Overcrowding bei Hauskatzen

  • Themenstarter nife-en-ank
  • Beginndatum
  • #41
Autsch... wer denkt den so was :confused: - also meines Wissen war davon nie die Rede, denn Katzen sind KEINE Rudeltiere.
Na dann schau dich mal im Internet etwas um. Das kann man doch immer häufiger hören.

Genau so ist es! Da kann man nicht strikt sagen, dass sie Einzelgänger sind, denn hättest Du eine Einzelkatze mit Freigang, dann würde sie sich eben draußen ihre sozialen Kontakte suchen. Diese Kontakte zu Artgenossen brauchen Katzen und da gibt es nix dran zu drehen.
Mmm... na ja... äh... brauchen Katzen das wirklich oder könnte es nicht einfach so sein das Katzen gelernt haben damit umzugehen. Bei einer Spezies ist es doch immer besser ist wenn Konflikte erst gar nicht zustande kommen und man sich sozusagen im Guten einigt. Die Reviergrenzen bleiben in jeden Fall gewahrt, das heisst es gibt genügend Nahrung für alle aber der Stress durch Revierkämpfe und anderen Auseinandersetzungen vermindert sich beträchtlich. Kann man deshalb wirklich die Schlussfolgerung ziehen das Katzen den Kontakt mit Artgenossen suchen. Ich glaube nicht.

Vor allen sind unsere Katzen allesamt kein geeignetes Beispiel für die Spezies Katze im Allgemeinen. Unsere Katzen sind kastriert, was nachweisslich das Aggressionspotential stark herabsetzt und die von jeden Tier beanspruchten Reviergrenzen verkleinert. Sexualität und Paarungsverhalten findet praktisch nicht mehr statt und für die Ernährung müssen sich unsere Katzen auch nicht mehr sorgen. Wenn sie auf die Jagd gehen, dann nur um sich die Zeit zu vertreiben. Das bedeutet doch, das viele Ursachen für Konflikte bei der Katzenhaltung durch den Menschen gar nicht mehr gegeben sind.

Ich stelle einfach mal die Hypothese in den Raum das allein durch die fehlende Kastration, eine Katzenhaltung von mehreren Tieren gar nicht möglich wäre.
 
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  • #42
Das bedeutet doch, das viele Ursachen für Konflikte bei der Katzenhaltung durch den Menschen gar nicht mehr gegeben sind.

Ich stelle einfach mal die Hypothese in den Raum das allein durch die fehlende Kastration, eine Katzenhaltung von mehreren Tieren gar nicht möglich wäre.


Das ist tatsächlich ein spannendes Argument, finde ich....
Inwiefern spielt die Kastration eine Rolle? Wäre sicher auch eine spannende Forschungsfrage.....

Der Mengo meiner Eltern war zum Zeitpunkt seines Eindringens in das fremde Reviere nicht kastriert.....aber bereits ein dreiviertel Jahr alt.....und das Verhalten der drei "Freunde" untereinander (2 Kater, 1 Kätzin) hat sich seit Bärles Kastra in keinster Weise für uns wahrnehmbar verändert.
Aber das ist jetzt nur ein Beispiel.

Trotzdem kann ich mir natürlich schon vorstellen, dass ein niedrigeres Aggressionspotential das soziale Gefüge in einer Gruppe Katzen natürlich enorm verändert.

Andererseits gibt es ja auch nachweislich Evolutionsveränderungen, die dafür sprechen, dass sich Tiere und ja auch der Mensch der jeweiligen Umgebung und Lebensbedingung (jetzt mal wertfrei) anpassen.

lg Heidi
 
  • #43
Hallo Frank,

hast Du die von mir immer empfohlenen Bücher nun gelesen? Ich finde es schon interessant darüber zu diskutieren, aber ich habe nicht allzu viel Lust, bis auf die versprochene Zusammenfassung vom Kapitel ‚Katzengemeinschaften und die Auswirkung der Koloniegröße’ aus dem Buch ‚Die domestizierte Katze’ alles hier zu schreiben was ich jemals gelesen habe. Es wäre einfacher wenn wir über das diskutieren, was namhafte Katzenforscher eh schon herausgefunden und aufgeschrieben haben, als über persönliche Bobachtungen und Spekulationen.

Meine Rede ist, dass Felis silvestris forma catus mit der Domestikation ihr Einzelgängertum zum großen Teil verloren hat... also hatten wir Menschen Einfluss darauf. Es ist mir aber Piepsegal wie es dazu gekommen ist, denn es ist nun mal wie es ist. Aus Sicht der Verhaltentherapeuten treten leider viele negative Verhaltensweisen bei der Katze nicht nur durch reizarme Haltung auf sondern auch durch fehlende Artgenossen, bzw. zu viele und keine Ausweichmöglichkeiten.

Übrigens leben bei Züchtern in der Regel potente Tiere friedlich zusammen. Die Mütter ziehen ihre Babys sogar gemeinsam auf und es kommt vor, dass mehrere potente Kater sich die Mädchen teilen und absolut friedlich sind (aus so einer Zucht stammen meine NFO Jungs... und ich bin schweinekritisch!). Wie im übrigen die Kater in dieser Richtung eh friedlicher sind als immer behauptet wird. Die Zusammenfassung die ich Euch liefern werde beobachtet Katzenkolonien auf Bauernhöfen und das sind überwiegend potente Tiere. Also ist Deine Hypothese leider absolut haltlos ;)
 
  • #44
Übrigens leben bei Züchtern in der Regel potente Tiere friedlich zusammen. Die Mütter ziehen ihre Babys sogar gemeinsam auf und es kommt vor, dass mehrere potente Kater sich die Mädchen teilen und absolut friedlich sind (aus so einer Zucht stammen meine NFO Jungs... und ich bin schweinekritisch!). Wie im übrigen die Kater in dieser Richtung eh friedlicher sind als immer behauptet wird. Die Zusammenfassung die ich Euch liefern werde beobachtet Katzenkolonien auf Bauernhöfen und das sind überwiegend potente Tiere. Also ist Deine Hypothese leider absolut haltlos ;)
Nein, das finde ich ganz und gar nicht. ;) :D Denn sowohl bei Züchtern als auch in den meisten der oft genannten Katzenkolonien spielt die Jagd zum Zwecke der Ernährung keine Rolle da die Fütterung grösstenteils oder sogar ausschliesslich durch den Menschen erfolgt. Auch auf den Bauernhöfen finden sich entweder genügend Mäuse und Ratten oder sie werden durch Tierschützer gefüttert. Ist auf einen Bauernhof keines von beiden vorhanden, stellt sich auch schon sehr bald das bekannte Katzenelend ein, von einer funktionierenden Katzenkolonie kann in solchen Fällen wohl keine Rede mehr sein.

Eines der bekanntesten Katzenkolonien dürfte sich im römischen Kolosseum befinden und umfasst über hundert Induviduen. Allerdings wird auch diese Kolonie zum grösstenteil durch Menschen ernährt. In Italien werden tagtäglich Tonnen von Fleisch an Katzen verfüttert. Das in solchen Fällen, Katzen ihre Gewohnheiten ändern, dürfte eher eine logische Konsequenz sein.

Ausserdem dürfte die Domestikation von Katzen so wie wir sie heute kennen und praktizieren, noch gar nicht so alt sein. Über viele Jahrtausende wurden Katzen zum gegenseitigen Vorteil mehr oder weniger geduldet. Wohnungshaltung, Fütterung, regelmässige Tierarztbesuche gibt es bei der breiten Masse der Katzen doch erst seit 50 Jahren. Und ich glaube kaum das in dieser kurzen Zeitspanne sich die Katzen derart in ihren wesentlichen Eigenschaften geändert haben.
 

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