Zwei Katzen aus Privathaushalt übernehmen

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Nachdem im Mai und Juni 2017 unsere letzen beiden Katzen nach 18 bzw. 15+X Jahren verstorben sind, brauchten wir erstmal Zeit uns in dieser neuen Situation zurecht zu finden.

Trotz aller Trauer gelangten wir recht bald zu der Auffassung, dass wir nicht als tierfreier Nichtraucherhaushalt taugen und haben ins Auge gefasst zum Ende des Jahres 2017 wieder mind. 2 Katzen bei uns ein Zuhause zu geben.

In den Tierheimen im nähren Einzugsbereich haben wir uns bereits umgesehen, aber kein gut passendes Pärchen gefunden.

Unsere Vorgaben mögen vielleicht etwas hart klingen, aber unserer Auffassung nach macht sie durchaus Sinn. Wir wollen mind. 2 Katzen (EKH, Farbe fast egal), die Freigänger sind bzw. werden sollen.

Ferner sollen sie sich kennen und gut mögen. Und es sollen lieber keine Welpen sein, sondern lieber Jährlinge oder noch etwas älter.

Alt, krank und medikamentenpflichtig sollen sie auch nicht sein. DAS hatten wir die letzen 3 bis 4 Jahre so intensiv, dass wir das im Moment einfach nicht wollen.

Über das Tierheim haben wir nun einen Kontakt erhalten. Es sollen zwei 3jährige Katzen (Wohnungskatzen) vermittelt werden, deren Besitzerin bei einem Autounfall bzw. nach kurzem Koma gestorben ist. Die Eltern übernehmen die Vermittlung.

Wir gehen mal davon aus, dass, wenn wir uns für die beiden entscheiden, wir auch sämtliche vorhandenen Katzenutensilien dazu bekommen werden (obwohl das nicht mal nötig wäre, da wir uns bisher von unserem ganzen Katzenkram nicht trennen konnten).

Trotz des Umstandes, dass wir auf fast 20 Jahren Katzenerfahrung zurückschauen können, plagt uns doch die Frage, worauf wir im Falle einer Übernahme so zu achten haben.

Also: sind Impfbücher vorhanden? Sonstige med. Unterlagen? Sind die Tiere gechipt und bei Tasso u.ä. angemeldet?

Habt ihr noch weitere wichtige Sachen parat und könnt Hinweise geben?
 
A

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ganz wichtig: sind die beiden kastriert ? :D
 
...ich würde darauf bestehen, dass die beiden vorher tierärztlich durchgecheckt werden, evtl vom Tierarzt deines Vertrauens. Kosten kannst du ja übernehmen, wenn du magst.

Und den Verwandten der Dame Löcher in den Bauch fragen, natürlich :). Und die beiden kennenlernen vorab.
 
Tja, Wir haben uns getraut, den beiden Katzendamen bei uns eine neues Zuhause zu geben.

Und das, obwohl die Ausgangsvorraussetzungen eher ungünstig sind.

Das Frauchen der beiden 3jährigen, gesunden und kastrieten Katzendamen (aktuell heissen sie Mimi und Lio) lag rd. 4 Wochen im Koma bevor es verstorben ist.
Diese ganze Zeit waren die Katzen sich in der Wohnung überwiegend selbst überlassen. Nach unseren Information haben Nachbarn wohl einmal täglich die Fütterung übernommen und evtl. die beiden auch mal etwas bespaßt.

Mimi ist, wie sich aus den Gesprächen mit den Eltern der Verstorbenen ergab, eher scheu, ängstlich und zurückhaltend, Lio eher aufgeschlossen und neugierig.

Es gab auch schon eine Interessentin vor uns, der es aber nicht gelungen ist, die Katzen einzufangen. Insbesondere Mimi hat sich derart gewehrt, dass der Partner der Interessentin ziemlich übel verletzt wurde.
Letzlich hat diese Dame aber das Interesse an den Katzen verloren, weil es ihr wohl zu problematisch war.

Als wir die beiden am Montag Abend gesehen haben, war uns uns schnell klar, dass wir die Katzen übernehmen werden. Lio kam rasch auf uns zu und gab "Köpfchen" und ließ sich streicheln. Mimi hatte sich bereits vor unserem Eintreffen versteckt und musste erst gesucht werden. Allerdings ist es uns, trotz unser langjährigen Katzenerfahrung (auch mit einem extrem kämpferisch veranlagten Kater) nicht gelungen Mimi schnell einzufangen. Es war tatsächlich das vollständige Repertoire unserer Einfangtricks erforderlich und letztlich war dann eine intensive Hatz mit in die Ecke treiben und energischem Zugriff erfolgreich.

Seit Montag Abend sind die beiden bei uns und verstecken sich. Mimi war von Montag Abend an den gesamten gestrigen Tag in einer Katzenhöhle im Wohnzimmer und hat diese auch nicht verlassen. Allerdings hat sie sich streicheln lassen und es schien durchaus so, dass es ihr gefiel.

Lio hatte sich am Montag Abend ebenfalls in einer Katzenhöhle im Wohnzimmer versteckt. Am Dienstag Morgen war Lio dann nirgends aufzufinden. Nach intensiver Suche haben wir sie dann gefunden. Sie hatte sich im Schlafzimmer hinter unserem Kleiderschrank versteckt. Dieses versteck hat sie den ganzen Tag auch nicht verlassen. Als wir uns dann Abend im Bad "bettfein" gemacht haben, kam Lio allerdings aus dem Schlafzimmer heraus und ist dann im Wohnzimmer verschwunden, nachdem sie kurz im Flur innegehalten hatte um uns anzuschauen. Als wir dann nachgesehen haben, was sie wohl macht, konnten wir nur feststellen, dass sie wieder in ihre Höhle eingezogen war.

Interessant war allerdings, das eine von beiden uns bereits in der ersten Nachts im Bett besucht hat und von der Frau auch gestreichelt wurde. Wir wissen aber nicht, wer es war.

Die Nacht von Dienstag auf heute war dann deutlich unruhiger. Es hörte sich an, als würde die Wohnung in Augenschein genommen. Zumindest der Teil, der im Moment zugänglich für die Katzen ist. Im ganzen Haus dürfen sie sich nämlich noch nicht frei bewegen.
Auch war zu vernehmen, dass die Katzentoilette benutzt wurde.

Heute Morgen waren dann jedoch beide hinterm Kleiderschrank im Schlafzimmer... Dies wollen wir ihnen zunächst auch noch als "sicheren" aber gewiss eher ungemütlichen Rückzugsort zugestehen.

Gefressen habe beide aber scheinbar nichts bzw. eine von beiden hat wohl etwas Katzengras gefressen und dann gekotzt.

Ich denke, bis die beiden mit uns auf der Couch liegen wird noch geraume Zeit vergehen...

Ist aber auch kein Wunder - Bezugsperson weg, überwiegend allein gelassen, eingefangen worden und dann auch noch umgesiedelt. Das ist wohl auch für einen robusten Charakter nicht so leicht wegzustecken.

Ich glaube aber fest, daran, dass wir die erforderliche Geduld aufbringen werden, damit wir alle ein gutes "Team" werden.

Tipps, die das Zusammenwachsen begünstigen oder erleichtern, werden dennoch gerne angenommen.
 

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Den Knackpunkt hast Du meines Erachtens schon erkannt, es war einfach viel zu viel für die beiden in letzter Zeit.

Vermutlich hast Du noch über einen längeren Zeitraum unsichtbare Katzen. ;)
Es sind die beiden auf dem Photo? Sie sind wirklich hübsch! :)

Als mein Mädchen (TH-Katze) hier einzog, war sie auch wochenlang unsichtbar.
Der Haushalt lief in der Zeit ganz normal weiter. Irgendwann merkte sie, daß es hier nicht gefährlich ist und sie zeigte sich immer häufiger, bis sie ganz normal mitlebte.
Das wird bei Dir wohl auch passieren.
Falls Du weißt, in welchem Raum sie sich aufhalten, kannst Du Dich dort hinsetzen und z.B. einfach laut die Zeitung lesen. Dann gewöhnen sie sich an die Stimme. Nicht bedrängen, sie kommen irgendwann von allein.

Das Zauberwort heißt Geduld. ;) Du wirst vor dem Fernseher sitzen und Dich plötzlich beobachtet fühlen. :D
Wie lange das dauert, ist abhängig vom Charakter der Katzen. Manche sind einfach mutiger.
Ich wünsche Dir einen langen Geduldsfaden! :)
 
Danke @Kuba

Ja. Das sind die beiden. Das Foto ist aber von der FB-Seite der Verstorbenen, weil sich die beiden uns halt noch nicht so präsentiert haben... :)

Die erforderliche Geduld werden wir wohl aufbringen, obwohl es für uns auch eine komplett neue Situation ist.

Wir hatten zwar immer Katzen, aber unser Kater wollte unbedingt (also von sich aus) zu uns. Unser damaliger Mieter, dem der Kater gehörte ist weggezogen (aber nur eine Straße weiter) und der Kater stand jeden Tag bei uns vor der Tür, sodass wir irgendwann gefragt haben, ob er ihn abgeben will, weil der Kater ja eh immer bei uns ist.

Unser schwarzes Kätzchen ist bei uns im Bett geboren und hatte insofern auch keinerlei Eingewöhnungsprobleme.

Und unser drittes Kätzchen haben wir irgendwann dazugeholt. Aus dem Tierheim. Aber Liebe auf den ersten Blick. Was haben wir für einen Aufwand getrieben um ihr die Eingewöhnung und Vergellschaftung mit den beiden anderen zu erleichtern. Unfassbar.
Und was passierte? Transportbox in dem extra für sie eingerichteten Zimmer geöffnet und die Kleine flitzt raus über den Flur in die Küche an den Fressnapf und haut rein wie ein Scheunendrescher. Und die beiden anderen haben nur doof geguckt. Die waren so perplex, dass die nichtmal ´ne "Flaschenbürste" hingekriegt haben. :wow: Danach war der "Drops gelutscht" und man hätte meinen können, dass sie nie woanders war.
 
Grüß dich

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Feliway Friends Pheromonstecker für die Steckdose gemacht
Beruhigt die Katzen, als Mensch nimmst du davon nichts wahr
 
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Und die beiden anderen haben nur doof geguckt. Die waren so perplex, dass die nichtmal ´ne "Flaschenbürste" hingekriegt haben. :wow:

Großartig, was für dumme Gesichter sie machen können, wie? :grin:

So lief es hier, als Kater Nr. 2 zu Kater und Katze zog.
Nr. 2 fegte als roter Blitz durch die Bude und die anderen beiden fauchten hilflos halbherzig in der Weltgeschichte herum. :D

Ich las richtig, sie dürfen ins Schlafzimmer?
Dann wird es in den Nächten wohl Besuch geben. ;)
Der riesige, unbekannte Mensch ist im Schlaf nämlich am harmlosesten und dann wird durchaus mal genauer hingesehen.
Als mein Mädel mich in der Anfangszeit nachts besuchte, habe ich natürlich nichts gemerkt. :cool: Mir fiel nur normales weiteratmen schwer; eigentlich war mir seeehr danach, die Luft anzuhalten. :D

Bei mir sind schon sehr zutrauliche ebenso wie sehr zurück haltende Katzen eingezogen. Ja, es ist schon ein deutlicher Unterschied!
Allerdings waren die zurückhaltenden nach erfolgreichem Auftauen meistens erheblich klettiger. :)
 
Das Eis schmilzt scheinbar...

Nachdem sich Lio gestern Nachmittag dann dazu durchgerungen hat, den Platz hinter dem Kleiderschrank zu verlassen, sprang sie zur Frau ins Bett (die hatte sich extra hingelegt und laut aus Harry Potter vorgelesen), um sich ordentlich durchknuddeln zu lassen. Die Kleine war komplett unterschmust. Das ging wohl fast eine halbe Stunde so. Dann gab es draußen ein lautes Geräusch und sie verschwand ganz schnell wieder hinter dem Kleiderschrank...

Abend kam sie dann aber wieder hervor und ließ sich diesmal von uns beiden aufs Intensivste beschmusen und fand das ganz toll. Dannach fing sie vorsichtig an, den Rest der Wohnung zu inspizieren. Irgendwann lag sie dann relativ entspannt im Wohnzimmer auf dem Boden (hat gleich eine besonders warme Stelle der Fußbodenheizung entdeckt).

Als wir dann ins Bett gegangen sind, ist sie mit ins Bett gekommen, aber nicht lange gebliegen. Sie hat sich wieder Richtung Stube begeben.

Als heute früh der Wecker ging, kam sie aus dem Flur ins Schlafzimmer. Aber das war ihr dann wohl zu unruhig, da wir heute wieder beide zur Arbeit mussten, und verschwand wieder hinter dem Kleiderschrank.

Dort war auch Mimi. Wir gehen aber davon aus, dass Mimi in der Nacht den Platz hinter dem Schrank verlassen hat, denn wir konnten heute früh feststellen, dass sämtlichliches Nass- und Trockenfutter sowie alle verteilten Leckerchen und ein Napf mit gekochtem Hühnerfleisch vollständig verschwunden waren... Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das alles nur eine Katze gefrssen hat. Selbst dann nicht, wenn ich annehme, dass sie seit Montag Abend nichts mehr gefressen hat.
 

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Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Da hat der Klimawandel aber heftig zugeschlagen, wenn das Eis so schnell schmilzt. :D

Da die Damen ja wochenlang kaum Menschenkontakt hatten, werden sie die Streicheleinheiten schon sehr vermißt haben.
Und gut gefuttert haben sie! Ein deutlicher Etappensieg!

Ich denke, auch Mimi wird sich ihren Teil geholt haben. Sie hat ja ihre etwas taffere Schwester als Vorbild. ;)
Du siehst, es läuft. :) Und das sogar schon nach wenigen Tagen.
 
  • #11
Na, ist Mimi zwischenzeitlich auch schon aufgetaucht hinterm Schrank und orientiert sich an Leo?

Ich bin immer auf die Entwicklung von den zurückhaltenden gespannt und lese unheimlich gerne die Geschichten.

Liebe Grüße
 

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