Blinde Katze auf Trab halten

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zitronenwalzer

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18. Januar 2018
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Hallo zusammen!

Seit einem knappen Jahr wohnte eine nun 11 jährige Katzendame bei uns. Wir haben eine 80m² große Wohnung inkl. Balkon. Sie hat Bluthochdruck, der spät erkannt wurden ist, weshalb sie ihre Sehkraft verloren hat. Deshalb bleibt sie in der Wohnung, wir wohnen auch mitten in der Stadt, die Gefahr wäre zu groß, dass sie überfahren wird.

Sie ist ganz wohl auf. Nur spielt sie nicht so gern. Manchmal hat sie Lust und ich kann sie mit einer Schnur beschäftigen, aber das lässt nach kürzester Zeit nach und sie geht weg.

Tiere oder Beutel mit Katzenminze funktionieren ganz gut.

Ansonsten geht sie gerne spazieren, d.h. ich gehe mit ihr durch's Treppenhaus und ein wenig in den Hinterhof - sie ist ganz vorsichtig, läuft nicht weg, für die wärmeren Zeiten überlege ich eine Art Leine zu besorgen, dann können wir mehr raus.

Bällchen mit Klingel-Geräusch findet sie sehr langweilig....

Spannend finde sie an Papier, bspw. aus Kartons, zu "tasten" und Geräusche zu machen. Also wenigstens eine Zeit lang (zum Glück für uns :D ).

In einem solchen Verpackungspapier, das etwas stärker als normales ist, verstecke ich immer ihre Lieblings-Leckereien - damit sie etwas suchen muss und etwas Spannung reinkommt.

Aber habt ihr vielleicht Tipps wie ich sie noch zum Spielen animieren könnte?

Schmusen und gebürstet werden findet sie super. Es geht mir nur um's Spielen und sie auf Trab halten, sie ist ja nun auch nicht mehr die Jüngste und soll nicht einrosten vor Langeweile.

Vielen Dank schon mal :)
 
A

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Sie brauch eine Freundin im ähnlichen Alter. :D
 
Kannst Du etwas zur Vorgeschichte der Katze sagen? Lebte sie immer allein?
Und wird ihr Bluthochdruck behandelt?
Wir hatten mal eine Katze mit Augeneinblutungen und Bluthochdruck uebernommen (hatte 220, bei ca 240 loesen sich die Netzhaeute ab), das hatten wir ganz gut in den Griff bekommen.
Dann haben wir den Bruno, der war Streuner und ist bei der Kastra erblindet. Ursache war Unvertraeglichkeit von AB und Narkosemittel, was zu einem kurzzeitigen, sehr starken Blutdruckanstieg mit Beschaedigung der Augen fuehrte.

Wenn Eure Katze nicht immer allein war, rate ich auch ganz unbedingt zu kaetzischer Gesellschaft. Gerade blinde Katzen orientieren sich doch recht stark an einem Partner, das verringert Unsicherheiten, gibt Selbstvertrauen und sie sind eben weniger in ihrer Welt eingeschlossen. Bruno kommt hier wunderbar mit 4 anderen Katzen aus und spielt eigentlich mit allen von ihnen gern, auch haben die anderen ihn von Anfang an akzeptiert. Das Zusammenleben mit den anderen haelt ihn definitiv auf Trab.

Sehr beliebt ist auch Musikhoeren (klassische Musik liiieeebt er).
Baelle mit Gloeckchen sind hier auch unbeliebt, zusammengeknuellte Kassenzettel dagegen ein Renner. Es kommt wohl auf den Frequenzbereich an. Kisten mit trockenem Laub oder Papierknaeulen, Kastanien (potern schoen auf Laminat), Kieselsteine, Federangel (erstaunlich, wie er auf den feinsten Luftzug reagiert), Finger aneinanderreiben...
Man muss viel Zeit zum Spielen investieren, die Sache wird halt mit Katzengesellschaft einfacher. Waere das eine Option fuer Dich?
 
Hi, Danke für eure Antworten :)

Ja, der Blutdruck wurde bzw. wird behandelt. Also ich übernahm sie mit täglicher Gabe von Vasotop.

Soweit ich weiß war sie immer alleine. Ich möchte ungern eine weitere Katze "einsperren", wenn dann müssten auch für sie triftige Gründe dafür sprechen (Handicaps). Ich befürchte aber, dass es auch zu Konflikten kommen könnte - oder schätze ich das Risiko zu hoch ein?

Die Beispiele für weitere "Geräuschmacher" sind cool :)
 
ich rate auch zu einem weiteren artgenossen.

wie wäre es mit einem raschelball? einen normalen ball mit reis füllen reicht auch aus, sie hört ja dann ihr spielzeug.
 
Ja, der Blutdruck wurde bzw. wird behandelt. Also ich übernahm sie mit täglicher Gabe von Vasotop.

Ich wollte Dir damit nicht zu nahe treten, aber z.B. war ich selber erst mal etwas verunsichert, als wir angewiesen wurden, der Rickie Blutdrucktabletten zu geben. Sogar der Apotheker hatte bei mir angerufen, als GG die Medis abholen wollte, ob das wirklich fuer eine KATZE:confused: ist.

Soweit ich weiß war sie immer alleine. Ich möchte ungern eine weitere Katze "einsperren", wenn dann müssten auch für sie triftige Gründe dafür sprechen (Handicaps). Ich befürchte aber, dass es auch zu Konflikten kommen könnte - oder schätze ich das Risiko zu hoch ein?

Die Tierheime sind eigentlich voll mit Katzen, und mindestens die Haelfte davon wuerde sich schon ueber ein Zuhause ohne Freigang freuen, weil sie es nicht anders kennen. Sieh mal, wie wenig Moeglichkeiten es heutzutage fuer Freigang gibt, wie viele Katzen es gibt, die ein Zuhause suchen und wieviele in einer Wohnung leben. Und es gibt ja wahrhaftig auch viele Katzen, die ein Gebrechen haben und somit Wohnung mit Balkon durchaus geeignet sind.
Rickie war mindestens 16 Jahre Einzelkatze in einer Firma, und bei uns kam sie mit den anderen gut aus. Man kann auch aeltere Einzelkatzen vergesellschaften, gut, siche rnicht alle, und man braucht ein wenig Geduld und Einfuehlungsvermoegen.
Du kannst es Dir ja mal durch den Kopf gehen lassen; eine Hauruck-Aktion sollte es eh nicht werden.
Hier im Forum bekaemst Du ganz sicher Ratschlaege zur Vergesellschaftung und sicher auch den einen oder anderen Vorschlag einer Katze.:)
 
ich rate auch zu einem weiteren artgenossen.

wie wäre es mit einem raschelball? einen normalen ball mit reis füllen reicht auch aus, sie hört ja dann ihr spielzeug.

Ja, aber Raschelball klappt nicht bei ihr, großes Desinteresse :D also ich überlege gerade, ihre eine Art "Raschelballtüte" zu nähen - denn die klassischen Bälle sind ihr immer zu schnell, also sie schafft es nicht, sie zu fassen... aber etwas im Stil eines Plüsch-Balls wie für Kleinkinder wäre denkbar :)


Und ja, die Idee einer Freundin ist wohl die Beste... mein Partner stimmte dem nun (für mich überraschenderweise :D ) auch zu - dann werde ich das wohl mal noch genauer im Kopf umhergehen lassen :)

PS: ich habe nun eine dicke, lange Kordel gekauft, also eine wie sie in Kapuzen von Pullovern kommt, nur recht dick - das klappt ganz gut :)

Und was auch immer der Hit ist - wenn sie auf dem Bett liegt und man an der Decke zuppt, dann versucht sie die Bewegung der Laken zu fangen :D
 
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Nach meiner Kenntnis ist Amodip wohl das gängigste Mittel bei feliner Hypertonie. :confused:
Jedenfalls bekommt mein Blindchen täglich Amodip in Tablettenform, und es hilft bei ihr auch sehr gut (sagt jedenfalls das Messgerät ;)).

Und bitte wirklich eine passende Kumpeline für deine Süße, Zitronenwalzer!
Mein Blindchen hat immer in Katzengesellschaft gelebt (sie ist auch erst im Lauf der Jahre durch den nicht erkannten hohen Blutdruck erblindet - wir haben es erst vor rd. 1,5 Jahren feststellen können; am Verhalten war Nine Katharine gar nichts anzumerken von wegen blind!). Nine könnte gar nicht ohne andere Katzen; sie sucht immer die Nähe der anderen und findet auch stets einen Kuschelpartner.
Dabei kann sie sich aber bei Bedarf trotzdem gut zur Wehr setzen, denn sie hat starke und scharfe Krallen, mit denen sie wett macht, was ihr an Zähnen (FORL) und Sehnerven fehlt. :D

Nine tatzelt gern nach der Federangel; Bällchenspielen war schon von kleinauf nicht ihrs. Und sie fummelt gern! :)

Fummeln und Clickern kannst du mit deinem Blindchen auch versuchen. Oder machst du das schon?
 
Und ja, die Idee einer Freundin ist wohl die Beste... mein Partner stimmte dem nun (für mich überraschenderweise :D ) auch zu - dann werde ich das wohl mal noch genauer im Kopf umhergehen lassen :)

Und bitte wirklich eine passende Kumpeline für deine Süße, Zitronenwalzer!
Mein Blindchen hat immer in Katzengesellschaft gelebt

Wegen Blutdruckmedikament kann ich nichts sagen, bei uns waren damals Katze und Pharmazeut ausserhalb Europas.

Aaaber die Entscheidung fuer eine Kumpeline ist also gefallen, ja?:)
Wie nicker muss ich auch sagen, unser Bruno war immer in Katzengesellschaft, und jeder Neuzugang war fuer ihn ein sofortiger Freund und anders herum. Wir hatten da nie Zusammenfuehrungsprobleme und Bruno haengt einfach nur gern und staendig in Gesellschaft herum. Und durchsetzen kann er sich auch, wenn es mal sein muss.:grin: Ich glaube, waere er allein, waere es fuer ihn stinklangweilig und so manche Faehigkeiten haette er nie entwickelt.
 
  • #10
Ich befürworte Mehrkatzenhaltung von gut ausgesuchten Katzenkonstellationen in der Wohnung. Bei einer 11jährigen Katze, die die ganze Zeit allein gelebt hat, würde ich eine Vergesellschaftung auch versuchen, aber mit Bedacht, sprich Gittertür und langsamster Zusammenführung, und im Kopf behalten, dass das auch scheitern kann.
Wie groß ist denn die Wohnung? Ist dort genug Platz für eine weitere Katze?

Ah, gelesen. Wohnung ist groß genug :)
 

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