Anfängerfragen

[Katja59]

Hallo,
habe mich gerade erst ins Thema eingelesen. Da ich mit meiner einen Katze ein paar gesundheitliche Probleme habe, möchte ich gern deren Ernährung umstellen. Folgende Fragen quälen mich noch:

1. Muss das Fleisch zwingend roh sein? Was ist der Vorteil von rohem Fleisch? Oder kann ich es auch grundsätzlich kochen und dann einfrieren?
2. Meine Problemkatze frisst auch jede Menge Mäuse, manchmal nen Spatz und Eidechsen waren auch schon dabei. Muss ich dann überhaupt suplementieren? Wenn ja, weniger als normal?
3. Mein Mann will jetzt Angler werden. Wenn er dann tatsächlich was fängt, muss ich den Fisch erst kochen für die Katzen?

Würde mich über Tipps freuen.

 

[Donnerknall]

Moin Moin,

ich kann Dir zwar nicht bei allen Fragen weiterhelfen, aber so pushe ich das Thema wenigstens noch mal nach oben.

1. rohes Fleisch ist am artgerechtesten. Du kannst erst mal mit gekochtem Fleisch anfangen und die Garzeit nach und nach verringern, aber dauerhaft nur gekochtes zu verfüttern ist glaube ich nicht so sinnvoll.

2. Um ihren Bedarf zu decken müssten sie schon 10 - 15 Mäuse pro Tag fressen und das wird bei euch sicherlich nicht zutreffen.

3. Ich weiß nur, dass roher Fisch zum barfen wohl nicht so geeignet sein soll, da man hier besonders auf die Zusammensetzungen achten muss.
Fisch ist ja auch sehr jodhaltig.


Aber es melden sich sicher noch User, die da mehr Erfahrung haben.

 

[Labahn]

Streng genommen müsste das Fleisch schon roh sein, da Barf ja Rohfütterung bedeutet. Es gibt aber eine etwas abgewandelte Form, das sogenannte Kochbarf. Gerade für Tiere die es roh nicht fressen eine Alternative. Der Unterschied besteht dabei nur darin, dass das Fleisch vorher gekocht wird und die Supplemente erst später, einschließlich des Kochwassers, zugesetzt werden. Und man kann eben keine ganzen Knochen verfüttern, da diese sonst eventuell splittern können.

Die Vorteile liegen für mich ganz klar, bei stückigem Barf, in der besseren Beanspruchung/Reinigung von Zähnen und Kaumuskulatur. Für eine Mäusejägerin vielleicht weniger interessant. Weiterhin spart man sich einen Arbeitsschritt mit dem Kochen. Wenn dein Tier allerdings sowieso selbst jagd, sollte es doch keine Probleme mit Rohem haben, oder?

Die Maus ist für sich selbst gesehen nährstofftechnisch ausgewogen, wenn du jetzt dazu unsupplementiert fütterst kann es leicht zu diversen Mängeln bei den Nährstoffen kommen. Das hängt eben vom Nährstoff selbst und der verfütterten Fleischmenge/-sorte ab. Im Grunde brauchst du die Beute von draußen nicht berücksichtigen. Das geht ja beim Nassfutter auch nicht.

Beim Barfen mit natürlichen Supplementen oder auch Fertigsupplementen geht man von verschiedenen Bedarfswerten der Tiere aus, die aufs Gewicht bezogen über den Tag abgedeckt werden sollen. Wenn dein Tier nebenher jetzt viele Mäuse frisst, dann frisst sie entsprechend weniger Barf und es gleicht sich alles halbwegs aus.

Fisch kannst du gekocht (vorsicht mit den Gräten, denn auch diese können dann splittern) oder auch roh anbieten. Die Besonderheit beim Fisch ist, dass einige Sorten auch als Vitamin D Supplement dienen können und dann eine bereits geringe Menge ausreicht um den Bedarf abzudecken. Je nach Fischsorte muss man auch noch den Jodgehalt (bei Seefisch) und mögliche Thiaminase (wird beim Kochen allerdings zerstört) berücksichtigen. Aus diesen Eigenschaften bestimmt sich die Menge, des jeweiligen Fisches, die man verfüttern kann/sollte.

 

[Katja59]

Noch ein Problem

Ich kann diese ganzen Ergänzungsstoffe zusammensuchen sowohl auf natürliche Weise mit Blut o.ä. oder via Pülverchen, wenn ich das richtig verstanden habe. Gibt es denn für den Ultra-Laien ein Fertigpulver, wo erstmal alles drin ist, außer dem Fleisch?

 

[Labahn]

Ja, für die verschiedenen Supplemente gibt es meist diverse natürliche oder auch "künstliche" Varianten. Wobei auch natürliche Varianten in Pulverform daherkommen können. Beispiele hierfür wären Fortain/Blutmehl, Bierhefe, Eierschalenmehl, ...

Es gibt natürlich auch Fertigsupplemente. Das einfachste wäre wohl das Felini Complete. Beim TCPremix muss man glaube ich (bis auf Leber in einigen Sorten) auch nichts hinzufügen. Ein klein wenig aufwändiger, aber dafür flexibler, wäre easy B.A.R.F.. Denn dieses ermöglicht Leber- und Knochenfütterung. Dadurch kann man auch bei Tieren mit Nierenproblemen individueller barfen. Die Kehrseite ist dann, dass man zumindest Calcium und eventuell Salz, Taurin und Leber ergänzen muss.

Bei einer Ausschlußdiät ist der Vorteil gegenüber den Fertigsupplementen eben der, dass man jedes Supplement gezielt einzeln austesten kann. Aber die Futtermittelallergie ist ja auch noch nicht wirklich geklärt.

 

[Katja59]

Mäusejägerin mit Mangelerscheinungen

Wenn dein Tier allerdings sowieso selbst jagd, sollte es doch keine Probleme mit Rohem haben, oder?

Das hat mich zuerst auch geplättet. Meine Mäkelkatze, die bis gestern (!) nur TF fraß, frißt beinahe täglich ein Mäuschen. Aber jegliches anderes Fleisch, ob roh oder gekocht, wird abgelehnt. Ich habe sie seit gestern schon mal auf Nassfutter trainiert - wir hatten einen 2-tägigen "wer-hält-länger-durch-Disput".

Im Grunde brauchst du die Beute von draußen nicht berücksichtigen. Das geht ja beim Nassfutter auch nicht.

Ok, also Futter anrühren, wie bei Wohnungskatzen auch. Na dann schaun mer mal, was Muschi dazu sagt. Und Monsieur muss ja auch mitziehen - aber der ist noch flexibel weil gerade erst angekommen, denke ich.

 

[Katja59]

Es gibt natürlich auch Fertigsupplemente. Das einfachste wäre wohl das Felini Complete. Beim TCPremix muss man glaube ich (bis auf Leber in einigen Sorten) auch nichts hinzufügen. Ein klein wenig aufwändiger, aber dafür flexibler, wäre easy B.A.R.F.. Denn dieses ermöglicht Leber- und Knochenfütterung. Dadurch kann man auch bei Tieren mit Nierenproblemen individueller barfen. Die Kehrseite ist dann, dass man zumindest Calcium und eventuell Salz, Taurin und Leber ergänzen muss.

Vielen Dank! Damit kann ich erstmal anfangen.