12 Jahre lang Einzelkater- geht da noch was?

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Hallo Forum,

hatte letztens ein Gespräch mit einer Nachbarin, die einen 12 Jahre alten Kater hat. Und dieser hat seitdem er 10 Wochen alt ist, keine andere Katze mehr gesehen. Was sagt ihr, ist es in so einem Fall noch sinnvoll bzw. möglich den Kater zu vergesellschaften? Würde ein kätzischer Freund seine Lebenqualität verbessern oder würde das eher große Belastung und Stress für alle Beteiligten bedeuten?
Und wenn ihr sagt, dass es möglich ist oder selbst schon die Erfahrung gemacht habt: Was für ein Tier würde in Frage kommen? Etwa gleiches Alter und gleiches Geschlecht?

Grüße,
Jo
 
A

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Hallo,

hm, ich würd's bleiben lassen.
Außer der Kater leidet in seinem jetzigen Leben so sehr, wirkt so unausgelastet, frustriert usw., demoliert die Wohnung mit Krallen oder Urin oder schläft 23,5 Stunden am Tag, so dass man sagen kann "Schlimmer kann's mit kätzischer Gesellschaft auch nicht mehr werden".
Dann aber mit extreeeeem langsamer Zusammenführung und unbedingt einem Katzen-Verhaltens-Experten zur Hand - ich denke, wenn man 12 Jahre lang einen Einzelkater gehalten hat, tut man sich als Besitzer auch sehr schwer damit, zu deuten, wie sich Katzen untereinander unterhalten.
 
Nee, der Kater wirkt auch in meinen Augen nicht besonders unzufrieden oder so. Unsauberkeit oder Zerstörungswut ist nicht aufgetreten, er schläft schon ne ganze Menge, aber lässt sich durchaus mit Angel oder Trockenfutter-verstecken-Aktion noch zum Spielen animieren
Was er defintiv macht, ist beim Streicheln ohne Vorwarnung zuzubeißen und zu kratzen. Ich denke, da merkt man ihm dann doch die fehlende Sozialisation an.
 
Ich glaub aber eher nicht, dass er sich in dem Alter noch von einer anderen Katze sozialisieren lassen würde, oder?
 
Ich würd es auch nicht machen - er war seit ganz klein Einzelprinz ....

Wir haben hier einen ähnlichen Fall in der Nachbarschaft - Katze, jetzt 14, kam mit ca. 6 Wochen zur Dosi und absolute Einzelprinzessin.

Es wurden schon 6!!! Vergesellschaftungsversuche in den letzten 5 Jahren unternommen - wirklich mit Feliway, langsame Zusammenführung und und und - und endete jedesmal damit dass der Neuzugang irgendwo in der Nachbarschaft gelandet ist da die Gute einfach keine andere Katze im Haus geduldet hat und wirklich agressiv gegen die Familie und die andere Katze wurde.
 
Schwierig...deswegen wollte ich mich hier ja mal bei den Zusammenführungs-Experten erkundigen. Ist natürlich schon heftig, sein Revier nach sovielen Jahren plötzlich teilen zu müssen...
 
Ich würde es auch nicht versuchen.

Was du aber machen kannst, ist der Besitzerin einige Beschäftigungsmöglichkeiten vorzuschlagen.
Neue Spiele sollten aber auch behutsam und mit Geduld vorgestellt werden und es reicht nicht, ein Fummelbrett hinzustellen und zu sagen "so nun spiel mal schön".

Aber immer mal wieder etwas neues ausprobieren, auch mal Dinge von draußen mitbringen (ich vermute ja, er ist reine Wohnungskatze), mal eine Box mit Papierschnipsel oder Heu usw. usf.
Viellelicht mal ein echtes Baldriankissen mitbringen.

Oft kennen die Leute nur Fellmäuse und langweilige Zoohandlungsspielsachen.
 
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Warum denkt man grade jetzt über eine Vergesellschaftung nach?:confused:
 
Ich habe meinen damals 9-jährigen Einzelkater letztes Jahr erfolgreich mit zwei Jungkatzen vergesellschaftet. Allerdings sind meine Katzen Freigänger, auch der Einzelkater hätte also theoretisch die Möglichkeit gehabt, anderen Katzen zu begegnen.

Auch mein Einzelkater hat nie gelernt, sich beim Kratzen und Beißen zurückzuhalten - mein Arm sah teilweise aus, als hätte ich in einen Fleischwolf gefasst. In seinen seltenen schmusigen Momenten musste ich ihn ganz genau im Auge behalten und beim kleinsten Anzeichen sofort jede Bewegung einstellen. Dazu schlief er extrem viel und stromerte ständig ziellos und extrem gelangweilt durchs Haus.

Er ist jetzt viel aktiver und spielfreudiger geworden und obwohl er nicht unbedingt die ganz große Freundschaft mit den Neuzugängen geschlossen hat, hat er definitiv wieder kätzische Umgangsformen gelernt. Poschnüffeln, aneinander vorbeistreichen, zuzwinkern ... und vor allem mit dem Jungkater liegt er oft gemeinsam auf dem Kratzbaum.

Mir wurden damals zwei Jungkatzen empfohlen, weil
- diese sich miteinander beschäftigen, so kann der Altkater selbst entscheiden, ob er da mitmischen möchte, oder ob er seine Ruhe haben will
- wenn der Altkater sich zurückzieht, bleibt keine einsame Zweitkatze übrig
- es gibt zwar keinen "Welpenschutz" aber Jungkatzen sind (meistens) eher unterwürfig und nicht gleich auf Krawall und Reviereroberung aus


Für meinen Kater war es mit Sicherheit ein großer Gewinn, neue Mitbewohner zu bekommen (für mich auch ;)).

Allerdings hat es das Beiß- und Kratzproblem nicht gelöst - da muss ich weiterhin sehr auf der Hut sein. Wie unkätzisch dieses Verhalten eigentlich ist, habe ich jetzt bei den zwei sehr gut sozialisierten Neuzugängen deutlich gemerkt.
 
  • #10
Das Thema kam, weil die Nachbarin sich Mehl geliehen hat und meine Jungs miteinander spielen gesehen hat. Dann kam halt so "Wie schön. Das würde meinem sicher auch gefallen...."
Und auf einmal fand ich mich in einer Situation, in der ich FÜR Einzelhaltung, zumindest in ihrem speziellen Fall, plädiert habe. Aber da ich selbst erst einmal eine Zusammenführung erlebt habe, wollt ich hier mal Meinungen hören.Wo ist die Grenze zu ziehen. Also wann macht eine Vergesellschaftung, wenn ein Kitten in Einzelhaltung groß wurde noch Sinn und ab wann man sagt, dass es vermutlich nicht mehr funktionieren würde.

@ Gwion Ja, hab hier selbst ne Kiste mit Herbstblättern stehen und Kastanien zum über die Fliesen jagen. Hab ihr dann auch gleich nen Karton mitgebracht. Die Besitzerin ist auch sehr offen für Tipps, nur leider kaum informiert. Fummelbrett werd ich mit ihr zusammen eins basteln.
 
  • #11
Man kann es weder mit ja noch mit nein beantworten.
Ich hatte mittlerweile etliche Zusammenführungen in verschiedenen Kombinationen, bei denen viele schon dachten: Das kann nicht gut gehen.
Ging aber gut ;)
Es kommt auf die vorhandene wie auf die neue Katze halt drauf an.Wie sozial sind sie?Muß das Revier verteidigt werden oder ist es eher, grad in dem etwas gesetzteren Alter, doch nicht mehr so wichtig.......

Raten kann ich nichts,es kann und es kann auch nicht gutgehen :)
 
  • #12
Es kann klappen, es kann aber auch nicht klappen.
Wenn die Wohnung gross genug ist, dass man ein zweites Tier länger separieren könnte, würde ich es als Pflegestelle aufnehmen, an Stelle der Nachbarin. Und dann gucken, wie der Kater reagiert.
 
  • #13
Eine Zusammenführung macht m.E. nur dann Sinn, wenn Deine Nachbarin viel Erfahrung hat, die Katzensprache kennt, die Körpersprache richtig deuten kann und ihren eigenen Kater sehr gut einschätzen kann.

Alles andere wird schwierig, da eine Zusammenführung sehr wahrscheinlich nervenaufreibend wird. Sie muß die Tiere gut einschätzen können und viel Geduld haben.

Ich bin mir nicht sicher, ob man dem Kater einen Gefallen tut, wenn man ihm einen Artgenossen vor die Nase setzt.
 
  • #14
Ich schätz mal, dass das bei ihr so eine Kurzschlussreaktion war. Hat meine Jungs, die ja noch halbe Kitten sind und daher eh Zucker, miteinander toben und sich sauber machen sehen, und dachte dann halt "Wie süß! Will ich auch haben!". Es geht also um den Wunsch der Besitzerin- ob das für den Kater eine Bereicherung ist, steht auf einem anderen Blatt.

Dennoch kann ich ja auch den Wunsch verstehen, aber es ist einfach so, dass die Wohnung zwar ausreichend groß ist (4ZKDB, ca. 120m²) aber die Besitzerin hat sich nie eingehend mit artgerechter Katzenhaltung, Katzensprache, Futter usw. usf. beschäftigt. Sie kennt ihren Kater natürlich, aber was den Umgang mit anderen Katzen angeht, ist das natürlich alles Neuland, für ihn und auch für sie selbst.

Das mit der Pflegestelle finde ich eine gute Idee. Der Platz ist definitiv vorhanden und so könnte sie dann "unverbindlicher" herausfinden, ob es mit viel Aufwand und Zeit möglich wäre. Denn einen Artgenossen holen, probieren und ggf. zurück ins Heim- das würd ich nie vorschlagen können. Das würd mein Herz brechen. Falls Sie also an der Idee festhält, werd ich ihr den Vorschlag mal machen.
Danke euch!
 
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  • #15
Das mit der Pflegestelle finde ich eine gute Idee. Der Platz ist definitiv vorhanden und so könnte sie dann "unverbindlicher" herausfinden, ob es mit viel Aufwand und Zeit möglich wäre. Denn einen Artgenossen holen, probieren und ggf. zurück ins Heim- das würd ich nie vorschlagen können. Das würd mein Herz brechen. Falls Sie also an der Idee festhält, werd ich ihr den Vorschlag mal machen.
Danke euch!

Sie müsste sich halt vorher intensiv einlesen. Und schon mal anfangen, ihren Kater mit dem neu angelesenen Wissen über Katzenverhalten beobachten. Also quasi üben.
 
  • #16
Wie Balli sagte, kann gut gehen, kann aber auch schief gehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man dem Kater damit einen gefallen tut und auch dem Tier, was dann dazu kommt.

Wir haben vor 1,5 Jahren eine 17 Jahre alte Einzelkatze mit unseren vergesellschaftet. Es ist gut gegangen, wäre aber auch nie eine Wahl gewesen, die ich freiwillig getroffen hätte. Aber da wir keine Wahl hatten, meine Mutter starb und es stand nicht zur Debatte, ihre Katze ins Tierheim zu bringen - haben wir es dann versucht. Alles ganz langsam und mit viel Ruhe und Geduld. Heute lebt sie mit unseren Katzen ohne Probleme zusammen und ich denke sogar, die Katzengesellschaft tut ihr gut, hält sie fit.
 
  • #17
Sie müsste sich halt vorher intensiv einlesen. Und schon mal anfangen, ihren Kater mit dem neu angelesenen Wissen über Katzenverhalten beobachten. Also quasi üben.

Das steht sowieso auf dem Programm. Halt typisch, der Kater lief jahrelang nebenher. Hab jetzt auch vorgeschlagen, dass ich einfach mal Futter für sie mitbestelle und wir dann mal langsam versuchen umzustellen. Wir sind jetzt bei 50-50 Whiskas und Macs, was schonmal ganz gut angenommen wird.

Wenn es dann versucht werden sollte, irgendwelche Tipps zur Zweitkatze?
 
  • #18
Tipps für Zweitkatze:
Das kommt auf die vorhandene Katze an.Ist sie eher ruhig,noch etwas verspielt, wie ist das Verhalten generell?
Wirkt sie dominant?
Es ist einfach schwer einzuschätzen, wir kennen die Katze nicht, sind nicht in den Tagesablauf integriert.
Zu einer ruhigen Katze würde ich auch eher eine andere ruhige setzen.
Zu einer dominaten jemanden, der sich auch zur Wehr setzen kann falls nötig usw.usw.
 

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