Zweitkatze zieht ein

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Brigantia

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12. September 2018
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Guten Abend,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich gerade etwas ratlos bin. Wir haben vor einem Jahr einen Kater von der Tierhilfe bei uns aufgenommen. Der Kleine war damals sehr verschreckt und ängstlich, hat einfach seine Zeit gebraucht, sich bei uns einzugewöhnen. Nun wollen wir eine zweite Katze dazu holen. Bei der Wahl haben wir darauf geachtet, dass das Tier vom Charakter her unserem King ähnlich ist. Nun wird das Mäuschen bald 16 Wochen alt und soll dann auch bei uns einziehen.
Wir haben schon die Decken der beiden getauscht, damit sie den Geruch des jeweils anderen schonmal erkennen.

Jetzt mein Problem: King haben wir damals im Bad untergebracht, da hat er auch eine ganze Weile gewohnt, bis er sich langsam raus getraut hat. Wir haben dann mit der Zeit die Tür einfach aufgelassen und ihn machen lassen. Jetzt ist mein Gedanke vielleicht doof, aber das Bad ist immer noch sein Rückzugsort. Seine Katzentoilette steht da, sein Fressnapf ebenfalls. Das Bad ist auch der einzige Raum mit Tür. Küche und Wohnzimmer sind bei uns offen, die Schlafzimmer im Obergeschoss.

Wo bringe ich jetzt den Neuzugang die ersten Tage unter, damit sie sich in Ruhe eingewöhnen kann? Kann ich King aus dem Bad ausquartieren? Grundsätzlich ist er nicht von der Sorte 'sofort beleidigt', aber wenn er weichen muss, damit 'die Neue' rein kann? Das Kätzchen würde ich ungern im Schlafzimmer unterbringen, weil es a) im Obergeschoss ist und sie b) nicht wirklich Abstand hätte, im Schlafzimmer müssen wir halt schlafen.

Wie würdet ihr das handhaben? Oder mache ich mir grad zu viele Gedanken? :stumm:

Viele Grüße
Brigantia
 
A

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Wie alt ist der Kater jetzt?
Katze und Kater kommen sehr oft nicht zurecht miteinander, sie spielen zu unterschiedlich. Und ein Kitten zu einer ausgewachsenen Katze dazu zu setzen geht eigentlich immer nach hinten los.
Ein gleichaltriger Gefährte wäre die bessere Wahl.
 
Hallo,

danke dir erstmal für deine Rückmeldung. King ist jetzt etwa eindreiviertel. Wir hatten uns vor der Entscheidung bei der Tierhilfe erkundigt, von der wir ihn haben. Dort wurde uns gesagt, dass es in seinem Alter durchaus noch okay ist, ein Kitten dazuzuholen. Wichtiger wäre, darauf zu achten, dass sie sich vom Charakter ähneln und sich erstmal mein Mann hauptsächlich um die Neukatze kümmert, da King sehr auf mich bezogen ist.

Grüße
Brigantia
 
Hallo Brigantia :)

ich muss fairydust leider zustimmen und finde es schade, dass euch das Tierheim nicht vollständig informiert hat. Man sagt eigentlich immer: gleiches Geschlecht und ähnliches Alter (in den ganz jungen Jahren zählen Monate).

Katzen spielen meist sehr anders als Kater, (weniger Raufspiele, mehr Jagd/Fang) daher ist gerade ein Kitten ein Risiko, weil man noch nicht weiß, ob es als weibliches Tier damit umgehen kann. Und da ihr euren Kater auch noch nie in Aktion mit anderen gesehen habt und er vermutlich ebenso sozial unerfahren ist, kann das eventuell nach hinten losgehen.

Hier kannst du was darüber lesen mit etwas Augenzwinkern ;):

http://haustierwir.blogspot.com/2011/06/katzen-kater.html

Ich vermute, der Kater wird zunächst sehr verschreckt reagieren, dann könnte es im Laufe der Zeit, wenn die Kleine ausgewachsen ist, aber umschwenken und der Kater sie sehr bedrängen. Auch hier im Forum gibt es dazu übrigens Geschichten, wo es genau deshalb nicht funktioniert hat und u.a. noch ein weiterer Kater mit einziehen musste.

Klar, kann es Ausnahmen geben (in dem Fall sollte es aber eine ausgewachsene Katze mit bekannten Rauftendenzen sein oder der Kater in mehrmonatiger Beobachtung mit anderen Katzen als "sanft" und "weiblich" eingestuft worden sein.) Nur aus der Vermutung heraus, er könnte ein lieber/schüchterner sein, reicht nicht, weil Katzen untereinander komplett anders reagieren als gegenüber ihrem Menschen. Ein Kitten ist also bei einem fast zweijährigen Tier eine eher schlechte Wahl. Hier müsstet damit rechnen, dass trotz erster Harmonie der Ball nach ein paar Jahren sehr nach hinten losgehen kann.

Viel besser wäre für ein sehr sensibles Tier wie euren Kater ein Kumpel, dessen Charakter bereits gefestigt und ausgereift ist (einer etwa in seinem Alter.) Wenn ihr einen Partner nach Charakter sucht, kann ein 16 Wochen altes Kitten nämlich genau das nicht verraten. Das Wesen entwickelt sich noch und kann sich komplett verändern.

Außerdem brauchen Kitten dringend andere Kitten zum kindlichen Herumtoben, Spielen und Aufwachsen. Einem älteren Tier ist das oft zuviel, es wird genervt, verschreckt, oder der Frieden hält nicht lange.

Fazit als lieb gemeinter Rat :):

Überlegt euch das vielleicht nochmal- entweder ein zweites Kitten dazu oder noch besser, sucht eurem King (der mit neuen Situationen schon einmal schlecht umgehen konnte), was er wirklich braucht: kein Kitten, sondern einen Kater ab etwa anderthalb Jahren, gerne auch ein, zwei Jahre älter mit sozialer Erfahrung (kein ehemaliges Einzeltier).:)

Liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh man. Da haben wir versucht, alles richtig zu machen und jetzt habe ich das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben, das ging.

Aber immerhin: King ist kein Raufbold. Wobei ich das natürlich nur im Umgang mit unserer Hündin beurteilen kann. Er hat aber noch nie nach ihr geschlagen oder versucht, auf sie zu springen oder solche Scherze. Er liegt auf ihr, ja, das schon. Oder neben ihr. Wie er grad lustig ist. Die beiden jagen sich auch schonmal spielend durch die Wohnung, wobei King meist gewinnt, er kann ja auf den Kratzbaum springen. Den Kürzeren zieht er mit den seinen Bällchen, die er ihr nachträgt, die sie aber so gar nicht interessieren.
Die Zusammenführung der beiden verlief recht problemlos, nachdem er sich erstmal sicher war in seiner neuen Umgebung, hat ihn das gar nicht groß gestört, dass da noch ein Hund ist. Sie ist aber auch eine total Liebe und versucht heute noch hier und da, ihn zu erziehen. Da gibt sie nicht wirklich auf.
Ich vermute, dass King in seinen ersten Lebensmonaten schlechte Erfahrung mit Männern gemacht hat oder einem Mann, wie auch immer. Meinem Mann gegenüber verhält er sich immer noch sehr reserviert. Obwohl nicht ich es war, die auf die Idee mit der Katze gekommen ist. Mein Mann wollte eine, ich bin ein Hundemensch. Jawoll. Nur weiß das der Kater nicht und schläft, wenn nicht neben dem Hund, dann neben oder auf mir. Mein Mann darf ihn maximal streicheln. Ach, und füttern natürlich. Und das Klo sauber machen. Versteh einer diesen Kater.

Okay, jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Ich habe jetzt folgende Lösung im Sinn: Eine sehr gute Freundin hat ein Geschwisterpärchen, das jetzt sieben Monate alt ist (beides Mädchen). Sie würde, wenn sich unsere beiden denn dann gar nicht verstehen, die Kleine noch zu sich nehmen. Damit hätte die zwei Spielkameraden, ein schönes Zuhause und wir würden uns für King nach einem gleichaltrigen Kumpel umsehen.

Aber ich bleibe natürlich positiv und hoffe, dass die beiden sich verstehen werden.
 
Hallo Brigantia,

wir haben vor drei Jahren ein total verwildertes, scheues Kitten zu zwei erwachsenen Katzen (damals 4 Jahre) dazu genommen. Der Kater war schon immer sehr sehr sozial, er hat alles akzeptiert was man ihm vorgesetzt hat. Er hat einmal am Neuzugang geschnuppert, dann war das ganze für ihn klar - der Kleine wohnt jetzt hier.

Die Katze hat ihm das Leben viele Monate schwer gemacht, zum Glück war der Kleine hart im Nehmen und konnte auch mal austeilen, irgendwann ist der Knoten geplatzt.

Ich denke je nach Charakter deines Katers KANN das funktionieren - muss aber nicht. Ebenso kann dir niemand eine Garantie dafür geben, dass es mit einer gleichaltrigen Katze oder einem Geschwisterpaar und damit einem Dreiergespann gutgeht - leider suchen die Miezen sich am Ende doch immer selbst aus, wen sie cool finden und wen nicht :)

Aber generell würde ich nicht sagen, dass das unmöglich ist.
 
@ PPflwr:

Bei dir war die Situation natürlich etwas anders :). Der Kater kannte schon andere Katzen und es war bekannt, dass er sehr sozial war. Darum konnte er sich auch trotz der Hindernisse gut arrangieren und sich auf das Kleine einlassen,zumal er nicht der einzige im Haus war. Und da haben sich im Endeffekt ja auch die Männekens besser verstanden. ;)

@ Brigantia:

Ob King ein typischer Kater ist, zeigt sich wie gesagt nicht darin, wie er mit Hunden spielt oder dass er sonst ein "Draufgänger" oder "Schmusebold" ist. Kater sind keine Raufbolde per se, sie spielen einfach anders. Bei dir könnte es sein, weil King ja sehr unerfahren ist, dass er zunächst komplett verängstigt reagiert und die Kleine alles erstmal dominiert und ihn "nervt".

Ob es im Nachhinein dann klappt, zeigt sich oft erst nach ein paar Jahren. (das typische Kater-Katze-Mobbing taucht manchmal nicht gleich auf). Natürlich gibt es keine Garantien, aber die Erfahrung zeigt, wo man Risikien minimieren kann. Das funktioniert bei einem erwachsenen unerfahrenen sozialen Tier eben meist besser mit einem ebenfalls erwachsenen Tier, das andere schon kennt und deren Charakter ähnlich ist. Kitten haben noch keinen ausprägten, daher ist ein Kitten in dem Fall immer das größere Risiko als der gleichalte Partner.

Tiere können zwar lernen zusammenzuleben und gerade Katzen sind Meister im Aushalten, aber das heißt nicht gleich, dass sie damit auch glücklich sind. :oops:

Ich finde deinen Lösungsansatz übrigens sehr gut . Nur solltet ihr im Kopf behalten, nicht zuviel zu lange auszuprobieren, damit die alle beteiligten Katzen nicht zu sehr gestresst sind. Für die Kleine wäre das andere Zuhause von den Voraussetzungen (passenderes Alter und Geschlecht) natürlich besser. Im schlimmsten Fall könnte für einen sensiblen Kater wie King ein unangenehmer Erstkontakt mit dem Kitten prägend für spätere Zusammenführungsversuche sein, gerade wenn du meinst, er merkt sich schlechte Erfahrungen. Deshalb überlegt gut, es ist ja nicht euer Fehler, ihr wurdet wahrscheinlich einfach nicht detailliert genug beraten. Ich wünsche euch auf jeden Fall Erfolg, egal welchen Weg das Ganze jetzt geht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo,

die Kleine ist heute bei uns eingezogen. Lief soweit auch alles gut. Ich habe sie im Bad abgestellt, sie kam auch gleich aus der Transportbox und hat sich alles ganz neugierig angeschaut. Dass dort alles nach King riecht, hat sie nicht weiter interessiert. Das Essen war wesentlich interessanter.

Kater und Hund haben die erste halbe Stunde abwartend vor der Badetür gesessen, ob da was rauskommt, dann haben sie das Interesse verloren. Ehe ich ins Bad gehe, bekommen beide ein Leckerli - wenn sie es mitbekommen -, was sie echt klasse finden, und natürlich dieselbe Aufmerksamkeit wie immer.

Wir planen, die Situation jetzt erstmal so zu belassen und in ein paar Tagen darf es dann auch mal Blickkontakt geben. Das wieder ein paar Tage, bis es zum ersten Treffen kommt. Wir haben vor, das Verhalten der zwei Katzen dann zwei, maximal drei Tage zu beobachten, wenn es nicht klappt, zieht die Maus zu meiner Freundin. Wir wollen da keiner Seite was aufzwingen oder erzwingen. :)

Schöne Grüße
Brigantia
 
da jetzt schon fast ein monat vergangen ist, würde ich gerne wissen wie es denn jetzt bei euch aussieht?

LG
 
  • #10
Es ist ganz toll. :pink-heart:

Wobei unser Plan nicht ganz aufgegangen ist. Wir wollten uns ja mit allem Zeit lassen, aber da waren die Tiere nicht so begeistert von. Wir sind zwar jeden Schritt gegangen, also erstmal die Räume 'tauschen', Kontakt durch eine Abtrennung, Tür einen Spaltbreit offen lassen etc., aber jeder davon brauchte maximal einen Tag.

Ich hätte es wirklich nicht so erwartet, aber vor allem King hat uns total überrascht. Anfangs gab es zwar ein bisschen 'bleib mir vom Leib' Gefauche, aber sobald er festgestellt hat, dass wir ihm keine Terrorkatze ins Haus geholt haben (ja, er hatte Angst vor ihr), ist er immer mutiger geworden. Hat sie beschnuppert, am nächsten Tag durfte sie schon in 'sein' Wohnzimmer - wenn auch kritisch beäugt.

Langer Rede, kurzer Sinn: Luna wohnt noch immer bei uns und die beiden sind ein Herz und seine Seele. Schon seit einer Weile toben die beiden hier durch die Wohnung, fangen sich gegenseitig, wahlweise auch den Hund, und balgen miteinander. Seit ein paar Tagen liegen sie sogar zusammen im Körbchen auf dem Kratzbaum und putzen sich dabei gegenseitig.

Hin und wieder habe ich das Gefühl, dass King versucht, Luna zu erziehen. Dabei ist er nie brutal, wenn es ihm zu blöd wird, gibt er höchstens entnervt auf und verzieht sich. Da glaubt man das 'mach doch, was du willst', regelrecht zu hören. :omg:

Ich habe euch ein Bild der beiden angehängt. :)
 

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  • #11
sehr schön:pink-heart:
freut mich sehr für euch :)
 

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