und der Nr. des Taxiunternehmens, damit ich im Notfall alles griffbereit habe und nichts suchen muss. Ich habs dann nicht gebraucht, aber diese Notfalltasche war auch für mich wichtig, um mich nicht so hilflos zu fühlen und auch zu wissen, dass ich im Notfall nicht viel nachdenken muss.
 
  • #13
Fellmull, es tut mir sehr leid, dass ihr diese schreckliche Diagnose
bekommen habt.

Ich hoffe, ihr könnt Bailey noch ein schöne, verbleibende Zeit schenken.

Zum Thema Einäscherung: Zweimal habe ich schon eine Katze einäschern
lassen. Ich hatte mich jeweils für die Einzelkrementierung entschlossen.
Die Tiere wurden nach Einschläferung beim TA abgeholt, zum Tierfriedhof
gebracht u. dort am nächsten Tag eingeäschert. Man hätte auch dabei
sein können, das wollte ich jedoch nicht.

Bei der "Sammelkrementierung" wird die Asche dann auf dem Friedhof
verstreut.

Im "Raum der Stille" wo die Urne dann stand, konnte man in Ruhe Abschied
nehmen u. wenn man soweit war, holte der Friedhofsangestellte die
Urne u. sie wurde beigesetzt. Ich hatte mich für eine anonyme Grabstelle
entschieden, man kann jedoch an anderer Stelle Blumen oder Erinnerungsstücke hinstellen.

Bei beiden Tieren kam die Einschläferung so überraschend, dass ich
gar nicht darüber nachdenken konnte, ob Zuhause oder nicht.:sad:

Bei meinem Kasi konnte ich nicht mal dabei sein, durfte erst in den
Raum als er schon friedlich eingeschlafen war.
Bei Alvaro war ich bis zur letzten Sekunde u. auch danach noch bei ihm
u. es ging alles ganz langsam u. sehr ruhig vor sich.
Er ist ganz friedlich u. ohne Qualen hinüber gedämmert. Das hat mir
etwas Trost gegeben.
Davon abgesehen hält es mein TA für besser in der Praxis einzuschläfern,
damit man diese Bilder Zuhause nicht immer wieder vor sich hat.
Aber das ist sicher Ansichtssache u. ich konnte es mir, wie gesagt,
sowieso nicht aussuchen.

Ich wünsche dir u. auch Bailey viel Kraft für die nächste Zeit.:reallysad:

Hast du also ein Urnengrab gewählt? Kannst du sie dann regelmäßig besuchen?

Ich kann da nichts zur Erkrankung beitragen :(
Das einzige, was mir einfällt ist, dass Marley auch Abschied nehmen sollte, um zu begreifen, was passiert ist. Es ist wohl wie bei Menschen auch, dass wenn sie den Toten nocheinmal gesehen haben und eben dass er wirklich nciht mehr lebt, dass sie dann besser abschliessen/trauern können.

Der Tumor sitzt ja auch richtig hinterhältig und gewachsen ist er auch so, dass man ihn niemals hätte bemerken können Anfangs. Da macht euch auf alle Fälle keinerlei Vorwürfe. Und auch, wenn es nicht hübsch aussieht, jetzt mit der rasierten Stelle könnt ihr besser sehen, wie und wie schnell er (aussen) wächst.
Das mit den Wattestäbchen: Kaut sie auch mal auf Spielangeln oder ähnlichem, wenn man es hier ans Maul stupst und animiert die zu fangen? Vielleicht könntest du das auch mit den Wattestäbchen probieren, dann nimmt sie die von selbst ins Maul... Und falls die normalen Stäbchen zu kurz sind gingen vielleicht lange Tupfer für Rachenabstriche etc.?

Neko, ein klasse Tipp, Danke! Bailey liebt ja, auf Weichplastik herumzukauen.....( weshalb wir hier ein akribisch plastikfreier Haushalt geworden sind :D ),wenn ich ihr also ein Stück davon zusammen mit einem Wattestäbchen anbiete, könnte es klappen dass sie von alleine draufbeißt!

Hallo Fellmull!

Wenn ich Maulhöhlenkarzinom lese, stellen sich mir die Haare zu Berge. Das tut mir unendlich leid mit Bailey.
Vor 2,5 Jahren haben wir unsere Mieze (damals etwa 15 Jahre) deswegen einschläfern lassen müssen. Er tut mir heute noch weh, wenn ich an diese Zeit denke. Es hatte im Oktober angefangen, dass ein Auge eingetrübt war. Lt. damaliger TÄ sollt das Auge entfernt werden. Das hatten wir dann auch veranlasst. Ich glaube, dies war schon ein Zeichen des Tumors. Die Heilung verlief im Grunde ganz gut. Kurz danach (das war im November) ist uns aufgefallen, dass der rechte Unterkiefer immer dicker wurde. Wieder ab zur TÄ. Diese vermutete einen eiternden Zahn und empfahl die Entfernung. Als ich Mieze nach der OP holte, hat mir die TÄ die traurige Diagnose mitgeteilt. Sie war sich zu 99% sicher. Ich hätte zwar noch eine Biopsie machen lassen können, wir haben uns aber aufgrund des Alters dagegen entschieden.
Anfangs hatte Mieze noch normal gefressen. Der Tumor allerdings ist in einer Geschwindigkeit gewachsen, da konnte man fast schon zuschauen. Später ging dann nur noch Paté mit viel Flüssigkeit. Sie konnte ihr Maul nicht mehr richtig aufmachen. Jetzt war es auch soweit, dass sie extrem an Gewicht verlor. Nicht, weil sie so krank war, eher weil sie nix mehr zwischen die Zähne bekam. Sie wollte, es ging aber nicht mehr.
Es war ganz schlimm. Mitte Dezember fasste ich dann den Entschluss. Ich wollte sie aber zuhause erlösen. Es war mir damals so wichtig. Ob ich es heute nochmal machen würde? Ich weiß es nicht. Ich denke, es kommt auf die Situation an.

Mach ihr die letzen Tage so schön wie es geht und lass sie fressen auf was sie Lust hat.

Das hört sich absolut schrechlich an, es tut mir leid :( :( :(
Wie geht es dir denn rückblickend mit der Einschläferung daheim, "verfolgt" es dich oder ist es eher tröstlich?

Es tut mir leid, das von Bailey zu lesen :(

Zum Thema Einäscherung. Bei uns wurde Kitti am nächsten Tag vom Tierbestatter abgeholt. Er hat dann die Überführung zum Krematorium gemacht und wir waren dann zum Termin der Sofort-Einzeleinäscherung dort. Wir konnten noch Abschied von ihr nehmen.


Das dauerte dann 1,5 Stunden. Dann haben wir die Asche abgeholt und sind mit dem Kästchen zum Bestatter gefahren, dort war die Urne (die wurde innerhalb von 3 Arbeitstagen fertig und geliefert!). Er hat die Asche umgefüllt, die Urne versiegelt und wir haben das, was von unserer wunderschönen Kitti übrig blieb mit nach Hause genommen...


Da s ist eine wirklich besonders süße Urne....ich würde Baileys dann auch gerne mit nach Hause nehmen.
Die Urne aussuchen muss ich dann denke ich mit meiner Mama, mein Mann ist bei sowas sehr sensibel und kann sich schlecht damit beschäftigen....



PS: Bailey hat mir gerade eine ganze Scheibe Schinken vom Brot gerissen und hat sich damit davon gemacht. Der Appetit ist definitiv da - und mein Schinkenbrot dahin.
 
  • #14
Ja, genau. Einfach, falls eine unerwartete Situation eintritt, in der sie doch starke Schmerzen oder Luftnot bekommt, dass man sie dann für den Weg zum Tierarzt abschirmen kann. Evtl. noch Adresse und Telefonnummer der nächsten Tierklinik, damit ihr, falls es schnell gehen muss, nichts suchen müsst.

Und nochwas: ich habe für Snow, als die HCM diagnositziert wurde, eine Notfalltasche vorbereitet mit einem Hefter mit allen Befunden, dem Notfallmedikament (bei mir wars eine Ampulle Lasix mit einer genauen Anleitung, wie es zu verdünnen und spritzen ist, weil ich wusste, dass ich im Notfall keinen klaren Gedanken fassen kann) und mit Geld fürs Taxi und der Nr. des Taxiunternehmens, damit ich im Notfall alles griffbereit habe und nichts suchen muss. Ich habs dann nicht gebraucht, aber diese Notfalltasche war auch für mich wichtig, um mich nicht so hilflos zu fühlen und auch zu wissen, dass ich im Notfall nicht viel nachdenken muss.

Marley hat auch so eine Notfalltasche, es ist wie bei dir, es gibt mir Sicherheit.

Meine Tierärztin hat mir versprochen, an jedem Wochentag und zu jeder Tageszeit zu kommen (ob zu uns oder in die Praxis), auch wenn sie keinen Dienst hat. Das ist unglaublich wichtig zu wissen für mich. Sie ist toll. Aber nichts desto trotz ist ein potentes Reserveanalgetikum wichtig.
Es hilft, darüber zu schreiben und gemeinsam Ideen zu finden. Euch fällt einfach mehr ein als Aussenstehende. Danke dafür.
 
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  • #15
Hallo Fellmull,

unser Vincent hatte einen Knocheninfiltrierenden Maulhöhlentumor .

Ich habe auch nur gemerkt daß er mit der Pfote beim essen immer in den Mund ging und bin dann gleich zum TA .

Dort wurde eine Biopsie von dem Tumor gemacht und der Befund war auch ...bösartiger , schnell wachsener Maulhöhlentumor .

Der TA sagte , daß diese Carzinome rasend wachsen und dabei den Kieferknochen zersetzen , sodaß der beim essen wegbrechen kann. Außerdem wären sie sehr schmerzhaft im Mund und ich solle ihn nicht leiden lassen .

Den Wunsch habe ich ihm sofort erfüllt , da ja schon offensichtlich war , daß ihn im Mund was stört .

Bei solchen Tumoren im Kopfbereich würde ich nie lange zögern und mein Tier sehr gut beobachten.

Alles Gute für Euch beide .


LG

Susann
 
  • #16
Hallo Fellmull,

unser Vincent hatte einen Knocheninfiltrierenden Maulhöhlentumor .

Ich habe auch nur gemerkt daß er mit der Pfote beim essen immer in den Mund ging und bin dann gleich zum TA .

Dort wurde eine Biopsie von dem Tumor gemacht und der Befund war auch ...bösartiger , schnell wachsener Maulhöhlentumor .

Der TA sagte , daß diese Carzinome rasend wachsen und dabei den Kieferknochen zersetzen , sodaß der beim essen wegbrechen kann. Außerdem wären sie sehr schmerzhaft im Mund und ich solle ihn nicht leiden lassen .

Den Wunsch habe ich ihm sofort erfüllt , da ja schon offensichtlich war , daß ihn im Mund was stört .

Bei solchen Tumoren im Kopfbereich würde ich nie lange zögern und mein Tier sehr gut beobachten.

Alles Gute für Euch beide .


LG

Susann

Hallo liebe Susann,
danke dass du mir deine Erfahrungen berichtest. Auch wenn sie für dich so traurig sind.
Ich stelle mich gerade auch darauf ein, dass es sehr schnell gehen kann. Noch ist der Kiefer stabil und Bailey hat keine Schmerzen ( ich durfte eben mit einem Wattestäbchen in den Mund gehen in einem entspannten Moment, sie hat nichteinmal gezuckt).
Ich befürchte bei uns, wenn ich mir den Tumor so betrachte, als erste Komplikation eine Ulzeration. Sobald das passiert, wird sie erlöst.
 
  • #17
zum Thema Tumor kann ich nichts beitragen.

ich wünsche euch auch noch eine lange schöne Zeit.

Zum Thema Einäscherung kann ich aber was erzählen.

Erst mal die Katze meiner Schwester, sie musste in der TA-Praxis erlöst werden, hatte Wasser in der Lunge und einen Tumor. Meine Schwester hat dann Fine mit nach Hause genommen um Abschied zu nehmen, auch damit Zoe (die andere Katze es kann) Fine bliebt dann die Nacht in ihrem Zuhause. Auf einer Decke und unten drunter eine Tüte. In der Nacht hat meine Schwester noch die Leute vom Portaleum angerufen und alles geklärt. Ein netter einfühlsamer Herr kam am nächsten Tag, fragte wie Fine war, was sie hatte... Dann wurde geklärt was meine Schwester wollte und was ich schön fand, sie haben gefragt ob sie einen Pfotenabdruck von Fine wolle, der würde dann in Ton gegossen und glasiert. Anschließend wurde Fine in ihre Decke gelegt und in eine Kühlbox (Koffer/kiste) gelegt.
Meine Schwester hat sich gegen eine Urne entschieden und selbst eine kleine schöne Schachtel besorgt. Da sie selbst die Asche holen wollte, wurde sie nach ca. zwei Wochen benachrichtigt und durfte sie abholen. Auch das lief alles sehr einfühlsam. Die Asche wurde dann in die Schachtel gelegt mit einem Stein, auf dem eine Nummer war (dort bekommt jedes Tier so einen Stein, damit es eindeutig ist...) Fine´s Asche wurde im Garten meiner Eltern vergraben.

Caruso, mein geliebter Schatz. Er war ja über ein Jahr krank, ich konnte leider zusehen, wie er immer weniger wurde, und der Zeitpunkt war gekommen. Ich hatte mir auch erst gedacht, ich lass ihn Zuhause erlösen, hatte dann aber zu große Angst, dass ich die Bilder nicht mehr loswerde bzw. den Ort nicht ansehen könnte. Daher bin ich mit ihm in die Praxis und er wurde dort erlöst. Ich habe mich dagegen entschieden ihn mitzunehmen, es tat zu weh und ich hätte es nicht ertragen können. so habe ich dort von ihm Abschied genommen. Vorher hatte ich ihm hier Zuhause, noch einige Haare aus gekämmt und auch in er Praxis welche mitgenommen, weil ihm ein wenig das Bein rasiert werden musste...
Ich konnte nicht die Leute vom Portaleum anrufen, das übernahm meine Mutter. Leider war es Samstag und sie schon viel Unterwegs und konnte Caruso nicht am Wochenende holen. Daher wurde er am Montag aus der Praxis geholt. Ich habe mich für ihn entschieden, dass er eine Einzeleinäscherung bekommen sollte, dann aber anschließen dort vor dort auf die Blumenwiese zertreut werden solle. Ich wollte hier keine Urne und auch nicht seine Asche im Garten. Für mich fühlte es sich damals richtig an. Ich habe dann einige Woche später den Stein mit der Nummer zugeschickt bekommen. Ich habe dann diesen, gemeinsam mit einigen Haare von ihm, im Garten eingebudelt.

Wie ich für Jaimy handeln weiß ich nicht.
 
  • #18
Meine drei Sternchen habe ich an Krebs verloren.

Nero wurde bei der Bauchhöhlenöffnung (Pankreaskarzinom) nicht wieder aufgeweckt. Von ihm konnte ich mich leider nicht verabschieden und habe auch einige Zeit daran gekaut. Aber ihn wieder aufzuwecken, nur damit ich auf Station tschüss sagen konnte und er dann letztlich doch euthanisiert wird, wäre nicht angemessen gewesen, sondern ausgesprochen egoistisch.

Nicki verstarb auch an einem Pankreaskarzinom; bei ihm blieben zwischen Diagnose und Tod noch einige Wochen, in denen er rein palliativ behandelt wurde. Er durfte alles fressen, was er noch mochte, ich päppelte ihn mit Cortison, und er bekam auch Schmerzmedis (Metacam, aber bei der Diagnose spielte die Gefahr, beides gleichzeitig zu geben, letztlich auch keine Rolle mehr). Bis zum letzten Tag war Nicki munter und gesellig wie immer, er fraß aber nicht mehr viel und stellte das Fressen dann trotz des Cortisons komplett ein. Das war das Zeichen, dass er letztlich auch gehen wollte. Den Tag darauf, als er eingeschläfert werden sollte, lag er eigentlich nur noch und knickte in der Hinterhand weg.
Ich bin mit ihm dann die kurze Strecke in die TA-Praxis gefahren; Nicki erzählte noch mit leiser und zufriedener Stimme, aber sehr deutlich, aus seinem lustigen Katerleben.... ;)
Nicki lag auf meinem Schoß, er bekam die erste (Beruhigungs-?)Spritze, und bevor die komplett drin war, hörte sein kleines Herz schon auf zu schlagen.

Seinen toten Körper habe ich beim TA gelassen; ich weiß, dass das nicht die Mehrheitsmeinung ist, aber das Gedenken an meine Katzen ist in mir drin und dies jeden Tag, daran würde auch eine Urne im Regel nichts ändern. Der Leichnam hat mit meinen Tieren nichts mehr zu tun.

Die Bezaubernde Jeannie wurde mit Brustkrebs diagnostiziert und sollte laut Pathologie nur noch einige Wochen Lebenserwartung haben (wir hatten die betroffene Milchleiste und die dazugehörigen Lymphknoten entfernen und eine Gewebeprobe zur Untersuchung einschicken lassen). Auch Jeannie lebte seitdem palliativ betreut "auf Vorrat". Aus den wenigen Wochen wurden letztlich ca. 11 Monate, aber dann baute Jeannie auch sehr schnell sehr stark ab. Genau wie Nicki nach ihr, zeigte Jeannie sehr deutlich, dass sie gehen wollte, aber eben den kleinen Schubs brauchte, um an die Brücke zu kommen. Und wie Nicki starb sie, noch bevor die erste Spritze alle war.....
Jeannie war schon eine recht alte Dame (ca. 15 oder 16 Jahre), so dass die weitere Entwicklung des Krebses wahrscheinlich durch den langsameren Stoffwechsel ebenfalls verlangsamt wurde.

Palliativ bedeutete bei meinen Katzen (außer Nero, bei dem wir im Grunde kaum Zeit hatten zwischen Verdacht und Bauchöffnung), dass sie alles fressen durften, egal wie ungesund es war, dass sie ein ausreichendes Schmerzmanagement bekamen und evtl. (Nicki) noch einmal ein Päppelversuch gestartet wurde, als der Appetit deutlich nachließ. Als das Cortison aber nicht mehr half, war auch klar, dass Nicki nicht mehr wollte und mir auch signalisierte, dass er gehen wollte.

Wie merkt man das?
Klar, die Katze wird schwächer, baut ab, aber ich hatte es im Bauch, so als ob Nicki und Jeannie mit mir gesprochen hätten. Mit Tierkommunikation hat das absolut nichts zu tun, sondern eher damit, dass man sein Tier natürlich in dieser Zeit immer sehr aufmerksam beobachtet und eben auch gut kennt.
Das ist für mich ein deutlicher Unterschied als beispielsweise zu den Fällen, wenn Nine sich mit den Calici so plagt, wenn sie einen neuen Schub hat und die Stomatitis wieder voll zuschlägt und Nine deswegen nicht fressen kann. Bei Nine merkt man ihren deutlichen Lebenswillen und auch dass sie fressen will, aber halt gräßliches Halsweh sie daran hindert. Und sie spricht ja auch sehr gut auf das Zylexis an, da kann man regelrecht zugucken, wie gern sie dann wieder mit Appetit frisst!
Das ist ganz etwas anderes als eine Katze, die am Ende ihres Lebens angekommen ist, und ich bin sicher, Fellmull, dass du das sehr gut unterscheiden kannst! :)

Ich wünsche euch eine möglichst schmerzarme und noch gute Zeit mit vielen schönen Momenten..... und ganz viel Kraft, wenn es soweit ist, damit Bailey gut über die Brücke kommen kann..... und ich drücke euch ganz fest.....

LG
 
  • #19
Hast du also ein Urnengrab gewählt? Kannst du sie dann regelmäßig besuchen?

Ich habe zwei anonyme Stellen auf dem grünen Rasen, wie es ja
für Menschen auch gibt.
Es war zwar nur ein halbes Jahr zwischen den beiden Todesfällen,
ich wollte jedoch nicht dass Kasi´s "Grab" nochmal aufgebuddelt wird.
Darum hat Alvaro seine Stelle direkt daneben.

Die Stellen bleiben für zwei Jahre, danach kann man entscheiden, ob
man sie nochmal aufkaufen möchte.

Auf dem Rasen soll möglichst wenig hingelegt werden, ausser mal
eine Blume. Deshalb gibt es an anderer Stelle etwas zum Gedenken.
Dort liegen zwei Herzen aus Granit mit Inschriften für die Beiden.
Außerdem hängen ihre Bilder im "Raum der Stille", dort kann man
Teelichter anzünden.

Besuchen darf ich sie sooft ich will.:reallysad:
Für mich persönlich hätte es sich falsch angefühlt, die Urnen
hier im WoZi zu haben. Aber das sieht halt jeder anders.

Nochmals alles Gute für euren schweren Weg.
 
  • #20
Das hört sich absolut schrechlich an, es tut mir leid :( :( :(
Wie geht es dir denn rückblickend mit der Einschläferung daheim, "verfolgt" es dich oder ist es eher tröstlich?

Damals war es für mich/uns wichtig, dass Mieze in ihrer gewohnten Umgebung gehen darf. Ich kannte die Bilder, wenn man sein totes Tier aus der Praxis eingewickelt in ein Tuch mit nach Hause nimmt. Damals fand ich das so furchtbar. Und wir hatten ja noch ein bisschen Zeit. Ich habe unsere damalige TÄ gebeten, zu uns zu kommen. Ich war froh, dass Sie unserem Wunsch entgegen gekommen ist.

Aber die erlösende Spritze zuhause ist auch nicht zu unterschätzen. Schließlich lag Mieze auf dem Wohnzimmerboden auf einem Leinentuch. Mein Mann hat sie noch am selben Abend im Garten begraben. Das war ganz schlimm.

Nein, es verfolgt mich nicht. Das Sterben ist immer grausam. Egal, ob es beim TA oder zuhause ist.

Falls irgendwann noch einmal eine solche Situation eintritt (bei 5 Katzen wird dies vermutlich der Fall mal werden :() mache ich es vom Umstand abhängig. Nur finde ich es diesmal - im Gegensatz von vor 2 Jahren - nicht mehr ganz so schlimm, wenn es denn beim TA oder in der Klinik sein sollte.

Ist schon ne schwere Entscheidung. Ich hoffe, dass ihr noch ne schöne Zeit haben werdet.

LG und sei ganz doll gedrückt.
 

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