"Erinnerungen" und "Mitgefühl" - Haben Katzen soetwas?

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Miomomo

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Der Titel ist blöd: mir fiel nur leider nichts ein.

Als Kater Mo vor etwa 15 Monaten zu uns kam, hatten wir in dieser Zeit für 3 Wochen einen Hund in Pflege. Mo kannte bis dahin überhaupt keine Hunde und an ihn natürlich angefacht, gespuckt und nach ihm geschlagen.

Das hatte nur wenig Sinn, weil der arme alte Hund so gut wie taub und zusätzlich blind ist ;) Dadurch hat er sich von der kleinen Flaschenbürste überhaupt nicht beeindruckt gezeigt und Mo konnte dann auch relativ entspannt lernen, dass dieser Hund ihm gar nichts anhaben kann.
Nach 1, 2 Tagen war es ein friedliches Miteinander (soweit man das sagen kann). Mo hat zwar noch mal versucht mit dem Hund zu spielen bzw. ihn zu ärgern. Da aber selten eine Reaktion kam, haben sie sich zum Schluss in Ruhe gelassen.
Sonst hatte und hat Mo keinen Hundekontakt. Zumindest nicht, dass ich es wüsste. Evtl. auf seinen Spaziergängen, aber richtig vorstellen kann ich mir das nicht.

Im Augenblick ist der Hund wieder da. Als Mo ihn heute wieder zu Gesicht bekommen hat, stellte er zwar kurz die Haare auf und schlich vorsichtig um ihn herum. Aber nach ein paar Minuten entspannte er sich wieder, schnupperte kurz am Hund und legte sich dann in seine Nähe um ihn zu beobachten. Späer ging er noch öfter hin um an ihm zu schnuppern und gerade hat er eine Weile neben ihm geschlafen.

Daher frage ich mich, ob Mo sich an diesen Hund speziell erinnern kann. Oder ob es eher so ist, dass er denkt, dass Hunde allgemein für ihn keine Bedrohung darstellen.

Mo ist nicht besonders gut sozialisiert. Andere Katzen fordert in der Regel ziemlich grob zum Spiel auf und da er überhaupt nicht zimperlich ist, gibt es da öfter Stress. Nicht jede Katze mag so einen Rüpel. Mo hat eine sehr wilde und draufgängerische Art.

Der Hund ist aufgrund seines Alters und seiner Behinderung natürlich kein so gleichberechtigter "Gegner" Ich hatte das Gefühl, dass Mo ihn auch rücksichtsvoll behandelt hat. Da frage ich mich, ob das wirklich Mitgefühl ist. Oder ob der Hund dem Mo schlicht egal ist.
 
A

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Schwierig zu sagen.
Ich denke aber schon daß er diesen speziellen Hund nach einem Jahr schon noch erkannt hat und weiß daß er ihm nichts böses tut.
Wie er bei anderen neuen Hunden reagieren würde... keine Ahnung.

Und Mitgefühl, auch schwierig.
Ich kenne es oft so daß schwächere und kranke Katzen abgelehnt und sogar gemobbt werden, ist eher die Regel.
Allerdings gibt es auch Katzen die sich ganz liebevoll um erkrankte und verletzte Katzen kümmern die zu ihrem "Rudel" gehören. Und viele Katzen die rührend sind wenn ihr Mensch krank ist oder traurig oder einfach die Zuwendung seiner Katze braucht.

Vielleicht ist es so wie bei Menschen auch, die einen haben Mitgefühl und die anderen nicht?
Wer weiß?
 
Erinnerungen haben Katzen auf jeden Fall.

Als meine Zwei Freigänger wurden, haben sie ordentlich Prügel von den anderen Katzen ringsum eingesteckt. Nur ein älterer Stromerkater kümmerte sich nicht und ignorierte sie. Als Folge verjagten oder verkloppten sie später jede Katze, die ihr Revier betrat. Nur dieser eine Kater wurde freundschaftlich behandelt. Er durfte sogar im Winter, als es draußen sehr kalt war, drinne wohnen. Maxi himmelte ihn sogar förmlich an und gab sich schwer verliebt. Der Winter ging vorüber und der Stromer zog wieder los. Erst 13 Monate später stand er wieder vor unserer Tür. Kein Gekreische, keine Angriffe - er wurde von meinen kleinen Haudegen sofort wieder akzeptiert. Er durfte reinkommen, als wäre er nicht über ein Jahr weggewesen. Leider kam er danach nie wieder.

An Mitgefühl glaube ich eher nicht. Katzen merken aber, von wem keine Gefahr ausgeht und geben sich irgendwann friedlich.
 
Ich möchte um Himmels Willen nicht vermenschlichen - aber dann und wann neigt Frau dazu... :D

Meine beiden "Erstlinge" waren ganz und gar kein Dreamteam.
Wann immer die Große sauer auf mich war, gab es eine Ohrfeige für den Kleinen.
(Und Gründe, um sauer zu sein, fand sie...)

Vor inzwischen doch einigen Jahren wurde der Kleine heftig krank - auch noch durch meine Schuld (ich war sooo sicher, keine giftigen Pflanzen zu haben...)
In dieser Zeit lag er vorrangig auf der Couch, da kam er gerade noch so rauf.
Immer, wirklich immer, lag die Große auf der Lehne direkt über ihm.
Sie lief nicht mehr hinter mir her, kam kaum noch kuscheln und "redete" nur noch wenig.
Haue gab es gar keine mehr.
Als der Kleine zaghaft anfing, wieder zu fressen, wurde er quasi zum Napf begleitet.

Das Ganze war schlagartig beendet, nachdem Billy wieder gesund war.
Von dem Moment an wurde die "geliebte Feindschaft" wieder aufgenommen.
(Der Moment war der, in dem Billy das erste Mal wieder seine Fellmaus jagte.)

Ich lass das jetzt einfach so stehen...
Erklären kann ich es nicht.
 
Dass Katzen Erinnerungen haben glaube ich auf jeden Fall... Wie sollten sie sich sonst merken, wie man Menschen "weich kocht"?

Mitgefühl? Hm...
Als ich vor einer Woche sehr traurig war, auf dem Sofa gesessen und geweint habe, kam Marie an und hat "versucht mich aufzumuntern": Sie ist auf meinem Schoß hin und her gekrabbelt, hat sich auf den Rücken gelegt und so lange gemaunzt, bis ich ihr Aufmerksamkeit geschenkt habe. Das Schnurren war wie ein "Anti-Depressiva"...

Ich glaube nicht, dass sie Mitleid hatte... sie hat wohl eher gemerkt, dass irgendwas anders ist und weiß ja mitlweile "was bei mir zieht" :D und dass es mir dann auch noch geholfen hat, war wohl eher glücklicher Zufall.

Liebe Grüße
 
also ich glaube auch das sie sich erinnern.
Die Katze meiner Mam hat sie fast ein halbes Jahr nicht gesehen und als ich sie dann wieder "nach Hause" brachte war sie da auch sofort wieder heimisch und hat mir IHRER Mama geschmust.
Und meine Mama hatte schon solche bedenken das Minou sie nicht mehr kennt.
Ende gut - alles gut !!!
 
Erinnerung auf jeden Fall!

Ich hatte zu einer gewissen Zeit keine eigene(n) Katze(n), sondern nur Urlaubskatzen bei mir zu Hause zur Pflege. Alle diese Katzen erkannten auch nach langer Zeit die Wohnung wieder und bezogen nach spätestens 3 Stunden die gewohnten jeweiligen Lieblingsplätze (die von Katz zu Katz unterschiedlich waren).

Beim Mitgefühl würde ich eher zweifeln. Wenn überhaupt, spüren Katzen, wenn es "ihren" Menschen schlecht geht, das habe ich schon häufig erlebt. Auch gegenüber der Mitkatze mag das vorkommen, aber gegenüber einer fremden Katze? Gelegentlich wohl ja, aber die Regel ist es bestimmt nicht.
 
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Ich würde es nicht Mitgefühl nennen, sondern eine natürliche Antenne für Stimmungen, auf die sie reagieren, wenn ihnen der Mensch oder die Katze als "gut" bekannt ist.

Was Erinnerungen betrifft: Wie lange erinnert sich die Wohnungskatze, das sie mal Freigänger war? ;)
 
Klaro

Aber natürlich!!! Mir ist nicht klar, warum manche Menschen glauben, Tiere hätten keine Seele oder sowas. Meiner Erfahrung nach können Katzen viel eher Leiden, Mitfühlen und sind allgemein viel sensibler.
Der Beweis: Nehmt den Kopf eurer Mieze in die Hände und haltet ihn ganz dicht an eurem--- da spürt man doch, wie voll von Emotionen sie sind...

http://www.youtube.com/watch?v=rBfTQokCu70
 
  • #10
Es ist ja schon ein bischen her. Inzwischen glaube ich, dass Mo sich einfach an diesen einen Hunde-Opa speziell erinnern kann und ihm freundschaftlich begegnet.

Inzwischen war nämlich auch ein anderer Hund zu Besuch, der sich ihm gegenüber überhaupt nicht agressiv verhalten hat. Trotzdem ist Mo schon beim Anblick hoch gegangen wie eine Rakete. So aufgebracht habe ich ihn selten gesehen. Schwanzhaare und Nackenhaare bis zum Äussersten geträubt, laut fauchend und spuckend und dazu dann noch ein knurrendes Geräusch, dass eher an einen Löwen erinnerte....

Wir haben den Hund dann - zu seinem Schutz - aus dem Zimmer genommen. Obwohl er gar kein großes Interesse am Kater gezeigt hat. Diesen Hund hatte Mo vorher noch nie gesehen und alleine, dass er ins Zimmer kam war der Auslöser für diesen Wutausbruch....

Anderen Hunden ist Mo bei uns im Hause nicht begegnet und draussen - glaube ich - auch nicht.
 

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