CNI und SDÜ

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Steffi2809

Steffi2809

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29. September 2016
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Hallo,

Ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier ein paar Tipps bekomme. Bei meine, Kater (14 Jahre alt) wurde im Mai 2015 eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt, die wir bis vor kurzem mit Vidalta behandelt haben. Die Tablettengabe war nicht sooo einfach, aber irgendwie haben wir das hinbekommen. Seit 3 Wochen nimmt er die Tbaletten gar nicht mehr, habe alles versucht, was man so an Möglichkeiten hat (da die Tablette ja ganz bleiben muss). Zudem hat er mehr getrunken und mehr Wasser gelassen, so dass ich gestern eine Urinprobe zum Tierarzt gebracht habe. Das Ergebnis sieht so aus, dass der Protein/Kreatinin Quotient deutlich erhöht ist, wie hoch genau, weiss ich nicht. Blut abnehmen ist leider nur unter Narkose möglich und die birgt ja mit einer geschädigtem Niere auch ein gewisses Risiko. Jetzt haben wir heute Tropfen mitbekommen, Semintra. Und für die Schilddrüse gibts jetzt das jodreduzierte Futter von Hills. Ich hoffe, dass er das auf Dauer frisst...
Er wiegt im Moment ca 4 kg...

Wer hat Erfahrung und kann mir Tipps geben? Ich möchte nicht, dass er weiter abnimmt, aber was soll ich machen, wenn er das Futter nicht frisst? Lieber zu sehen, dass er überhaupt irgendetwas zu sich nimmt? Oder zuwarten, bis er es irgendwann frisst, wenn der Hunger gross genug ist?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten

Steffi mit Tiger
 
A

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Hallo und sorry, wenn ich da mit leisem Unverständnis reagiere: Warum hat der Kater seit drei Wochen kein alternatives Mediament bekommen?

Dass es Katzen gibt, die das Vidalta nicht vertragen und/oder verweigern, kommt vor und sollte auch Deine Tierärztin wissen. Dass es Behandlungsalternativen gibt, sollte sie auch wissen.

Das Futter kann man natürlich probieren, aber es kommt in der Tat relativ oft vor, dass die katzen es dann irgendwann verweigern. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, mit Carbimazol aus der Humanmedizin zu therapieren, weil das absolut geschmacksneutral ist und sich auch gut mörsern und in Leckerchen wie Schlacksnacks unterjubeln lässt. Und zudem gibt es auch noch die Thiamazol-Salbe, die hier auch einige User nutzen. Wenn er also das Futter nicht nimmt, dann würde ich es ihm nicht reinzwingen, sondern mir notfalls einen Tierarzt suchen, der da ein wenig mehr auf der Pfanne hat.

Kannst Du den Urinbefund hier mal einstellen? Ich habe leider keine Ahnung, ob sich der UPC auch durch eine massive Überfunktion verändern kann und sich wieder normalisiert, wenn der T4 gut eingestellt ist.

Wieso geht bei Deiner Katze Blut abnehmen nur unter Narkose?
 
Das mit der Salbe hat sie auch angesprochen und eben das mit dem Futter. Das mit dem Futter hab ich für die einfachere Variante gehalten, da Tiger sich generell bei allen Maßnahmen anstellt, selbst Zecken und Wurmmittel als Spoton zu verabreichen, ist schon schwierig.

Das mit dem Carbimazol aus der Humanmedizin klingt gut, davon hat sie nichts gesagt, aber ich werde sie definitiv drauf ansprechen. Ich hab das eben auch mal gegoogelt und gelesen, dass es gegeben werden darf, falls die für Katzen zugelassenen Medikamente nicht gegeben werden können.

Das mit dem Blutabnehmen funktioniert nur unter Narkose, weil er es anders einfach nicht zulässt. In der Praxis, in der ich bin, haben es alle drei Tierärzte versucht und auch dort, wo ich früher mit ihm war, klappte es einfach nicht. Er dreht völlig durch. Sonst ist er, der schmusigste Kater der Welt, aber bei diesem Dingen, wird er zum Raubtier :reallysad:
Ich hab das Futter seit gestern und werd es jetzt ausprobieren und ihm das langsam unter sein normales,Futter geben und dieses dann nach und nach reduzieren. Wenn das nicht klappt, versuch ich die Salbe und falls das auch nicht geht, das Carbimazol aus der Humanmedizin.
Kann ich so vorgehen?

Für die genauen Urinwerte muss ich nachher den Tierarzt nochmal anrufen, sie hatte am Telefon nur gesagt, dass der Quotient deutlich erhöht ist, dass man aber mit dem Wert nicht sagen kann, wie schlecht die Nieren wirklich ist. Und dass ich ihm ab jetzt kein pures Fleisch mehr füttern soll, das hat er von mir hin und wieder bekommen, also gegartes Hühnchen. Und die Tropfen halt.

Achso, bei der Blutabnahme vor etwas über einem Jahr kurz nach Beginn der Schilddrüsentherapie als die Schilddrüsenwerte schon normwertig waren, waren die Nieren in Ordnung. Aber soweit ich gelesen habe, kann es sein, dass die Niereninsuffizienz erst ans Licht kommt, wenn die SD-werte wieder normal sind...weil eine Überfunktion die Niereninsuffizienz verdeckt.
 
Das ist richtig, eine SDÜ kann eine CNI verschleiern.

Es erst mit der Salbe zu probieren, halte ich für problematisch, weil es einige Zeit dauert, bis man die Salbe bekommt. Ich würde es daher zunächst mit dem Carbimazol versuchen, wenn es mit dem Futter nicht klappt. Klappt es, würde ich zunächst mal dabei bleiben, weil es auch für die Nieren relativ günstig ist. Fakt ist ja auf jeden Fall, dass der T4 von Katerchen so rasch wie möglich runter muss.

Für spätere Blutentnahmen, der T4 muss leider relativ regelmäßig kontrolliert werden, könntest Du beim Tierarzt mal fragen, ob er nicht so was wie Sedalin bekommen könnte, das ist eine Art "Leck mich"-Pille.

Mit dem puren Fleisch hat Deine Tierärztin Recht und unrecht zugleich. Für die Nieren ist es alles andere als gut, Sachen wie Hühnerfilet zu verfüttern. Das enthält viel zu wenig Fett und recht viel Phosphat. Besser wäre Hühnerkeule, die dann mit Calcium supplementiert wird. Höherer Fettgehalt drückt den Phosphatgehalt im Fleisch, Calcium wirkt als Phosphat-Antagonist. Daher gibt es auch Phosphatbinder auf Calciumbasis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, das mit dem Futter wird nicht funktionieren. Gestern hat er es noch gegessen, heut rümpft er nur die Nase...

Habe jetzt den Urinbefund:

Protein/Kreatinin-Quotient 0,7 (normal <0,33)
Eiweiss im Urin 72 (normal bis 63)
Ausserdem wohl auch etwas Blut im Urin.

Morgen hab ich noch einen Telefontermin und werde da auch klären, dass er die Salbe bekommt. Bis dahin gibts dann das Humancarbimazol, nimmt man die gleiche Dosierung wie beim Vidalta? Da hatte er 15 mg.

Ich hab mal Sedalin mitbekommen, da ich ihm das nicht direkt in den Mund geben kann, hab ichs ihm ins Fell geschmiert, damit er es abputzt und was macht er? Geht zum Sofa und schmiert es da rein :(
Ist also wirklich nicht so leicht mit ihm...

Ich hab ihm jetzt vorhin wieder normales Futter gegeben, auch damit er seine Nierentropfen irgendwie nimmt und etwas muss er ja essen, zumal er sowieso nur noch 3,9 kg wiegt...
 
Wie hoch war denn T4 bei Diagnose? Aktuell wurde kein T4 gemessen? Ich würde vielleicht mal mit der TÄ sprechen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, mit einer ganz leichten Sedierung noch einmal Blut abzunehmen.

Er hat 15mg Vidalta täglich bekommen? Von Anfang an? Das ist eigentlich für eine Einstiegsdosierung viel zu hoch. Oder hat er es nur alle zwei Tage bekommen? Das Vidalta hat eine retardwirkung und kann daher auch nur alle zwei Tage gegeben werden, leider wissen das die meisten Tierärzte nicht...

Schwer zu sagen, welche Carbimazoldosis nun ratsam ist, da man ja den aktuellen T4 nicht kennt und keine Entwicklung der Werte. Normalerweise steigt man mit einer eher niedrigen Einstiegsdosierung von 5mg ein. So hatten wir das damals auch bei meinen Jungs gemacht und das war absolut richtig so. Nur konnten wir bei uns die Werte anfangs auch recht entmaschig kontrollieren, nämlich im empfohlenen Abstand von 4 Wochen am Anfang.

Wie war denn sein Befinden in der letzten Zeit, als er noch das Vidalta bekommen hat? Wie hat er gefressen, wie sah die Verdauung aus, war er munter, sogar unruhig oder eher ruhig und verschlafen? Und wie hat sich das in den letzten drei Wochen entwickelt, seitdem er das Vidalta nicht mehr bekommen hat? Pinkelt er viel? Trinkt er viel? Wie fühlt sich sein Herzschlag an?

Wie geht es ihm aktuell?

Wenn Du ein Rezept für das humane Carbimazol bekommst: Bitte nimm das von Hexal oder von Aristo, nicht das von Hennig. Da sind andere Trägerstoffe drin und das wird daher offensichtlich auch schlechter vertragen.
 
Wie hoch seine Werte am Anfang waren, kann ich nicht sagen. Da es mit dem Blut abnehmen ja wie gesagt nicht geklappt hat, die Symptome aber so eindeutig waren und auch die Schilddrüse so tastbar war, haben wir mit 15 mg Vidalta angefangen und nach vier Wochen als sein zustand stabiler war, Blut unter Narkose abgenommen. Und da waren die Schilddrüsenwerte mit tägl 15 mg Vidalta im Oberen Drittel des Normbereichs.

Habe jetzt mit der Tierärztin besprochen, dass wir 10 mg Carbimazol probieren.
Mit Vidalta zuletzt war er bei 4,7 kg und sehr ausgeglichen. Nicht so hyperaktiv wie vor Behandlungsbeginn damals. Ruhiger, aber immer noch spielfreudig. Jetzt ist er wieder aktiver, kommt zwar auch zur Ruhe aber ist halt insgesamt aufgeweckter. Gefressen hat er eigentlich immer gut, jetzt ohne Vidalta frisst er mehr. Verdauung ist normal, hin und wieder mal etwas weicher, aktuell aber ganz normal. Pinkeln tut er viel und trinken ist schwierig zu sagen. Ich hatte das Gefühl, dass er immer dann sehr viel getrunken hat, wenn es gegartes Hühnchen für ihn gab. Wenn er normales Nassfutter frisst, geht auch die Trinkmenge wieder zurück, da ist ja auch sehr viel Flüssigkeit drin. Wegen dem vielen Pinkeln wurde der Urin dann ja auch untersucht.

Meiner Meinung nach fühlt sich sein Herzschlag schon schneller an als vorher.
Aber wie gesagt, ausser dass er sehr abgenommen hat, scheint es ihm gut zu gehen. Spielen, kuscheln, am Lebem teilhaben...und zwischendurch schlafen.

Plan ist jetzt: Carbimazol 10mg einmal täglich, Nierendiät und dann versuch ichs mit ihm nochmal mit dem Blut abnehmen. Tierarztbesuche sind immer so Stress für ihn...auch das fahren in der Box dorthin, dass er jedes Mal in seine Box pinkelt und abführt, spätestens auf dem Rückweg...:reallysad:
 
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Einmal täglich ist aber nicht so optimal. Mit Ausnahme vom Vidalta (weil es die Retardwirkung hat) sollten Schilddrüsenmedikamente zweimal täglich im Abstand von 12 Stunden gegeben werden. Das hat mit der Halbwertzeit des Wirkstoffes Thiamazol zu tun, die zwischen acht und zwölf Stunden liegt.

Früher hat man die Medis deshalb sogar dreimal täglich gegeben, was aber für berufstätige Menschen kaum praktikabel ist.

Stress sind Tierarztbesuche leider fast für alle Katzen. In die Box gepinkelt wird bei uns auch gerne mal und manchmal wird auch heftig gespeichelt. Aber lieber der recht kurze Stress, als Dauerstress durch ein durch die SDÜ übermäßig beanspruchtes Herz etc. Nur wenn sich Katze dann beim TA massiv wehrt, wird es natürlich schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiger hat jetzt 5mg carbimazol bekommen. So würde ich die Tage weitermachen und das dann zweimal am Tag. Oder soll ich ihm dann zweimal am Tag 10mg geben?

War auf jeden Fall einsuper Tipp, vielen Dank dafür und für die anderen Ratschläge. :)

Mit den Semintratropfen sollte es keine Wechselwirkungen geben, oder?
 
  • #10
Zweimal am Tag 10 mg sind viel zu viel. Mehr als fünf Milligramm zweimal täglich würde ich nicht geben. Und dann sehr genau beobachten, wie sich Fressverhalten, Kotabsatz etc. verändern, auch öfter mal das Herzchen fühlen, wie stark es schlägt.

Mit dem Semintra sind mir keine Wechselwirkungen bekannt, die stünden sicherlich auch im Beipackzettel, da die Kombi CNI+SDÜ leider recht häufig vorkommt.
 
  • #11
Soooo...bisher klappt es alles recht gut. Das Carbimazol (5mg, 2 mal täglich) geht gemörsert und unter sein Futter gerührt wirklich prima. Das Nierenfutter (Animonda integra) ist heut erst angekommen, ein Schälchen hat er bisher gut gefressen. Da will ich mich aber noch nicht zu früh freuen, da er was das Futter angeht gern mal abrupt seine Meinung ändert. Aber ich denke, es wird. Wir beobachten ihn gut bzgl seines Verhaltens, bisher ist alles im grünen Bereich, aber er hat ja auch Samstag abend erst die erste Tablette bekommen.
 

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