ängstlichter Kater (8 Mon.) wäre lieber Höhlenbewohner ohne Kontakt zur Außenwelt

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27. April 2020
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Hallo zusammen,
ich habe mich in diesem Forum registriert um evtl. ein paar hilfreiche Tipps zu bekommen,da wir in einer etwas festgefahrenen Situation zuhause sind.

Ende Januar haben wir zwei Kater (zu dem Zeitpunkt 5 Monate alt) aus dem Tierschutz übernommen. Die beiden kommen aus Spanien und sind per Achse nach Deutschland eingereist. Es sind keine Geschwister, aber gleichalt und haben wohl beide das gleiche Schicksal. Kennen sich auch von dort und kamen fantastisch miteinander aus.
Mit wenigen Tagen wurden sie dort (inkl. Mutter,zumindest der eine von beiden) auf der Straße aufgesammelt und kamen in eine Pflegestelle.

Nun sind drei Monate um. Ich weiß, keine ewige Zeit, aber trotzdem machen wir uns Gedanken. Der eine Kater ist komplett zutraulich, hat gar keine Angst, ist auch bei Ankunft direkt aus der Box gekommen und hat das ganze Haus erkundet. Der andere dagegen ist sehr ängstlich. Es war so schlimm, dass er sobald man ihn nur angeschaut hat, panisch weggelaufen ist.

Inzwischen können wir ihn zumindest angucken ;), an guten Tagen nimmt er auch Leckerlies aus der Hand und mit gaaaaanz viel Glück darf man ihn auch streicheln. Er frisst aber z.B. nicht einmal am Napf, wenn jemand im gleichen Raum steht. Lieber hungert er…

Interessanterweise kann man ihn, wenn er unter der Sofadecke sitzt auf den Arm nehmen oder auf den Schoß setzen, dann kuschelt er sich sogar an und möchte auch gestreichelt werden. Wir machen sogar manchmal zusammen Mittagschlafam Wochenende,wo er sich lang gestreckt an mein Bein kuschelt. Aber nur, wenn er unter der Decke bleiben kann!

Das allein wäre kein Drama, er kann alle Zeit der Welt haben, wenn da nicht die anderen Probleme wären….*seufz*

Der ängstliche Kater schläft den ganzen Tag, bzw. hockt in irgendeiner Höhle, unter Decken o.ä. Das geht den ganzen Tag, inkl. Abends bis spät in die Nacht. Und er ist trotzdem immer müde?

Die einzige Zeit, wo er doch mal ein bisschen wach ist, ist dann entweder, wenn niemand von uns zuhause ist oder alternativ mitten in der Nacht. In diesen Zeiten werden dann Blumentöpfe ausgebuddelt (sie werden nicht als Toilette benutzt!), Körbe zerfetzt, Regale leer geräumt, schwere Sofakissen durchs gesamte Wohnzimmer geschossen, Schwämme in 1.000 Einzelteile zerlegt, an Vorhängen gezerrt, Klamotten im gesamten Badezimmer verteilt usw. Wie gesagt, das passiert ausschließlich, wenn keiner von uns „eingreifen“ könnte. Spielen möchte er nicht, rausgehen möchte er nicht, eigtl. möchte er nichts außer schlafen. :hmm:

Wir haben die Vermutung, es könnte Frust sein, Unsicherheit oder der Versuch Aufmerksamkeit zu bekommen,sich aber nicht traut auf uns zu zukommen. Der andere Kater ist voll im Alltag integriert, geht auch schon mit in den Garten und ist immer präsent. Er ist immer dabei, sobald wir etwas machen zu Hause.

Aus unserer Sicht ist er eifersüchtig auf den Schüchternen, denn sobald dieser Aufmerksamkeit bekommt, drängt er sich dazwischen. Er nimmt ihm auch Spielzeug weg, wenn er denn mal eins hat. Auch wenn beide das identische Spielzeug haben, Hauptsache der Ängstliche hat es nicht.

Unser Schlafzimmer ist immer offen nachts, da stehen auch zwei Körbchen, denn wir wollten den Beiden gerade am Anfang die Chance geben auch nachts nicht direkt „alleine“ zu sein in der fremden Umgebung. Wurde auch dankend angenommen, sogar der Ängstliche lag nachts mit in unserem Bett. Zwar immer nur so lange, bis jemand geblinzelt hat und er „entdeckt“ wurde, aber immerhin. :)

Inzwischen ist es leider so, dass der zutrauliche Kater teilweise lauert und dem Ängstlichen welche „verpulen“ möchte und ihn auch aus den Räumen jagt. Vorwiegend im Schlafzimmer. Aber auch im Wohnzimmer, wenn der Ängstliche mal aus seiner Röhre kommt. Dann springt der andere direkt auf ihn rauf und verfolgt ihn regelrecht. Andererseits liegen sie dann zusammen auf einem Kissen auf dem Sofa, putzen sich gegenseitig und schlafen dort Arm in Arm. Hin und wieder auch im Schlafzimmer im großen Körbchen.:wow:


Wir sind ehrlich gesagt ratlos was das wirkliche Problem des Schüchternen ist. Einerseits möchte er wohl dabei sein (er liegt inzwischen fast immer irgendwo im Wohnzimmer), aber so richtig dann doch nicht. Da er uns das ganze Haus auseinander nimmt, dürfen sie tagsüber wenn wir weg sind halt nicht ins Schlafzimmer (hauptsächlich,weil ich die Kater nicht auf den Kopfkissen haben möchte und der Vorhang in dem Raum ist) und auch nicht mehr in die Küche/Wohnzimmer.

Wunsch wäre,dass beide tagsüber irgendwann raus gehen. Mit dem Schüchternen aber momentan nicht einmal ansatzweise denkbar. Er hat auch kein Interesse. Wir können die Terrassentür offen stehen lassen und er versteckt sich llieber unter der Sofadecke,anstatt gucken zu gehen.
Außerdem reicht das Geräusch einer herunterfallenden Gabel und der bekommt gefühlt einen Herzinfarkt. Wäre dann eh fraglich,ob er wirklich wieder nach Hause käme von draußen, wenn er sich augenscheinlich hier nicht sicher fühlt.


Besuch ist übrigens gar kein Thema. Wenn wir z.B. mit Besuch am Esstisch sitzen,kommt er plötzlich aus seinem Versteck und spielt mit dem anderen. Selbst die beiden Hunde meiner Freundin,die mal kurz zu Besuch waren, haben den ängstlichen Kater augenscheinlich gar nicht interessiert.

Ich bin gespannt, ob jemand Ideen oder Vorschläge hat, die uns evtl. Licht ins Dunkle bringen können.

Viele Grüße und dankeschön für's Lesen des elendig langen Textes.

P.S: Ich wusste leider keine passende Überschrift,falls jemand etwas passenderes hat,gerne her damit :)
 
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Hallo und willkommen im Forum :)

Katzen sind ja grundsätzlich erst mal dämmerungsaktiv, manche auch direkt nachtaktiv. Wenn sie dann zu ihren Menschen kommen und es vorher nicht gelernt haben, dann geht tatsächlich in der Nacht der Spaß los - bevorzugt von Katzen, die etwas scheuer sind.
-> insofern wäre hier der erste Rat: Geduld und zusätzlich Feliway frieds für die Steckdose und Anxitane besorgen, damit erhöht sich die Frustrationstoleranz und es geht ggf. schneller mit dem "mutiger werden" ;)


Wenn sie Blumentöpfe als Toilette nehmen, dann packt da große Steine rein,
-> damit sollte sich das erledigt haben. Und überprüft euer Klomanagement. D.h. bei euch mindestens 2 Toiletten und am Besten ganz feines Bentonitstreu, wie z.B. Premiere sensitiv von Fressnapf


Die zerfetzten Schwämme etc. ... tja, das sind halt Minis :D Ihr wolltet welche, jetzt habt ihr sie mit allen Vor- und Nachteilen. Für uns Menschen ist das nicht Spielen, für kleine Katzen schon
-> also freut euch :D


Das Gerangel zwischen den Beiden kann tatsächlich ein wenig Dominzgehabe des Mutigeren sein, ist aber auch zum Teil ganz sicher - so liest es sich zumindest - spielerisch, gerade wenn der ängstlicher auf den anderen draufspringt und sie sich dann kloppen.
-> ich würde euch empfehlen, da ein Auge drauf zu haben. Wie geschrieben, kann das auch beginnendes Mobbing sein (z.B. wenn einer aufs Klo möchte und auch dass der Ängstliche nicht ins Schlafzimmer darf) und das müsst ihr dann dringend unterbinden. Das macht ihr am Besten durch ablenken (mit dem Schlüsselbund klimpern, als Mensch einfach dazwischen latschen oder direkt wegdrängen, und wenn's tatsächlich ernster wird, dann deutlich einschreiten indem ihr auch den Namen des Mobbers scharf sagt. Die lernen sehr schnell ;)



Ansonsten würde ich sagen ... mit beiden immer wieder versuchen zu spielen, ggf. mit dem scheueren eine eigene kleine Spiel- oder Kuschelzeit im abgeschlossenen Raum ohne den anderen, mit Leckerchen belohnen, wenn sie gemeinsam was machen etc. Es wird bestimmt bald besser werden ... :)
 
Hi!

Was hier sehr geholfen hat:
Auf den Boden setzen/legen. Das macht es dem Tier leichter sich nicht bedroht zu fühlen. Direkter Augenkomtakt bedeutet für Kater:
Achtung! Ich bin im Visier!
Daher dem Tier mit demonstrativem Gähnen das fehlende Interesse signalisieren. Oder den Rücken zuwenden.
Leise und beruhigend sprechen. Mit ihm reden und ihn loben.

Wenn er Angst hat sich frei zu bewegen könnte das auch an anderen Kater liegen.
Die zwei daher gut beobachten. Füttere sie in getrennten Räumen, das haben kleine Raubtiger eh lieber.
Mindestens 3 Katzenklos aufstellen.

Das mit der Müdigkeit:
Wart ihr mal beim Tierarzt?
 
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