Katze beißt Hund

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Tini

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7. November 2019
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Hallo Liebe Mitglieder!

Ich hoffe ihr habt einen Ratschlag für mich. Seit 5 Monaten wohnt bei mir im Haushalt ein 3 jähriger (seit 3/4 Jahr kastrierter) Maine Coon Kater. Er zog quasi mit meinem Freund bei mir und meinem 16 jährigen Hund ein. Der Hund ist tagsüber mit mir mit. Bis vor Kurzem haben sich die beiden super verstanden. Wir hätten uns gar nicht gedacht, dass die Zusammenführung so super funktioniert. Grundsätzlich sah das so aus, dass mein alter Hund ihn akzeptiert hat und der Kater positiv interessiert war. Vor zwei Wochen ca. hat der Kater angefangen, den Hund über die Stufen zu "jagen" indem er ihn immer hinten einen "Klapps" mit der Pfote mitgab. Danach war es so, dass ich mich zuerst total gefreut habe, weil sich der Kater sogar lieb neben den Hund gelegt hat und es sah aus als wollte er kuscheln. Aber seit ein paar Tagen schaukelt es sich so hoch, dass der Kater während der Hund schläft hinten auf den Hund "klettert" und ihm in den Nacken beißen will. Da der Hund schon sehr alt ist, verteidigt er sich nicht, er erschrickt sehr stark und geht dann meistens. Ich denke nicht, dass ich darauf hoffen kann, dass der Hund ihn in seine Schranken weist, denn dazu ist er schon zu schlecht beinander.

Mich würde eure Meinung zu der Situation interessieren, welches Verhalten zeigt der Kater eurer Meinung nach und wie kann ich das am besten in den Griff bekommen.
 
A

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Huhu,
Der Kater liebt den Hund und sieht in ihm einen Spielpartner. Und da Kater gerne raufen, sieht er den Hund als Raufkumpel an. Ohne den Hund würde das selbe evtl mit einem Kind oder erwachsenen Menschen passieren. Das liegt daran, dass dieser noch junge Jater alleine (ohne kätzische Freunde) ist. Katzen sind keine Einzelgänger und Einzelhaltung ist nichtvargerecht. Bei euch sieht man, dass der Kater dringend einen kätzischen spielkumpel benötigt. Am besten im gleichen Alter, mit dem gleichen Geschlecht (weibl Katzen raufen nicht gerne, selbes Problem) und aus einer seriösen Quelle (jemand der kitten in Einzelhaltung abgibt, ist NICHT seriös).
Lg
 
Typischer Fall von Einzelhaft. :mad
 
Ich dachte eher an ein Verhalten, dass der Kater den Hund unterdrücken möchte. Der Kater hatte ja die 3 Jahre zuvor auch keine Probleme damit alleine zu sein, zumal den halben Tag jemand daheim ist bei ihm. Aber ich weiß schon, dass ihr Katzenkontakt meint.
Die Frage die sich mir nur stellt als "Katzenhalterneuling" - Freigänger sind doch auch Alleingänger oder? Kann man das Thema Alleinhaltung auf alle Katzenrassen umlegen? Sind nicht bestimmte Katzenrassen eher Alleingänger?
Ich kann euch aber versichern, ich werde das mit meinem Partner genau abwiegen. Das Letzte was wir wollen ist, dass der Kater in irgendeiner Form unglücklich ist.
 
Das ist ein alter, leider immer noch weit verbreitete Irrtum.
Katzen sind Einzeljäger, keine Einzelgänger.
 
Ich dachte eher an ein Verhalten, dass der Kater den Hund unterdrücken möchte. Der Kater hatte ja die 3 Jahre zuvor auch keine Probleme damit alleine zu sein, zumal den halben Tag jemand daheim ist bei ihm. Aber ich weiß schon, dass ihr Katzenkontakt meint.
Die Frage die sich mir nur stellt als "Katzenhalterneuling" - Freigänger sind doch auch Alleingänger oder? Kann man das Thema Alleinhaltung auf alle Katzenrassen umlegen? Sind nicht bestimmte Katzenrassen eher Alleingänger?
Ich kann euch aber versichern, ich werde das mit meinem Partner genau abwiegen. Das Letzte was wir wollen ist, dass der Kater in irgendeiner Form unglücklich ist.

Wie Margitsina schon so schön sagte.. Kazten sind Einzeljäger (was auch Sinn macht, da es sich nicht lohnt ein Beutetier wie eine Maus in der Gruppe zu jagen und zu teilen), aber keine Einzelgänger. Deshalb entstehen draußen im Revier oft nur bedingt Freundschaften, wenn du Pech hast gar nicht, im Kernrevier, in der Wohnung jedoch sieht das dann ganz anders aus. Mein EHK hasst die Nachbarskatzen, da wird sich bis aufs Blut bekämpft. Gegenüber seinen Mitkatzen im Haushalt jedoch, ist er sehr fürsorglich und sucht deren Nähe.

Das kann man auch nicht auf eine bestimmte Rasse münzen. Alle Katzen (ganz egal welcher Rasse) sind prinzipiell keine Einzelgänger, werden jedoch vom Menschen oft dazu gemacht, indem man sie alleine, ohne kätzische Partner hält und das über Jahre.
Dass ihr davor nichts gemerkt habt... nunja, wie denn auch? Er war ja ganz allein! Viele Halter denken ihre Katze sei glücklich, weil er schlälft, frisst und kuschelt. Naja aber er hat ja auch keine Freunde, was erwartet man also? so wie er sich jetzt gegenüber dem Hund verhält, seht ihr wie verzweifelt gerne er jemanden zum spielen hätte. Und endlich ist jemand da! Nur doof, dass ein Hund halt kein adäquater Raufpartner ist, so wie auch Menschen das nicht ersetzen können =/
Maine Coons sind übrigens SEEHR soziale Tiere. Ich habe selbst einen Coonie, der spielt gerade Ziehvater für ein Pflegekititen. Er liebt andere Katzen, gurrt alle an und ist das freundlichste Tier, selbst gegenüber meinen Kaninchen.

Nicht ohne grund bekommt man aus seriösen Quellen (Tierheim, tierschutz und SERIÖSER züchter) Kitten nur noch als Doppelpack, bzw zu einem vorhandenen Kitten dazu, ganz egal welche Rasse. Die Züchterin meines Coonies hat auch Wert darauf gelegt, dass er nicht alleine sein muss.

Das was du da beschreibst hat wirklich absolut nichts mit Unterdrückung zu tun. Das sind ganz normale Spielaufforderungen, wie ich sie den gesamten Tag über bei meinen Katern beobachten kann. Wäre dein Hund kein Hund sondern ein Kater, würde er darauf eingehen und die beiden würden als wildes Knäuel über den Boden rollen, sich gegenseitig jagen und hätten den Spaß ihres Lebens. Nur "leider" ist dein Hund eben ein Hund und kein Kater ;)

Ich kann euch also nur wärmstens ans Herz legen, euch dringend Gedanken über einen Zweitkater zu machen.
lg
 
@Polayuki

Wow sehr, sehr gute geschrieben! Ich ziehe den Hut. :)
 
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Ich dachte eher an ein Verhalten, dass der Kater den Hund unterdrücken möchte. Der Kater hatte ja die 3 Jahre zuvor auch keine Probleme damit alleine zu sein, zumal den halben Tag jemand daheim ist bei ihm. Aber ich weiß schon, dass ihr Katzenkontakt meint.
Die Frage die sich mir nur stellt als "Katzenhalterneuling" - Freigänger sind doch auch Alleingänger oder? Kann man das Thema Alleinhaltung auf alle Katzenrassen umlegen? Sind nicht bestimmte Katzenrassen eher Alleingänger?
Ich kann euch aber versichern, ich werde das mit meinem Partner genau abwiegen. Das Letzte was wir wollen ist, dass der Kater in irgendeiner Form unglücklich ist.



Hallo Tini. Wie Du siehst habe ich Freigängerinnen. Genau so wie Du beschreibst spielen meine Katzen mit einander.


Draußen gesellt sich auch gerne der Nachbarskater noch zu ihnen und spielt mit oder chillt mit ihnen zusammen:

(Bilder anklicken zum vergrößern)
 
... hinzu kommt, daß oftmals die Freigänger die alleine umherstreifen vielleicht gerade auf der Jagd sind, oder bei der "Arbeit" (also das tägliche Revier-Ablaufen). Das machen viele Katzen oft alleine.
Das Spielen und der ganze soziale Kram läuft z.B. bei uns hier eher in den Morgen - und Abendstunden ab. Katzen sind dämmerungsaktiv. ;)
Katzen die zu "Alleingängern" gemacht wurden sind, sind kaputt gemacht, verkrüppelte Tiere.

Viele Jahrhunderte lang hielt man Katzen, Meerschweinchen, Papageien und viele andere Tiere eben nicht einmal ansatzweise artgerecht. Heutzutage ist man in vielen Bereichen klüger. ;) Aber leider ist dieses Wissen noch nicht zu allen durchgedrungen bzw. ist es vielen einfach egal. :(

Und zum Thema Freigänger: Man weiss inzwischen, daß junge Katzen einfach reichlich dämlich sind und sich gerne im Freigang umbringen lassen. Daher wird jetzt dringend empfohlen Katzen eben erst mit einem Jahr raus zu lassen. Aber nach einem Jahr Einzelhaft im Haus hat die Katzen die Katzen-Sprache verlernt und ist unsozial geworden. Manche erholen sich davon und können wieder "eingegliedert werden" (wie auch bei Menschen), andere leider nicht. :(

Kuck mal, das Wissen ist sogar schon zu den "Boulevard Tiermagazinen" durchgedrungen. :D Ich finde hier wird es ganz gut (kurz & verständlich) zusammengefaßt: https://www.zooroyal.de/magazin/katzen/katzen-einzelhaltung/
 
  • #10
Ja, in der Tat, die Zusammenführung hat geklappt bei euch...

Ich schliesse mich den anderen hier mal an. Der Kater zeigt katzentypisches Spielverhalten.

Meine beiden Katzen untereinander spielen genauso miteinander .... liegen mal nebeneinander kuschelnd und wenn dann einer von beiden einen Spielschub spürt, dann beisst der eine dem anderen in die Breitseite, Schenkel oder Rücken und wenn dann keine Reaktion kommt, wird nocheinmal nachgebissen (eher ein Zwicken), damit endlich gerauft und getobt werden kann. Das ist keine Aggression und kein Unterdrücken des jeweils anderen sondern grosses Vertrauen, Zuneigung und Spielverhalten.

Euer Kater freut sich über den Hund, hat ihn gern, hat Vertrauen und fordert ihn so zu wilden Tobereien auf. Der Hund ist dem leider ohne Gegenwehr ausgesetzt und kann keine Grenzen aufzeigen, wie es eine spielunwillige Katze wohl machen würde. Eine spielunwillge Katze würde böse fauchen und wohl mal warnend die Pfote heben..... meistens reicht sowas, um einem spielewütigem jungen Kater zu sagen, dass Aktionen unerwünscht sind.

Mein Tipp - holt einen gut sozialisierten Kater mir ähnlichem Kräfteverhältnis dazu und der Hund wird verschont, weil die Katzen dann untereinander und mit einander beschäftigt sind und nur zum Kuscheln zum Hund gehen werden. Nur Mut, du wirst sehen, dass eine weitere Katze wirklich eine Bereicherung und Erleichterung sein wird und keine Belastung und auch kein Zuviel an Tieren darstellen wird.

Und wegen Einzelhaltung von Katzen - Katzen sind Sozialtiere, die in einem Sozialverband leben. Darum sind sie ja auch so gute Haustiere, weil sie sich eng an den Menschen anpassen können. Einzelgänger sind keine guten Haustiere, weil sie nix mit Gesellschaft ausser zur Paarungszeit anfangen können.
 
  • #11
Ich dachte eher an ein Verhalten, dass der Kater den Hund unterdrücken möchte. Der Kater hatte ja die 3 Jahre zuvor auch keine Probleme damit alleine zu sein, zumal den halben Tag jemand daheim ist bei ihm. Aber ich weiß schon, dass ihr Katzenkontakt meint.
Die Frage die sich mir nur stellt als "Katzenhalterneuling" - Freigänger sind doch auch Alleingänger oder? Kann man das Thema Alleinhaltung auf alle Katzenrassen umlegen? Sind nicht bestimmte Katzenrassen eher Alleingänger?
Ich kann euch aber versichern, ich werde das mit meinem Partner genau abwiegen. Das Letzte was wir wollen ist, dass der Kater in irgendeiner Form unglücklich ist.

"Freigänger sind doch auch Alleingänger oder? "

Es gibt symbiotische Katzenpaare oder Gruppen und es gibt Alleinumherstreifer.

Meine Katzen gehen sowohl alleine als auch zusammen und manchmal auch mit den Nachbarskatzen. Je nach Lust und Laune.
 
  • #12
Vielleicht solltest du noch wissen, das gerade AnnaAns Kater diese Problem selbständig gelöst hat, indem er eine Streunerkatze mit nach Hause gebracht hat.:D
Soviel zum Einzelgänger.
 
  • #13
Vielleicht solltest du noch wissen, das gerade AnnaAns Kater diese Problem selbständig gelöst hat, indem er eine Streunerkatze mit nach Hause gebracht hat.:D
Soviel zum Einzelgänger.

Stimmt. Katerchen war anfangs auch alleine bei mir, hatte sich dann sehr an einen Hund gehängt, den ich einige Wochen lang gesittet hatte. Als der Hund wieder weg war, wurde Katerchen richtig krank... und dann hat er auf der Straße Felisa kennengelernt, die irgendwann bei uns dann eingezogen ist. Er war sehr glücklich darüber. Beide waren um 1 Jahr alt damals. Hach, bewegende Zeiten. Ich bin immer noch sehr gerührt, wenn ich an diese Zeit denke.
 
  • #14
Ja, irmi war hier auch erst alleine, hat aber ganz schnell gezeigt, dass sie Gesellschaft braucht. Dann habe ich Ebony adoptiert. Die Mädels haben sich mit einander angefreundet und sogar noch den Nachbarskater in ihre Gruppe adoptiert. Dann ist Ebony gestorben und wir haben Gesa zu uns geholt. Gesa nimmt zwar im Sozialgefüge eine andere Position ein, aber auch mit Ihr gibt es wieder das Trio meiner drei Katzen und Nachbarskater.
Dann ist ganz offensichtlich ein jugendlicher Kater als Einzeltier in die Nachbarschaft gezogen, der hat versucht bei unseren dreien Anschluss zu finden, aber die drei wollten ihn nicht haben, weil er zu aufdringlich und ungestüm war... irgendwann war er dann verschwunden.
 
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  • #15
Vielen lieben Dank euch allen für eure Inputs. Die Überlegung einer weiteren Katze mag gut durchdacht sein und wir lassen alles auf uns gerade wirken.

Ich würde gerne jedoch in diesem Zusammenhang darauf gerne näher eingehen, warum ihr der Meinung seit ein Männchen im gleichen Alter dazu zu nehmen. Würde eurer Meinung nach eine junge oder jüngere Katze/Kater auch passend sein? Meine Bedenken bei einem 3jährigen Kater wären nämlich ob unserer dann nicht doch noch zu verspielt wäre und ich glaube auch, dass es wesentlich schwieriger ist ein passendes älteres Tier zu finden als ein jüngeres.
Was sagt ihr dazu?
 
  • #16
Ein jüngeres Tier passt leider gar nicht dazu :/ Erwachsene Katzen können kitten in der Regel nicht ausstehen, zudem wäre es dem kitten gegenüber einfach nicht fair. Eine Option wären 2 kitten, sodass der Kater mitmischen kann wenn er möchte und sich sonst raus hält.
Keine seriöse Quelle würde außerdem ein kitten einzeln abgeben ;)
Euer Kater hat durch die Einzelhaft vermutlich kätzisch verlernt, was eine Vergesellschaftung schwierig macht. Wie soll ein Baby einen erwachsenen Kater erziehen?
Einen weiteren Kater deshalb, weil Kater gerne katertypusch raufen wollen und gemeinsam die Weltherrschaft an sich reissen. Katzen spielen lieber fangen und verstecken, weshalb es bei einem gemischten Pärchen oft zu Problemen kommt. Allerdings würde ich da nach dem Charakter eures Katers gehen, mein coonie spielt z.b. eher wie ein Mädchen;)
Das beste ist, wenn ihr euch an Pflegestellen aus dem Tierschutz wendet. Die kennen ihre Schützlinge sehr gut und können das perfekte Gegenstück zu eurem Tier finden. Wenn die Vergesellschaftubg nicht klappt, dann nehmen sie die Tiere außerdem wieder zurück.
Du kannst auch hier im Forum bei den Notfellchen ein Gesuch aufgeben.
Lg
 
  • #17
Hallo Tini,
erstmal willkommen im Forum und ich finde es richtig gut, dass ihr die Situation jetzt richtig angehen wollt.

ich sehe es wie Polayuki, nehmt mal Kontakt mit einer Pflegestelle aus dem TS auf. Die kennen ihre Pfleglinge sehr gut und koennen euch gut beraten wenn es um einen passenden Kumpel geht.
Ich selber habe bereits 2x sehr gute Erfahrungen gemacht, als ich zu eine bestehenden adulten Gruppe noch eine weitere Katze setzen wollte. was auch beide mal sehr gut gelungen ist :)

ganz wichtig, macht euch frei von Aeusserlichkeiten, geht nach dem Charakter. Schlussendlich ist jede Katze ein Meisterwerk und eine Schoenheit.

ich wuensche euch viel Erfolg und eine gute Zusammenfuehrung
 

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