Katzen- (und Hunde-) Schützer; alles Tiermessies oder was

  • Themenstarter sajaneniko
  • Beginndatum
  • #181
Du merkst doch, ob sich eine Katze wohl fühlt oder nicht. Dazu muss man aber schon mit ihnen zusammen leben.

Ich habe hier drei.
Wenn du uns besuchen kommen würdest, würdest du aber denken, wir hätten nur einen.
Madame mag keine Fremden. Und sie findet es doof, wenn man sie durch die Gegend tragen würde.
Sie duldet es, mehr aber auch nicht.

Einer der Kater hatte, seit dem er auf der Welt ist, noch nie Kontakt zu Menschen. Er ist wirklich scheu und als er hier einzog, haben selbst wir ihn kaum gesehen.
Bei Besuch linst er mittlerweile mal kurz in den Raum, das war es dann aber auch.
Und zu uns kommt er von sich aus kuscheln.

Ich will eigentlich nur damit sagen, nur weil man die Katze bei Besuch nicht sieht, heißt das nicht, daß es ihr schlecht geht.

Wenn du dir Sorgen darüber machst, wie es den Tieren bei deiner Freundin geht, dann rede mit ihr.
Aber ohne Vorhaltungen, sie scheint überfordert. Frag sie doch einfach mal, wie sie das mit den TA-Kosten gewuppt bekommt, denn du kannst dir vorstellen, daß so etwas nicht günstig ist und an ihrer Stelle da vlt Probleme hättest.
Ihr also vermitteln, daß du da ehrlich dran interessiert bist, wie sie den ganzen Krempel packt.
Vlt ergibt sich ja dadurch ein Gespräch, in dessen Verlauf du deine Sorge ansprechen kannst.

Zur Themenfrage:

Ich denke jeder, der Katzen/Hunde/Hamster oder andere Tiere zu Hause hat, sich gut drum kümmert und hier und da auch nur ein bißchen was vom Tierschutz und dem zu bekämpfenden Tierelend mitbekommt, hat den Wunsch, möglichst vielen Tieren zu helfen.

Daran ist ja auch nichts Schlimmes.

Schlimm wird es allerdings dann, wenn man die Kontrolle verliert. Man holt immer mehr Tiere, man kann den Tieren und sich selbst nicht gerecht werden und am Ende steht man da, weiß selbst, daß das alles ganz furchtbar ist, kann aber trotzdem nichts tun, weil man wie gelähmt ist.

Solche Menschen gibt es durchaus.

Ich würde aber behaupten, daß dies vollkommen unabhängig von der Anzahl der Tiere ist.
Es gibt Menschen, die mit zwei Katzen vollkommen überfordert sind, andere sind in der Lage zwanzig zu versorgen.
Deswegen würde ich nie zu jemandem sagen, er wäre ein Tiermessie, nur weil derjenige mehr Katzen hat als ich.

Abgesehen davon glaube ich kaum, daß sich ein Tiermessie in diesem Katzenforum anmelden würde.

Warum aber trotzdem mehr als zwei oder die (noch) nachvollziehbare drei Katzen?

Wenn man die Punkte Platz, Zeit, Geld und zusammen passender Charakter mit einm Ja beantworten kann:

Warum denn, zum Henker, nicht???

Letztendlich haben wir Tiere, weil wir es wollen.
Oder etwa nicht?
 
A

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  • #182
Warum aber trotzdem mehr als zwei oder die (noch) nachvollziehbare drei Katzen?

Wenn man die Punkte Platz, Zeit, Geld und zusammen passender Charakter mit einm Ja beantworten kann:

Warum denn, zum Henker, nicht???

Letztendlich haben wir Tiere, weil wir es wollen.
Oder etwa nicht?

Da hast Du schon Recht, Ötte, aber eben nur, wenn die genannten Punkte stimmen! Ansonsten ist es für mich einfach falsche Tierliebe, wenn man "noch ein ach-so-armes Tier" dazunimmt, dem man am Ende nicht mehr gerecht werden kann. Aus emotionalen Gründen, ohne vorher wirklich verantwortungsvoll über die Konsequenzen nachgedacht zu haben, sollte man sowieso kein Tier nehmen!
 
  • #183
Warum aber trotzdem mehr als zwei oder die (noch) nachvollziehbare drei Katzen?

Wenn man die Punkte Platz, Zeit, Geld und zusammen passender Charakter mit einm Ja beantworten kann:

Warum denn, zum Henker, nicht???

Letztendlich haben wir Tiere, weil wir es wollen.
Oder etwa nicht?

Das gefällt mir verdammt gut :)

Liebe TE, seit du mehr von deiner Bekannten berichtet hast, verstehe ich auch diesen Thread besser. Nur: Jede Diskussion hier kann weder etwas beweisen noch was bewirken. Wir haben die Situation vor Ort schließlich nicht gesehen.

Rein vom Gefühl her würde ich sagen: Nee, 8 Katzen und 3 Hunde in so einer Wohnung sind viel zu viel. (Ich stelle mir das Rudel in meiner Wohnung vor und finde es schwierig..) - Aber ich weiß nicht, wie die Wohnung geschnitten ist, wie oft die Hunde draußen sind, wie viele Katzen nur vorübergehend da sind, ist es sauber, sind die Tiere gut versorgt?

Denn das Gefühl muss auch nicht immer stimmen. Als meine Mutter das letzte Mal erzählte, sie habe noch eine Katze aufgenommen, war meine erste Reaktion: "Nee jetzt, noch eine? Reicht es nicht langsam?" Da war ich aber auch schon eine Weile nicht mehr dort gewesen. Dazu hatte ich mittlerweile Gelegenheit und konnte mir die Katzenbande eine Woche lang in Aktion ansehen - und die kleine "Neue" fügt sich wirklich so perfekt ein, dass ich mich frage, wie es vorher gepasst hat :)

Verbring doch mal ein bisschen Zeit bei und mit deiner Freundin, wenn es geht - schau dir an, wie sie mit den Tieren umgeht, frage sie behutsam, wie zufrieden sie mit der Situation ist, ob es Dinge gibt, die ihr Sorgen machen (finanziell, platztechnisch). Wenn du mir so kommen würdest wie in deinem Eingangspost, dann würde ich sicher dicht machen, sorry. Aber mit ein bisschen Einfühlungsvermögen kommst du hoffentlich an sie ran und kannst erstmal schauen, ob überhaupt ein Problem da ist.
 
  • #184
Da hast Du schon Recht, Ötte, aber eben nur, wenn die genannten Punkte stimmen! Ansonsten ist es für mich einfach falsche Tierliebe, wenn man "noch ein ach-so-armes Tier" dazunimmt, dem man am Ende nicht mehr gerecht werden kann. Aus emotionalen Gründen, ohne vorher wirklich verantwortungsvoll über die Konsequenzen nachgedacht zu haben, sollte man sowieso kein Tier nehmen!

Deswegen habe ich diese Punkte ja auch aufgezählt. ;)
 
  • #185
Die Situation kann wohl - rein objektiv - weder als 'normal' noch als optimal angesehen werden.
Ehrlich gesagt ist mir im Laufe dieses Thread nur klar geworden, daß ich eigentlich wenig dagegen ausrichten kann.
So lange es in einer Wohnung nicht zum Himmel stinkt, tote Tiere hinter'm Schrank liegen und die restlichen aus-
gehungert sind, kann es ja so schlimm nicht sein, so der allgemeine Tenor.
Es sieht so aus, als ob ich nichts machen könnte und das ist schade.
Selbstverständlich bleibe ich mit meiner Bekannten in Kontakt, habe ihr auch bereits Hilfe angeboten, wobei die
größte Hilfe meiner Meinung nach der Gestalt wäre, ein paar Tiere zu übernehmen oder zu vermittelt und das geht
einfach nicht, alleine schon deshalb, weil keine Einsicht vorhanden ist.
Werde aber auch dem Verein von meinen Bedenken berichten und hoffe wenigstens, daß nicht noch weitere Tiere
dorthin gelangen.
 
  • #186
Die Situation kann wohl - rein objektiv - weder als 'normal' noch als optimal angesehen werden.
Ehrlich gesagt ist mir im Laufe dieses Thread nur klar geworden, daß ich eigentlich wenig dagegen ausrichten kann.
So lange es in einer Wohnung nicht zum Himmel stinkt, tote Tiere hinter'm Schrank liegen und die restlichen aus-
gehungert sind, kann es ja so schlimm nicht sein, so der allgemeine Tenor.
Es sieht so aus, als ob ich nichts machen könnte und das ist schade.
Selbstverständlich bleibe ich mit meiner Bekannten in Kontakt, habe ihr auch bereits Hilfe angeboten, wobei die
größte Hilfe meiner Meinung nach der Gestalt wäre, ein paar Tiere zu übernehmen oder zu vermittelt und das geht
einfach nicht, alleine schon deshalb, weil keine Einsicht vorhanden ist.
Werde aber auch dem Verein von meinen Bedenken berichten und hoffe wenigstens, daß nicht noch weitere Tiere
dorthin gelangen.

Der allgemeine Tenor zur Situation ist eigentlich gar keiner.
Denn das Einzige, was wir hier an Informationen haben, ist:
Zu viele Tiere auf zu wenig Raum und die ein oder andere Katze scheint sich nicht wohl zu fühlen.

Dazu kann auch der erfahrenste Katzenhalter nicht wirklich was sagen.

Das ist ungfähr so, als würde jemand hier einen Thread eröffnen so nach dem Motto:
"Katze pupst ständig und hat Husten. Was ist das?"

Es sind einfach zu wenig Informationen vorhanden.

Da hilft nur die Glaskugel und die hat selten Recht.

Es wurde dir ja vorgeschlagen, weiterhin das Gespräch zu suchen und vlt sogar deine Hilfe anzubieten.
Mehr kann und will ich dir bei so was im Moment auch nicht raten.

Und jetzt nehmen wir noch folgende Situation an:

Ich wäre jemand, der hier 10 Katzen und 6 Hunde hält und es würde für Außenstehende so aussehen, als wäre ich überfordert.
Man würde mich darauf ansprechen.
Da ich aber nicht den Eindruck hätte, daß dem so ist, würde ich wahrscheinlich erst mal abblocken.
Wenn dann jemand hinter meinem Rücken zu dem Verein geht, um über meine gar schrecklichen Verhältnisse zu berichten, wäre ich mehr als nur sauer.

Da kann der Schuss mächtig nach hinten losgehen.

Besuche deine Bekannte regelmäßig und guck, wie es in der Wohnung aussieht.
Frag sie ganz unverfänglich nach den Tieren und auch, wie es ihr selbst geht.
 
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  • #187
Und jetzt nehmen wir noch folgende Situation an:

Ich wäre jemand, der hier 10 Katzen und 6 Hunde hält und es würde für Außenstehende so aussehen, als wäre ich überfordert.
Man würde mich darauf ansprechen.
Da ich aber nicht den Eindruck hätte, daß dem so ist, würde ich wahrscheinlich erst mal abblocken.

Wer abblockt, Dinge einfach übergeht, wenn eine Freundin behutsam(!) darauf anspricht, dann ist dies in meinen Augen erst recht alarmierend.

Wenn dann jemand hinter meinem Rücken zu dem Verein geht, um über meine gar schrecklichen Verhältnisse zu berichten, wäre ich mehr als nur sauer.

Wenn Du mal die Übertreibung 'gar schrecklich' wegläßt - was ist so falsch daran einfach mal zu hören, wie der Verein die Anzahl der Tiere auf
dem Raum und der Situation rechtfertigt?
 
  • #188
Wer abblockt, Dinge einfach übergeht, wenn eine Freundin behutsam(!) darauf anspricht, dann ist dies in meinen Augen erst recht alarmierend.



Wenn Du mal die Übertreibung 'gar schrecklich' wegläßt - was ist so falsch daran einfach mal zu hören, wie der Verein die Anzahl der Tiere auf
dem Raum und der Situation rechtfertigt?

Natürlich kann das alamierend sein.
Und es ist an und für sich nicht schlimm, wenn man bei dem Verein nachfragt und eine Begründung für die Anzahl der Tiere haben möchte.

Ich möchte dir nur zu bedenken geben, daß es Menschen gibt, die grundsätzlich erst mal dicht machen. Egal, worum es geht.

Ist das erwachsen oder auch einfach nur logisch?
Natürlich nicht.
Aber wer reagiert in jeder Situation immer seinem Alter angemessen?
Und wer bestimmt was angemessen ist?

Vlt hat sie auch erst mal nur abgeblockt, aber in ihrem Kopf arbeitet es trotzdem?
Es gibt einfach Menschen, die nicht zugeben wollen, daß sie vlt Hilfe brauchen oder sich geirrt haben.

Wenn dieses Thema bei euch schon auf dem Tisch war, sie dir klar gemacht hat, alles ist völlig in Ordnung, du aber trotzdem zum Verein gehst, befürchte ich, daß sie dir gegenüber ganz dicht machen wird.

Dann hast du da jemanden, der nicht mehr mit dir redet, du kannst sie nicht mehr auf ein Pläuschen besuchen und sehen, wie es ihr und den Tieren geht und wenn dort wirklich ein Problem sein sollte, kannst du auch nicht mehr helfen.

Bei manchen Menschen hilft der Holzhammer, bei anderen nur die Samthandschuhe.
Du kennst deine Freundin.
Entscheide selbst.
 
  • #189
"Neues" von meiner "Freundin".
Nachtrag in Kurzform: Mittlere 2-Zi-Whg, 8 Katzen, 3 Hunde, davon einen zur "Pflege" (seit rund 1 Jahr), Untermieter, bald arbeitslos,...
Unter'm Strich und nach wie vor aktuell: Eine Katze wohnt immer noch unter'm Schrank. Nun schon seit Wochen.
Ich will ja nichts sagen, aber wenn eines meiner Tiere auch nur zwei Tage so leiden würde...
Will außerdem gar nicht wissen, wie es den anderen geht. Der eine leidet so der andere so.
Möchte darüber auch gar nicht mehr sprechen und schon gar nicht diskutieren.
So zu leben und sich auch noch als Tierfreund, -retter, wasweißich zu fühlen ist krank. Durchgeknallt. Ekelhaft.
Dazu kann und werde ich nichts mehr sagen. :dead:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #190
"Neues" von meiner "Freundin".
Nachtrag in Kurzform: Mittlere 2-Zi-Whg, 8 Katzen, 3 Hunde, davon einen zur "Pflege" (seit rund 1 Jahr), Untermieter, bald arbeitslos,...
Unter'm Strich und nach wie vor aktuell: Eine Katze wohnt immer noch unter'm Schrank. Nun schon seit Wochen.
Ich will ja nichts sagen, aber wenn eines meiner Tiere auch nur zwei Tage so leiden würde...
Will außerdem gar nicht wissen, wie es den anderen geht. Der eine leidet so der andere so.
Möchte darüber auch gar nicht mehr sprechen und schon gar nicht diskutieren.
So zu leben und sich auch noch als Tierfreund, -retter, wasweißich zu fühlen ist krank. Durchgeknallt. Ekelhaft.
Dazu kann und werde ich nichts mehr sagen. :dead:

Habe nur den Eingangspost von Dir gelesen und diesen letzten Beitrag. Daher mag man entschuldigen, falls ich etwas wiederhole, was bereits gesagt wurde.

Was Deine Bekannte da abzieht, das ist aus meiner Sicht definitiv nicht in Ordnung und fällt für mich in den Bereich "Messie". Das ist ganz einedeutig eine andere Hausnummer als das, was hier im Forum viele Leute alles tun und haben, wenn sie 4-8 (oder mehr) Katzen haben. Wenn man den Tieren vom Platz, Zuwendung und Geld her gerecht werden kann, warum dann nicht auch mehr als drei?
Zudem brauchen Katzen auch unterschiedlich viel Zuwendung. Es gibt genügend Tiere, die nicht so sehr auf den Menschen fixiert sind und lieber in Ruhe gelassen werden. Denen spielt es keine Rolle, ob Du sie nur 5 Minuten am Tag betüdelst oder 2 Stunden.

Ich selbst habe drei Katzen und eine wirklich grosse Wohnung mit grossem Balkon (Freigang nicht möglich). Vom Platz und vom Geld her wäre ein viertes Tier möglich. Aber: ich habe dann einfach Sorge, dass ich eben nicht mehr genügend Zeit für jedes einzelne Tier habe (und meine brauchen ein bisschen Zuwendung, Spiel-und Kuschelzeiten) und vor allem weiss ich nicht, ob sich meine Lebenssituation in den nächsten Jahren ändert. Das wäre durchaus möglich. Und weil meine Gruppe zudem auch gut "funktioniert" lasse ich die Finger von einem vierten Tier.
 
  • #191
Hört sich für mich auch Too Much an, auch wenn ich aus der Ferne ungerne urteile..

Wenig Raum für soviel Katzen und die Hunde brauchen zudem soviel Zeit..Gassi, Auslastung..., wie schafft man das?
 
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  • #192
Ich hab auch ein Beispiel:
Ich war aktiv im Tierschutz und da kommt es vor, dass viele Tiere auf engem Raum gehalten werden.
12 Katzen auf 65qm plus eingenetzer Balkon (kein Freigang).
4 eigene Katze, 8 Pflegis und mitten im Wohnzimmer ein Käfig mit nem FIVie drinne...jep alles schon gesehen.
Das finde ich einfach nicht mehr artgerecht.
Ich hatte nur ein paar Pflegis.
Meine Höchstzahl an Katzen hier waren 6.
4 eigene, 2 Pflegis.
Ich kann auch keine mehr nehmen wegen meiner Katzengruppe.
Aber selbst wenn ich Pflegis nehmen könnte würde ich maximal 2 zu meinen Vieren dazu nehmen.
Der Unterschied jedoch bei mir zu oben genanntem Beispiel:
Ich habe hier etwas über 90qm, 4 Zimmer UND ländlichen Freigang.
Ich würde nie auf die Idee kommen 12 Katzen auf 65 qm zusammen zu ferchen.Das ist kein Tierschutz.
Wenn ich so viele Pflegis aufnehmen würde, bräuchte ich schon weit mehr als 100qm.
Aber ich würde es eh nicht tun, weil ich mich kenne und ich niemals mit so vielen Katzen klar käme.
Da täte ich nichts anderes mehr.
Sowas will ja auch finanziert werden.
So wie Taskali das macht, finde ich es ideal.
Viel Platz, Freigang, Gehege..
So stelle ich mir Tierschutz und eine gute Pflegestelle vor.
Mit Quarantäneraum und allem drum und dran.
Und da ist es dann egal, ob es 15 Katzen sind.
Das hat auch rein gar nichts mit Messi zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #193
Ich kenne einen Fall, die Dame ist voll Zeit berufstätig und nebenbei aktiv in verschiedenen Tierschutzorganisationen und im Vorstand eines Rassekatzenzuchtvereins.
Sie hält in ihrer 70 qm Wohnung mittlerweile 30 Katzen ohne Freigang.
Die meisten kommen als Pflegestelle dorthin, kaum eine Katze verläßt diese jedoch wieder, es werden immer mehr.
Die Dame ist von sich und ihrer Tierschutzarbeit extrem überzeugt und bekommt auch offensichtlich Unterstützung aus den Vereinen, vor allem Auslandstierschutz.
Sie läßt sehr viel tierärztlich machen, aber Medikamentengabe zu Hause so gut wie unmöglich, getrenntes füttern schonmal gar nicht, so daß chronisch kranke Tiere nur schlecht versorgt werden.
Giardien und Ohrmilben sind in diesem Bestand seit Jahren fest vertreten.

Hier fing es vor Jahren ganz harmlos mit zwei Rassekatzen an und ist inzwischen völlig aus dem Ruder gelaufen. Die Dame ist fest davon überzeugt, das es die Katzen nirgends so gut hätten wie bei ihr und sie es besser macht als die meisten anderen.

Sicherlich ein Negativbeispiel wie sich falsch verstandenes Tierschutzengagement auswirken kann, bei dieser Person hat das ganze inzwischen Suchtcharakter.
Aber solche Fehlentwicklungen gibt es überall und beim überwiegenden Teil engagierter Tierschützer ist es eben nicht so und wird es auch nie so sein.
 
  • #194
Doc, dein Beispiel ist erschreckend.
Mein Beispiel mit 12 Katzen auf so engem Raum ist aber leider gar nicht so selten und ich kenne leider mehrere, die aktiv Tierschutz betreiben und dies so handhaben :(.
Noch nie habe ich eine verantwortungsvolle Pflegestelle/Tierschützerin wie Taskali gesehen.
Die Realität sieht zumindest meiner Erfahrung nach in den Vereinen so aus, dass Tierr gestapelt werden, wenn natürlich auch nicht so wie in deinem Beispiel, aber in meinen Augen dennoch inakzeptabel.
Wenn ich viele Pflegetiere halten möchte, muss ich auch die Räumlichkeiten haben, Punkt.
Und nicht nur 65qm ohne Freigang und nur 3 Zimmer.
Oder 45 qm ohne Freigang und 6 Tiere.
Glaube mir, das kommt leider öfter vor als man so denkt..
Und wenn man da nicht mitmacht (wie ich, denn meine Gruppe ist eh instabil), biste ganz schnell unten durch bei den Vereinen.
Da versteht auch keiner, warum ich nicht noch 4 Pflegis aufnehmen kann. Die eigenen Tiere und der mangelnde Platz sind doch egal...
Nur mir eben nicht.
 
  • #195
Die Dame ist fest davon überzeugt, das es die Katzen nirgends so gut hätten wie bei ihr und sie es besser macht als die meisten anderen.

Das ist meines erachtens nach ein ganz wichtiger Punkt, an dem recht gut festmachen kann, ob jemand Sammelgefährdet ist oder nicht. Dieser Gedanke "nur ich kann die Tiere glücklich machen, nur bei mir haben sie es so gut" ist oft der Grundgedanke mit dem es dann kippt, wenn ein Tierschützer zum Sammler wird. Das ist das erste leugnen der Realität, denn es klammert die Möglichkeit aus, daß jemand anderem dem Tier mindestens dasselbe - wenn nicht sogar ein besseres Leben geben könnte. Damit stoppen dann die Vermittlungen und damit beginnt das sammeln mit dann weiter folgendem ausblenden der Realität.
Hellhörig werde ich auch immer bei Begründungen wie: die sind unvermittelbar, weil krank/behindert usw. - das ist absoluter Unsinn, denn aus meiner Sicht gibt es kein "unvermittelbar", nur ein "schwer vermittelbar" - sprich: man muß eben länger suchen - aber wer gar nicht erst sucht, der wird auch nicht finden und somit steht da meiner Meinung nach ein "will nicht finden" hinter und nicht ein "kann nicht finden"....

CutePoison: Danke für die Blumen, aber ich sehe es doch anders. Ich bemühe mich im Rahmen meiner Möglichkeiten - aber die Möglichkeiten sind auch begrenzt. Die Räume in denen die Pflegis sind, sind sehr klein und teilweise ach überbelegt, wenn z.B. zeitgleich geplante Neuankömmlinge sich mit Rückkommern und Vermittlungsabsagern gekreuzt haben. Rein tatsächlich empfinde ich den Hauptraum als ok für 4 erwachsene Katzen, Kitten bis zu 6 - ich hatte aber teilweise schon 7 erwachsene Katzen da drin. Es geht, da die Ex-Streuner meist alle sehr sozial sind und sie sich so gegenseitig in Ruhe lassen, aber schön ist doch was anderes...
Aber da gilt halt: es gibt keine alternative - entweder sie sitzen eben bei mir im überfüllten Raum im warmen, mit Futter und medizinischer Vesorgung oder sie müßten draußen bleiben - in meinen Fällen hieße das ohne Unterschlupf, ohne Versorgung. Der Punkt um den es da geht ist denk ich die Zeit: für einen gewissen Zeitraum ist das machbar und für das Tier zwar nicht schön, aber ok und weniger schlimm als das andere - aber es darf kein Dauerzustand werden. Wenn jemand bei sich mehr Pflegis aufnimmt als angedacht, das aber zeitlich, finanziell und emotional geregelt kriegt und die Tiere dann wieder ausziehen und dann ihr richtiges Leben anfangen können mit dem Platzbedarf, den sie eigentlich haben, dann ist das ok meiner Ansicht nach für diese Tiere.
Wenn Pflegetiere grundsätzlich auf der Pflegestelle denselben Platz haben müßten wie später im Endplatz, dann würde der Tierschutz zum erliegen kommen. Das ist schlichtweg nicht realisierbar. Wo für mich aber der Punkt ist sind die eigenen Tiere - denn die sind in den genannten Fällen wo Pflege und eigene Tiere in kleiner Wohnung zusammengehalten werden ja dann dauerhaft auf diesen kleinen Platzbedarf runterreduziert. Und das darf nicht sein - zumindest nicht, wenn es Tiere sind, die damit nicht zurecht kommen.

Insgesamt ist das halt ein schwieriges Thema, wo schlußendlich aber jeder Einzelfall für sich betrachtet werden muß.
 
  • #196
Danke für Eure Ansichten, Meinungen und Beispiele.
DAS ist es eben alles, wenn der Tierschutz einem über den Kopf wächst... Klar wo das hinführt...
Vom Verein habe ich übrigens auch keine Antwort bekommen. Habe ich ja schon fast so erwartet, denn
Probleme sind ja nicht so schön, wie immer neue, neue, neue, neue, neue, neue, neue Tiere holen,
holen, holen, holen, holen, holen, holen,...
Tja - und was macht man da, CutePoiscon, Doc, Nike74, elvaza? Man kann doch nur zugucken und hoffen;
bin mittlerweile mehr beim wegschauen und beten, denn ich kann's einfach nicht mehr ertragen.
Vet-Amt und so macht ja eh nichts, so lange die Tiere sich noch nicht stapeln oder am Hungertuch nagen.
Bringt ja so alles nichts... Sowas finde ich eh nicht gut.
Habe einfach keine Chance, weil NULL Einsicht (in meinen Augen Klarsicht) besteht.

Edit:

Das ist meines erachtens nach ein ganz wichtiger Punkt, an dem recht gut festmachen kann, ob jemand Sammelgefährdet ist oder nicht. Dieser Gedanke "nur ich kann die Tiere glücklich machen, nur bei mir haben sie es so gut" ist oft der Grundgedanke mit dem es dann kippt, wenn ein Tierschützer zum Sammler wird. Das ist das erste leugnen der Realität, denn es klammert die Möglichkeit aus, daß jemand anderem dem Tier mindestens dasselbe - wenn nicht sogar ein besseres Leben geben könnte.

Ganz genau so ist es, leider, sonst würde die Katze meiner Freundin nicht schon seit Wochen
unter'm Schrank leben müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #197
Hast du ihr denn mal angeboten für diese Mietz eine andere Stelle zu suchen bzw. eventuell selbst zu übernehmen (z.B. als Pflegi)?
 
  • #198
Jein. Meine Katzen sind nicht so einfach - somit kann ich keine Pflegies nehmen, selbst wenn ich wollte.
Ich habe sie gefragt ob sie nicht schonmal daran gedacht hat, die Katze unter'm Schrank und den Hauptaggressor zu
vermitteln. Dazu hat sie gesagt, daß sie wenn dann nur den Hauptaggressor vermitteln würde und auch nur, wenn
gar nichts anderes funktioniert. Gar nichts anderes bedeutet bei ihr TK, das ist wohl irgendwann mal geplant, z.Zt.
hat sie kein Geld dafür. Daher ist das nun schon ein paar Wochen so.
Wenn das wirklich nur an diesem Hauptaggressor liegt, dann nehm ich den doch relativ sofort raus, oder? Frage eine
andere PS, ob sie hier im Notfall einspringt? Aber dafür ist dann der TS-Stolz zu groß. :confused:
 
  • #199
Du bist wirklich in einer verzwickten Lage. Ich kann völlig verstehen, wenn Du da mittlerweile lieber wegschauen möchtest. Dennoch würde ich versuchen, weiter an ihr dran zu bleiben. Kennst Du denn noch andere Personen aus ihrem Umfeld, die vielleicht auch mal mit ihr sprechen könnten? Wenn mehrere Personen sie auf die Platzverhältnisse ansprechen, rattert es in ihrem Gehirn vielleicht dann doch mal.

Wie vorhin gesagt wurde, ist das Hauptproblem dieser Leute der Glaube, dass nur sie dem Tier helfen können bzw. dass es dem Tier nur bei ihnen gut geht. Ich muss ehrlich sagen, ich liebe meine zwei Miezen über alles und möchte sie um nichts in der Welt hergeben. Wenn sich jetzt aber meine Situation plötzlich unwiderbringlich drehen sollte und ich z.B. in eine 1-Z Wohnung ziehen müsste, weil kein Geld mehr da ist oder ich krank würde und die zwei nicht mehr richtig versorgen könnte, dann würde ich für meine beiden notgedrungen einen anderen, guten Platz suchen, auch wenn es mir echt das Herz brechen würde... aber da ist mir das Wohl der Katzen einfach wichtiger als meine eigene Befindlichkeit.

In einen ähnliche Richtung geht der Gedanke, wenn Leute ihre Tiere zu sehr vermenschlichen und z.B. in den Katzen ihre "Kinder" sehen. Auch hier finde ich, sollte ein Tier immer noch ein Tier bleiben. Sieht man ja oft bei (kleinen) Hunden, die dauernd in der Handtasche umhergetragen werden und am Ende noch Kleidchen angezogen bekommen. Ganz schlimm so was! :mad: Für mich ist ein Hund immer noch am glücklichsten, wenn er Hund bleiben darf. Dasselbe gilt auch für Katzen und andere Tiere - ich habe mich an den Bedürfnissen des Tieres zu orientieren, nicht umgekehrt. Und wenn ich diese Bedürfnisse nicht erfüllen kann oder will, dann muss ich als Mensch eben auch einsehen können, wenn was nicht geht, obwohl ich es will. (vermutlich sind darum auch so viele Leute verschuldet, auch hier ist der Wunsch nach etwas gross, aber es fehlt oft an der Einsicht, dass es eben finanziell nicht geht...)
 
  • #200
Kennst Du denn noch andere Personen aus ihrem Umfeld, die vielleicht auch mal mit ihr sprechen könnten?

Ja, die vom Verein - das hat ja nichts gebracht und dann kenne ich noch zwei andere, die sie auch kennen, aber
das bringt nichts, weil die sich eh gegenseitig nicht so mögen und bei mir immer über den jeweils anderen nicht so
nett sprechen. :rolleyes:
 

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