Freigänger zur Wohnungskatze machen?

[biveli john]

Also das hättest Du mal meinem ehemaligen Kater sagen sollen, der wusste scheinbar nicht dass sich keine Katze einfach so in fremde Wohnzimmer legt. Und das hat er schon gemacht bevor er mit Leckerli vollgestopft wurde.

Das kann ich nur unterstreichen. Meine Nachbarn die mich besuchten durften meine Kater streicheln.
Es wurde von den Katzen dahingehend interpretiert dass meine Freunde auch automatisch ihre Freunde
sind. Sie statteten den Nachbarn Gegenbesuche ab, einer schlich sogar die Stiege hinauf und legte sich
ins fremde Ehebett. Als die betagte und sehbehinderte Hausfrau Betten machen wollte griff sie in den Kater und wäre vor Schreck beinahe tot
umgefallen. Mein Kater floh durch den Schrei panisch aus dem Haus. Dieses hat er nie mehr betreten.
Also nichts ist unmöglich.

 

[KatzeK]

Aber er wusste wo sein Zuhause ist und war dort nicht permanent.

Wenn der Besitzer seine Katze nach wie vor zum Tierarzt bringen kann dann weiss das Tier auch wo sein Zuhause ist. Dazu muss es nämlich zwischendurch auch mal zu Hause sein, anders bekommt der Besitzer es gar nicht zum Tierarzt.

 

[KatzeK]

Es wurde von den Katzen dahingehend interpretiert dass meine Freunde auch automatisch ihre Freunde
sind.

Mein Kater brauchte noch nicht mal das. Es war wirklich vollkommen egal wer das war, jeder war sein Freund.

Er wurde dann im Hauptberuf Schnorrer, ein sehr erfolgreicher zu meinem Leidwesen.

Im Nebenhaus ist im EG eine Arztpraxis, da lag er gerne im Vorgarten in der Sonne. Nachdem er so ein Menschenfreund war und sich von jedem streicheln etc. lies brachten auch da die Leute dann bald Leckerli mit um den süßen armen leidenden Kater zu füttern. Da hat er dann seine Geschäftsidee erkannt: Ich setzte mich hier einfach in die Hecke am Bürgersteig und bettele! Geilomat! Irgendwas fällt da immer ab...

Ich bin ab da also morgens zur Arbeit gegangen, er kurz darauf in seine Hecke. Wenn ich Abends wiederkam und an der Hecke vorbei gelaufen bin kam der Kater dann wieder mit nach Hause. Nicht durch seine Katzenklappe sondern schön mit mir gemeinsam durchs Treppenhaus. Über Jahre war das jeden Tag das gleiche Spiel. Alle kannten ihn weil er da immer rum sass und geschnorrt hat, selbst Leute die ich gar nicht kannte kannten seinen Namen. Der war bekannt wie ein bunter Hund.

Als er verschwand wechselte in der Arztpraxis gerade der betreibende Arzt, wahrscheinlich wechselten so auch die Patienten...und ich könnte mir gut vorstellen dass sich irgendjemand da gedacht hat dass er jetzt wo er ja nicht mehr regelmässig vorbeikommt um das arme Tierchen (laut Tierarzt bereits kurz vor bedenklichem Übergewicht wegen der Scheiss Schnorrerei) zu "versorgen" den Kater mitnehmen muss. Und da er auch mit jedem mitgelaufen ist wäre das kein Riesenproblem gewesen... Dann einmal in der Wohnung eingesperrt, so doll vollgestopft und Dauerbekuschelt dass er gar nicht erst zu doll rum meckert und der Fettleibigkeitstod ist gebongt.

 

[biveli john]

Er wurde dann im Hauptberuf Schnorrer, ein sehr erfolgreicher zu meinem Leidwesen.

Meiner ist Speck und Wurstfresser, Max Max komm schnell ein Wurstiradi für dich, lockt der Nachbar.
Mein Max hört das und entschwindet im Schweinsgalopp.
Mein Nachbar ist guten Argumenten nicht zugänglich.
Max hat ja das Wurstiradi so gern meint er.

 

[KatzeK]

Max hat ja das Wurstiradi so gern meint er.

Genau das Argument habe ich auch wieder und wieder gehört....aber er mag es doch so gern! Er freut sich doch so! Ja ja, ich geb ihm nicht so viel, aber er mag es halt so gern, er freut sich doch so... Und schön fleissig dabei ein Kaustängelchen nach dem anderen runter reichen. Ich hätte schreien können.

 

[Froschn]

Rambo hat monatelang den (schwer kranken) Nachbarn besucht. Anfangs auf der Terrasse, später auch drinnen, da steht im Sommer alles offen. Lag bis fast zu seinem letzten Tag bei ihm im Bett.

Der Pflegedienst hat Zustände bekommen, der Rest fand es toll. Auch der Arzt hatte kein Bedenken... die waren schon vor der Erkrankung über Jahre gute Freunde... und ich wusste ja, wo er steckt