Hilfe bei Katzenzusammenführung

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Hepps

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23. Oktober 2019
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Liebe Tierfreunde,


Meine Frau und ich benötigen dringend Hilfe bei der Zusammenführung von unser bisherigen Katze, Momo (4 Jahre alt), mit Sina (6 Jahre alt).


Momo kam im Alter von einem Jahr von der Straße zu uns und wohnt inzwischen mit uns in unserer Wohnung (77qm). Sie ist sehr menschenbezogen, anhänglich, verschmust und gleichzeitig verspielt, manchmal ein bisschen wild und ungezügelt. Sie hat Freigang wenn wir ihr aufmachen und nutzt diesen mehrmals am Tag. Sie ist sterilisiert und kerngesund.


Sina kam im Juni, also vor vier Monaten, aus dem Tierheim zu uns. Ziel war es, für Momo eine Spielgefährtin zu finden weil sie tagsüber meist alleine ist und wir den Eindruck hatten das ihr dies nicht gefällt. Sina ist sterilisiert und hat eine Krankheitsgeschichte mit Blasenproblemen und Harnsteinen. Diese wurden entfernt und seit sie bei uns ist, ist sie gesund und isst gut. Zuvor war sie bei zwei unterschiedlichen Haltern, die sie wegen Unsauberkeit, beziehungsweise weil sie nicht essen wollte, im Tierheim abgegeben haben. Ihr Charakter Ist auch sehr menschenbezogen, anhänglich und verschmust, jedoch ist sie auch sehr ängstlich, ruhig und zurückhaltend. Sie spielt zwar auch gerne jedoch nicht so viel wie Momo und nur sehr sachte. An uns hat sie sich gewöhnt, sie nutzt nur wenig den möglichen Freilauf.


Zu Beginn war Sina in einem separaten Zimmer. Nach wenigen Tagen haben wir versucht Kontakt zu ermöglichen, dies hat gleich zu Beginn fauchen und versuchte Attacken durch Momo verursacht. Daher sind wir sehr behutsam vorgegangen und haben die Katzen meist getrennt gehalten, immer wieder mit Versuchen, beide zusammen zu führen. Dabei war stets das Problem, dass Momo Sina attackiert sobald sie sie sieht. Das hat sich bis heute nicht geändert. Zwischenzeitlich hatten wir Probleme dass Sina nachts unsauber war und in ihrem Zimmer die ganze Nacht miaut hat. Wir haben sie dann vorübergehend Tags und nachts zu uns ins Zimmer geholt wo sie sich wohl gefühlt hat. Wenn die Türe offen war hat sie sich immer unterm Bett vor Momo versteckt, gelegentlich kam es zu kleinen Streitereien mit kratzen, fauchen etc. Da wir Sina nicht dauerhaft in unserem Zimmer halten können Ist sie seit gestern wieder im separaten Zimmer wo sie nachts miaut und an der Tür kratzt.


Kurzum, es gibt keine Fortschritte mehr. Wir haben vieles versucht: Feliway, Rescue Tropfen, Baldrian, Bachblüten. Zusammenführung mit Gitter, gemeinsame Essenszeiten, Austausch von Gerüchen mittels Decken. Momo ist eindeutig eifersüchtig und scheint Sina partout nicht zu akzeptieren. Sina reagiert darauf sehr ängstlich und zieht sich zurück.


Hat diese Zusammenführung noch eine Perspektive oder sollten wir Sina wieder zurückgeben? Uns fällt konkret nichts mehr ein um diese verhärteten Fronten aufzulösen und ein Zusammenleben zu ermöglichen. Ich würde mich über Tipps und Erfahrungen jedoch sehr freuen, da wir Sina nicht abgeben wollen und wir grundsätzlich noch die Geduld aufbringen, sofern eine Perspektive der Besserung besteht.


Grüße


Helmut
 
A

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Wenn ich das richtig verstehe, sind die Katzen total getrennt, und ab und zu laßt ihr sie durch den Türspalt o.ä. sich sehen?
So funktioniert das nur bei sehr sozialen Tieren, aber sie bleiben einfach Fremde.

Kennst du die Methode mit der Gittertür? Anstatt der richtigen Türe wird eine Tür mit einem Gitter eingesetzt. Die Katzen sollen sich sehen, aber eben nicht verletzen oder jagen können. Es soll quasi selbstverständlich sein, das die andere Katze auch anwesend ist.

Allerdings ist es bei euch wohl schon ein bisschen verfahren. Und deiner Beschreibung nach passen sie wirklich nicht so gut zusammen. Die eingesessene Katze forsch-selbstsicher, und da sie doch recht lange alleine war, hat sie bestimmt nicht die beste Sozialkompetenz. Dagegen die neue Katze eher ängstlich und unsicher.
Hier wäre eine souveräne Katze, die Artgenossen sozial eingestellt ist, aber eben doch ihre Grenzen verteidigen kann besser gewesen. Momo überschreitet die Grenzen, und Sina zieht sich zurück.

Ob es noch Sinn macht, es mit der Gittertür zu probieren, ist schwer zu sagen. Einen Versuch ist es wert. Und ihr müßt dabei wohl auch wirklich moderieren.
Tolle Momente an der Tür schaffen, mit Leckerlis oder Spielrunden. Jeder bei einer Katze. Loben, loben und loben, wenn sie freundlich sind oder auch nur, wenn sie sich nicht anzicken.
Probiert aus, wie weit der Futternapf von der Tür weg sein muß, das beide entspannt fressen können, ohne sich anzuzicken. Wieder loben. Und gaanz langsam die Näpfe näher zusammenschieben. Ziel ist es, das beide auf ihrer Seite ganz ruhig fressen, direkt nebeneinander am Gitter.
Und, sagt Momo auch, wenn sie sich falsch verhält. Schickt sie weg vom Gitter, wenn sie dort Rabatz macht. Aber ruhig, einfach nur, das sie versteht, das es nicht erwünscht ist.

Leider gibt es keine Garantie, das es funktioniert. Eine andere Möglichkeit kenne ich leider nicht.

Ich wünsche euch ein gutes Händchen dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das richtig verstehe, sind die Katzen total getrennt, und ab und zu laßt ihr sie durch den Türspalt o.ä. sich sehen?
So funktioniert das nur bei sehr sozialen Tieren, aber sie bleiben einfach Fremde.

Kennst du die Methode mit der Gittertür? Anstatt der richtigen Türe wird eine Tür mit einem Gitter eingesetzt. Die Katzen sollen sich sehen, aber eben nicht verletzen oder jagen können. Es soll quasi selbstverständlich sein, das die andere Katze auch anwesend ist.

Allerdings ist es bei euch wohl schon ein bisschen verfahren. Und deiner Beschreibung nach passen sie wirklich nicht so gut zusammen. Die eingesessene Katze forsch-selbstsicher, und da sie doch recht lange alleine war, hat sie bestimmt nicht die beste Sozialkompetenz. Dagegen die neue Katze eher ängstlich und unsicher.
Hier wäre eine souveräne Katze, die Artgenossen sozial eingestellt ist, aber eben doch ihre Grenzen verteidigen kann besser gewesen. Momo überschreitet die Grenzen, und Sina zieht sich zurück.

Ob es noch Sinn macht, es mit der Gittertür zu probieren, ist schwer zu sagen. Einen Versuch ist es wert. Und ihr müßt dabei wohl auch wirklich moderieren.
Tolle Momente an der Tür schaffen, mit Leckerlis oder Spielrunden. Jeder bei einer Katze. Loben, loben und loben, wenn sie freundlich sind oder auch nur, wenn sie sich nicht anzicken.
Probiert aus, wie weit der Futternapf von der Tür weg sein muß, das beide entspannt fressen können, ohne sich anzuzicken. Wieder loben. Und gaanz langsam die Näpfe näher zusammenschieben. Ziel ist es, das beide auf ihrer Seite ganz ruhig fressen, direkt nebeneinander am Gitter.
Und, sagt Momo auch, wenn sie sich falsch verhält. Schickt sie weg vom Gitter, wenn sie dort Rabatz macht. Aber ruhig, einfach nur, das sie versteht, das es nicht erwünscht ist.

Leider gibt es keine Garantie, das es funktioniert. Eine andere Möglichkeit kenne ich leider nicht.

Ich wünsche euch ein gutes Händchen dabei.

Ja das werden wir nun probieren, den Tipp haben wir auch vom anderer Seite bekommen. Vielen Dank für deinen Tipp und die Erläuterung.
 
auch in meinem thread "umgeleitete aggression" ist vieles einer guten zusammenführung gewidmet ;)
gittertüre rein, neu zusammenführen. wichtig ist, genug abstand zu geben! füttern in sichtweite, aber so weit entfernt, dass sich beide sicher fühlen. nicht übereilen, die näpfe mit der zeit nur centimeterweise näher bringen ;)
und lasst den baldrian weg, der putscht die katzis auf, das ist kontraproduktiv ;) wenn sie mal entspannter sind, RUHIGE spiele für beide (am besten einer auf jeder seite), z.b. suchspiele oder federwedel unter kleinem teppich durchziehen.
da die katzis dann konzentriert auf den boden gucken und sich nicht anstarren, wirkt das deeskalierend und sendet friedliche signale an die andere ;)
für die kleine, die weint, könntest du mal versuchen, das relaxo-pet radio (für katzen) einzusetzen. hätte selbst nie gedacht, wie gut das wirkt bei angst und stress :)
 

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