Sind eure Katzen auch so ängstlich?

[Pepls]

Hallo an alle

Das ist jetzt zwar kein Problem, aber ich würde gerne wissen, ob ihr auch so ängstliche Wesen daheim habt?
Meine beiden Kater sind extrem ängstlich.
Ich muss dazu sagen, dass ich mit ihnen alleine lebe und wir 3 es sehr harmonisch und ruhig haben.
Ich habe auch nicht oft Besuch und wenn, sind das auch sehr angenehme Leute und die Kater kommen nach einiger Zeit aus ihren Verstecken.

(Ich bin aber kein Einsiedler )

Wenn es an der Türe läutet, ist es ganz arg. Da verkriechen sie sich sofort unter der Bettdecke. Oder wenn es im Stiegenhaus laut ist, auch gleich unter die Decke.
Oder sie sind am Balkon, unten ist es laut, schwupp - sofort rein in die Wohnung.

Ihre Ängste sind nicht belastend (außer nach einem TA Besuch, aber DAS ist eine andere Geschichte...), aber mir tut´s halt für sie leid, dass sie so ängstlich sind.
Ich unterstütze sie mit BB. Ängstlich sind sie trotzdem.

Hab mir sogar mal überlegt, ob ich nicht jeden Tag, wenn ich von der Arbeit heimkomme, an der Türe läute, bevor ich in die Wohnung komme.
Aber nicht, dass sie diese Angst vor der Türglocke dann mit mir verbinden?

Vielleicht kennt ihr ja auch solche Ängste eurer Tiger.
Für mich ist es kein Problem, sie dürfen bei mir so sein, wie sie nun mal sind. Aber helfen will man ja trotzdem immer

LG
Elke

 

[Bacon]

moin elke,

meine bacon ist auch so eine schissylissy. leider weiß ich hier nicht woher es kommt. ich nehme mal an, weil sie damals zu früh von ihrer mutter weg ist (habe sie "gebraucht" im alter von 14 wochen bekommen...)

bei mir hat bisher viel geduld, konsequenz und in vielen situationen ignoranz geholfen.

mittlerweile dürfen mein freund und ich sie anfassen (wenn SIE will!!!), mein bester freund darf dies auch hin und wieder.

ich kann absolut verstehen, was du meinst und drücke dir die daumen, dass du die sache in den griff bekommst.

wie alt sind deine beiden denn? kastriert?

LG, Tine

 

[Pepls]

Hallo Tine,

so geht´s, wenn man nicht alles schreibt

Bei mir sind meine beiden überhaupt nicht ängstlich. Sie kleben regelrecht an mir und ich darf sie auch wirklich überall streicheln. Sie haben absolutes Vertrauen zu mir, sind richtige Schmusekater und total auf mich bezogen.

Nur eben Geräusche ängstigen sie sehr. Das werde ich wohl nicht mehr aus ihnen rausbekommen. Sie sind 10 und 7 Jahre alt, Wohnugskater und kastriert.

BamBam (7) wurde sicher auch zu früh von der Mutter getrennt, da diese überfahren wurde ;( BamBam und seine Geschwister wurden von einer Tierschützerin liebevoll hochgepäppelt und ich bekam ihn dann mit 9 Wochen.

TipToe (10) holte ich vor 6 Jahren aus dem TH. Sein Herrchen verstarb leider

Sie haben also beide schon ein Schicksal erfahren, wird wohl auch eine Rolle spielen.

Aber mit mir sind die beiden ganz normale, verschmuste und anhängliche Katzen.
Ich genieße das sehr und bin dankbar dafür.

LG
Elke

 

[BavariaCat]

Hallo Elke,

also meine Lia ist auch eine sehr ängstliche Katze.
Zu mir hat sie absolutes Vertrauen, lässt sich streicheln und tobt wie wild mit meinem Kater Moe.

Sobald es an der Tür klingelt, denke ich, ich habe eine andere Katze. Sie verkriecht sich sofort unter dem Bett.
Seit Sonntag haben wir noch einen zweiten Kater, ihm gegenüber ist sie auch noch sehr skeptisch
Aber ich ignoriere dieses ängstliche Verhalten, zumindest so weit es geht.

Nach einer gewissen Zeit, kommt sie unter dem Bett hervor, auch wenn der Besuch noch da ist und setzt sich mit einem "Sicherheitsabstand" vor uns hin.
So nach dem Motto "man kann ja nie wissen"

 

[Nonsequitur]

Als Grisu mit 4 Monaten zu uns kam, war er auch sehr ängstlich und schreckhaft. Er hat sich zwar nur am ersten Tag verkrochen, aber er lief lange weg, wenn man ihn streicheln wollte, und bei jedem lauten Geräusch oder Türklingeln wurde er unsichtbar (saß dann meistens im Schlafzimmer unterm Bett, oder an einem ähnlich geschützten Ort).

Seine Reserviertheit hat er zuerst bei mir aufgegeben - mittlerweile schmust er oft mit mir, kommt auf meinen Schoß oder läuft mir im Haus hinterher. Von den anderen Familienmitgliedern lässt er sich gerne streicheln und hochnehmen, wenn er entspannt irgendwo sitzt oder liegt. Sonst läuft er weiterhin weg.

Inzwischen hält er es aus, nur in einem anderen Zimmer zu sein, wenn der Staubsauger läuft. Er versteckt sich nicht mehr vor ihm. Wenn Besuch kommt, flitzt er nicht mehr ganz bis ins obere Stockwerk, sondern bleibt auf der Treppe sitzen und kommt auch mal ins Wohnzimmer zum Gucken, wenn alles soweit ruhig ist. Bei manchen Leuten bleibt er sogar im Wohnzimmer - die haben sich bisher immer als besonders tierlieb herausgestellt, vielleicht erkennt er das irgendwie?

 

[Seppi 16]

Ja, so einen Schisser habe ich auch. Er ist sehr reizarm aufgewachsen, da wir selber ruhige Leute sind. Türklingel ist schlimm, aber es lässt sichtbar nach, wenn es doch mal häufiger klingelt (Pizzadienst, Pakete, Pakete für andere Mieter etc.). Eine richtige Katastrophe ist es mit dem Staubsauger.
Mieze ist schon älter und im Laufe der Jahre entspannter geworden. Auch mit dem Staubsauger. Sie guckt sich das zwar an, aber mit sicherem Abstand. Früher war sie beim Anblick des Staubsaugers verschwunden.
Und wie der Umgang mit der Unruhe von unserem Nachwuchs klappen wird, da bin ich selber sehr gespannt.

 

[Drachengirlie]

Ja, mein Paulchen ist auch so ein Schisshase!

Sobald der Staubsauger angeht, ist er unter dem Bett. Wenn der Staubsauger ins Schlafzimmer wandert, springt er über dem Bett Richtung Wohnzimmer und versteckt sich dann unter meinem Schreibtisch, anschließend im Regal neben dem Schreibtisch und als Abschluss unter dem Wohnzimmertisch. Dann ist alles wieder normal! (Wohnzimmer und Arbeitszimmer sind in einem Raum)

Wenn wir Besuch haben, wandert er auch als erstes unter das Bett. Wenn ich aber in der Küche stehe (Küche hat keine Tür, ist direkt mit Schlafzimmer verbunden) und mit Paulchen spreche, dann kommt er auch raus und begleitet mich ins Wohnzimmer. Meistens hab ich da Leckerlis im Fummelbrett oder im Karton versteckt, damit er weiß, dass hier alles ok ist. Joar, er hält zwar noch Sicherheitsabstand, lässt sich auch nicht von den Fremden streicheln, aber er lässt sich dann zumindest mal blicken.

Er ist aber auch erst etwa 4 Wochen hier, also noch nicht so lange. Aber ich hab den Eindruck, dass er dieses Schreckhafte auch weiterhin behalten wird. Zu früh von der Mutter ist er nicht weggekommen, er war auch in guten Händen, von daher denk ich einfach mal, dass er vom Typ her so ist.

Zu mir hatte er sofort eine Bindung aufgebaut, das merkte man schon am ersten Tag, da ich auf dem Bett saß und er zu mir kam und sich von mir streicheln ließ. Mit meinem Freund dauerte das noch ein paar Tage, ehe er sich auch von ihm streicheln ließ. Er schläft auch immer im Bett auf meiner Seite und maunzt nur mich an bzw. weckt morgens nur mich , wenn er Futter will! Ich bin auch diejenige, die ihn aus dem Versteck raus locken kann, wenn Besuch da ist, das klappt bei meinem Freund nicht so!

 

[Momenta]

Wenn man hier und auch insgesamt im Forum querliest, dann fällt schon auf, daß häufig die Katzen solche Verhaltensweisen zeigen, deren Menschen auch ruhiger leben, nicht so sehr oft Besuch haben und ingesamt nicht laut sind.

Viele Katzen verkrümeln sich, wenn es klingelt und das sehe ich auch keineswegs problematisch. Schwierig finde ich es dann, wenn aus Rückzug Angst oder Panik wird.

Katzen sind belastbar, sie müssen nicht verhätschelt und verpäppelt werden. Man kann ihnen ruhig etwas zumuten

Unsere Katzen haben alle eine mehr oder weniger bewegte Vergangenheit, aber sie verstecken sich nicht. Sie haben gelernt, daß das Klingeln nichts Schlimmes bedeutet. Ja, anfangs habe ich selbst bei mir geklingelt, einfach damit sie die Klingel häufiger hören und damit auch etwas Positives verbinden.

Wir haben häufiger Besuch, es werden Spieleabende gemacht, es wird auch manchmal lauter Musik gehört.

Unser letzter Neuzugang hat keinen normalen Alltag kennengelernt, hat viele Jahre in Dunkelheit gelebt, kannte keine Frischluft etc.
Anstatt ihn vor der Aussenwelt "zu schützen", haben wir ihn ermuntert Neues zu erkunden. Immer soviel wie er konnte und er ist anfangs panisch weggerennt, weil die Reize viel zu viel waren. Aber wir haben ihn kontinuierlich ermuntert alles zu wagen, alles zu entdecken und auch auszuhalten.

Ängstliche Katzen müssen nicht geschont, sondern an den normalen Alltag mit normalen Reizen, Geräuschen etc gewöhnt werden. Also lieber einmal mehr klingeln, Besuch einladen, der Leckerlies verteilt, auch mal lauter Musik hören etc.

Das Leben ist bunt und lauter, das lernen auch Katzen mit Vergangenheit und es ist nie zu spät etwas zu ändern und zu lernen

 

[Gwion]

Hab mir sogar mal überlegt, ob ich nicht jeden Tag, wenn ich von der Arbeit heimkomme, an der Türe läute, bevor ich in die Wohnung komme.

Das kannst du ruhig machen - sie kriegen ja auch keinen Herzinfarkt, wenn das Telefon läutet (hoffe ich mal).
Sie werden mit der Zeit lernen, daß sich nichts Schlimmes dahinter verbirgt.

Wenn ihr Naturell aber eher ängstlich ist und sie eher flüchten als gucken, wird sich das bei unerwarteten Dingen wohl auch nicht legen.
Wenn diese Ängste aber rasch wieder verschwinden, sehe ich da auch kein grßes Problem und nichts, was man noch extra mit BB behandeln müßte .. sie sind eben so.

Merlin z.B. wird bei Gewitter oder Feuerwerk zur Flunder, aber wenn es vorbei ist, ist alles wieder ok.

Am besten man kümmert sich nicht groß drum, "hilft" auch nicht, zerfließt nicht in Mitleid oder tröstet, sondern zeigt ihnen mit seinem Verhalten, daß alles völlig normal ist.

 

[Pippi Langstrumpf]

Wenn man hier und auch insgesamt im Forum querliest, dann fällt schon auf, daß häufig die Katzen solche Verhaltensweisen zeigen, deren Menschen auch ruhiger leben, nicht so sehr oft Besuch haben und ingesamt nicht laut sind.

Das erklärt mir gerade warum ich solche Schisser zu Hause (wird das nun zusammen oder auseinander geschrieben?) habe. Wenn ich alleine bin (mittlerweile fast immer und blad ganz) ist es immer sehr ruhig zu Hause. Besuch bekomm ich nur selten. Kein Wunder.. die sind Krawall einfach nicht gewöhnt.

 

[Pepls]

Da bin ich ja "froh", dass nicht nur ich solche Schisser habe Alle meine Bekannten haben nicht sonderlich ängstliche Katzen.

Für mich ist es wirklich kein Problem und auch meine Kater scheinen kein Problem mit ihrer Ängstlichkeit zu haben. So bald die Geräusche oder der "Feind" weg sind, verhalten sie sich total normal.

Ich war nur neugierig, ob ihr das kennt.

Ich selber mache auch daraus keinen großen Zinober. Obwohl ich schon gestehen muss, dass ich sonst schon ängstlich bin, was meine Kater betrifft, so wegen Krankheit oder so.
Bei ihren Ängstlichkeiten bleibe ich ruhig, lasse sie gewähren, geh nicht besonders drauf ein.
Und normale Alltagsreize haben sie genug. Alleine, was ich so am Saugen bin - habe einen kleinen Putzfimmel....

Meine sonst ruhige Lebensweise unterstützt halt ihr Sicherheitsbedürfnis

@Seppi 16: Viel Glück für deinen Nachwuchs.

@Momenta und Gwion: Dann werde ich mal ordentlich klingen bei mir daheim.

LG
Elke

 

[Vileana]

ist vielleicht auch ein wenig eine charakterfrage - mein sternchen Vincy war immer weg, wenn besuch da war - da haben manche schon nicht geglaubt, dass ich überhaupt 2 katzen habe, Baby war immer da um zu schauen, ob einer von den zweibeinern evt. noch was leckeres in der tasche hat und mein Garfield war immer eher an der tür, als ich, wenn es klingelt. meine drei jetzt sind auch sehr verschieden - der größte schmuser ist auch klingelmässig der größte schisser und mein kleiner psycho-kater hat mit besuch überhaupt nicht das geringste problem - naja und Lili hat eh mit nichts wirklich ein problem.

 

[Seppi 16]

Das kannst du ruhig machen - sie kriegen ja auch keinen Herzinfarkt, wenn das Telefon läutet

Als wir nach der Wende endlich Telefon hatten und dieses zum ersten Mal geklingelt hat(normale Lautstärke, normaler Klingelton), hat unsere Katze erstmal gekotzt. Schön vom Schrank runter.

@Seppi 16: Viel Glück für deinen Nachwuchs.

Lieben Dank! Ein bischen darf ich noch "brüten".

 

[Pepls]

Ach ja, mein TipToe kann auch ein ganz mutiger Kater sein.
Zu Silvester, wenn es kracht, dann springt er von der Couch und verteidigt knurrend seine Wohnung
Das ist immer sehr amüsant, denn es hört sich fast an, als ob ich einen Hund zu Hause hätte
Das macht er auch, wenn nachts ungewöhnliche Geräusche sind.

Grad so als Beispiel, wie tapfer er sein kann

 

[Momenta]

und verteidigt knurrend seine Wohnung
Das ist immer sehr amüsant, denn es hört sich fast an, als ob ich einen Hund zu Hause hätte
Das macht er auch, wenn nachts ungewöhnliche Geräusche sind.

Grad so als Beispiel, wie tapfer er sein kann

In diesem Fall ist das Knurren m.E. ein Zeichen von großer Angst. Das hat nichts mit Tapferkeit zu tun.


@all

Eure Katzen sind nicht aus Zucker. Mutet den Tieren durchaus mal etwas zu, immer Stück für Stück, denn das Leben ist nicht eintönig und still.

 

[Drachengirlie]

*off-topic:* Gibt es ein gutes Buch, dass die Verhaltensweisen der Katzen erklärt, schildert etc.? Damit man die Katzen besser verstehen lernt?

 

[Pepls]

In diesem Fall ist das Knurren m.E. ein Zeichen von großer Angst. Das hat nichts mit Tapferkeit zu tun.


@all

Eure Katzen sind nicht aus Zucker. Mutet den Tieren durchaus mal etwas zu, immer Stück für Stück, denn das Leben ist nicht eintönig und still.

Oje, dann hab ich das falsch interpretiert. Obwohl er da für mich nicht ängstlich wirkt.

 

[Momenta]

*off-topic:* Gibt es ein gutes Buch, dass die Verhaltensweisen der Katzen erklärt, schildert etc.? Damit man die Katzen besser verstehen lernt?

Schau mal hier:

http://www.katzen-forum.net/die-anfaenger/65321-buchtipps-fuer-die-anfaenger.html

 

[Momenta]

Oje, dann hab ich das falsch interpretiert. Obwohl er da für mich nicht ängstlich wirkt.

Die Grenzen können fließend sein zwischen Angst und Aggressionen.

Das Knurren bei unbekannten Geräuschen steht häufig im Zusammenhang, daß das Tier bei möglicher "Gefahr" eher den Rückzug antritt als angreifen würde.

Beide Verhaltensweisen zeigen aber, daß es sich um Unsicherheit handelt.

 

[jasmine]

Meine Zwei sind eigentlich keine Schisser, wenn es an der Tür klingelt sind Sie meistens die ersten die zur Begrüssung parat stehen. Nur bei einer Sache zucken Sie richtig zusammen, wenn es plötzlich eine lauten Knall von irgendwo her kommt. wenn z.B. in unseren Nachbarschaft jemand immer schiesst, wenn bei der WM Tore fallen, Flugzeuge sehr weit unten fliegen, Auspuff beim vorbeifahren Auto knallt usw.
Die schlimmste Zeit ist dann immer Silvester, da liegen Sie unter dem Sofa und schauen ganz ängstlich.