Katze in Wohnung unglücklich?

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Hallo ihr Lieben,

folgende Situation: Ich lebe mit meinem Freund und einer Mitbewohnerin auf zwei Stockwerken (1. und 2. Stock) in einer Wohnung mit 90 qm, mitten in der Stadt. Besagte Mitbewohnerin (Anfang Mai eingezogen) hat einen kastrierten Persermix-Kater (6 Jahre alt) mitgebracht, der absolut zufrieden mit seinen neuen Wohnverhältnissen scheint. Seit zwei Wochen leben nun zwei weitere Katzen (weiblich, Lienchen, 1 Jahr alt und Kori, 2 Jahre alt) bei uns, über eine Tierschutzorganisation aus Bulgarien vermittelt. Kori (meine eigene Katze) kuschelt wie ein Weltmeister, spielt viel und schläft gerne, auch auf dem gesicherten Balkon. Dabei macht sie nicht den Eindruck, unbedingt nach draußen zu wollen, auch wenn sie anscheinend auf der Straße aufgewachsen ist.

Bei Lienchen, der Katze meiner Mitbewohnerin, sieht das ganze anders aus. Sie, ebenfalls auf der Straße aufgewachsen, ist eher ein kleiner Wildfang, ständig zum Spielen und Raufen aufgelegt (auch mit den Händen und Füßen von allen vorbeilaufenden Menschen :D ) Sobald ein Fenster geöffnet ist, ist sie total auf die Geräusche und Gerüche von draußen fixiert; sie klebt dann quasi vor der Fensterscheibe. Auch wenn Türen geöffnet werden, versucht sie sofort zu entwischen. Da jede neue Katze ihr eigenes Zimmer zur Eingewöhnung hat, lassen wir sie getrennt voneinander die Wohnung erkunden. Lienchen schien das alles aber nicht zu reichen, vor zwei Tagen hat sie ihr Netz irgendwie durchgeknabbert und ist nach draußen entwischt. Passiert ist ihr nach dem Sprung nichts, und wir konnten sie auch recht schnell wieder einfangen. Nur werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Katze in einer Wohnung extrem unglücklich ist. Als Freigängerin, die ihrem sehr ausgeprägten Jagdtrieb nachgehen kann, sehe ich sie viel eher. Meine Mitbewohnerin teilt zwar diese Ansicht, will aber nichts überstürzen und zunächst andere Faktoren ausklammern, die zu einer Unzufriedenheit der Katze führen könnten.

Daher meine Frage: Denkt ihr, dieses unruhige Verhalten legt sich mit der Zeit, sobald wir alle Katzen vergesellschaftet haben und sie ohne Aufsicht miteinander in der ganzen Wohnung herumlaufen können? Ist es noch zu früh, eine Aussage dazu zu treffen? Oder sollten wir uns besser heute als morgen nach einer Alternative für Lienchen umsehen?

Lienchen wurde als "an Wohnungshaltung gewöhnt" beschrieben, ich befürchte aber, dass diese Aussage eher unzureichend war. Also, was tun?
 
A

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Grüß Dich,
Willkommen hier im Forum!:)

Ich teile deine Ansicht, dass die Katze deiner Mitbewohnerin Freigängerin sein möchte
Ob sich das noch legt, wage ich ein wenig zu bezweifeln.
 
Es kann schon sein, dass sich ihr Verhalten mit der Zeit legt, im Zweifel auch aus möglicher Frustration.
So wie du die Katze mit ihrer Herkunftsgeschichte und aktuellem Verhalten beschreibst, würde ich persönlich sie auch eher im Freigang sehen. Ob nun ein gesicherter Garten oder komplett Ausgang, das wäre nochmal eine andere Frage.
Ich persönlich bin immer dafür, Katzen mit Freiheitsdrang und/oder extremen Aktivitätslevel in den Freigang zu lassen (obwohl ich selbst beides schon hatte, Wohnungskatzen und Freigänger, ich bin also nicht per se für die absolute Notwendigkeit des Freigangs).

Zumal ich 90qm auch nicht so wahnsinnig viel für 4 Katzen finde, wenn dann mindestens eine extrem aktive dabei ist, habt ihr einen Balkon oder sind die Netze am Fenster gemeint?

Überstürzen muss man natürlich nichts, es ist halt nur die Frage, wie sinnvoll ist dann eine Vergesellschaftung, die letztlich immer stressig ist, das Tier bindet sich auch an die anderen Tiere und muss dann wieder getrennt werden.
 
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten :)

In diesem Fall handelte es sich um ein Netz am Fenster im 1. Stock. Wir haben im 2. Stock einen winzigkleinen Balkon, zum in der Sonne liegen und Vögel beobachten reicht es. Er ist auch mit einem Netz gesichert, jedoch momentan eher schlecht als recht, da das Haus unter Denkmalschutz steht und Bohren daher wegfällt. Für den Kater und Kori reicht es aus, sie dürfen sowieso nur unter Aufsicht raus. Da Lienchen ziemlich sicher sofort versuchen würde, irgendwie aufs Dach zu entwischen, habe ich sie gar nicht erst rausgelassen, bis wir eine bessere Lösung gefunden haben.

Und es handelt sich nicht um 4, sondern um 3 Katzen. Das ist auch für mich das absolute Limit, da ich jeder Katze einen Rückzugsort ermöglichen will. Ich hoffe, ich liege damit jetzt nicht fundamental falsch, bei 4 Zimmern, zwei Bädern, einer großen Küche sowie je einem Flurbereich pro Stockwerk dachte ich, das sei kein Problem.
 
3 Katzen und 90 qm sind in meinen Augen absolut ausreichend. Ich gehe mal davon aus, dass sie auch über Kratzbäume und andere Katzenmöbel verfügen können. Wenn sie vergesellschaftet sind, können sie dann wann immer sie wollen in alle Zimmer?

Bezgl. des Freiheitdranges ist es schwierig, hier etwas zu sagen. Lienchen ist 1 Jahr alt. Vielleicht wäre der Drang nicht so ausgeprägt, wenn sie denn mit Kori vergesellschaftet ist und die beiden sich gegenseitig auspowern können. Mir scheint, ihr ist jetzt einfach langeweilig. Bleibt halt abzuwarten, ob Kori dann aktiv mitspielt.

Wie lange war Lienchen denn "auf der Straße"? Und in welchem Alter?
 
Da habe ich wohl eine Katze dazu gemogelt, sorry. ;)
 
Die beiden wurden anscheinend bei einer Streuner-Kastrationsaktion aufgrund ihrer Zutraulichkeit aufgesammelt, zu Lienchen gibt es leider kaum Infos, nur dass sie vermutlich im Winter/Frühjahr 2017 geboren wurde.

Jeder Katze steht, sobald sie sich verstehen, jedes Zimmer zur Verfügung. Der Kater verbringt die meiste Zeit bei meiner Mitbewohnerin, und Kori ist sehr auf mich und meinen Freund fixiert. Zur Vergesellschaftung von Kori mit Lienchen muss ich dazu sagen, dass Kori in meinen Augen sehr "katzentypisch" spielt, sie prescht gerne durch die Wohnung, versteckt sich und liebt es, ihrer Katzenangel hinterherzujagen. Lienchen ist ein echter Raufbold, sie würde rein vom Spielverhalten eher zum Kater passen. Es stellt sich jetzt die auch schon hier angesprochene Frage, ob wir eine Vergesellschaftung der Katzen überhaupt angehen sollen, oder ob das nur unnötigen Stress für die Tiere bedeuten würde, falls Lienchen weiterhin diesen Freiheitsdrang zeigt.

Lienchen und der Kater haben sich schon durch die Tür kennenlernen können, da "ihre Zimmer" nebeneinander liegen. Gemeinsames Fressen (jeder auf seiner Seite der Tür) ist auch kein Problem, ansonsten scheint es aber keine großartige Faszination zwischen den beiden zu geben. Für Lienchen ist der Ausblick aus den Fenstern dann doch interessanter.

Wir halten auch nochmal Rücksprache mit der Tierschutzorganisation, vielleicht haben die ja noch eine Idee.
 
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Ich würde dem Ganzen noch Zeit geben.
Ich habe auch eine sehr aktive, ehemalige Strassenkatze hier auf ca. 65 qm, allerdings mit zwei Balkonen. Wenn ich abends heim komme, muss ich auch immer total aufpassen, dass sie mir nicht durch die Tür huscht.
Und wenns warm ist, ist sie sehr viel auf den Balkonen, die im Sommer immer zugänglich sind. Sie ist auch fast immer zum Spielen aufgelegt. Mein Kater ist eher ruhiger, spielt nicht so viel, geht nicht so viel auf den Balkon, aber langweilt sich dafür öfters. Meine Katze kann sich dagegen sehr gut beschäftigen, ihr fällt eigentlich immer was ein (Spielen, Balkon, Kuscheln...)
Ich habe nicht das Gefühl, dass sie unglücklich ist, aber ohne Frage wäre ein Garten oder Freigang schön, für so eine aktive Katze vielleicht noch mehr als für eine ruhigere. Wohnungshaltung ist sicher immer ein Kompromiss, aber man muss sich ja auch fragen, was die Alternative ist für die ganzen vielen Katzen aus dem Tierschutz.
Ich würde also erstmal abwarten. Die Katze viel beschäftigen, dazu findest Du hier im Forum viele Anregungen. Und ich würde den Balkon so sichern, dass er wirklich sicher ist und die Katzen so oft wie möglich raus können. Auch zur Balkonsicherung findest Du hier viele Tipps, das geht auch ohne Bohren. Und wenn sich die Katzen dann gut verstehen und die ganze Wohnung zur Verfügung haben, sieht die Katzenwelt auch wieder ganz anders aus, als jetzt, wo alles noch fremd ist und nur ein Zimmer zur Verfügung steht ;)

Ach, und was die Türen angeht: das muss nicht immer bedeuten, dass die Katze unglücklich mit der Wohnungshaltung ist, sondern dass die Katzen katzentypisch einfach neugierig sind, was hinter der Tür ist und wo Frauchen da immer hin verschwindet. Ich war mit meinen beiden zwei Monate im Haus von meinen Eltern und eigentlich sollten die beiden nicht in den Keller. Ich habs nicht geschafft, das zu verhindern und irgendwann wars dann erlaubt, weil sie sowieso immer durch gehuscht sind. Und für die Haustüre hatten wir ne Schleuse gebaut, sonst wären sie innerhalb kürzester Zeit Freigänger gewesen ;-)
 
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Kleines Update an dieser Front:

Wir haben Rücksprache mit dem Tierschutzverein gehalten, was sie dazu meinen. Dabei kam heraus, dass die beiden wohl schon als Babys von der Straße geholt wurden. Warum man uns diese Info trotz mehrfacher Nachfrage erst jetzt geben konnte, ist mir allerdings ein Rätsel. Jedenfalls scheinen wir es einfach nur mit einer sehr lebhaften Katze zu tun zu haben, und nicht mit einem ehemaligen Freigänger. So weit, so gut.

Leider haben sich durch das Gespräch noch weitere Baustellen aufgetan. Unter anderem hieß es anfangs, Kori und Lienchen würden sich nicht kennen. Jetzt wurden wir gefragt, warum wir die beiden überhaupt getrennt halten, sie wären ja schließlich gemeinsam auf einer Pflegestelle gehalten worden. :confused:

Außerdem sind sie - wovon wir ausgegangen waren - nicht auf FIV etc. getestet worden. Lediglich bei Kori wurde ein großes Blutbild gemacht. Bevor wir sie also zusammenlassen können, steht noch ein Besuch beim Tierarzt an. Zu dem Thema Tierschutzverein schreibe ich aber vielleicht an anderer Stelle noch etwas, ich will hier allerdings auch nicht vorschnell falsche Anschuldigungen machen. So ganz ideal gelaufen ist die ganze Sache jedenfalls nicht, aber jetzt müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben.

Wenn alle Katzen durchgecheckt und gesund sind, tendieren wir dazu, es mit der Zusammenführung zu versuchen. Lienchen wird von Tag zu Tag ein wenig ruhiger und kommt öfter mal kuscheln. Das lässt jedenfalls hoffen. :)
 
  • #10
Warum ihr die Katzen alle so strikt trennt, habe ich mich schon beim 1. lesen gefragt. Auch wenn sie sich nicht kennen, hat das überhaupt keinen Sinn, dann wäre eine Gittertür sinnvoll gewesen, aber doch keine totale Trennung.
Für soziale Katzen ist das alleine sein Stress pur.

Wenn die beiden schon so lange zusammen waren, macht auch das warten bis nach dem Tierarzt nicht sonderlich viel Sinn.
Und zusammenführen braucht ihr die beiden dann ja praktisch nicht.

Ich drücke die Daumen für das gewünschte negative Ergebnis.
 

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