Erziehung bei 'junger' Katze möglich? und wie?

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Ms. Rain

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Hallo,

will dann auch mal gleich hier schreiben :)

Also 'Rain' hat es echt in sich. Es ist nur schwer ihr irgendwas beizubringen.
Vielleicht liegt es daran das ich sie zu früh getrennt habe, von Mutter und Geschwestern :-S Ich weiß es nicht. Mit ca 4 Monaten war das.
Anfangs in der Wohnung hat sie sich nur zurückgezogen im Kratzbaum (wo eine Höle drinne is). Sie kaum kaum zum essen oder trinken raus. Was verwunderlich war, sie hat es sofort geschafft beim 2. Mal aufs Katzenklo zu gehen.
Sie ist schon etwas verwöhnt muss ich lassen, da ich echt mitleid mit ihr hatte. Nun ist sie nicht mehr ängstlich aber stellt alle möglichen Dinge an. Sie hört mitlerweile zwar auf ihren Namen (natürlich nur wenns was leckeres gibt).
Wir schaffen es einfach nicht ihr 'beizubringen' das sie am Kratzbaum kratzen soll und nicht den ganzen Teppich entlang + die Couch kreuz und queer hoch und runterzurasen und sich darin festzuklammern. Ist sie für Erziehung noch zu jung?
Mir sagte man mal, das man Katzen relativ streng halten soll weil sie halt nicht wie Hunde sind die auf ihren Namen hören etc. Nun ja.
Also nur jetzt generell gefragt, was sollte man einer Katze wenn möglich beibringen? so Standard Sachen eben.

Liebe Grüße
 
A

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Also 4 Monate (also 16 Wochen) sind eigentlich nicht zu früh um von der Mutter/Geschwistern getrennt zu werden.....

Katzen haben ihren eigenen Kopf - das erklärt dann auch weswegen man ihnen nur schwer (ich will nicht gar nicht sagen) beibringen kann.... Meine können z.T. auf "Platz" und "Aus" und so hören.... wenn die Katzen es wollen....

Dein Problem mit dem nicht am Kratzbaumkratzen kenne ich von meinen nur (in diesem Fall leider) nicht - Chrissy z.B. begrüßt mich immer indem sie an einer ihrer Kratzstämme kratzt und sich reckt und streckt....

Konsequent sein (und bleiben!!!!) ist bei allem wichtig... also auch ruhig ein "nein" wenn sie am Sofa kratzt... oder mal das mit der Wassersprühflasche versuchen....

Toi toi toi
 
Das hättest du dir eigentlich vor der Anschaffung überlegen sollen, aber nunja... das Kind ist in den Brunnen gefallen.

Wichtig ist immer, dass du sie direkt erwischt und in selber Sekunde reagierst.
Gängige Erziehungsmaßnahmen sind:

An der Couch kratzen: NEIN sagen, an den Kratzbaum setzen und Pfoten an das Sisal legen.

Irgendwohin pinkeln: NEIN sagen, ins Katzenklo setzen, gründlich Geruch der bepinkelten Stelle entfernen ("Oh hier riechts nach Klo" = pinkeln)

Irgendwo rauf hopsen: NEIN sagen, runter heben / vorsichtig schubsen

Das muss man etwa eine mijonen-trilliarden-tausend Mal machen und die Erinnerung daran auffrischen.

Ein bisschen Nachdruck kannst du deinem NEIN mit einem Blumenspritzer (so ein Sprühfläschchen) geben, indem du sie damit nass machst (natürlich nur mit Wasser drin).

Unvertretbar, aber wirkungsvoll bei meinen Katzen, war ein Klaps auf den Po. Ich hatte hier nämlich übergangsweise kein Katzennetz am Fenster und habs immer nur einen Spalt aufgemacht und so eingeklemmt, dass sie nicht durch den Spalt gepasst haben, aber ich wollte verhindern, dass sie es überhaupt versuchen, da durchzupassen, so dass ich immer übelst geschimpft habe, wenn sie sich dem Spalt genähert haben. Und nach dem millionsten Mal habe ich dann dem Kater einen Klaps mit auf den Weg gegeben und er hats nie wieder gemacht. Das sollte jetzt aber echt nicht die Regel sein, sondern nur eine Maßnahme für Härtefälle.

So, das mal als Grundlage.

Was du brauchst ist Geduld, Geduld, Geduld...

Meine Katzen sind jetzt über 7 Monate alt und seit August bei mir... und die springen auch noch ab und zu auf den Tisch oder die Arbeitsplatte :rolleyes:
 
Es gibt so eine nette Aussage:

"Meine Katze gehorcht mir aufs Wort - wenn sie das will...."

So ist das.

;)
 
Hallo,

Wir schaffen es einfach nicht ihr 'beizubringen' das sie am Kratzbaum kratzen soll und nicht den ganzen Teppich entlang + die Couch kreuz und queer hoch und runterzurasen und sich darin festzuklammern.

Abgesehen von den bereits genannten Erziehungstechniken: Katzen lernen das, was ihnen einen Vorteil bringt. Weil sie nicht so hierarchisch denken wie ein Hund, ist "Lob vom Frauchen" kein unmittelbarer Vorteil für Katzen, deshalb lernen Katzen meistens schlechter als Hunde.
Also überprüft auch mal euer Verhalten, und was die Katze vielleicht davon für Vorteile haben könnte.
Bekommt sie zum Beispiel vielleicht Aufmerksamkeit, die sie sich dringend wünscht, wenn sie irgendwo kratzt, wo sie nicht soll? Besonders (aber nicht nur) bei allein gehaltenen Wohnungskatzen kann schlichte Langeweile ein Grund sein, dass sie Mist anstellen. Sie wissen eigentlich genau, dass sie das nicht dürfen, aber sie wissen auch, dass Dosi sich dann mit ihnen beschäftigt, und das ist toll.

Wir haben Peppi aus Versehen und dummerweise beigebracht, dass sie nach draußen darf, wenn sie an den Möbeln kratzt. Das dürfte sie auch so, aber weil wir sie ein paarmal wegen Aufsässigkeit vor die Tür gesetzt haben (nicht bei Regen etc. natürlich), denkt sie jetzt, sie könnte mit Kratzen am Esszimmerstuhl quasi den Türöffner betätigen. Wir tun unser Bestes, um diese Assoziation wieder zu löschen.

Aber das Rumflitzen und Im-Sprung-Festkrallen werdet ihr ihr wohl kaum abgewöhnen können, denn das gehört zum natürlichen Verhalten junger Kätzchen. Ebenso wie Kratzen - aber das Kratzen kann man normalerweise auf einen erlaubten Ort lenken, also auf den Kratzbaum, wenn der Standort für die Katze angenehm ist.

Natürliches Verhalten ist es für Katzen auch, ihre Hinterlassenschaften zu verscharren, deshalb kapieren fast alle Katzen das mit dem Katzenklo sehr schnell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das mit dem Katzenklo ging ja auch hamma schnell bei ihr.

Wenn wir in die Küche gehen und nur irgendwas berühren ist es für unsere Katze glaube ich ein Zeichen dafür, das sie was zum essen bekommt. Bzw wir oder ehr gesagt ich habe den fehler gemacht, ihr immer was vom essen abzugeben. Es war eigendlich nur für den Anfang gedacht, um sie aus ihrer höle herauszuholen und damit sie überhaupt mal was isst. Nun hat es sich bei ihr so eingeprägt das sie immer quengelt wenn wir essen.

Ich werde es mal versuchen mit dem kratzen. Also sie hat ja einen Kratzbaum, der ist zwar gebraucht gewesen aber das spielt ja nicht so die rolle. SIe hat es sogar eine kurze Zeit lang benutzt zum spielen aber auch zum kratzen. Nur jetzt rührt sie das Ding gar nicht mehr an. Der Kratzbaum ist ehrlich gesagt nicht der allergrößte, aber meines erachtens noch immer groß genug für sie. Sie passt unten in die höle noch locker rein. Und draufspringen kann sie mitlerweile auch ohne Probleme. Aber ja ich werde es mal versuchen.

Noch was zu 'bestrafung'. Mein Freund sagt immer, das man die Katze schütteln sollte. Halt anstelle von ihr eins auf dem Po zu geben. Aber irgendwie hab ich das gefühl das wirkt nicht wirklich. Sie prägt es sich 2 minuten ein und dann war's das wieder. Muss halt noch trainiert werden :)

Ich denke manchmal schon, dass sie etwas alleine ist und deswegen auch versucht irgendwie unsere aufmerksamkeit zu bekommen oder wenn wir mal nicht da sind, das sie überall draufklettert und alles runterreißt. Es tut mir ja auch leid. Sie schaut oft stundenlang einfach nur aus dem Fenster raus. Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß was sie da immer fokussiert. Nur das komische, als sie die chance hatte abzuhauen um frei zu sein, da hat sie es nicht gemacht.
Wir waren mal mit ihr draußen 'gassi gehen' und ja sie hat hamma schiss draußen mitlerweile. Drinne is es einfach zu kuschelig gell.
 
Mein Freund sagt immer, das man die Katze schütteln sollte.

Das bitte nicht mehr wiederholen. Gewalt hat in der Katzenerziehung keinen Platz.

Ich denke manchmal schon, dass sie etwas alleine ist

Wie wäre es – als Überlegung – mit einer zweiten, gleichaltrigen Katze? Sie hätte einen Artgenossen zum Spielen und wäre ausgelastet und damit nicht mehr einsam. ;)
 
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Schütteln?! :eek:
Naja.. Lies Dich noch ein wenig hier ein, dann wirst Du schnell Tipps finden, damit man die Katze nicht mehr schüttelt oder ihr gar eines auf den Po gibt :(
 
Ich weiß das es mit dem schütteln hart klingt. Ich kann es auch selber nicht tun.
Aber irgendwie denke ich, das sie es dadurch schon was verstanden hat. Weil das schütteln macht ihr ja auch Angst, was man sieht.

Jetzt ergeben sich allerdings neue Probleme. Wir haben Pflanzen und sie liebt es daran rumzuknabbern, die rauszureißen bzw umzuwerden und anschließend zu verschleppen. Das doofe ist, sie weiß das es nicht richtig ist weil sie sich immer sofort versteckt wenn wir nach hause kommen und sie sowas gemacht hat. Aber sie kann es nicht lassen. Wir haben Ihr mehr spielzeug gekauft damit die sich daran auslasten kann. Aber das hilft auch nicht wirklich.
Machen eure Katzen sowas auch?
 
  • #10
Die Katze versteckt sich weil sie Angst hat, das ist das Resultat eurer Strafen!

Genau. Es ist doch kein Wunder, dass ihr Gewalt bei eurer Katze anwendet und sie Sogar vor euch hat und kein Vertrauen in euch setzt.
Und Katzen sind auch keine Kuscheltiere. Wenn ihr sie schon dazu zwingt in Einzelhaltung Leben zu müssen (was übrigens nicht artgerecht ist), dann müsst ihr euch auch ausreichend mit ihr Beschäftigen. Gerade bei jungen Katzen heißt das mindestens 1-2 Stünden.
 
  • #11
Ich weiß das es mit dem schütteln hart klingt. Ich kann es auch selber nicht tun.
Aber irgendwie denke ich, das sie es dadurch schon was verstanden hat. Weil das schütteln macht ihr ja auch Angst, was man sieht.

Und das empfindest du als eine gute Entwicklung?
Katzen verstehen durch Gewalt nichts! Generell ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gewalt in der Erziehung keine Fortschritte bringt, sondern die Probleme oftmals nur verlagert.
Es fällt mir schwer, nichts Beleidigendes zu schreiben. Es ist abscheulich, was ihr dieser Katze antut.

Jetzt ergeben sich allerdings neue Probleme. Wir haben Pflanzen und sie liebt es daran rumzuknabbern, die rauszureißen bzw umzuwerden und anschließend zu verschleppen. Das doofe ist, sie weiß das es nicht richtig ist weil sie sich immer sofort versteckt wenn wir nach hause kommen und sie sowas gemacht hat. Aber sie kann es nicht lassen. Wir haben Ihr mehr spielzeug gekauft damit die sich daran auslasten kann. Aber das hilft auch nicht wirklich.
Machen eure Katzen sowas auch?

Wie dir mehrfach erklärt wurde, benötigt sie einen Artgenossen, um ausgelastet zu sein.
Ihr Verhalten könnte auch angstverlagerndes Verhalten sein, das durch diese mittelalterlichen Erziehungsmethoden ausgelöst wurde.
 
  • #12
Erziehung auf Angst aufzubauen, ist immer eine gute Idee *ironie aus* :rolleyes:
 
  • #13
Es gibt so eine nette Aussage:

"Meine Katze gehorcht mir aufs Wort - wenn sie das will...."

So ist das.

;)

Öhm, ich glaub, bei uns ist das irgendwie umgekehrt *lach*

@Mrs.Rain: Daß die Katze einen Artgenossen braucht, wurde ja schon mehrfach erwähnt - und das kann ich auch nur bestätigen.
Was die Strafen angeht ist das Schütteln ein absolutes NoGo! Grad die kleinen Dinger sind noch so "weich"... da habt ihr ihr schnell mal ne Wirbelsäulenblockade (oder Schlimmeres!) eingeschüttelt und das ist mehr als fies.
Daß sie darauf mit Angst reagiert ist für mich nur verständlich.

Andererseits gibt es auch einfach Katzen, die sich nicht erziehen lassen - so ein Exemplar hatte ich auch 13 Jahre lang (und was würd ich drum geben, wenn ich dieses unerzogene Luder wieder bei mir hätte...). Allerdings war da die Kinderstube auch nicht die Einfachste - ich hab sie als krankes, verflohtes und verwurmtes Baby gefunden, wußte aber, aus welchem Haus sie stammt... Mein Tierarzt hatte damals gesagt, als er sie sah: "Lassen Sie bloß nicht zu, daß die Katze wieder da hin kommt, wo sie her ist!"
 
  • #14
Du hättest dir Wellensittiche oder andere Tiere anschaffen sollen! Aber keine Katze!

Eine Kastration kann jetzt eine gute Lösung gegen das Pinkeln sein. Trotzdem solltet ihr euch eine Zweitkatze zulegen, denn Katzen DÜRFEN nicht alleine leben! Das kann zu schweren psychischen Störungen kommen! Eure Bestrafungen, die deiner Katze Angst machen, wie du selber schreibst, werden deine Katze wahrscheinlich nachhaltig schädigen.

Ein so sanftes Wesen wie eine Katze schüttelt man übirgens nicht! Das kann sogar bei Menschenbabys bis zum Tod führen. Lass es!
 
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  • #15
Oha, mir kräuseln sich die Nackenhaare!
Ein Bay würdest Du doch auch nicht schütteln?! Und ein Katzenbaby (Immerhin sind 4 /5 Monate noch extrem jung!) übrigens auch nicht!

Die kleine Maus braucht dringend Beschäftigung - einen Katzenkumpel mit dem es Raufen kann.
Und gerade eine so junge Katze hat nunmal allerhand "Blödsinn" im Kopf: die Welt entdecken, Jagdtechniken entwickeln, die Neugierde ausleben, klettern, toben etc.
Klar, sollte man auf Zack sein wenn es um "Erziehung" geht, aber niemals Handgreiflich werden! Nie!

Das Resultat hast Du ja jetzt: eine verschreckte Katze die sich verkriecht.
 
  • #16
Bevor mich jetzt jemand steinigt: Ich bin weder Züchter, noch ausgewiesener, diplomierter Experte mit Examensprüfung in Katzenkunde - aber ein paar Jahre mit den charakterlich unterschiedlichsten Stubentigern hab ich nun auch schon auf den Buckel und wage es daher, meine geneigte Meinung (und Rat) kund zu tun - mag sie dem einen oder anderen vielleicht im ersten Moment auch spanisch oder gar kontrovers vorkommen:

Zum einen hätte ich ganz ehrlich gewußt, ob du dir ein paar grundlegende Fragen im Vorfeld gestellt hattest und wenn ja, wie du diese Fragen für dich selbst beantwortet hast.

Wie lange wird die Katze am Tag allein sein?

Es heißt immer gern, Katzen wären für voll berufstätige Menschen das ideale Haustier, weil sie von sich aus auf den Menschen nicht angewiesen wären. Grundsätzlich mag das stimmen - allerdings darf ich mich dann nicht wundern, wenn meine Katze das halbe Haus zerlegt! Katzen sind (meist) von grund auf neugierig und wenn niemand da ist, der sie daran hindern könnte, leben sie ihren natürlichen Drang ungeniert aus. Da fallen dann schon mal Blumenkübel um, wird das Telefon vom Bänkchen gerissen, eine "Zewa-Rolle" komplett zu Konfetti verarbeitet, etc., etc...

Ich denke, bei dir ist das Hauptproblem schon hier zu finden: Ihr seid beide täglich über mehrere Stunden nicht da. Es ist also niemand da, der dem Treiben einhalt gebieten kann (in dem Moment, wo es passiert!) und wenn ihr dann nach Hause kommt und die Bescherung seht, gibt es für die Katze erst mal Ärger. DAS hat sie sich bereits gemerkt: Kommt der Mensch, gibt's Haue!

Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen: Ich persönlich halte es nicht für die einfachste Art, einfach eine zweite Katze dazu zu holen und alles ist in Butter. Denn auch der zweiten Katze muß erst gezeigt werden, daß Blumentöpfe umwerfen nicht ok ist. Und im Doppelpack macht sowas doppelt so viel spaß!!
Deshalb solltest du dir im Vorfeld überlegen, ob du einer zweiten, zusätzlichen Katze noch gerecht werden kannst.

Eine Alternative wäre zum Beispiel, die Katze raus zu lassen (dazu mußt du allerdings auch erst überlegen, wie hoch bei euch die "Überlebenschancen" sind - an einer hoch frequentierten Hauptstraße wie dem Münchner Ring zB. hat das wenig sinn....). Allerdings muß sie aber auch erst an draußen gewöhnt werden, wenn sie es nicht schon vorher kannte.

Beide Lösungen brauchen eines: Zeit! Hausfrauen/-männer und sonstige "Zuhause-Bleiber" haben da einen klaren Vorteil, bei Vollzeitbeschäftigten außerhalb der eigenen vier Wände wird's etwas schwierig. Wenn du allerdings die Muse hast, deinen kostbaren Jahresurlaub (und den deines Freundes gleich dazu) für die Erziehung deiner Katze zu opfern, sollte das Unternehmen "Erziehung" durchaus von Erfolg gekrönt sein. Die wenigsten haben allerdings Lust dazu, mehrere Wochen nur der Katze wegen zuhause zu bleiben (was allerdings insofern schade ist, denn warum hat man sich das Tier dann eigentlich angeschafft??!!). Deshalb hier der nächste Tipp:

Diese Variante ist etwas aufwendig, aber effektiv: Mach deine Wohnung "Katzensicher". Das heißt: Alles, was die Katze umwerfen, kaputt machen, fressen kann (womöglich noch giftig) kommt weg. Dann ist die Bude zwar kahl, aber deine Wohnung sieht auch nicht mehr nach einer Begegnung mit einem Hurrican aus! Diese Variante hat bei manchen Besitzern auch den angenehmen Nebeneffekt, daß grundsätzlich mehr Ordnung gehalten wird - damit's die Katze nicht erwischt *grins*. Denn auch erzogene Katzen spazieren über den Tisch und legen sich zu oberst auf den Vitrinenschrank, wenn der Besitzer nicht da ist!! In diesem Fall ist die Anschaffung einer zweitkatze allerdings absolut nötig, denn wenn du ihr damit alles Interessante wegnimmst, braucht sie auf jeden Fall einen adäquaten Ersatz! Alternativ hierzu könntest du stattdessen auch nur ein Zimmer speziell für die Katze entsprechend einrichten und sie dort während der einsamen Stunden einsperren - dann allerdings stellt sich mir die Frage, ob du mit einem Plüschtier nicht besser dran wärst (und die Katze auch!)....

Noch ein Wort zum Thema Strafen:
Ich persönlich halte nicht viel davon (zu Beginn!!), mit erhobenen Zeigefinger vor der Katze zu stehen und "NEIN" zu sagen - die katze ist ja meist Jung und versteht grad mal ihre eigene Sprache (wie übrigens alle jungen Tiere - egal ob Katze, Hunde, Kuh oder Ziege). Sie muß also zu den ganzen Umstellungen in ihrem Leben auch noch einen Schnellkurs in "Menschlichen Ausdrucksformen und was sie für mich als Katze bedeuten" machen - DAS bringt ihr die Mama nämlich nicht bei! Gleiches gilt natürlich auch für Schläge, Schütteln und dergleichen. Das mag sich jetzt vielleicht bescheuert anhören, aber ich halte es im "Verbots-Moment" wie eine Katze - genauere Ausführungen hierzu möchte ich jetzt nicht preisgeben - aber schau dir mal im Internet an, wie eine Katze der andern klar macht, daß das Verhalten grad nicht in Ordnung war: Und dann hock' dich auf's Sofa und sei eine Katze! Die kleinen verstehen das meist blendend!! Im Laufe der Zeit kann man dann die entsprechenden Geräusche durch ein menschlicheres, langgezogenes "NEIN" ersetzen - und irgendwann kann man dann die Haltung auch weglassen und stattdessen den zeigefinger nehmen... Die Art und weise, in wie weit Du dabei zur katze wirst, bleibt dir (und eurer :p ) Phantasie überlassen *g*.
Aber Spaß beiseite: Egal, wie du letzten Endes die Katze darauf aufmerksam machst, daß sie etwas "unerwünschtes" tut (falsch gibt es im Tierreich nicht) - die Reaktion deinerseits mus SOFORT(!!!) kommen - daher auch der oben genannte "Erziehungsurlaub". Sie zu rügen, weil sie eine Pflanze gefressen hat, obwohl das schon stunden her ist, wird nicht mit der Tat ansich verknüpft. Das gleiche gilt für's Pinkeln!


Nächste Frage: Habe ich mich über die Verhaltensweisen (und deren Folgen für mich als Mensch) ausreichend informiert?

Wer katzen im haus hat (vor allem Junge), hat etweder keine teuren Designerstücke als Möbel oder selbige in gut verschlossenen Räumen aufbewahrt. Das Kratzen ist ein absolut natürliches Bedürfnis und kann nur sehr bedingt unterbunden werden (sollte es meiner Meinung nach aber nicht - dir schreibt schließlich auch keiner vor, was du wann zu essen hast - es sei denn du gängelst dich selbst in Zuge eines Diätprogramms *g*). Bevor du dich also die nächsten Jahre damit rumärgerst, weil die Tapete in Fetzen hängt, das Sofa seltsame Löcher aufweist und der Teppichboden wie ein gerupftes Huhn aussieht, plündere dein Sparschwein und ergreife, wo es dir möglich ist, Gegenmaßnahmen, welche für beide - dich und die Katze - tragbar sind. Für Wände gibt es die berühmten und recht effektiven Sisal-Platten, bei Sofa und Teppich wird es schon schwieriger... Das sofa kann man noch mit einer Decke schützen, aber der Teppich wird auf dauer dran glauben müssen. Es sei denn du sattelst um auf Fliesen, Laminat oder PVC (tja-ha.... was tut man nicht alles für seine Viecher!!).
Auch das Rumfetzen und damit natürlich auf alles raufspringen/anspringen/im Sprung wenden/etc. gehört zur natürlichen Entwicklung dazu ("Kamikaze-Katze") - manche Katzen trampeln lauter durch die Wohnung als zwei Vorschulkinder!! Und das natürlich bevorzugt nachts! Deiner Katze DAS zu verbieten wäre genauso, als wenn man dich an einen Stuhl fesselt und nicht mehr aufstehen lässt! Hiergegen hilft vor allem eines: Die Zeit (aber selbst bei wesentlich älteren Katzen, die noch genügend Spieltrieb haben, kommt dieses Verhalten häufiger durch). Freigänger zeigen in der Wohnung oftmals mehr ruhe, weil sie stattdessen draußen rumtoben - aber eben auch nicht alle.

So. Die letzte Möglichkeit wäre noch, die katze womöglich wieder abzugeben, wenn du feststellst, daß du dir das Leben mit so einem Tier gaaanz anders vorgestellt hast und eigentlich nicht bereit bist, dich womöglich rigoros umstellen zu müssen, um ein Zusammenleben für beide glücklich gestalten zu können.

So. Fertig.

LG
Galoppi

PS: Wer in diesem Roman noch auf Rechtschreibfehler schaut, hat wirklich aufmerksam gelesen :D
 
  • #17
Hallo Rain

Mit 16 Wochen wurde sie nicht zu früh von der Mutter getrennt. Woher stammt sie denn? Ist sie eher ein „Wildkätzchen“ (vom Bauernhof bsp.) oder hat sie in ihrer Prägephase Dinge wie Kratzbaum usw. kennengelernt?
Ist sie kastriert?

Die anfängliche Scheu ist völlig normal gewesen. Auch, dass sie schnell das Katzenklo fand.
Das ihr den Namen mit einer positiven Bestärkung (Leckerchen) verbindet ist okay und wird sicherlich zum Erfolg führen. Ich kann Euch an dieser Stelle auch das Clickertraining empfehlen.

Ist der Kratzbaum denn neu? Was für ein Kratzbaum ist es denn? Ihr könnt auch Korkplatten und einfache Fußmatten bzw. einen Sisalteppich ausprobieren. Viele Katzen strecken sich gerne und nehmen eher bereits „benutzte“ Sisalstämme an (den Effekt bekommt die Katze bei Korkplatten schneller hin). Den (neuen) Kratzbaum mit etwas Katzenminze einreiben kann auch helfen. Ist der Kratzbaum bereits gebraucht gekauft, spielt das durchaus eine Rolle. Daran hängen die Duftmarken anderer Katzen, was Deine Katze evtl. stören kann.

Das „Umhersausen“ werdet ihr der Katze nicht abgewöhnen können. Das gehört zum täglichen Spielen. Dabei werden Anspannungen und überschüssige Energie abgebaut. Dies ist besonders wichtig, wenn kein Kumpel im Haus ist, mit dem man sich einmal zwischendurch beschäftigen kann.

Eine gewisse Erziehung ist okay. Katzen kann man auch trainieren, aber nicht mit anderen Tieren vergleichen. Es gehört Geduld, Einfühlvermögen und Knowhow dazu.
Beibringen kannst Du ihr, was Dir beliebt. Das können auch Kunstückchen sein. Wichtig ist jedoch allemal, auf Deine Katze zu hören. Sie bestimmt das Tempo. Wenn man nach „Standard-Erziehungen“ geht, sind meine Katzen überhaupt nicht erzogen. Sie dürfen bei mir auf Tische, ins Bett usw. Irgendwie haben bei uns jedoch immer alle Katzen die Möbel und das Menschenessen verschont und konnten ohne zu meckern Grenzen einhalten.

Gegen das Quengeln hilft: Wenn ihr Esst, isst auch die Katze.

Eine Katze körperlich zu Bestrafen geht für mich gar nicht. Noch weniger geht „Schütteln“. Weißt Du, wieso man keine Kleinkinder schütteln darf? Bitte macht nicht solche Fehler bei Eurer Katze. Negativ Erlebnisse wirken sich Kontraproduktiv auf das Lernen aus. Die Katze steht in diesem Moment unter Stress. Angst blockiert die Aufnahmebereitschaft und bringt dafür andere Körpermechanismen in Schwung. Das hat nichts mit Training, sondern mit körperlicher Gewalt zu tun. Training erfolgt über positive Bestärkung. Das Schütteln beängstigt sie und bedeutet Vertrauensbruch.

Aufmerksamkeit spielt sicherlich eine wichtige Rolle. Neben all den Dingen ist Eure Katze schlicht und einfach unterfordert.

Pflanzenproblem: Ganz einfach. Pflanzen kommen raus. Es gibt ohnehin eine Menge an Pflanzen, die bei Katzen nichts zu suchen haben da gefährlich.
Nein, meine Katzen machen das nicht, denn diese sind in solchem Sinne „gut erzogen“ und vor allem ausgelastet.

Fazit: Informiert Euch über die Bedürfnisse der Katze. Sie ist keine lebendige Wohnungseinrichtung. Wichtig ist, unabhängig von allen Vorkommnissen, ihr einen etwa gleichaltrigen Kumpel zu gönnen und sie besser auszulasten.

Liebe Grüße
 
  • #18
Hallo Ms. Rain - Katzen kann man sehr gut erziehen :) Und gerade junge Katzen sind sehr lernwillig - nur muss man eben wissen, wie ;).
Ganz wichtig dabei ist zu wissen, was die generellen Bedürfnisse der Katze sind.
Die Grundbedürfnisse sind unter anderem: Spielen (Jagen üben), Raufen (Gesellschaft haben/Aggros spielerisch loswerden), Kratzen (Krallen wetzen/markieren) und auch Pflanzen fressen :D.
Die Hauptprobleme sind meistens die, dass diese Grundbedürfnisse eben "fehlgeleitet" sind.
Man muss sie also wieder "richtig leiten"
ZB bei euch - Es hilft wenig, einer Katze das Tapetekratzen zu verbieten, wenn man ihr keine geeigenete Alternative bietet.
Sie lernt das am besten, wenn man sie von der Tapete pflückt und direkt vor den Kratzbaum setzt. Außerdem sollten in der Wohnung mehrere Kratzstellen verteilt sein - am besten wäre es, wenn es möglich wäre, dort wo sie eh schon kratzt welche anzubringen. Sonst sie eben vor die anderen Stellen hinsetzen.

Genau dieses Erziehungsprinzip kannst du auf die meisten Situationen übertragen:
1. Das unerwünschte Tun unterbrechen
2. direkt sofort eine Alternative anbieten.

Zum "Unterbrechen" - Wenn man von der Katze erwartet, dass sie kapiert (etwa durch Strafen), dass sie etwas nicht tun soll, erwartet man zu viel. Man muss selbst hingehen und ihr Tun unterbrechen - dann kapiert sie am schnellsten, dass ihr Tun keinen Sinn macht, zu nichts führt, eben unterbrochen wird. Dann aber muss gleich die Alternative her.
...Wir schaffen es einfach nicht ihr 'beizubringen' das sie am Kratzbaum kratzen soll und nicht den ganzen Teppich entlang + die Couch kreuz und queer hoch und runterzurasen und sich darin festzuklammern.
Zum Kratzbaum habe ich ja schon geschrieben. Dass sie unkontrolliert Teppich, Couch etc berast und beklammert zeugt von einem ungeheuren Bewegungsdrang, der für junge Katzen eigentlich ganz normal ist. Also auch zum Grundbedürfnis gehört.
Auch hier gilt: Ihr Tun unterbrechen - ganz liebevoll einfach sie da wegpflücken - und ihr Alternativen anbieten. :zufrieden:
Macht mit ihr wilde Rauf- und Rennspiele, so dass sie sich schön auspowern kann. Einfach nur Spielzueg hinlegen reicht nicht, ihr müsst euch aktiv mit ihr beschäftigen und am besten nach einen Kumpel umsehen.
Ein Katzenkumpel wäre nicht nur eine Alternative sondern eigentlich ein Muss - aber bis dahin müsst ihr eben ihrem Bewegungsdrang gerecht werden, denn sie verhält sich ja auch nur ihren Grundbedürfnissen entsprechend.

Mit den Pflanzen ist es auch so - sie mag eben gern Pflanzen anknabbern (tun viele Katzen gern und hilft bei der Verdauung), also setzt sie von den Pflanzen weg und gebt ihr als Alternative Katzengras.

Wenn ihr sie bestraft für Dinge, die sie aus ihren Grundbedürfnissen heraus tut, dann versteht sie die Welt nicht mehr und lernt daraus nichts Gutes. Es hilft auch nichts, ihr das abgewöhnen zu wollen. Wie gesagt, man kann es umleiten - jede Katze - vor allem junge Katzen nehmen solche Alternativen erstaunlich schnell gut an :smile:
Das doofe ist, sie weiß das es nicht richtig ist weil sie sich immer sofort versteckt wenn wir nach hause kommen und sie sowas gemacht hat.
Solch eine Gedankenkombination macht sie wohl kaum - Sie hat durch eure Strafen einfach Angst vor euch bekommen und Angst ist eine Energie, die sich gerade bei Tieren in Aggression oder übersteigertem Bewegungsdrang äußert. Ihr bestärkt also ungewollt ihr Verhalten.
Durchbrecht diesen Teufelskreis und erzieht die Katze liebevoll - das wird sie verstehen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Ich weiß das es mit dem schütteln hart klingt. Ich kann es auch selber nicht tun.
Aber irgendwie denke ich, das sie es dadurch schon was verstanden hat. Weil das schütteln macht ihr ja auch Angst, was man sieht.

21......
22.....
23....
nicht ausfällig werden......

also:
gib die katze bitte ab!
oder hol dir eine zweite dazu.
und lies dich bitte in umgang mit katzen ein
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Ich gehe jetzt mal nicht auf das mit dem Schütteln ein, dazu wurde genug gesagt, es ist nicht okay und ich knirsche grad mit den Zähnen...

Aber was bei meinen beiden sehr gut geholfen hat, war anfauchen/anpusten oder im Ernstfall sogar Knurren. Das mag im ersten Moment total albern klingen, aber das Wörtchen NEIN hat manches Mal eben nicht gefruchtet- so ein Faucher von Dosi macht heute noch Eindruck- besser, als es jede Blumenspritze je konnte.
 

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