Gesicherter Freigang von Wohnungskatze - Pro und Kontra?

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Hallo,

wir haben vier reine Wohnungskatzen die bis auf eine ihr Leben lang immer Wohnungskatzen waren (wobei eine zweite als Kitten vom Bauernhof kam), aber selbst diese möchte nicht raus. Sie wirken jetzt auch nicht, als ob sie den Freigang vermissen und ich empfinde das auch generell nicht als Tierquälerei (auch wenn da die Meinungen natürlich auseinander gehen). Dennoch spielen wir immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen mit dem Gedanken, unseren Katzen gesicherten Freigang zu geben um ihnen noch mehr Abwechslung zu bieten, vor allem unserer jüngsten, die sich eher gar nicht für ihre anderen felinen Mitbewohner interessiert. Zugegeben, Internetseiten wie Rosie von Lilo the Husky oder die Norweger von Unterwegs mit Wohnungskatzen sind schon ziemlich verlockend und es ist schon irgendwie nett, mit den Katzen wandern zu gehen :oops:

Meine größte Sorge wäre, dass sie auf den Geschmack kommen und dann permanent Freigang erbetteln. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Fundkater, der sich seinen Freigang vehement erzwungen hat, auch nachts um 3. Es war wirklich Psychoterror und wir mussten ihm regelrecht wieder den Freigang lassen - welchen er dann mit dem Leben bezahlt hat. Ich möchte da keine Dose der Pandora öffnen 😔

Wie sind denn hier so die Meinungen und Erfahrungen?
 
A

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Guten Abend!
Das ist eine schwierige Entscheidung, die wahrscheinlich nur DU treffen kannst...
Klar, es gibt da viele Pro und Contras, und den ein oder anderen Rat wird man dir geben koennen.
Allerdings kennst DU deine Fellnasen am besten, deren Charaktere, deine Wohnsituation und natuerlich auch deine Zeit und NERVEN :)

Seinerzeit hatten wir 3 Freigaenger (die zum Glueck nie lange weg oder ausser Sichtweite waren). Da wir im Ruhrgebiet in einer Stadt wohnen, ist das natuerlich eine super gefaehrliche Sache. 1 Katze (Mia) ist irgendwann nicht mehr nach Hause gekommen und wir trauern noch immer!.

Jetzt gibt es bei uns nur noch GESICHERTEN Freigang - oder wie es die Garagennachbarn scherzhaft nennen: HOFGANG! :)

Mit Chelsea und Paul (und vielleicht auch irgendwann Baloo) gehen wir GEMEINSAM ueber unseren Garagenhof spazieren.

FUER UNS war die Entscheidung richtig:
Chelsea (5) und Paul (7) sind Tierheimkatzen und letztes Jahr bei uns eingezogen. Chelsea spielt nicht gerne und hatte zu Anfang eine teilweise sehr "ruppige", aggressive Art (wenn auch nur sporadisch - manchmal lieb und manchmal BIEST). Gefuehlsmaessig war sie "unausgelastet"...

Wir entschieden uns dann zu dem KONTROLLIERTEN Freigang.
Diese Entscheidung war fuer UNS goldrichtig und gerade Chelsea hat sich wahnsinnig geaendert!

BEIDE Katzen LEIBEN und GENIESSEN nun diesen Ausflug in die WELT - wenn es auch nur ein laaangweiliger, betonierter Garagenhof ist.

Aber wie du ja in deinem Eingangspost geschrieben und vermutet hast: sie fordern es NATUERLICH ein! Paul MEHR als Chelsea.

Nun sind wir natuerlich "verpflichtet" mit den Beiden raus zu gehen - und wir "muessen" TAEGLICH; manchmal auch 2-3x!

DAS ist manchmal "schwierig", da es ein grosser Garagenhof mit 20 Garagen ist und teilweise und zu gewissen Zeiten viel "Verkehr" herrscht.
Auf liebt es Chelsea auf Autos zu springen, die in offenen Garagen stehen, da man von dort super auf die hochgestellten Garagentore springen kann :-( Nicht jeder Autobesitzer hat dafuer Verstaendnis...

Aber das ist UNSERE Situation und unser "Problem", das du wahrscheinlich nicht auf dich projezieren kannst.

Ich finde deinen Gadanken erst einmal GUUUT!
Toll das du dir darueber Gedanken machst und letztendlich wird ein KONTROLLIERTER Freigang das Leben deiner Katzen wahrscheinlich BEREICHERN! Alleinn schon die "fremden" Duefte, die Geraeusche...

Ich habe als Klingelton noch immer das "Mia-Lied" vom "blauen Elefanten": Die Welt ist elefantastisch, wunderschoen, bunt wie eine Tuete Bonbons, lasst uns auf die Reise gehn...

Ja, Die Welt ist ein WUNDER, und fuer die Fellnasen BESTIMMT etwas total TOLLES!!!

Und auch wir freuen uns wahnsinnig, wenn wir diese grossen, BEGESTERTEN Katzenaugen sehen! Wie sie horchen, schnueffeln, schauen, lauern (wenn ein Vogel vorbei fliegt) wie sie verschiedenen Nachbarn begruessen, gekrault werden, Leckerchen bekommen :) JA, "draussen" ist ein WUNDER fuer sie!
Manchmal sind wir nur knapp 10Minuten drausen, manchmal auch 30 oder 60...

ABER, sie fordern es ein!
Chelsea nicht so stark bzw nicht so penetrant :)
Aber wenn man die Sprache bzw Koerpersprache seiner Katzen kennt: es kann VERDAMMT nervig sein!


Chelsea und Paul sind da "relativ" human: d.h. sie "akzeptieren" ein "Nein", nerven zwar, aber werden nicht "boesartig" und machen dann irgendwelche Sache aus PROTEST!

Horche doch einfach mal in DICH hinein: hast du Charaktere, die zu Protest neigen oder neigen koennten?
Und vorallem:kannst DU dieses Beduerfniss IMMER stillen?

Wenn DU fuer dich glaubst, TAEGLICH kontrollierten Freigang zu ermoeglichen: ich weurde sagen "mach es"!
Schminke dir ab, das DU "bestimmst"!!! SIE werden bestimmen :)
DU hast schon mal so ein "Monster" gehabt :)

UNSERE wollen nicht Nachts raus... Aber ueber Tag.

WAEGE ab... und ja, wie du zu Anfang geschrieben hast, DU oeffenst DEFINITIV die "Buechse der Pandorra"!!!! :)

Es wird dann Tage geben, da wirst DU dich dafuer "hassen" - und Tage wo du einfach nur gluecklich bist, wenn du in DIESE Katzenaugen schaust und nur BEGEISTERUNG siehst....

denn: Die Welt ist elefantastisch
Hoere einfach nur den Text und denken daran: DEINE Katzen sind wie Kinder...

Olaf
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesicherter Freigang ist auch für Wohnungskatzen eine gute Abwechslung.
Du meinst aber einen gesicherten Garten und nicht dieses Leinenkonzept, oder? Von „Leinengang“ rate ich ab.
Insgesamt kommt es immer auf die Tiere an. Haben sie eher einen ruhigeren Charakter und passen sich schnell an oder sind sie extrem fordernd und reagieren negativ, wenn ihnen etwas nicht passt? Die erste Kategorie kann sich auch sehr gut damit arrangieren, wenn der Garten eben mal verfügbar und mal nicht ist.
 
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Vielen Dank für die Antworten! :)

@doppelpack: Wieso ist vom Leinengang abzuraten?

Momentan können wir unser Grundstück nicht komplett sichern, es wäre also erstmal nur Leine. Erste Gehversuche auf der Hoch-Verranda waren zumindest erfolgreich. Unsere Wohnsituation kann sich aber und wird sich auch wieder ändern. Auch das ist ein Gedanke, der mit reinspielt: wir können ihnen momentan den Freigang bieten, aber können wir das auch noch in 2 Jahren?

Wir wollen definitiv keine fordernden Monster erziehen, das hatte ich schon mal und einmal hat gereicht - meine armen Nerven :rolleyes:

Der Grundgedanke wurde zuletzt wieder dadurch verstärkt, dass Katzenkind zwar eigentlich recht selbstbewusst ist, aber auch "schüchtern" bei unbekannten Dingen. Wir werden mit ihr reisen müssen und dachten, sie vielleicht so mehr an die große Welt zu gewöhnen und ihr zu zeigen, dass man vor dieser keine Angst haben muss. Sie kann schon nervig sein, das an der Tür und Teppich kratzen wenn sie nicht eingesperrt sein will hat sie sehr schnell gelernt :rolleyes: Sie ist halt noch relativ jung, ich weiß nicht, wie viel man da noch "prägen" kann. Mich erstaunt halt auch unsere alte Dame, die von Freigänger zu 100% Wohnungskatze geworden ist und das auch nie eingefordert hat.

Alle sitzen gerne vor der offenen gesicherten Balkontür und schauen raus. Nase in den Wind ist hier definitiv sehr beliebt. Bei 2 von 4 weniger als bei den anderen 2. Grad sitzt eine neben mir und beobachtet Tauben vor dem Fenster :pink-heart:
 
So, wir waren jetzt ein paar mal mit ihr an Geschirr und Leine auf der Terrasse und mal die Treppe zum Gras runter gelaufen. Am Anfang war sie skeptisch, so wie sie immer vorsichtig und skeptisch ist bei Neuem, mittlerweile findet sie es aber doch recht spannend.

Wir waren nicht jeden Tag.
Nie länger als vielleicht 10 Minuten.
Wenn sie draußen war oder vielleicht auch noch am nächsten Tag, setzt sie sich vor die Terrassentür und mauzt und will eindeutig wieder raus. Das gibt sie aber nach ein paar Minuten wieder auf und wenn sie ein paar Tage nicht draußen war, versucht sie es erst gar nicht und sitzt wie gewohnt vor der offenen Tür und schaut nur raus. Ans Gitter springen war bisher hier einmalig aktivster "ich-will-raus" Versuch.
 

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Von Leinengang genrell abzuraten ist Unsinn, sorry.
Wenn man sich vorher Gedanken macht, was das bedeutet, wenn man schaut ob und wie Katze das toleriert, kann das für eine ansonsten reine Wohnungskatze eine großartige Bereicherung sein.

Man muss sich als Halter aber dann auch im Klaren sein, dass man buchstäblich ' auf den Hund' gekommen ist - bedeutet Gassi 2 bis 3x am Tag sind ab dann Pflicht umd die Katze wird es genauso einfordern wie jeder Hund.
Zudem stellt die Katze besondere Anforderungen an die Sicherheit des Geschirrs.
 
Von Leinengang genrell abzuraten ist Unsinn, sorry.
Wenn man sich vorher Gedanken macht, was das bedeutet, wenn man schaut ob und wie Katze das toleriert, kann das für eine ansonsten reine Wohnungskatze eine großartige Bereicherung sein.

Man muss sich als Halter aber dann auch im Klaren sein, dass man buchstäblich ' auf den Hund' gekommen ist - bedeutet Gassi 2 bis 3x am Tag sind ab dann Pflicht umd die Katze wird es genauso einfordern wie jeder Hund.
Zudem stellt die Katze besondere Anforderungen an die Sicherheit des Geschirrs.

Danke für die Meinung :) Ich hab mich seit meiner Frage noch durch ein paar Threads hier im Forum gelesen und zwar immer wieder von einer generellen Abratung von Leinengang gelesen, aber nie so richtig wirklich mal eine Erklärung gefunden, warum eigentlich. Wirkte gelegentlich ein wenig wie "just because".

So richtig hab ich auch noch nicht verstanden, was an Leinenfreigang z.B. jetzt so grundsätzlich anders ist als an gesichertem Balkon oder Außenkäfig. :rolleyes:

Bei uns soll eh irgendwann wieder ein Hund einziehen, weshalb ich ein "auf den Hund kommen" nicht wirklich schlimm finde. Im Gegeteil fände ich es da nett, wenn Katzi eben auch mit kann und nicht alleine zuhause hocken muss - sie interessiert sich wenig bis gar nicht für die anderen Katzen und ist auch zuhause eher ein kleiner Hund, der mir auf Schritt und Tritt folgt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich mit einem Hund eher anfreundet als eben mit den anderen Katzen.

Wir werden mal noch ein wenig weiter schauen und dann eine entgültige Entscheidung treffen. Erstmal will ich noch ein besseres Geschirr schneidern lassen. Aber immerhin ist sie mittlerweile über den Punkt hinaus, dass sie aufhört zu funktionieren mit Geschirr. :D
 
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Ich kann dir das gern erläutern.
Deine Mietzen mögen jetzt auf dem eigenen Grund und Boden noch entspannt sein, aber lauf mal mit denen vom Grundstück runter. Da wird sich deutlich schreckhafter sein und wenn dann was ist wird sie versuchen samt Geschirr und Leine im nächsten Gebüsch zu verschwinden.
Hinzu kommt, dass du eben Pech haben kannst und sie es dann immer einfordern - schlimmstenfalls zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wer einmal Blut leckt will noch mehr.

Es gibt Katzen mit denen das funktioniert und die es dann nicht einfordern, aber das weiß man eben vorher nicht und ich würde das nicht auf Teufel komm raus ausprobieren wollen um dann eine todunglückliche Katze da sitzen zu haben, obwohl ich es hätte vermeiden können.

Zudem ist es wie Quiky schon sagte so, dass diese billigen Geschirre aus dem Zoofachhandel dafür absolut nicht geeignet sind. Da windet sich die Katze in nullkommanix raus. Hier braucht es ein spezielles und vor allem gut passendes Sicherheitsgeschirr mir doppeltem Bauchgurt.
 
Ich rate vom Leinengang ab, da ich dies als absolut unnatürlich für die Katze empfinde, egal wie kooperativ und interessiert das Tier ist und wie langsam man es daran gewöhnt.
Wer eine Katze an der Leine und „frei“ vergleicht, wird einfach eklatante Unterschiede im Verhalten und Bewegungsmuster feststellen.

Davon ab muss man sagen, dass die meisten sich diese Konzeption so vorstellen, dass sie rausgehen, wenn SIE das wollen und nicht, wenn die Katze das will. Durchaus kann es eben auch so laufen, dass die Katze dann bei Wind und Wetter 2-4 Mal am Tag raus will. Dies ist in einem normalen Arbeitsalltag nur schwierig zu leisten, selbst wenn man hochmotiviert ist.
Deine Katze zeigt ja auch schon die ersten Anzeichen, dass sie an draußen starkes Interesse hat. 10 Minuten finde ich auch zu kurz, als dass die Katze davon profitieren könnte, ich würde da eher ein Zeitfenster von 1-2h ansetzen.

Insgesamt ist Leinengang von den Eindrücken auch nicht mit einem Balkon vergleichbar. Selbst zwischen einem gesicherten Garten oder einer gesicherten, ebenerdigen Terasse kann man schon deutliche Unterschiede zu zB einem gesicherten Balkon im 3. Stock erkennen.

Zudem empfinde ich insgesamt das Risiko, dass man sich ein zuvor zufriedenes Tier unglücklich „heranzieht“ als unnötig. Sollte es natürlich so sein, dass man als realistische Alternative dann auch Freigang anbieten könnte, dann kann man dieses Experiment wagen. Aber wieso ansonsten dieses Risiko eingehen, dass man das Tier abgeben muss.

Nicht unterschätzen sollte man auch die Gefahren im Leinengang durch andere Tiere.

Zudem kann man eine erhebliche Unruhe in die Katzengruppe bringen, insofern nicht alle Tiere diesen Leinengang erhalten.
 
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  • #10
Ich kann mich Doppelpack nur anschließen.

Im Urlaub bekomme ich auch mit, zu welchen verrückten Zeiten Katzen rein und raus wollen.
Dann bleibt die eine mal einen halben Tag weg, die andere kommt nach 2 Minuten wieder hineingestürmt.
Leinengang wird immer sehr unbefriedigend bleiben.
 
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  • #11
Das sind doch endlich mal richtige Argumente :)

Es gibt Katzen mit denen das funktioniert und die es dann nicht einfordern, aber das weiß man eben vorher nicht und ich würde das nicht auf Teufel komm raus ausprobieren wollen um dann eine todunglückliche Katze da sitzen zu haben, obwohl ich es hätte vermeiden können.

Genau das war ja mal ursprünglich meine Hauptsorge - egal ob gesicherter Freigang mit oder ohne Leine.

Ich kenne eben beide Seiten. Einen Freigänger, der auf Teufel komm raus wieder raus MUSSTE. Und eine ehemalige Freigängerin, die seit 14+ Jahren als reine Wohnungskatze glücklich ist.

Zudem ist es wie Quiky schon sagte so, dass diese billigen Geschirre aus dem Zoofachhandel dafür absolut nicht geeignet sind. Da windet sich die Katze in nullkommanix raus. Hier braucht es ein spezielles und vor allem gut passendes Sicherheitsgeschirr mir doppeltem Bauchgurt.

Ich schrieb ja schon, dass wenn überhaupt noch ein vernünftiges Geschirr her muss.

Wer eine Katze an der Leine und „frei“ vergleicht, wird einfach eklatante Unterschiede im Verhalten und Bewegungsmuster feststellen.

Hat doch überhaupt keiner gemacht? :confused: Aber du bist ja eh eher der Freigangsvertreter, wenn ich das aus verschiedenen Threads richtig rausgelesen habe...

Deine Katze zeigt ja auch schon die ersten Anzeichen, dass sie an draußen starkes Interesse hat. 10 Minuten finde ich auch zu kurz, als dass die Katze davon profitieren könnte, ich würde da eher ein Zeitfenster von 1-2h ansetzen.

Logisch sind 10 Minuten viel zu kurz? :confused: Ich hab doch geschrieben, wir schauen erstmal wie sie überhaupt reagiert. Und bisher finde ich nicht, dass sie starkes Interesse hat. Nach den ersten paar Malen wollte sie lieber wieder rein und auch jetzt gibt sie sehr schnell wieder auf - das ist sie bei einer geschlossenen Tür in der Wohnung deutlich hartnäckiger.

Und nochmal, mir ist klar, dass das nicht so bleiben muss. Ich kann mir aber z.B. auch schwer vorstellen, dass eine ansonsten nicht nachtaktive Katze plötzlich nachtaktiv wird, nur weil sie mal draußen war. Lasse mich gerne aus Erfahrung, nicht vom hören-sagen und hätte-wäre-könnte vom Gegenteil überzeugen.

Insgesamt ist Leinengang von den Eindrücken auch nicht mit einem Balkon vergleichbar. Selbst zwischen einem gesicherten Garten oder einer gesicherten, ebenerdigen Terasse kann man schon deutliche Unterschiede zu zB einem gesicherten Balkon im 3. Stock erkennen.

Die Eindrücke sind nicht vergleichbar, das Potential, dass sich Wohnsituationen ändern aber durchaus.

Wie gesagt, alles nicht böse gemeint, da ich noch keine Entscheidung getroffen habe. Ich mag nur keine - vor allem unbegründete - Pauschalaussagen :)
 
  • #12
Ich kenne eben beide Seiten. Einen Freigänger, der auf Teufel komm raus wieder raus MUSSTE. Und eine ehemalige Freigängerin, die seit 14+ Jahren als reine Wohnungskatze glücklich ist.
Die ehemalige Freigängerin wäre aber nicht mehr so ruhig und glücklich geblieben, wenn man sie an der Leine rausgelassen hätte. Da hätte sie todsicher ganz schnell täglich Theater veranstaltet.
 
  • #13
Wie definiert sich denn eine todunglückliche Katze?

Terror machen, Tapeten zerkratzen, Protestpinkeln ist das eine.

Vermeintliche Depressionen, von denen man ja manchmal liest, und andere potentielle Vermenschlichungen sind das andere.

Aber ich meine, nach Meinung so mancher bin ich mit meinen reinen Wohnungskatzen ja sowieso ein Tierquäler :rolleyes:

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass Katzen gelegentlich zu wenig zugetraut wird. Aber sie sind ja auch nicht erziehbar/trainierbar.
 
  • #14
Das zeigt sich letztlich bei jeder Katze anders.

Naja, ich bin eher der Meinung, dass vielen Katzen entschieden zu viel zugemutet wird, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Katzen sind sehr wohl trainierbar, nur eben nicht wie Hunde.
Sie tun etwas nur, wenn sie für sich einen Sinn und Vorteil darin sehen und das unterscheidet Katzen eben von Hunden. Ihnen fehlt der Will to Please.
 
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  • #15
(...)

Hat doch überhaupt keiner gemacht? :confused: Aber du bist ja eh eher der Freigangsvertreter, wenn ich das aus verschiedenen Threads richtig rausgelesen habe...



Logisch sind 10 Minuten viel zu kurz? :confused: Ich hab doch geschrieben, wir schauen erstmal wie sie überhaupt reagiert. Und bisher finde ich nicht, dass sie starkes Interesse hat. Nach den ersten paar Malen wollte sie lieber wieder rein und auch jetzt gibt sie sehr schnell wieder auf - das ist sie bei einer geschlossenen Tür in der Wohnung deutlich hartnäckiger.

Und nochmal, mir ist klar, dass das nicht so bleiben muss. Ich kann mir aber z.B. auch schwer vorstellen, dass eine ansonsten nicht nachtaktive Katze plötzlich nachtaktiv wird, nur weil sie mal draußen war. Lasse mich gerne aus Erfahrung, nicht vom hören-sagen und hätte-wäre-könnte vom Gegenteil überzeugen.



Die Eindrücke sind nicht vergleichbar, das Potential, dass sich Wohnsituationen ändern aber durchaus.

Wie gesagt, alles nicht böse gemeint, da ich noch keine Entscheidung getroffen habe. Ich mag nur keine - vor allem unbegründete - Pauschalaussagen :)

Nein, da hast du nicht richtig gelesen. Ich hatte schon beides, Freigänger, Wohnungskatzen + die Stufen dazwischen (Balkon, Terrasse...), sodass ich keinerlei Vorbehalte gegen eine Haltungsform habe.
Beide Haltungsformen halte ich bei den geeigneten Tieren für sehr gut vertretbar.
Gleichwohl ist mir das „natürliche“ Verhalten der Katze wichtig. Und genau deshalb muss man eine „Leinenkatze“ auch daran messen.
Und ja, ich habe auch Leine + Katze ausprobiert, da sich die Umstände damals übergangsweise so ergeben haben, sodass ich dort auch Erfahrungen aus erster Hand habe und mit vollkommen verschiedenen Katzencharakteren und dieses „Experiment“ wagen konnte. Nur dass ich eben von Beginn an wusste, dass es bei uns zeitlich begrenzt sein wird.

Es sind keine unbegründeten Pauschalaussagen, aber besseres Feedback als eigene Erfahrungen kann man dir m.e. nicht geben. Du wirst keine repräsentativen Studie dazu finden. ;)

Und natürlich sind Katzen erziehbar, sehr gut sogar. Aber längst sind es eben auch keine Hunde.
(P.S. Die hatten wir auch schon :D)


Den Balkon selbst könnt ihr nicht sichern? Der sieht von der Größe doch aus, als könnte man daraus ein richtiges Katzenparadies machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Wir waren jetzt den gesamten Januar nicht draußen mangels Zeit und Wetter, und sie fordert es bisher nicht ein - was natürlich keine Aussagekraft hat, da wir ja auch vorher nicht wirklich oft oder gar regelmäßig draußen waren.

Wenn wir die Terrassentür aufmachen, kommt sie zwar gucken, aber springt z.B. nicht mehr ans Gitter oder wird sonst wie fordernd. Wenn ich das Geschirr in die Hand nehme, kommt sie auch, aber fordert auch da nichts weiter ein.

Den Balkon können wir nicht sichern, da nur Mietswohnung und das ist nicht erwünscht.

Sobald es hier wieder etwas weniger stressig ist und vor allem am Wochenende, wenn wir mehr Zeit haben, das Wetter öfter mitspielt, werden wir wieder regelmäßiger üben. Bisher bin ich noch ganz zuversichtlich, dass sie sich ausreichend andersweitig beschäftigen lässt, dass sie es nicht dauerhaft einfordert, wenn es eben mal nicht (mehr) geht. Sollten sich langfristig doch Zeichen zeigen, dass sie extrem quengelig und unausgeglichen wird, dann werden wir das Experiment abbrechen.
 
  • #17
Bezüglich "gesicherter" Spaziergang und nach draußen mit Leine kann ich den Youtube-Channel Traveler's Garden empfehlen.

Auch hier muss man sich aber, wie ganz richtig gesagt worden ist, bewusst sein, dass alle Katzen unterschiedlich sind und was bei der einen funktioniert/klappt/sicher/genug ist, bei der anderen schon ganz anders aussehen kann.
 
  • #18
Sollten sich langfristig doch Zeichen zeigen, dass sie extrem quengelig und unausgeglichen wird, dann werden wir das Experiment abbrechen.

Dann gibt's nicht mehr abzubrechen, ab diesem Zeitpunkt wird sie unglücklich sein.
 
  • #19
  • #20
Und ich denke immernoch nicht, dass man das so verallgemeinern kann :)
Im worst Case ist es aber dann so und eben unumkehrbar, deshalb sollte man es sich eben verdammt gut überlegen, ob man das anfangen will.
 
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