...mit einem mal hat er panische angst vor uns

[Momolala]

Guten Morgen euch Lieben!
Seit letzter Woche Donnerstag ist mein Kater so verschreckt, dass er sich nicht mehr von mir und meinem Mann anfassen lassen möchte.

Am Mittwoch war ich beim TA für seine erste Impfung und seit Donnerstag rennt er von uns weg . Wir können ihn noch nicht mal mehr mit Futter anlocken. Leider ist der Kleine in den letzten Wochen relativ oft beim TA gewesen und das erfolgte immer, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, dann habe ich ihn in seine Transportkiste getan, bin zum TA gefahren. Wieder zurück zu Hause babe ich ihn wieder freigelassen und mich sehr intensiv mit ihm beschäftigt.
Alles war o.k. aber seit letzte Woche, da spinnt der Kleine total.
Wenn ich ihn dann mal zu fassen bekommen, schlägt sein Herz ganz wild , wenn ich ihn dann habe streichel ihn und dann macht er total verschmuste Gesten.
Tut sich bei mir einkuscheln und schnurrt etc.
Alles scheint dann wieder in Ordnung zu sein.
Setze ich ihn aber wieder auf den Boden… dann kann ich ihn nicht mehr fassen und er rennt weg und versteckt sich sowohl vor mir als auch von meinen Mann –
Was mache ich denn jetzt. Ich bin echt verzweifelt.
Natürlich ist mein Motto nach wie vor, wer sich von den Katzen bei uns nicht wohl fühlt, der ist frei zu gehen… und vielleicht werde ich Giovanni auch ein neues zu Hause suchen oder er selber macht es.

Bis dahin möchte ich aber, dass er alle Impfungen gemacht hat und auch kastriert wurde, dann habe ich es mit der Suche nach einem neuen zu Hause für ihn leichter… und ich habe meine Pflicht getan!

Nur das Problem ist, dass er so verschreckt ist, dass ich ihn nicht so leicht dazu bekommen in den Käfig zu gehen etc. bzw. er immer wieder etwas Negatives mit mir in Verbindung bringen wird.
In ca. ½ Wochen muss er nochmals zum TA und dann nochmal.
Alles war O.K. und mit einem Mal … ist alles ganz anders. Ich kann mir nicht genau erklären warum…
Nur der TA Besuch alleine hat das ausgemacht ?
Jetzt habe ich Giovanni erstmal Freilauf gegeben, d.h. er darf jetzt schon mal raus und schauen, was die große weite Welt macht.
Das habe ich auch nur getan, weil er sich auf unserer Terrasse wohler fühlt als im Haus, da versteckt er sich nur.
Komisch und das war auch nicht immer so, da wollte er nur im Haus sein.

Mensch… was habe ich denn nur falsch gemacht. Manche Katzen sind so leicht und andere sind da echt sooooooo sensibel…
Liebe Grüße
Silvi

 

[Simpat]

Der Kleine ist sicher total verschreckt und hat Angst, dass er wieder in die Box gepackt wird und zum TA muss und leider verknüpft er es auch mit euch.
Er braucht Zeit.

Solange er nicht fertig geimpft ist, würde ich ihm keinen Freilauf geben, die Gefahr ist zu groß, dass er sich was einfängt und er könnte verschreckt wie er ist auch fortlaufen und nicht mehr zurückkommen.

Was mir in deinem Post fehlt, welche Bindung habt ihr zu dem Tier, anscheinend gar keine??? Ist mir vollkommen unverständlich, dass es einem egal ist, ob die Katze wegläuft und wenn sie nicht mehr gestreichelt werden will, wird sie weggegeben bin???

Kein Wunder, dass der Kerl nicht weiß was er machen soll, ihm fehlt vermutlich eine tiefere Bindung zu euch.

Wie lange habt ihr den Kater schon? In welchem Alter kam er zu euch? Warum war er jetzt schon mehrmals beim Tierarzt? Wie oft und in welchen Abständen?

Wollt ihr ihn überhaupt behalten, das Post klingt nicht wirklich danach?

 

[Momolala]

Liebe Simpat...
leider scheinst Du nicht die ganze Geschichte von Giovanni zu kennen und auch nicht zu wissen, wo genau ich lebe!
Aber ich will Dir gerne einen kleine Überriss geben.
Giovanni ist ein Straßenkater. Wir leben in Süd-Spanien und er kam vor ca. 5 Wochen auf mich zugelaufen.
Das habe ich aber alles schon in einem anderen Thread geschrieben.

Da es für jemanden der in Deutschland lebt und wohl die Umstände in Süd-Spanien nicht kennt, sehr schwer ist das zu verstehen... will ich Dir gleich sagen, dass ich mir keine Vorwürfe mache!
Ich wollte hier nur einen Tipp von Euch bekommen, wie ich Giovanni helfen kann.
Ich habe sehr, sehr, sehr viel für ihn getan. Ich bin zum TA gegangen und das nicht nur 2x mittlerweile sind es 8 x gewesen.
Er war recht krank, es geht im mittlwerweile super.

Ich habe viel Geld bezahlt und erwarte dafür nur, dass der Kleine ein gutes Leben führen kann, weil ich es mir nicht verzeihen könnte zu wissen, da braucht eine Straßenkatze Hilfe und ich drehe mich um und will nichts davon wissen. Alles andere ist absolut FREIWILLIG von ihm.
Hier leben so viele verwahrloste Katzen auf der Straße, glaub mir ich habe genug getan und werde mir hier keine Vorwürfe gefallen lassen.
Aber das kannst Du natürlich nicht wissen.

Liebe Grüße

 

[Starfairy]

Hallo Momolala,

es ist toll, daß du dich um einen Kater von der Straße kümmerst. Aber du kannst doch nicht erwarten, daß hier im Forum jeder alle Threads kennt! Und ohne ein bißchen Hintergrundwissen kann man da einfach keinen Tip geben. Deshalb finde ich dein letztes Posting vom Ton her ganz schön daneben.

Nun, wenn dein Kater von der Straße kommt, ist zu erwarten, daß er schon viele schlechten Erfahrungen gemacht hat. Und solche Katzen brauchen i.d.R. deutlich länger als 5 Wochen, um eine echte Bindung zu einem Menschen aufzubauen. Und bis diese Bindung dann auch belastbar ist, das dauert dann noch einmal viel länger.

Nun, die Tierarztbesuche müssen wohl sein. Da muß der Kater einfach durch, das hilft alles nichts. Evt. könntest du mal versuchen, ihm vorher Notfalltropfen zu geben, vielleicht hilft das etwas.
Ansonsten würde ich ihn weiterhin versorgen und freundlich behandeln. Allerdings würde ich ihn vermutlich nicht einfangen zum streicheln, sondern ihm die Zeit geben, die er braucht, um das Vertrauen zu finden.

Stell die Transportbox offen in der Wohnung auf. Leg ein weiches Kuscheltuch rein, und immer wieder einen besonderen Leckerbissen. Und las ihm Zeit, irgendwann akzeptiert er die Box. Und er wird auch begreifen, daß er wieder zurückkommt und nichts schlimmes beim Tierarzt passiert.

Aber laß ihm Zeit, bei euch anzukommen! Es dauert einfach noch, bis sein altes Leben weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Und manche Erinnerungen können noch nach Jahren wiederkommen und dann seltsame und nicht nachvollziehbare Reaktionen hervorrufen.

 

[Simpat]

Sorry, die Geschichte wußte ich natürlich nicht, aber wenn man das Post ohne Vorkenntnisse liest, hört es sich schon befremdlich an. Es ist toll, dass du dich um ihn kümmerst, aber ich habe dir keine Vorwürfe gemacht zu dem was du tust, ich habe nur auf dein Post geantwortet, auf was da stand. Du kannst ja nächstes Mal einfach den anderen Thread verlinken, dann brauchst du es nicht nochmal zu schreiben, aber wenn ich auf ein Post antworte, dann lese ich nicht vorher sämtliche Beiträge des TE.

Wenn er erst vor 5 Wochen euch zugelaufen ist, dann kann ja noch gar keine so feste Bindung entstanden sein und als Streuner wird er sich ohnehin draußen wohler fühlen als im Haus. Dann ist seine Reaktion auch viel verständlicher, weil während er etwas Vertrauen zu euch gewonnen hat, wurde er mehrfach in eine Box gesteckt und zum TA gebracht, kein Wunder, dass er das Vertrauen da schnell wieder verloren hat.

Das einzige was da meiner Ansicht helfen könnte, ist ihn so wenig wie möglich bedrängen, viel Zeit geben und jede Menge leckeres Fressen anbieten und vielleicht traut er sich ja auch mit euch etwas zu spielen, Angeln oder Bällchen, wo er halt erstmal auf Abstand bleiben kann.

 

[Momolala]

Hallo!
Sorry- Ich habe das nicht so gemeint...

Da war ich wohl zu empfindlich. Ich denke mal Ihr kennt das, man macht und tut und irgendwo klappt es nicht was bleibt sind Vorwürfe, die man sich selber macht.

DA kann es schon passieren, dass man eine winzige Äußerung falsch interpretiert und explodiert.

ENTSCHULDIGUNG!!!


Für die Ratschläge bedanke ich mich natürlich sehr herzlich!

Ja, ich habe mir auch erst mal gedacht, ich lasse Giovanni entscheiden.

Ich kann ihn nicht zwingen
Leider
Jetzt habe ich den Kleinen 5 Wochen gesund gepflegt und dann auf einmal das....

Glaubt mir, es fällt mir schrecklich schwer los zu lassen. Ich meine er ist unser Giovanni und irgendetwas hat ihn so verschreckt, dass er Angst vor uns hat.

Es war immer klar, dass er entscheiden soll, ob er er bei uns bleiben möchte.
Natürlich kann ich ihn zwingen

Also bitte, bitte nochmals Entschuldigung!!!!

 

[Starfairy]

Du, ich denke, du vermenschlichst den Kater ein wenig. Sieh es doch mal so, dein Kater hat mit Sicherheit mit Menschen schon genug schlechte Erfahrungen gemacht. Und da werden Katzen eben vorsichtig.

Woher soll der Kater wissen, daß du es nur gut meinst? Das kann er nur über die Zeit lernen, und bis dahin mußt du einfach noch ein wenig Geduld haben.
Ich würde ihn nicht rauslassen, wenn er nicht unbedingt raus verlangt.

Das ist halt das Problem, wenn man Katzen "mit Vergangenheit" aufnimmt. Weil man nie weiß, was vorher schon passiert ist. Und weil man nie weiß, wie tief die schlechten Erfahrungen sitzen.

Ich habe hier auch solche Katzen. Meine schwarze Puppe habe ich vom Tierarzt, sie wurde dort abgegeben, nachdem sie sich einen ganzen Winter draußen mehr schlecht als recht durchgeschlagen hatte.
Sie hat sich hier sofort super eingewöhnt, auch mit den anderen Katzen gab es keinerlei Probleme. Dann kam der Tag, wo sie zum 1. Mal raus durfte.
Sie ging raus, nur vielleicht 2 m. Dann sah sie uns an uns schlich in Zeitlupe Richtung Tür. Und lies uns nicht aus den Augen. Man konnte deutlich sehen, daß sie darauf wartete, weggejagt zu werden, wenn sie durch die Türe geht.
Sie ging rein, kam wieder raus und sah uns laaaange Zeit an. Ging ganz vorsichtig wieder rein, kam raus, sah uns an. Und dann hat sie es geglaubt, sie hat dann den ganzen Nachmittag damit verbracht, raus zu gehen und dann wie eine Wilde wieder reinzusausen.
Ich hätte auch nie damit gerechnet, daß sie hier glaubt, nicht bleiben zu dürfen.

Dann mein Kater Strolch, der ist uns zugelaufen. Der war plötzlich hier im Dorf, keiner weiß, wo er herkam. Und er sah erbärmlich aus, als er zu uns kam. Der mußte auch öfter zum Tierarzt. Und er hatte in der Box solche Panik, daß er Erstickungsanfälle bekommen hat. Ich glaube, der wurde ausgesetzt und hat die Box damit verbunden.
Dann, nach ca. 1/2 Jahr, hat er sich mit der Box abgefunden. Heute ist es kein Problem mehr, mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Der legt sich heute in der Box auf den Rücken und läßt sich den mittlerweile dicken Bauch kratzen.

Meine 3. Fungkatze, Jeany, hat 2 Jahre gebraucht, bis wir uns zusammengerauft haben und sie uns auch gezeigt hat, daß sie hier zuhause ist.

Und mein Kater Charly, obwohl als Baby eingezogen, hat 3 Jahre gebraucht, bis er zum 1. Mal von sich aus Kontakt aufgenommen hat.

Verstehst du? Je nach Katze, kann das durchaus eine Weile dauern. Gib deinem Kater die Zeit, die er braucht, ohne große Erwartungen zu haben. Und geniese es dann, wenn er dir zeigt, daß er so weit ist und auf dich zukommt.

 

[Momolala]

DANKE-DANKE-DANKE-DANKE!!!!
Vielen Dank...!!!!

Das tut richtig gut...!!!!

Danke!
@ Simpat... bitte nicht mehr böse auf mich sein