Vertrauen von Katzi gewinnen? Körperkontakt irgendwann möglich?

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sala4515

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12. April 2020
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Hallo liebe Katzenliebhaber_innen,

ich suche Rat / Erfahrungswerte und ein offenes Ohr.

Ich habe seit einem Monat eine Wohnungskatze, circa 5 Jahre alt. Sie war von einer Privatperson, die sie selbst nur 2 Monate bei sich hatte. Sie meinte, die Katze sei echt lieb, aber sie hat Kleinkinder, die die Katze nicht mag. Die Besitzerin davor war wohl diejenige, bei der sie die meiste Zeit gewesen ist. Katzi wurde weder kastriert noch geimpft (was mich verwundert hat, aber ich dachte - kann ich ja nachholen... aber ich fürchte, dass das ein Zeichen dafür ist, dass die ursprüngliche Besitzerin die Katze vllt nicht so gut behandelt hat :( )

Katzi ist nach allem was ich über Körpersprache des Tiers gelesen und verstanden habe, zufrieden: die Wohnung hat sie sich zueigen gemacht. Sie ist neugierig, beschnuppert vieles, immer auf der Suche nach neuen Verstecken, putzt sich und schläft genug. Spielt und jagd auch gerne. Frisst und trinkt normal, besonders gerne fließend Wasser aus der Badewanne :p

Aber... sie kann Menschen einfach nicht ab, hab ich das Gefühl...

Die Zuneigung, die sie zeigt, beschränkt sich aufs Markieren. Manchmal, wenn sie das macht, denke ich, dass es ein günstiger Augenblick zur Annäherung ist. Heute hab ich versucht, ihr meine Hand zum Schnuppern hinzuhalten, damit sie sich vllt gewöhnt? und hab sie kurz gestreichelt - direkt Abwehrreaktion. Andere Male ruft man sie, und sie kommt zum Schnuppern und lässt sich kurz Streicheln.

Ein mal habe ich sie gebürstet, was ihr mit Schnurren und Bauch zeigen gefiel (??), aber nach einer Minute hat sie mich mit einem Mal plötzlich stark angefaucht, miaut und geschlagen. Das kam wirklich überraschend für mich - und ich setze mich schon mit Katzenkommunikation auseinander und versuche, sie zu verstehen... Schmerzen kann ich eigentlich ausschließen, denn ich hab ihr immer über die gleiche Stelle gebürstet.
Und so verlaufen viele vorsichtige, zaghafte Versuche von meiner Seite der Annäherung mit starken, plötzlichen Abwehrreaktionen.

Bin ich zu forsch? Ich empfinde ihr Verhalten als "launisch" und unberechenbar und für mich unbegründet abwehrend. Ob sie schlechte Erfahrungen gemacht hat? Oder erwische ich einfach falsche Momente? Wie kann ich ihr Vertrauen gewinnen und sie besser einschätzen? Wird sie irgendwann für mehr Streicheleinheiten zu haben sein?

Manchmal schaut sie mich auch so aggressiv an, wie man es von Konflikten zwischen Katzen kennt. So starrend. Das macht mich echt immer traurig, weil sie in einigen Momenten doch vertrauensvoll ist, große Pupillen hat und neugierig an mir riecht und sich an mir reibt...


Bin ratlos & Freue mich auf Anregungen und Antworten,
Liebe Grüße,
Sala
 
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Ja, du bist (zumindest für diese Katze) zu forsch. Sie signalisiert doch, dass sie Interesse an dir hat. Lass sie die Geschwindigkeit bestimmen und sie wird irgendwann auch mit dir kuscheln. Ein Monat ist ja noch keine Zeit ;)
 
Hallo sala4515 und willkommen im Forum :)

Ich bin zwar auch keine Expertin, aber hier einmal ein paar Dinge, die mir spontan auffallen:

1) Ein Monat ist eine verdammt kurze Zeit, insbesondere, wenn man bedenkt, was die Katze evtl. schon erlebt hat. Es gibt hier Leute im Forum, die konnten ihre Katze erst nach über einem Jahr überhaupt anfassen. Das soll dich nicht entmutigen, sondern helfen, die Dinge einzuordnen. Lass ihr einfach noch mehr Zeit. Bedräng sie nicht, mach nicht zu viel, sondern lass sie das Tempo bestimmen.

2) Dass sie beim Bürsten "unvermutet" zuhaut, kommt häufiger vor. Vielleicht hast du doch irgendein ganz subtiles Zeichen übersehen. Vielleicht wurde es ihr auch einfach zu viel, immer an derselben Stelle gebürstet zu werden. Katzen sind da oft sehr sensibel. (Unser Kater tritt dann immer wie ein Pony mit dem Hinterbein ;) ) Das kann einfach Reizüberflutung sein.

3) Ich kann verstehen, dass du ihr den Stress eines TA-Besuches nicht zumuten willst. ABER du solltest sie trotzdem so schnell wie möglich kastrieren lassen - jede Rolligkeit ist mindestens ebenso viel Stress für die Katze und erhöht zudem das Risiko, Gesäugetumore zu entwickeln. Die bei Katzen oft bösartig sind. Dann lieber den einmaligen Stress beim Tierarzt!

4) Die meisten Katzen sind - entgegen der oft noch verbreiteten Meinung - keine Einzelgänger, sondern soziale Tiere. Man sollte sie also nicht alleine halten. (Die meisten Katzen, die unverträglich sind, wurden vom Menschen dazu gemacht, eben weil sie alleine gehalten wurden und die Katzensprache verlernt haben).

Es könnte gut sein, dass eine 2. soziale und souveräne Katze (ebenfalls weiblich und etwa im gleichen Alter) deiner Katze mehr Sicherheit gibt. Eine Zusammenführung (mit Gittertür) müsste sehr behutsam geschehen , da deine Katze bisher wahrscheinlich allein leben musste (?), aber 5 Jahre ist noch jung und ich würde es versuchen. Zur langsamen Zusammenführung erhältst du hier im Forum auch viele wertvolle Tipps.

Soweit erst einmal von mir. Ich wünsche dir einen schönen Ostersonntag!
 
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Danke!

Danke!! Tausend Dank, das hilft so sehr, das nochmal zu verorten.
 

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