Katze allein zu Haus

[Himbeerfuchs]

Hallo ihr Lieben,

ich habe einen Kater, 11 und lebe mit ihm alleine in einer 50qm 2-Zimmer Wohnung mit großem Balkon.

Soweit so gut. Leider bin ich hauptsächlich aus beruflichen Gründen wenig zu Hause. In der Regel verlasse ich die Wohnung um 7h oder früher und arbeite oft bis 18-19h. Dann habe ich noch nicht eingekauft, Sport, Freunde, Freizeit, was man halt so macht.

Ich habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, da mein Kater oft 12-14h alleine ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er deswegen auch total sauer ist. Beispielsweise gestern kam ich nachhause (19:30) und:

- Er hat gemauzt wie am Spieß
- Hat sein Trockenfutter durch die Küche verteilt und akzeptiert kaum Futter
- Sein halbes Katzenklo ausgeräumt
- Vergräbt nichts mehr im Katzenklo
- Nachdem ich alles aufgeräumt hatte, hat er sofort wieder sein Klo ausgeräumt

Ansonsten schnurrt er und ist verschmust wie sonst auch. Aber er lässt mich spüren, dass er zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.

Ich spiele nun schweren Herzens mit dem Gedanken, ihn wegzugeben, auch wenn mir allein der Gedanke Tränen in die Augen treibt.
Ich denke aber an das Wohl des Tieres.

Meint ihr, es wäre besser so? Ich liebe meinen Teddybär ohne Ende, aber als ich ihn mit 13 geschenkt bekommen habe, konnte ich leider nicht ahnen wie mein Leben 10 Jahre später aussieht... Somit kann man sich "Dann schafft man sich kein Tier an"-Sprüche sparen. ;P

Ich bin hin- und hergerissen und dachte ich frage mal hier nach. Ich denke der ein oder andere Katzenliebhaber kann meine Gedanken nachvollziehen.

Ich freue mich über eure Rückmeldungen!

Vielen Dank vorab!

LG Himbeerfuchs

 

[friendlycat]

Wenn er die ganzen Jahre über alleine war, ist eine Zusammenführung mit einem passenden Kater wohl auch nicht mehr so ohne weiters möglich..

Ich finde auch, dass es unter diesen Umständen besser ist ihm einen Einzelplatz zu suchen, ev. bei älteren Menschen, wo den ganzen Tag jemand zuhause ist.

Auch wenn es weh tut, nach dem was du schreibst scheint er sehr unglücklich zu sein.

 

[Gremlin01]

Du könntest ihm auch einen Katzenkumpel dazuholen, damit er nicht mehr so allein ist. Aber dann wirklich einen Kater und keine Katze und etwa gleichaltrig.
Oder meinst Du, er lässt sich nicht mehr vergesellschaften?

 

[doppelpack]

Ja, das ist kein Leben für eine Katze, natürlich ist er gelangweilt und frustriert. Wenn er wenigstens raus könnte, dass seine Umgebung nicht so reizarm wäre, aber so, ganz alleine ist das wirklich nichts.
Ich würde versuchen, ihn zu vermitteln. Auch wenn das nicht einfach wird, mit 11 Jahren ist er nun nicht unbedingt die "angefragte Gruppe" in der Vermittlung.

 

[Himbeerfuchs]

Hmm, auch wenn ich mit diesen Antworten gerechnet hatte, ist es doch nochmal ein Schlag wenn die Bestätigung dann da ist...

Ich hatte ganz vergessen zu erwähnen: Er ist mit anderen Katzen aufgewachsen, war da aber meist der Gejagte und war gerne alleine.

Vor 4 Jahren hat mein Freund im Dienst ein Katzenbaby (Kater) gefunden den wir - nach Tierärztlicher Untersuchung - aufnehmen wollten, das hat aber nicht funktioniert.

Ein Jahr später wollten wir die ausgewachsene Katze von der Oma meines Freundes nehmen, das ging aber auch komplett nach hinten los. Fazit: Ich hab den Eindruck, dass meiner eigentlich gerne alleine ist.

Selbst wenn ich da bin, schläft er viel. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er nicht mal unbedingt beschäftigt werden möchte, aber es soll einfach jemand da sein.

Ihn in ein Tierheim zu geben bringe ich nicht übers Herz. Ich habe schon im Familien- und Freundeskreis nachgefragt, aber da ist auch oft Zeit oder eine schon vorhandene Katze das Problem.

Nun ja, ich danke euch auf jeden Fall vielmals für eure Antworten! Ich mus wohl zusehen, dass ich ein geeigneteres zu Hause für ihn finde...

Viele Grüße

Himbeerfuchs

 

[doppelpack]

Ihn ins Tierheim zu geben, dafür sehe ich auch keine Not. Ich an deiner Stelle würde die Vermittlung von Zuhause aus betreiben; man kann die Tierheime bitten, den Kater auf ihre Seite mit deinen Kontaktdaten zu setzen; Kleinanzeigen sind eine Option; öffentliche Aushänge usw.

 

[kisu]

Dass es mit den beiden anderen Katzen nicht geklappt hat, muss nicht heißen, dass es gar nicht möglich ist. Ein Katerbaby ist nicht absolut nicht ideal, eine Katze nur unter Umständen.
Wenn überhaupt, dann muss es ein Kater oder Katze im ähnlichen Alter sein, mit ähnlichem Charakter, und in dem Alter muss man die Zusammenführung sehr langsam und mit Geduld angehen.

Von zwei Katzen würde ich allerdings auch eher abraten, denn sie sind zwar dann nicht alleine, aber du hast trotzdem wenig Zeit, das wäre für beide dann auch nicht so schön.

Ob man ihn in dem Alter noch an Freigang gewöhnen könnte?

 

[Tombomboli]

Ich hatte auch erst an Freigang gedacht (ohne zu wissen, ob das mit 11 überhaupt noch sinnvoll bzw möglich ist). Aber da es in einer Wohnung wahrscheinlich nicht möglich ist, dass er rein kommt und raus geht wann er will, hieße es, dass er um 7 Uhr raus muss und ggf 14 Stunden draußen verbringen muss, vllt ohne es zu wollen, weil er es überhaupt nicht gewohnt ist. Das halte ich auch nicht für optimal...Oder?

Bin noch neu hier, deswegen weiß ich das gerade nicht. Aber gibt es hier im Forum nicht so was wie ein Vermittlungs-thread? Vielleicht gibt es ja hier jemanden aus deiner Nähe oder einen, der jemanden kennt!?

Auf jeden Fall tut es mir leid für dich. Das ist wirklich hart. Aber etwas leichter wird es für dich vielleicht, wenn du im Hinterkopf hast, dass es für deinen Tiger ist und es ihm dann besser geht...