Ich habe eine Katze überfahren und im Schock nicht angehalten

  • Themenstarter Oskar13
  • Beginndatum
  • #21
Denk aber daran, dass die Wut nicht auf Menschen wie dich bezogen ist. Du standest unter Schock. Da muss man auch differenzieren. Ich habe mich damals auch erschreckt, aber wenn das Tier noch wegrennt, dann ist da immerhin der Instinkt von oh, dem nach... Aber wenn es wie bei dir ist, fühlt es sich sicher nochmals anders an.
Also, ich könnte es schon verstehen, wenn man auf mich wütend wäre, sogar wenn ich die Besitzer aufgesucht und informiert hätte und sie dann wütend gewesen wären. Aber ich selbst hätte mir trotzdem eher verzeihen können weil ich gewusst hätte, okay ausweichen konntest du nicht, aber danach bist du wenigstens deinen (moralischen) Pflichten nachgekommen.
 
A

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  • #22
Aber ich selbst hätte mir trotzdem eher verzeihen können weil ich gewusst hätte, okay ausweichen konntest du nicht, aber danach bist du wenigstens deinen (moralischen) Pflichten nachgekommen.

ich glaub, ich kann das verstehen.
ich würde auch eher gemecker hören wollen. hast du dich darum hier angemeldet?
ja, du hast mist gebaut!

das kannst du jetzt nicht mehr ändern. nicht diese sache damals, nur das was du jetzt tust, da kannst du richtig entscheiden.
ich würde glatt sagen.... sei richtig sauer auf, und dann mach nen cut und verzeihe dir den fehler.
 
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  • #23
Ich sage immer, eine Situation, die man nicht selbst erlebt hat, sollte man nicht verurteilen. Man kann sie nicht Mal be-urteilen. Jemanden zu überfahren, zu spüren, dass man etwas Lebendiges erwischt hat, versetzt einen in einen Zustand, in dem rationales Handeln und Denken leicht aussetzen können. Ich denke an den Fall, in dem die Polizei den flüchtigen Fahrer stoppen könnte und am Steuer saß eine junge Frau, die angab, keine Zeit zum Anhalten zu haben, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss. Das war keine blöde Ausrede, sondern ein Selbstschutzmechanismus des Gehirns bzw. der Psyche.
 
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  • #24
ich glaub, ich kann das verstehen.
ich würde auch eher gemecker hören wollen. hast du dich darum hier angemeldet?
ja, du hast mist gebaut!

das kannst du jetzt nicht mehr ändern. nicht diese sache damals, nur das was du jetzt tust, da kannst du richtig entscheiden.
ich würde glatt sagen.... sei richtig sauer auf, und dann mach nen cut und verzeihe dir den fehler.
Danke, ciari. Ja, möglich, dass ich tatsächlich damit gerechnet habe, mich mehr erklären zu müssen und die (verständliche) Wut von Betroffenen mehr zu spüren zu bekommen. Und ich wäre dazu auch bereit. Ich arbeite am Verzeihen. Manchmal klappt es ein bisschen besser und manchmal noch so richtig überhaupt nicht.
 
  • #25
Ich sage immer, eine Situation, die man nicht selbst erlebt hat, sollte man nicht verurteilen. Man kann sie nicht Mal be-urteilen. Jemanden zu überfahren, zu spüren, dass man etwas Lebendiges erwischt hat, versetzt einen in einen Zustand, in dem rationales Handeln und Denken leicht aussetzen können. Ich denke an den Fall, in dem die Polizei den flüchtigen Fahrer stoppen könnte und am Steuer saß eine junge Frau, die angab, keine Zeit zum Anhalten zu haben, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss. Das war keine blöde Ausrede, sondern ein Selbstschutzmechanismus des Gehirns bzw. der Psyche.
Hallo, vielen Dank für deine Nachricht.
Ja, das ist der Schock schlechthin und wegen meinem wirklich seltsamen Verhalten gerade bezüglich dem Hund der entlang der Straße lief, habe ich mich später auch gefragt, ob das irgendwie eine Übersprungshandlung meines Hirns war. Nicht weil ich da geklingelt habe, sondern dass ich die überfahrene Katze nicht mit einem Wort angesprochen habe. Und auch, dass ich mir selbst so lange was vorgemacht habe und erst einige Zeit später hinschauen konnte und mein Fehlverhalten annehmen konnte.
 
  • #26
Dann hoffe ich für dich, dass es dir helfen wird, es in der ""höhle der katzenmenschen erzählt zu haben
 
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  • #27
Dann hoffe ich für dich, dass es dir helfen wird, es in der ""höhle der katzenmenschen erzählt zu haben
Ich glaube das hat es mir schon! Wo sonst hätte ich eine solche Situation, die bereits 16 Jahre her ist und für mich tageweise noch so emotional aufwühlend ist als wäre es gestern passiert, sonst so ehrlich diskutieren und besprechen können, wenn nicht hier, wo die Menschen ebenfalls emotional beteiligt/ betroffen sind.
 
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  • #28
Ich glaube das hat es mir schon! Wo sonst hätte ich eine solche Situation, die bereits 16 Jahre her ist und für mich tageweise noch so emotional aufwühlend ist als wäre es gestern passiert, sonst so ehrlich diskutieren und besprechen können, wenn nicht hier, wo die Menschen ebenfalls emotional beteiligt/ betroffen sind.
Ich denke, alle kommen im Leben in Situationen, über die man später lange nachdenkt, hätte ich doch, wäre ich bloss, ich hätte doch müssen... Bei manchen ist es ein Vorfall wie bei dir, indem man im Schock nicht handeln konnte. Bei manchen ist es eine komplette Fehleinschätzung der Situation. Bei manchen einfach eine Unreife oder ein Mangel an Erfahrung. Es ist gut, dass dir der Austausch hier geholfen hat :) Das freut mich sehr!
 
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  • #29
Ich denke, alle kommen im Leben in Situationen, über die man später lange nachdenkt, hätte ich doch, wäre ich bloss, ich hätte doch müssen... Bei manchen ist es ein Vorfall wie bei dir, indem man im Schock nicht handeln konnte. Bei manchen ist es eine komplette Fehleinschätzung der Situation. Bei manchen einfach eine Unreife oder ein Mangel an Erfahrung. Es ist gut, dass dir der Austausch hier geholfen hat :) Das freut mich sehr!
Dankeschön! Das ist so lieb von dir. Ja, mir hat es tatsächlich sehr geholfen auf meinem Weg der Aufarbeitung 🙂
 
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  • #30
Hallo Oskar,

auch mir ist vor vielen Jahren auf der Landstrasse eine Katze vors Auto gelaufen. Ich konnte null reagieren, ich hab sie einfach zu spät gesehen. Ein schneller Schatten von rechts. Ich bin nicht drüber gefahren, habe sie aber gestreift. Sie lief weiter.
Ich hab in Trance angehalten und bin ausgestiegen. Am Liebsten wäre ich weitergefahren, ganz ehrlich. Ich hatte so Angst ihr beim sterben zuzusehen.
Die Katze rannte in ein Gebüsch. Bin hinterher. Sie lag hechelnd zwischen den Sträuchern. Ich hab mich nicht getraut sie hochzunehmen und hab meinen Mann angerufen. Der kam dann mit einer Transportbox und legte die hechelnde Katze dort hinein.
Leider ist die Maus noch beim Tierarzt verstorben. 😢
Sie war leider nicht gechippt oder tätowiert. Ich hab das dann online eingestellt. Ohne Bild, hatte leider ja keines. Ich konnte das Tier nur beschreiben und ein paar Eckdaten liefern, die die Tierärztin mir nannte.

Diese Sache verfolgt mich auch ganz oft. Die Besitzer werden nie erfahren was passiert ist. Ich kenne das selber, auch eine meiner Katzen verschwand spurlos. Das ist große Scheiße.

Mach Dir aber heute keine krummen Gedanken mehr über Deinen Unfall mit der Katze. Ein Vorwurf hilft heute weder ihr noch Dir. Du würdest das nächste Mal anhalten und das ist jetzt das Entscheidende!

Viele Grüße


Edit: RS
Edit: vergessen zu schreiben: Mein schlechtes Gewissen nagt an mir weil ich die Katze sofort hätte ins Auto verfrachten sollen und zum Tierarzt fahren müssen. Da ich aber bestimmt 20 Minuten auf meinen Mann gewartet habe, bei der verletzten Katze hockend, hab ich sicher dazu beigetragen dass sie verstarb.
Ich war geschockt und warum auch immer nicht fähig das Tier anzufassen. Ich hab nur gesummt um sie zu beruhigen
 
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  • #31
Ich danke euch allen für eure Geschichten. Es ist für mich eine absolute Horrorvorstellung, ein Tier zu überfahren. Ich habe vor etlichen Jahren eine Katze am Straßenrand gesehen, die an den Hinterbeinen verletzt war und gerade mühsam über eine Mauer in einen Garten kletterte. Ich habe also angehalten und an den Türen der Häuser geklingelt. Nur ein Mensch öffnete mir. Seine Katze war es nicht, aber er versprach, auf seinem Grundstück nach ihr zu suchen und ihr zu helfen.
Ich komme täglich dort vorbei und frage mich, ob er sie gefunden hat und sie gerettet wurde. Ihr Anblick lässt mich nicht los.
Damals habe ich mir vorgenommen, ein Notfallset ins Auto zu packen - und bis heute habe ich das nicht gemacht. Aber ich werde deine Geschichte, liebe TE, zum Anlass nehmen, das jetzt endlich umzusetzen.

Und ich finde, du solltest dir verzeihen. Wir alle bauen manchmal richtig Sch...., aber das, wie wir mit unseren Fehlern umgehen, entscheidet, wer wir sind. Du hast daraus gelernt und so viel Gutes bewirkt - sei ein bisschen nachsichtig mit dir!
 
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  • #32
Hallo Oskar,

auch mir ist vor vielen Jahren auf der Landstrasse eine Katze vors Auto gelaufen. Ich konnte null reagieren, ich hab sie einfach zu spät gesehen. Ein schneller Schatten von rechts. Ich bin nicht drüber gefahren, habe sie aber gestreift. Sie lief weiter.
Ich hab in Trance angehalten und bin ausgestiegen. Am Liebsten wäre ich weitergefahren, ganz ehrlich. Ich hatte so Angst ihr beim sterben zuzusehen.
Die Katze rannte in ein Gebüsch. Bin hinterher. Sie lag hechelnd zwischen den Sträuchern. Ich hab mich nicht getraut sie hochzunehmen und hab meinen Mann angerufen. Der kam dann mit einer Transportbox und legte die hechelnde Katze dort hinein.
Leider ist die Maus noch beim Tierarzt verstorben. 😢
Sie war leider nicht gechippt oder tätowiert. Ich hab das dann online eingestellt. Ohne Bild, hatte leider ja keines. Ich konnte das Tier nur beschreiben und ein paar Eckdaten liefern, die die Tierärztin mir nannte.

Diese Sache verfolgt mich auch ganz oft. Die Besitzer werden nie erfahren was passiert ist. Ich kenne das selber, auch eine meiner Katzen verschwand spurlos. Das ist große Scheiße.

Mach Dir aber heute keine krummen Gedanken mehr über Deinen Unfall mit der Katze. Ein Vorwurf hilft heute weder ihr noch Dir. Du würdest das nächste Mal anhalten und das ist jetzt das Entscheidende!

Viele Grüße


Edit: RS
Hallo Casado, das ist eine traurige Geschichte. Wie unglaublich schade, dass die Katze es trotz eurer Bemühungen nicht geschafft hat. Ich finde es bewundernswert dass du angehalten hast, obwohl du solche Angst vor dem Anblick hattest. Ich frage mich manchmal auch, ob das bei mir vielleicht auch eine versteckte Angst war, nicht ertragen zu können, die Katze in einem schlimmen Zustand zu sehen. Aber ich glaube auch, dass es mir extrem hilft mir jetzt so viele Gedanken zu machen um so eine Situation in der Zukunft zu vermeiden. Einfach weil man einen groben Plan/ Anhaltspunkte hat an denen man sich auch in einer Schocksituation festhalten kann. Ich habe mir vor diesem Ereignis nie Gedanken darüber gemacht wie ich mich richtig verhalte in so einer Situation.
Vielen Dank auch dir für deine aufmunternden Worte, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen ❤️
 
  • #33
Ich danke euch allen für eure Geschichten. Es ist für mich eine absolute Horrorvorstellung, ein Tier zu überfahren. Ich habe vor etlichen Jahren eine Katze am Straßenrand gesehen, die an den Hinterbeinen verletzt war und gerade mühsam über eine Mauer in einen Garten kletterte. Ich habe also angehalten und an den Türen der Häuser geklingelt. Nur ein Mensch öffnete mir. Seine Katze war es nicht, aber er versprach, auf seinem Grundstück nach ihr zu suchen und ihr zu helfen.
Ich komme täglich dort vorbei und frage mich, ob er sie gefunden hat und sie gerettet wurde. Ihr Anblick lässt mich nicht los.
Damals habe ich mir vorgenommen, ein Notfallset ins Auto zu packen - und bis heute habe ich das nicht gemacht. Aber ich werde deine Geschichte, liebe TE, zum Anlass nehmen, das jetzt endlich umzusetzen.

Und ich finde, du solltest dir verzeihen. Wir alle bauen manchmal richtig Sch...., aber das, wie wir mit unseren Fehlern umgehen, entscheidet, wer wir sind. Du hast daraus gelernt und so viel Gutes bewirkt - sei ein bisschen nachsichtig mit dir!
Vielen Dank! Ich bin so überrascht, dass vielen schon so ähnliche Situationen passiert sind. Wobei man auch ehrlich sagen muss, dass eigentlich alle angehalten haben. Das laste ich mir ja am meisten an, dass ich das nicht gemacht habe. Und von daher, wirklich Hut ab vor deiner Courage und Danke für deine freundlichen Worte ❤️. Das Notfallset habe ich mir vorallem deshalb zusammengestellt damit ich sowas wie einen Anker habe, ich bin der Situation dann (gefühlt) nicht mehr so ausgeliefert.
 
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  • #34
Vielen Dank! Ich bin so überrascht, dass vielen schon so ähnliche Situationen passiert sind. Wobei man auch ehrlich sagen muss, dass eigentlich alle angehalten haben. Das laste ich mir ja am meisten an, dass ich das nicht gemacht habe.
Man reagiert unter Schock ja oft ganz anders als man es von sich erwartet. Es ist ein Ausnahmezustand.

Auch ich bin ansonsten ein Mensch der Tat. Ich war jedoch damals nicht fähig das verletzte Tier hochzunehmen. Ich hab auf meinen Mann gewartet. Das klingt für mich heute total absurd.
 
  • #35
Man reagiert unter Schock ja oft ganz anders als man es von sich erwartet. Es ist ein Ausnahmezustand.

Auch ich bin ansonsten ein Mensch der Tat. Ich war jedoch damals nicht fähig das verletzte Tier hochzunehmen. Ich hab auf meinen Mann gewartet. Das klingt für mich heute total absurd.
Das stimmt schon, man erkennt sich selbst nicht wieder. Vielleicht hatte ich persönlich deshalb auch so lange ein Problem damit die Situation anzunehmen.
Ich finde, dass du alles richtig gemacht hast, du hast deine Angst überwunden und bist der Katze beigestanden. Vielleicht war es besser so, dass dein Mann die Katze aufgenommen und zum Tierarzt gebracht hat. Er wurde durch dich telefonisch vorgewarnt, konnte sich auf das Bevorstehende einstellen und konnte die Sache vor Ort in die Hand nehmen. Wer weiß was passiert wäre, wenn du in dem Zustand alleine mit der Katze zum Tierarzt gefahren wärst.
 
  • #36
Ich will mich nochmals bei allen bedanken, die sich hier eingebracht haben und mich darin bestärkt haben zukünftig anders zu reagieren. Eure Worte haben mir enorm dabei geholfen jetzt nach vorne zu schauen und eben das Beste aus dieser wirklich traurigen und beschämenden Sache zu machen.

Ganz wichtig ist mir deshalb auch, dass alle, die vielleicht gerade oder vor Kurzem in dieser Situation waren, unseren Austausch lesen können (ich habe bei Google mal geschaut, bei den entsprechenden Suchbegriffen findet man hierhin ins Forum):

Bitte überlegt nochmals ob ihr nicht vielleicht noch etwas tun könnt. Ihr müsst das nicht wie ich über Jahre mit euch rumschleppen. Vielleicht ist es dir gerade jetzt, vor ein paar Stunden oder letzte Nacht passiert, dass du eine Katze oder ein anderes Tier überfahren hast. Du kannst es jetzt vielleicht nicht mehr perfekt machen, aber du kannst es immerhin noch gut machen.

Wie Doris, deren 10jährige Tochter ihren toten Kater nach Hause bringen musste, empfinden viele hier es als ganz wichtig zu wissen, was mit ihrem Tier passiert ist. Und vermutlich bist du im Moment die einzige Person, die weiß wo die Katze verletzt, oder auch tot, liegt.
Ruf zumindest die Polizei an. Die handelt zwar nicht immer so wie man es sich als Tierliebhaber wünschen würde, aber du hast schon mal den ersten wichtigen Schritt gemacht, nämlich Verantwortung übernommen. Und vielleicht kommt dann das eine zum anderen und du kannst deine Angst (vor dem Anblick des toten/ verletzten Tieres, der Wut der Besitzer, vor der Scham,..) überwinden und sogar noch weitere Schritte gehen. Auch eine gute Idee fand ich die Sache mit der Facebookgruppe in der tote Tiere gemeldet werden können.

Glaube mir, wenn es dich schon jetzt umtreibt (sodass du den Vorfall googelst oder dich anderweitig damit beschäftigst), wird es nicht besser mit der Zeit. Ich wünschte wirklich, jemand hätte das damals zu mir gesagt. Ich habe so viele Dinge im Laufe der Zeit im Internet dazu gelesen oder auch im Austausch mit anderen erfahren. Es immer besser sich der wirklich schrecklichen (keine Frage) Situation zeitnah zu stellen. Auch für die eigene Psyche.

Z.B. habe ich von einem kleinem Kater gelesen der sage und schreibe fast 3 Tage in einem Straßengraben (halb im darin stehenden Wasser) gelegen haben muss bis seine Besitzer ihn gefunden haben, er hat es schwer verletzt überlebt. Für mich war es immer die Hölle solche Geschichte zu lesen. Ich war immer sofort in der Rolle des Verursachers. Das muss dir nicht so gehen.
Oder die Familie die nach dem Unfalltod ihrer Katze eine Todesanzeige in der regionalen Zeitung geschaltet hat, woraufhin sich zwei Wochen später (aber immerhin) sich der junge Mann bei der Familie gemeldet hat, der den Tod der Katze verursacht hat. Die Familie hat seine Entschuldigung trotz allem dann noch akzeptiert.
Auch wenn die Besitzer im ersten Moment vielleicht wütend reagieren, wenn man sie über den Tod ihres Tieres informiert, machen sie das meistens aus purer Verzweiflung. Vielleicht werden sie es erst später zu schätzen wissen, dass du dich überwunden und Verantwortung übernommen hast.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft! Du machst das Richtige indem du dich der Verantwortung stellst und das Wichtigste ist wirklich, du kannst dann damit abschließen und nach vorne schauen.
 
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  • #37
Liebe @Oskar13,
vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast und so möchte ich auch meine Geschichte mit dir teilen.

Ich stecke gerade ganz frisch in einer solchen Situation, nur eben auf der anderen Seite.
Meine geliebte Uschi wurde am 03.02.2023 überfahren. Es geschah morgens um kurz vor 8 an einem Parkausgang, direkt an einer Grundschule.
Der Fahrer fuhr weiter und kehrte nicht zurück.
Von allen Anwesenden kümmerte sich nur eine einzige Frau um mein Mädchen. Sie rief die Polizei in der Hoffnung, dass der Chip ausgelesen und die Besitzer informiert werden. Dies ist bis heute nicht geschehen. Mein Mädchen verschwand im Dschungel der Bürokratie. Keine Behörde kann mir Auskunft geben, was mit dem Körper meines Mädchens geschah.

In keiner Sekunde habe ich Groll gegen den Fahrer gehegt oder gar Hass empfunden.
Dinge passieren und Niemand wünscht sich ein solch schreckliches Erlebnis. Der Fahrer kann nichts dafür, dass er mein Mädchen erwischte. Dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Mich hat es bloß traurig gemacht, dass mein Mädchen es nicht mal wert war, anzuhalten und nach ihr zu sehen.

Insofern möchte ich dir für das Teilen deiner Gefühle danken, denn es gibt mir nochmal eine andere Sicht auf die Dinge. Vielleicht war es der Schock, der den Fahrer weiter fahren ließ. Vielleicht hat er ebensolche Gewissensbisse wie du und würde gern die Zeit zurück drehen, um zu handeln. Vielleicht sitzt er nun dort und würde sich wünschen, das Geschehene ungeschehen zu machen.
Vielleicht habe ich ihm Unrecht getan und mein Mädchen ist ihm nicht egal.
Danke, dass du mir die Augen geöffnet hast 😊.



Was ich aus unserer Geschichte gelernt habe und gern allen Menschen mitgeben möchte, die ein Tier überfahren oder ein totes Tier finden: wenn ihr sicher sein wollt, dass die Besitzer informiert werden, dann handelt nach Möglichkeit selbst.
Wenn ihr es schafft, dann bringt das Tier selbst zum Tierheim oder einem Tierarzt, damit ein eventuell vorhandener Chip ausgelesen werden kann.
Meldet den Fund bitte bei Facebook in den örtlichen Gruppen (zum Beispiel "vermisste Tiere in Köln"). Viele dieser Gruppen sind sehr gut vernetzt und oft gibt es auch ehrenamtliche Helfer, die ein totes Tier bergen, den Chip auslesen und das Tier eine Zeit lang bei sich behalten, damit die Besitzer die Möglichkeit haben, es abzuholen.
Auch in unserem Fall bekam ich über Facebook Kontakt zu der Finderin. Ich hätte sonst nie erfahren, was mit meinem Mädchen geschah.

Leider ist der Umgang der Behörden mit toten Tieren nicht immer wünschenswert.
Oft (wie in unserem Fall) werden die Transponder von Polizei oder Ordnungsamt nämlich nicht ausgelesen und die Besitzer werden nicht informiert. Die Tiere werden der Tierkadaververwertung zugeführt, ohne die Chance für die Besitzer, ihr geliebtes Tier wieder zu bekommen und einen würdevollen Abschied zu nehmen.
 
  • Crying
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  • #38
  • #39
Ich habe immer wieder mal auf die Seite vom Tierheim geschaut, ob die Katze doch dort gelandet ist.
Dazu möchte ich nur kurz was sagen:
Dass eventuell beschlagnahmte Tiere nicht auf der Homepage zu sehen sind, hat oftmals berechtigte Gründe.
Nur soviel: meist wollen das Amt und der Verein nicht, dass das Tier im Umfeld bleibt, damit nicht die Gefahr besteht, dass jemand jemanden kennt, der den Halter kennt, das Tier holt und es demjenigen wieder gibt.
 
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  • #40
vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast und so möchte ich auch meine Geschichte mit dir teilen.

Du Liebe, ich habe deine Suche nach Uschi, und deine Verzweiflung im Forum verfolgt, und bei Oskars Post genau an Euch gedacht.
Und wieder habe ich bei deinen Zeilen einen dicken Kloß im Hals, finde aber deinen Post so wahnsinnig "groß", und das möchte ich Dir gern mitteilen
 
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