Bin grad ein bisschen erstaunt, dass gleich eine Abgabe prognostiziert wird, mei, der Neue ist gerade mal ca 4 Wochen dort...
Von daher sage ich mal - LadyAlucard, lass dich nicht verrückt machen
Der Rat, einen Raufkumpel zu einer Katze/Kater-Kombi dazuzuholen hat sich meist bewährt. Zwei Kater, die sich gut miteinander auslasten, haben gar kein Interesse daran, eine ruhigere Katzenlady zu drangsalieren. Aber eben es sollte nicht einfach irgendein Kater dazugesetzt werden, sondern einer, der auch gut zur Kätzin passt. Also einer, der vom Spielverhalten zwar spiel- und raufwütig ist (gut zum Kater passt) aber vom Gemüt her eher ruhig und ausgleichend unterwegs ist (gut zur Katze passt).
Hier müsste man abwarten, ob die Auswahl richtig war.
Das kann man meist nicht schon nach 4 Wochen beurteilen.
Die drei haben sich schnell verstanden, aber alle drei sind nunmal keine Minikitten mehr. Da dauert es einfach, bis jeder "seinen" Platz in der Gruppe gefunden hat. Gerade wenn eine Zusammenführung recht schnell recht gut läuft meint man, der Status, der erreicht ist, wird nun auf ewig so bleiben. Aber dem ist meist nicht so, da kann sich noch eine Menge tun und in welche Richtung es geht, darauf hast du auch Einfluss.
Sicher sind nun ca 4 Wochen vergangen, aber trotzdem ist noch alles neu für deine drei. Es ist nicht ungewöhnlich, dass "Neue" nach einer gewissen Eingewöhnungszeit aufdrehen, weil sich der ganze Umzugs- und Zusammenführungstress (der auch oft Krankheiten auslöst - bist Du sicher, dass er ganz gesund ist?) in ihnen löst und sie nicht wissen wohin damit. Da kommt so ein "williges Opfer" wie gerufen
... Also was bei dir gerade abgeht ist recht typisch und kein Beweis dafür, dass sowas eben auch nach hinten losgehen kann...
Versuch mal, dem Neuen klarere Grenzen aufzuzeigen. Angriffe auf die Lady sollen ab jetzt tabu sein. Wenn du dazwischengehst, dann achte darauf, dass nicht noch mehr Trubel dadurch entsteht, du die Katzen nicht quasi zusätzlich aufmischst. Das kann schnell ungewollt passieren und dann denkense "Dosi mischt auch noch mit"
und werden noch wuschiger.
Also bring Ruhe in das Ganze.
Anstatt abzumahnen, ihn erschrecken, laute Geräusche zu machen oder Erziehungsversuche zu starten, versuch "unauffällig" dazwischenzugehen, zB du stehst einfach seelenruhig auf, tust so, als siehst du ihn gar nicht, aber müsstest ganz zufällig in seine Richtung gehen - so dass er dir ausweichen muss. Schon ist die Situation aufgelöst. Oder du wirfst etwas in seine Richtung, das ihn ablenkt,
aber nicht erschreckt, zB eine Tempopackung. Wichtig ist, dass du ruhig dabei bleibst.
Optimal wäre es, wenn du das tust,
bevor es zu Angriffen/Nervereien kommt, wenn du sein Vorhaben quasi im Keim erstickst. Wenn du nur siehst, er bekommt wieder seinen Lauerblick, dann steh auf und lenk ihn ab. Aber nicht mit spielen ablenken, sonst könnte er auf Dauer auf die Idee kommen, du belohnst ihn für sein Verhalten.
Sicher wirst du nicht jede Situation so abfangen können, bist ja nicht 24h zu Hause - es reicht, wenn du es eben so oft wie möglich tust.
"Ruhe reinbringen/Grenzen setzen" einesteils, aber eben seine überschüssige Energie muss auch raus, also ist "Energie ablassen " genauso wichtig.
Mach mit ihm parallel dazu regelmäßige Spielstunden in denen er sich ordentlich auspowern kann. Lass ihn ner Angel hinterherwetzen, an der Kratzsäule rauf und runterpesen, ne Kartonburg in ihre Einzelteile zerfleddern etc etc. So erfährt er unmittelbar "hier ist die Grenze" (andere Katzen drangsalieren) "hier darf ich" (zu den Spielzeiten).
Sicher ist gerade deswegen ein weiterer Kater eingezogen, eben damit die beiden Kater sich gegenseitig auslasten und du sollst nun auch nicht auf Dauer für Auslastung sorgen - es geht aktuell nur darum, aufgestauten Frust/Stress/Energie, was auch immer, abzubauen, so dass er es nicht so an der Katze ablässt.
Wenn er vom Gemüt her im Grunde zu beiden passt, wird er schnell merken, dass er ja nicht wirklich gebremst wird, sondern im Gegenteil durch dich seine Energien ablassen kann und wird dann auch insgesamt ruhiger werden.
Wenn du merkst, er ist deutlich ruhiger, dann fördere das Zusammensein mit der Katze. Mach Spielstunden nur mit neuem Kater und Katze, aber dann machst du nur kontrollierte, "leise" Spiele. ZB setzt du sie gemeinsam vor ein Fummelbrett (falls sie das gar nicht kennen, erst getrennt vonerinander üben. Wenn beide vorher wissen, wie es geht, sind sie dann später gemeinsam entspannter dabei). Oder du lässt sie einfach nur gemeinsam etwas beobachten. Sie müssen gar nicht toll miteinander spielen (das tun dann ja die beiden Kater
) es geht nur darum, dass er unmittelbar erfährt, das man mit der Katze auch etwas anfangen kann bzw der Umgang mit ihr entspannt und positiv sein kann. Dann läuft es schon von allein weiter.
Es kann sein, dass es nicht funktioniert, wenn er tatsächlich einfach vom Wesen her zu wirbelwindig für die beiden ist. Aber um das beurteilen zu können, ist er einfach noch nicht lang genug bei euch. Vielleicht reicht es, wenn du ihm hilfst, seine Energien in die richtigen Bahnen zu lenken. Gerade dieses Lenken von dir gibt der Gruppe auch Sicherheit.
Wie gesagt, blutjunge Kitten raufen sich ratzfatz zusammen und regeln das selbst, aber bei etwas älteren Jungkatzen ist es im Grunde normal, wenn Dosi ein bisschen regulieren muss.
Die drei sind aber alle noch recht jung und wenn es vom Wesen her passt und er gesund ist, müssten deine "Maßnahmen" auch recht schnell die gewünschte Wirkung zeigen. Versuch es einfach mal. Am besten, du planst "feste Spielzeiten" ein, an denen er sich gut orientieren kann.