Hyperästhesie und die ihr zugrunde liegenden Probleme
Das Hyperästhesie-Syndrom (auch Selbstverstümmelungssyndrom, "Rolling-skin-Syndrom" (Wellen-schlagende-Haut-Syndrom), Fellzuckkrankheit oder Atypische Neurodermatitis genannt) ist ein Problem, das bei Katzen Fellzucken, Schreien, übermäßiges sich Putzen, plötzliches Hochspringen, wie gejagt Herumrennen, Berührungsüberempfindlichkeit und Schwanzzucken bewirken kann. Betroffene Katzen können sich auch selbst verletzen, was als Bestandteil dieser Störung Haarverlust, heftige Hautreizungen oder Wunden verursachen kann. Siamesen, Burmesen, Himalaya-Katzen und Abessinier sind am häufigsten davon betroffen. Das Hyperästhesie-Syndrom ist vom normalen, verspielt-"verrückten" Verhalten der meisten Hauskatzen zu unterscheiden. An Hyperästhesie leidende Katzen wirken unglücklich und unter Stress, gesunde nicht.
Vielfältige körperliche Krankheiten können bei Katzen Hyperästhesie als Auswirkung provozieren. Auch möglich ist in manchen Fällen, dass eine reine Verhaltensstörung dem Syndrom zugrundeliegt. Einige Tierärzte vermuten, dass die zugrundeliegende Störung den Katzen ein ähnliches Gefühl vermittelt, wie eingeschlafene Füße dem Menschen (Parästhesie). Andere meinen, das Syndrom werde durch Juckreiz ausgelöst, der selber eine Vielfalt von Störungen zur Ursache haben kann, u.a. Futtermittelallergie, Flohstichallergie, Bakterien-, Pilz- oder Parasitenbefall. Kratzt sich die Katze, kann das zu einem Juck-Kratz-Teufelskreis führen, der als zusätzlicher Reiz dazu beitragen kann, die Hyperästhesie-Reaktion zum Ausbruch zu bringen. Tumoren in Hirn und Nervensystem, Stoffwechselstörungen wie Diabetes und hormonelle Probleme können ebenfalls zum Hyperästhesie-Syndrom führen.
Ihr Tierarzt wird eine allgemeine körperliche und neurologische Untersuchung durchführen, um den Gesundheitszustand der Katze zu bestimmen und zugrundeliegende Krankheiten herauszufinden, die das Verhalten Ihrer Katze verursachen könnten. Oft wird die zugrundeliegende Krankheit entdeckt, indem andere mögliche Störungen ausgeschlossen werden. Diagnoseunterstützende Routine-Tests können Blutuntersuchungen und Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule einschließen. Andere Tests nutzen CT (Computertomographie) und MRI (Magnetresonanztomographie), um einen Tumor oder eine andere ZNS-Störung zu identifizieren. Wenn Hinweis auf eine Hautkrankheit besteht, steht dem TA eine Vielzahl an Tests und Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, um festzustellen, welche es ist.
Die Behandlung einer Katze, die am Hyperästhesie-Syndrom leidet, richtet sich nach der zugrundeliegenden Krankheit, sofern sie festgestellt werden kann, und nach den Symptomen, die die betroffene Katze zeigt. Die symptomatische Behandlung kann Medikamente gegen Krampfanfälle, Kortikosteroide oder angstlösende Mittel beinhalten. Oft werden solche Behandlungen in Serien (eine nach der anderen) ausprobiert, um herauszufinden, was dem Tier am besten hilft. Auch Akupunktur wurde schon bei betroffenen Katzen eingesetzt
http://www.lclarkecushingvmd.com/showpracfaq.cfm?FAQID=178&Private=0