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Romy

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21. Januar 2009
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Hallo zusammen!

Aufgrund der vielen guten Beiträge hier im Forum versuche ich mein Glück hier bei Euch auf der Suche nach einer Lösung eines für uns massiv werdenden Problems:
Wir leben seit 8 Jahren mit 3 Katzen (keine Freigänger) zusammen. Die Tiere haben bei meinem Mann und mir einen sehr hohen Stellenwert, was sie auch zu spüren bekommen.
Bestehend aus einem Main Coon Kater, einem Hauskater und einer Hauskatze, kennt sich die Sippe seit Kitten-Alter an und es konnte sich eine merkbare aber harmonische Hierarchie herauskristallisieren. Tiger (Hauskater) ist ein robuster Rabauke, der Beschäftigung braucht, sich gern balgt/spielt und darüber hinaus zum Nuckeln kommt (zu zeitig von Mutter weg? Findelkind). Sina ist durch ihre gemütliche Art eher am Schmusen als am Spielen interessiert. Zudem ist sie durch Sterilisation auch pummelig geworden. Sie war und ist schon immer das schwächste Glied der Kette, was kein Problem darstellte, da die beiden Jungs sich miteinander beschäftigt hatten.
Im August letzten Jahres mussten wir unseren Nero (Main Coon und „Chef der Gruppe“) aufgrund eines bösartigen Tumors einschläfern lassen. Nicht nur mein Mann und ich haben getrauert. Es gab gerade in der Anfangszeit nach Neros Tod große Verunsicherung bei den anderen beiden. Mittlerweile spitzt sich die Situation jedoch immer mehr zu:
Ganz subjektiv würde ich es so beschreiben, dass Tiger mit dem Verlust seines Freundes und „Anführers“ überhaupt nicht klar kommt. Er hat nun die Rolle des Sippenanführers übernommen mit dem Unterschied zu Nero, dass er sich auch uns gegenüber maßgeblich durchsetzen und als „Chef“ akzeptiert werden will. Darüber hinaus versucht er auch, Sina wegzudrängen, akzeptiert mittlerweile fast schon ihre Anwesenheit im gleichen Raum nicht mehr. Es kommt zu Übergriffen – teils aus Eifersucht, teils als Druckmittel uns gegenüber, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Der Kater kommt uns extrem unruhig vor. Er ist – anders als früher – sehr anhänglich und sehr eifersüchtig.
Nero hat nicht nur bei uns eine Lücke hinterlassen, sondern fehlt insbesondere als ausgeleichender Part zwischen den anderen beiden grundverschiedenen Katzen. Tiger hat keinen „Vorgesetzten“ mehr, der ihn in seiner groben Art des Öfteren gebremst hat. Dieses Fehlen führt dazu, dass Tiger nun keinen Spielgefährten mehr hat und deshalb Sina oder uns drangsaliert. Ganz davon abgesehen, dass er nun schon seit Wochen über fürchterlichstes Gejammer an der Haustüre unsere Nerven blank gelegt hat (damit versucht er seinen Willen durchzusetzen hinsichtlich Futter, Gassi gehen, Streicheleinheiten etc.) - ein friedliches Miteinander (z. B. alle 4 auf dem Sofa) ist eigentlich nur noch in äußerst seltenen Momenten möglich.
Sorgen macht uns außerdem enorm, dass er zunehmend aggressiv wird. Nicht nur Sina gegenüber gibt es Übergriffe, er faucht auch ab und zu uns oder unseren Besuch an. Er hat den Hund eines Besuchers von uns angegriffen (hat er früher nie gemacht) und auch eine Vertreterin, die nach anderen Katzen roch. Diese Üb ergriffe beschränken sich bis jetzt noch auf einen Tatzenhieb und Fauchen, d.h. er beißt nicht und lässt auch schnell wieder ab.
Als Hintergrund erkläre ich mir, dass Tiger neben Verlustängsten und Unsicherheit die Rolle des Alphatieres übertreibt. Ich weiß allerdings nicht, wie ich mein/unser Verhalten ändern soll, um dem Ganzen entgegen zu wirken. Als Beispiel sei noch erwähnt, dass das hier im Forum angeratene Ignorieren des Jammerns an der Türe zu lautstarken Wutausbrüchen führt, teils auch zu Übergriffen Sina gegenüber. Wenn Tiger sich beruhigt hat, sitzt er wie ein Häufchen Elend zusammengekauert mit leerem Blick.
Was sollen wir tun? Wir hatten kurzfristig überlegt, doch wieder eine dritte Katze anzuschaffen, damit Tiger einen neuen Spielgefährten erhält. Nachdem sich in den letzten zwei Wochen die Sache jedoch zugespitzt hat, sind wir von diesem Plan wieder abgekommen. Nicht zuletzt auch wegen verschiedener Beiträge hier im Forum, dass das Risiko für Sina (dann von zwei Tieren attackiert zu werden) berücksichtigt werden muss. Sina ist fast gar nicht mehr auf der Bildfläche zu sehen. Sie hat Angst vor Tiger. Ich muss sie oft holen, um mit ihr zu schmusen. Wir haben es bereits mit einer Pheromon-Duftlampe probiert. Sina ist dadurch wieder etwas selbstbewusster geworden. Bei Tiger hat es keine Wirkung gezeigt.
Sollte die Idee einer 3. Katze doch nicht verworfen werden? Müssen wir unser Verhalten ändern und wenn ja wie? Oder brauchen wir gar einen Katzen-Psychologen, der sich die Sache mal näher anschaut? Es ist unaushaltbar geworden und beide Tiere leiden merkbar…

Ich danke im Vorfeld für Eure Tipps.

Gruß Romy
 
A

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Hallo Romy,

herzlich willkommen im Forum.

Wir haben ein ähnliches Problem mit unserer Sheila. Auch ihr allerbester Kumpel Leo ist gestorben und sie hat unglaublich getrauert. Dann ist diese Trauer in Angst und Aggressivität den anderen Katzen gegenüber umgeschlagen.

Seit einiger Zeit geben wir ihr eine Bachblütenmischung als Globulis und was wir kaum zu glauben wagten, diese Kügelchen helfen tatsächlich. Sie ist viel ausgeglichener geworden. Unsere TÄ meinte, Sheila hätte einfach nur Angst, daher bekommt sie auch diese Kügelchen gegen Angst, 2 x 5 Stück täglich in eine Leckerlistange.

Frage mal Deinen TA danach. Viel Erfolg!!!
 
Ich würde Tiger mal einem Tierheilpraktiker vorstellen und ihm Bachblüten bzw. Globulie verabreichen. Einmal um die Trauer um Nero zu überwinden, sein aggressives Verhalten 'einzudämmen' und ihm die Rolle als Alpha etwas leichter zu machen.

Katze Nr. 3 würde bei einer Kater/Katze Kombi Sinn machen, da Kater anders spielen als Katzen und es deshalb auch öfters mal zu Missverständnissen beim spielen kommt.

Allerdings solltet ihr euch dann auf jeden Fall wieder einen Kater holen, keine Katze. Der Kater muss aber speziell für eure Gruppe ausgewählt werden. Also sozial, leicht dominat, Führungseigenschaft aber kein Mobber usw. Besser gesagt so ähnlich wie Nero und nicht unbedingt ein Kitten.
 
Erst mal finde ich das ihr ein erfrischend guten Einblick in das Seelenleben Eurer Katzen habt!
Ich denke auch das auf Dauer nur ein souveränen Anführer in Eurer Gruppe braucht.
Das zu finden ist natürlich nicht so einfach. Es müsste ein Kater sein der es gewohnt ist in der Gruppe zu leben.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Natürlich ein Kastrat der in einem guten Zucht mit läuft, oder ein Kater aus dem Süden der in einer Gruppe gelebt hat. Am besten einer der in einer guten PS war und von dort aus gut beurteilt werden kann. Super sozial sind meiner Erfahrung nach Siam-Mixe.
 
Dem kann ich mich anschliessen: wir haben ja einen kleinen Siammix-Kater aus Griechenland (siehe Bild links), der sowohl mit Katern als auch Katzen gut kann - und zum Spielraufen ist er auch bestens geeignet

Und alles wird zwangs- bekuscheld was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.:D
 
Zuerst mal und aus der Ferne beurteilt (daher mit vorbehalt) - mit scheint euere neuer Chef ist von seiner Rolle leicht überfordert. Er scheint Ängste und Spannungen mit sich zu tragen, die er durch aggressives und drängendes Gehabe zu überspielen sucht.
Ein souveräner, in seiner Rolle gefestigte "Chef" rüde sich so nicht verhalten.

Das Anpfauchen oder mit der Tatze drohen, ist ja noch kein Angriff, er sagt ganz deutlich "bleib weg von mir, komm mir nicht zu nahe". Der große Boß, der bisher alles geregelt hat und auf den man sich zur Not immer verlassen konnte ist weg und diese Aufgabe liegt nun auf seinen Schultern ..

Ob und inwieweit eine (zeitweise) Trennung der Katzen sinnvoll oder nötig wird, kann ich so nicht sagen. Das hängt auch ganz von der Situation und den Tieren ab, mitunter kann es aber für alle heilsam sein.

Ich würde dazu raten, seine Selbstsicherheit zu stützen, z.B. mit Bachblüten oder Spieltherapie. Am besten wäre natürlich, ein Tierpsychologe käme ins Haus und könnte sich das vor Ort ansehen und euch Tipps geben.

Wenn Du BB versuchen willst, dann bitte keine 0815 Mischungen, sondern laß Dir von einem Experten gezielte Mischungen (auch für Sima) zusammenstellen.

Es kann schon sein, daß ein neuer Anführer ihm das abnehmen könnte, aber ich würde aus diesem Grund - quasi als Therapie - keine 3. Katze anschaffen.
Langfristig darüber nachdenken kann man natürlich, aber IMO eher nicht als Lösung für das momentane Problem.
 
Danke für die vielen guten Tipps.

Hinsichtlich der Bachblüten habe ich meine TA kontaktiert: Er selbst hält nicht viel davon, gibt mir jedoch eine Broschüre mit, für den Fall, dass ich mich belesen/selbst organisieren will. Nachdem er mit BB keine so guten Erfolge hatte, verabreicht er statt dessen lieber einen Futterzusatz, der ebenfalls Einfluss nimmt auf Stress und Angst. Er hätte damit sehr gute Erfahrungen gemacht und bezeichnet es als "Schokoladentherapie", da dieser Futterzusatz wohl bei der Katze wirkt, wie Schokolade beim Menschen. Es beeinflusst bestimmte Gehirnregionen und deren Ausstoß von Stoffen, so dass die Reizbarkeitsgrenze herabgesetzt wird. Ich fahre heute zum TA und lass mir das genauer erklären. Ggf. probiere ich das mal aus.

Ansonsten halte ich die Anschaffung eines 3. Katers derzeit ebenfalls noch zu verfrüht. Ich denke, dass ich Tiger erst dabei unterstützen muss, sich zu festigen. Der letzte Beitrag hat mir sehr zu denken gegeben, denn das Verhalten von unserem Kater passt durchaus auf diese Begründung. Tiger kommt mir mit der Alpharolle überfordert vor.

Langfristig gesehen - d.h. wenn es Tiger besser geht - wären wir bereit, die anfänglichen Strapazen einer Zusammenführung mit einem 3. Kater auf uns zu nehmen, damit Tiger wieder einen Spielgefährten hat. Ich habe mich aufgrund der Beiträge hier über die Siamkatze informiert. In der Beschreibung der Charaktaristika dieser Rasse habe ich allerdings gelesen, dass die Siam sehr anspruchsvoll und personenbezogen ist, so dass sie zu Eifersucht neigt. Ist das nicht eher kontraproduktiv?

Hinsichtlich des Alters der Katze habe ich noch eine Information, die dann in einer Frage endet: Wir haben vor ca. 2-3 Monaten auf die Katze eines Bekannten in seiner Urlaubszeit aufpassen sollen. Da es sich ebenfalls um einen Stubentiger handelt, haben wir den Versuch gestartet, den Kater (Hauskatze, ca. 1 Jahr, unkastriert, friedfertig) für die Urlaubszeit zu uns zu holen. Dies sehe ich im Nachhinein als riesen Fehler. Die Konfrontation mit Tiger führte dazu, dass Tiger Laute von sich gegeben hat, die ich vorher noch nie bei ihm gehört habe. Er klang, als wäre er ganz furchtbar ängstlich, verteidige aber über seine eigene Angst hinaus mutig sein Zuhause. Übergriffe gab es keine, lediglich ein Luft-Tatzenhieb und Fauchen. Ansonsten war es ein Anstarren und Anjammern - allerdings nur von Tiger. Der andere Kater hat sich ängstlich zurückgezogen.
Der Besuch der Katze wurde von uns ganz schnell wieder abgebrochen.
Ggf. haben wir mit diesem Versuch massiv dazu beigetragen, Tiger zu verunsichern und ich bereue das mittlerweile sehr. Mit dieser Erfahrung, die Tiger gemacht hat: wäre nicht eher ein 3-4 Monate junger Kater besser? Vielleicht fühlt sich Tiger von einem noch nicht ausgewachsenen Tier nicht bedroht? Und ein kleiner Kater ordnet sich vielleicht doch auch eher unter bzw. sollte er sich als neuer Alpha herausstellen, wäre das ein schleichender Prozess. Was sagt ihr?

VG Romy
 
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Ich würde als allererstes Feliway einsetzen, um vielleicht etwas mehr Wohlfühlen für die zwei Aufgeregten zu bringen.
Wenn der TA mit Bachblüten nicht so erfolgreich war, kanns eher an der falschen Auswahl liegen, als an der Therapieart selber. Da müßte dann ein Bachblütenexperte genauer auswählen, welche Sorten angebracht sind.

Wie heißt dieser 'Schokoladeneffektfutterzusatz'? Es ist das erste Mal, daß ich von sowas höre.

Habt Ihr Euch eindringlich mit den Miezen unterhalten, jedem genau erklärt, was und daß sich was verändert hat, Eure Trauer der ihren gleich ist?
Habt Ihr sie gebeten, das zu akzeptieren, sich gut zu arrangieren, auch wenn der Chef der Gruppe nicht mehr da ist?
Sprecht mit Euren Katzen, ernsthaft, glaubhaft, liebevoll. Tröstet sie, sprecht ihnen Mut zu, und habt immer ein Ohr für ihren Kummer und Sorgen.

Zugvogel
 
Erstmal finde ich es gut das die Neuanschaffung mittelfristig verschoben ist.


Was mich zu dem Ratschlag gebracht hat ein Siam-Mix aufzunehmen ist meine Erfahrung und auch die Erfahrung vieler von denen ich gelesen habe.
Siams sind im Umgang mit Katzen unglaublich unkompliziert.
Sie fügen sich in eine Gruppe im Handumdrehen ein.
Das ist meine Huibuh, knappe 2 Wochen nach Einzug:

http://img504.imageshack.us/img504/7636/huibuhundnushkair9.png
huibuhundnushkair9.png

Sorry, kann heute keine Bilder direkt einstellen, warum auch immer......

Ich muss aber auch sagen das Mixe etwas abgemildert im Verhalten zu den Haltern.
Huibuh ist zwar sehr kuschlig, aber sie hängt mir nicht permanent am Rockzipfel.
Übrigens ist es nicht schwer Mixe zu finden, es gibt sehr viele im Süden. Wenn sie auf einer guten PS waren, wird ihr Charakter auch sehr gut und offen beschrieben.

Ich halte übrigens immer noch nichts davon ein Kitten aufzunehmen, die Erfahrung zeigt das der Schuss sehr oft nach hinten losgeht.

Zum Thema Besucherkatze. Wie Dein Kater auf ihn reagiert hat war völlig normal. So reagiert jede Katze auf einen Eindringling. Es hat also keinerlei Aussagekraft.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Danke für die vielen guten Tipps.

Hinsichtlich der Bachblüten habe ich meine TA kontaktiert: Er selbst hält nicht viel davon, gibt mir jedoch eine Broschüre mit, für den Fall, dass ich mich belesen/selbst organisieren will. Nachdem er mit BB keine so guten Erfolge hatte, verabreicht er statt dessen lieber einen Futterzusatz, der ebenfalls Einfluss nimmt auf Stress und Angst. Er hätte damit sehr gute Erfahrungen gemacht und bezeichnet es als "Schokoladentherapie", da dieser Futterzusatz wohl bei der Katze wirkt, wie Schokolade beim Menschen. Es beeinflusst bestimmte Gehirnregionen und deren Ausstoß von Stoffen, so dass die Reizbarkeitsgrenze herabgesetzt wird. Ich fahre heute zum TA und lass mir das genauer erklären. Ggf. probiere ich das mal aus.

Ansonsten halte ich die Anschaffung eines 3. Katers derzeit ebenfalls noch zu verfrüht. Ich denke, dass ich Tiger erst dabei unterstützen muss, sich zu festigen. Der letzte Beitrag hat mir sehr zu denken gegeben, denn das Verhalten von unserem Kater passt durchaus auf diese Begründung. Tiger kommt mir mit der Alpharolle überfordert vor.

Langfristig gesehen - d.h. wenn es Tiger besser geht - wären wir bereit, die anfänglichen Strapazen einer Zusammenführung mit einem 3. Kater auf uns zu nehmen, damit Tiger wieder einen Spielgefährten hat. Ich habe mich aufgrund der Beiträge hier über die Siamkatze informiert. In der Beschreibung der Charaktaristika dieser Rasse habe ich allerdings gelesen, dass die Siam sehr anspruchsvoll und personenbezogen ist, so dass sie zu Eifersucht neigt. Ist das nicht eher kontraproduktiv?

Hinsichtlich des Alters der Katze habe ich noch eine Information, die dann in einer Frage endet: Wir haben vor ca. 2-3 Monaten auf die Katze eines Bekannten in seiner Urlaubszeit aufpassen sollen. Da es sich ebenfalls um einen Stubentiger handelt, haben wir den Versuch gestartet, den Kater (Hauskatze, ca. 1 Jahr, unkastriert, friedfertig) für die Urlaubszeit zu uns zu holen. Dies sehe ich im Nachhinein als riesen Fehler. Die Konfrontation mit Tiger führte dazu, dass Tiger Laute von sich gegeben hat, die ich vorher noch nie bei ihm gehört habe. Er klang, als wäre er ganz furchtbar ängstlich, verteidige aber über seine eigene Angst hinaus mutig sein Zuhause. Übergriffe gab es keine, lediglich ein Luft-Tatzenhieb und Fauchen. Ansonsten war es ein Anstarren und Anjammern - allerdings nur von Tiger. Der andere Kater hat sich ängstlich zurückgezogen.
Der Besuch der Katze wurde von uns ganz schnell wieder abgebrochen.
Ggf. haben wir mit diesem Versuch massiv dazu beigetragen, Tiger zu verunsichern und ich bereue das mittlerweile sehr. Mit dieser Erfahrung, die Tiger gemacht hat: wäre nicht eher ein 3-4 Monate junger Kater besser? Vielleicht fühlt sich Tiger von einem noch nicht ausgewachsenen Tier nicht bedroht? Und ein kleiner Kater ordnet sich vielleicht doch auch eher unter bzw. sollte er sich als neuer Alpha herausstellen, wäre das ein schleichender Prozess. Was sagt ihr?

VG Romy

Das Tiger so auf den Kater reagiert hat ist normal und würde sich wohl bei jeder Zusammenführung wiederholen. IA dauert das dann ein paar Tage und danach ist Ruhe.
Solltet ihr eine Nr. 3 holen dann kein Kitten, ihr braucht einen gefestigten Charakter keine Katze die sich (negativ) beeinflussen lässt. Ein ehemaliges (Zucht) Tier eines guten Züchters dürfte eher passen oder ein Tier aus einer PS mit anderen Katzen.

Was diese Schokoladentherapie betrifft. Ich vermute fast das es sich dabei um Relaxan handelt. Das sollte man aber mit vorsicht genießen, zumal es das Tier nur ruhig stellt aber nicht das Verhalten ändert bzw. die Probleme löst.

Ich habe mit BB sehr gute Erfahrungen gemacht, man muss sich allerdings von einem guten THP eine spezielle Mischung geben lassen. Ein 0815 Fertigprodukt aus der APO ist nicht das richtige.
 
  • #11
Hallo Romy!

Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch Bachblüten empfehlen. Hat bei uns sowohl bei den katzen, als auch beim Pferd und sogar bei meiner Mutter geholfen. Bei meiner Mutter war es besonders interessant, da sie eigentlich nicht daran glaubte. Sie hat schwere Schlafstörungen, die mit Angstzuständen zusammen hängen. Vorher schluckte sie hammermäßige Medikamente, die ihr aber auch nur wenige Stunden Schlaf am Stück brachten. Mit den Bachblüten klappt es zwar nicht perfekt, aber deutlich besser.

Einen Versuch ist es in eurem Fall bestimmt wert, allerdings würde ich dazu auch einen guten Therapeuten, der sich damit auskennt, beauftragen. Wenn du einen THP findest, der gleichermaßen mit BB wie mit Homöopathie behandelt wäre das gut, denn auch homöopathisch kann man Trauer, Angst etc. behandeln.

Der von Zugvogel angesprochene Feliway-Stecker kann auch nicht schaden, auch mit dem habe ich gute Erfahrungen gemacht (u.a. in der Zeit, als Yaki krank war, was ja für Ramon auch eine Belastung darstellte, in der Zeit nach Yakis Tod und jetzt während der Eingewöhnung unseres Neuzugangs).

Drücke die Daumen, dass sich bei euch bald alles wieder entspannt.
 
  • #12
Vorab nochmals vielen Dankf für die vielen hilfreichen und kompetenten Beiträge hier. Da fühlt man sich - wenn schon "der Haussegen schief hängt" - verstanden und besser.

Also hier mein Bericht und Überlegungen:

Wir haben vor 3 Wochen bereits von unserem TA Feliway empfohlen bekommen. Die Duftlampe hängt seither und hat zumindest Sina etwas gebracht. Unsere Dicke ist jetzt wieder oft zu sehen und spielt auch wieder. Das war für mich schon mal ein großer Erfolg. An Tiger hat es nur minimale Erfolge gezeigt. Es gibt Tage, da ist er ruhiger und auch Tage, an denen es unaushaltbar ist. Das wechselt ständig. Aus diesem Grund war ich jetzt ein 2. Mal beim TA. Dort hat man mir die hier schon vermuteten "Relaxan"-Tabletten mitgegeben. Nachdem das Produkt pflanzlich ist, habe ich keine Bedenken, noch dazu, weil ich vom TA die Zusicherung habe, dass ich mit Relaxan auf keine Fall meinen Kater "ruhigstelle", sondern ihm lediglich helfe, seine Unruhe in den Griff zu kriegen. Wesensverändernde Medikamente kommen für mir mich nämlich nicht in Frage.

Mir ist aber bewusst, dass sämtliche medikamentösen/futterzusätzlichen Hilfsmittel nicht die Probleme beheben können, die Tiger hat. Ich versuche momentan nur die Symptome, die aus dem Verlust von Nero herrühren, zu mildern. Langfristig muss ich jedoch die Ursache beheben, dass weiß ich. Nachdem wir uns wirklich oft und viel mit Tiger beschäftigen und er auch während des Spiels einfach wegläuft, um wieder an der Tür zu jammern, denke ich, dass unser Spielen/Kuscheln nicht ausreicht. Wir sind eben kein adäquater Ersatz für ein Spiel unter Katzen. Deshalb ist einer Anschaffung eines 3. Katers wohl nicht aus dem Weg zu gehen.

Über die Auswahl des richtigen "Spielgefährten" werde ich mich sicherlich noch ausreichend belesen. Hier gibt es ja viele gute Tipps und ich werde jedem einzelnen hinterher recherchieren. Ich möchte auf jeden Fall bis zum Frühling noch abwarten, schon allein deshalb, weil Tiger im Moment auch noch nicht soweit ist. Da mein Mann und ich selbst Kinder planen, wird spätestens dass der Zeitpunkt sein, an dem Tiger von seiner gewünschten Aufmerksamkeit ein Stück abgeben muss. Und dass wird - ohne Spielgefährten - unaushaltbar sein für uns. Er terrorisiert uns ja jetzt schon, weil er permanent im Mittelpunkt stehen will. Ein gemütlicher Fernsehabend oder mal lesen ist nur möglich, wenn wir ihn vorher in den Schlaf gestreichelt haben - ein Zustand, den ich auf Dauer nicht einsehe. Wir lieben unsere Katzen sehr, aber wir richten nicht 100% unserer gesamten Freizeit nach ihnen aus!

Zum Thema "Habt ihr mit Euren Katzen gesprochen..." kann ich sagen, dass ich oft und viel beruhigend und mit Streicheleinheiten auf die zwei einwirke, weil es mir leid tut, dass alles so gekommen ist und beide leiden. Ich muss aber zugeben, dass ich Tiger tatsächlich nicht wirklich als Alpha akzeptieren kann. Wie auch: er kommt zum Nuckeln und hat so oft sein "ich bin noch so klein"-Gesicht aufgesetzt, hat nur Flausen im Kopf und verhält sich auch sonst eher "heranwachsend", obwohl er eigentlich schon 8 Jahre alt ist. Da ich aber weiß, dass Tiere diese Gedanken und Ansichten beim Besitzer spüren können, arbeite ich auch daran und versuche, Tiger in seiner neuen Rolle mehr zu bestärken, in dem ich ihn als Chef akzeptieren lerne.

Ob es nun eine Rassekatze, ein Mischling oder eine aus einem größeren Wurf genau herausselektierte Hauskatze wird, sind wir im Moment noch sehr am überlegen. Aber auch hier haben wir noch genug Bedenkzeit. Die momentane Situation veranlasst einen, genau zu beobachten, wie die Katzen auf unser Verhalten reagieren und manches hat sich darüber schon - wenn auch minimal - geändert. Man kann also nur lernen und diese Zeit nutze ich bis dahin natürlich noch dahingehend. Denn ich bin der Meinung, dass zwar die richtige charakterliche Wahl eines neuen Katers unbedingt nötig ist. Der richtige Umgang untereinander mit einem neuen "Familienmitglied" ist aber sicherlich der zweite wesentliche Bestandteil einer Zusammenführung. Und um das richtig anzugehen, fehlt mir noch ein großes Stück Erfahrung. Ich musste mich bisher auch nicht darum kümmern, denn die Sippe war "eingefleischt". Sollte ich hier aber wieder vor dem ein oder anderen Problem stehen, würde ich mich gern wieder hier melden und mir Rat holen...

Wie gesagt: Ganz lieben Dank für all Eure Meinungen.
 

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