Schwere Verhaltensstörungen - Aussichtlos?

  • Themenstarter Lumilou
  • Beginndatum
  • #61
könnten wir alle beim thema bleiben?
sonst gehen die konstruktiven ratschläge unter....;)
 
A

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  • #62
Es ist halt immer einfacher Pillen zu verabreichen, als an sich selbst zu arbeiten :rolleyes: Für mich hat sich hier das Thema erledigt, mir tut nur der Kater leid. Jedoch würde ich noch empfehlen das Zeug vorher selbst zu schlucken um zu sehn wie es wirkt. Aber dafür reichts warscheinlich doch wieder nicht...

@Mika, hast mal wieder jemand überfordert mit deinen Beiträgen. Aber gut, passt :D
 
  • #63
@ Themenersteller,

bau ein großes Freigehege für ihn allein, und wenn er Medikamente bekommt nur gesicherten Freigang. Und bitte, Mit Deckel - ausbruchsicher.
 
  • #64
Warum wird bei solchen extremen Verhaltensstörungen so oft dem Menschen die Schuld gegeben?
Es gibt nunmal leider auch Tiere, die aggressiv, terfitorial, was auch immer, sind. Wie es scheue Tiere, und verschmuste Tiere gibt. Es kann halt auch einfach eine Charaktereigenschaft sein.
Es kann aber auch eine Krankheit, Fehlenbildung im Hirn, Schmerzen etc sein...
Man müsste halt das Katerchen gesundheitlich komplett auf den Kopf stellen , um gesundheitliches ODER psychischen festzustellen oder auszuschließen.

Mag sein, dass er so wurde weil ihm nie Grenzen gesetzt wurden, oder weil er nicht weiss wohin mit seiner Energie oder was auch immer... aber es ist ja jetzt nicht mehr zu ändern... bzw müsste man halt wissen wo man ansetzen muss um ggf noch etwas ändern zu können...
Leider weiss man von selber oft nicht WIE, man versucht etwas, es gibt Rückschläge, man fragt "Experten" , die am Ende auch nicht weiter helfen können... und dann wurschtelt man herum oder findet sich damit ab wie es ist...
Einfach daher reden kann jeder mal, tu dies, lass jenes, wenn man selber nicht der Betroffene ist und sich schlicht und ergreifend gar keine Gwdanken machen muss, immer und immer wieder....

Was Medikamente angeht, je nachdem was der Grund ist, können die sehr wohl helfen. wenn zB im Hirn was nicht ist wie es sein soll.
Aber ohne Diagnose zu sagen, gib Hammer Tabletten, bin ich auch kein Freund von.
Hat man eine Diagnose, und Tabletten würden helfen, dann auf jeden Fall!

Was ich hier tun würde, ich weiss es nicht... Gehege scheint nicht zu funktionieren, dann muss man es wohl hinnehmen wie es ist... wird ja seid 6 Jahren so gehandhabt.
Mein Respekt jedenfalls, dass das Tierchen noch nicht im TH oder wer weiss wo, gelandet ist. Nicht jeder macht das mit (was ich vollstens verstehen kann, eine angreifende Katze ist kein Pille Palle, auch wenn Leute, die es nie erldbt haben, gdrne so sehen )

Versuch es weiter damit, positive Situationen positiv zu belegen, vielleich bekommt ihr ja ein Level, dass für alle annehmbar ist, geschffen. Viel Glück ;)
 
  • #65
Gestern Hundkatzemaus geschaut, schönes Bespiel eines aggressiven Katers und wie man daran arbeiten kann.
Kann mich auch nicht erinnern dass Birga Dexel bei Verhaltensstörung jemals Tabletten verabreicht hat.
 
  • #66
Zur Diskussion, Medikamente oder nicht, ich denke, da sind alle auch geprägt von eigenen Erfahrungen, die man mit Medikamenten gemacht hat. Somit ist es sehr schwer, objektiv zu bleiben.

Das Problem ist, man kann Mogli nicht fragen und er kann nicht sein Einverständnis oder seine Ablehnung ausdrücken.
Ich vergleiche nun einmal Mogli mit einem Kind. Einem Kind mit einem schweren psychischen Problem und einer Schwester. Das Kind wurde körperlich untersucht und es wurden keine organischen Ursachen für sein Befinden festgestellt. Auch therapeutische Hilfe hat nicht angeschlagen. Aber das Kind weiss auch nicht, was mit ihm los ist, kann es nicht ausdrücken und es geht ihm so nicht gut. Die Eltern sind mit ihren Nerven am Ende. Die Schwester fühlt sich nicht mehr wohl, da der Bruder andauernd gegen sie schiesst und auch die Nachbarn beschweren sich andauernd über den Lärm des Kindes. Nun sagt der Arzt, dass es Medikamente gebe um dem Kind zu helfen. Das Kind ist zu klein, um zu verstehen, warum es Medikamente nehmen soll.

Die Eltern könnten nun Medikamente geben und sagen, Problem gelöst. Kind ruhig gestellt, oder aber, die Eltern könnten das Medikament ausprobieren und versuchen mit der Hilfe, eine Therapie anzufangen, mit dem Plan, dass das Medikament wieder weg soll. Natürlich sollte bei der Einnahem von Medikamenten immer die Nebenwirkungen bekannt sein und gut beobachtet werden. Wenn ein Medikament müde macht, dann darf man auch nicht mehr fahren als Erwachsener.

Es kommt also ganz auf den Umgang mit dem Medikament an, um zu beurteilen, ob es eine gute Idee ist oder nicht. Natürlich gibt es auch Grundeinstellungen, das ist ja ähnlich wie bei allen gesundheitlichen Fragen (zB. Impfgegner und Impfbefürworter). Aber am Ende verhindern solche extremen Haltungen auch ein differenziertes Bild und das Einfühlen in eine konkrete Situation. Ich denke nicht, dass es ein grundsätzliches "ja" oder "nein" zu der Frage "ist es richtig, einer Katze Psychopharmaka zu geben?". Sondern ein verhaltenes "ja" oder "nein", nämlich ganz darauf bedacht, was damit beabsichtigt wird und wie damit umgegangen wird. Da können wir uns nur auf das Wort der TE beziehen, welche sagt, es soll unterstützend sein, um ihn für eine Therapie zugänglich zu machen. Auch hier müsste wieder nachgehakt werden: Wie ist zugänglich gemeint? Ist das dann einfach, er ist gleichgültig und ihm ist egal, was passiert, einfach gefügig? Oder ist damit sein Stresspegel genug tief, seine Ängste eingedämmt, um überhaupt auf eine Therapie eingehen zu können?

Von daher würde ich der TE gerne sagen: Wenn du den Fahrplan fährst, ihn von den Medikamenten wieder wegzubringen, sie ihn nicht beeinträchtigen, du die Nebenwirkungen ernst nimmst und ihn davor schützt, mit ihm arbeitest, dann finde ich das Vorgehen absolut vertretbar.
 
  • #67
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  • #68
FindusLuna hat es auf den punkt gebracht :)
die indikation für psychoaktive pharmaka bei tieren ist folgende: bei verhaltensstörungen (organische ursachen selbstverständlich zuvor ausgeschlossen) sollte durch gezieltes verhaltenstraining eine neue konditionierung angestrebt werden. das ist ein lernprozess. va. angst blockiert aber das lernverhalten, angst überdeckt alles. viele aggressive verhalten wurzeln in angst und unsicherheit, aggression ist oft ein schutzmechanismus.
damit also in schweren fällen eine umkonditionierung mittels verhaltenstherapie überhaupt greifen kann, werden angstlöser eingesetzt.
deshalb ist es auch so wichtig, die tabletten unbedingt zusammen mit einer verhaltensthearapie zu machen, denn das tier muss das neue/erwünschte verhalten ja erst erlernen ;)
bei hunden ist der erfolg dokumentierter, da der hund eine enge bindung zu besitzer hat und mit ihm mehr kooperiert als ein katzi.
die restlichen bedenken/mögliche komplikationen durch die sog. umkehrreaktion habe ich ja bereits geschildert
 
  • #69
Danke @Maurynna,
mir kurz für mein "OT", bzw. diese Löschung hier oben Bescheid zu sagen wäre nicht schlecht gewesen - aber du hast völlig Recht, heute (jetzt wo ich diese Löschung zufällig bemerke) fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich hier im Forum noch ganz viele "OT" habe.
Herzlichen Dank für diese Erkenntnis! Schönen Tag noch.

@pfotenseele
genau darum geht es ja, eine ausgesperrte, sprich sich zu 100 % im Freigang / draußen befindliche Katze ist weder mit einem Hund noch mit einem Kind vergleichbar. Der Hund sowie auch das Kind, beide befinden sich unter der Aufsicht des Menschen! Mogli eben nicht. Mogli ist schutzlos dem Straßenverkehr und alles im Freigang, unbeaufsichtigt ausgeliefert - keiner wird sehen, wenn es dort zu einem (erneuten) Trauma kommen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #70
@pfotenseele
genau darum geht es ja, eine ausgesperrte, sprich sich zu 100 % im Freigang / draußen befindliche Katze ist weder mit einem Hund noch mit einem Kind vergleichbar. Der Hund sowie auch das Kind, beide befinden sich unter der Aufsicht des Menschen! Mogli eben nicht. Mogli ist schutzlos dem Straßenverkehr und alles im Freigang, unbeaufsichtigt ausgeliefert - keiner wird sehen, wenn es dort zu einem (erneuten) Trauma kommen wird.

Darunter verstehe ich eben den Aspekt, mögliche Nebenwirkungen ernst nehmen und ihn davor schützen, Sprich, in der Zeit der Abgabe kann man das Tier nicht unbeaufsichtigt lassen, besonders nicht zum Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #71
Gestern Hundkatzemaus geschaut, schönes Bespiel eines aggressiven Katers und wie man daran arbeiten kann.
Kann mich auch nicht erinnern dass Birga Dexel bei Verhaltensstörung jemals Tabletten verabreicht hat.

Die muss auch nicht 24/7 mit so einer Katze zusammenleben.
 
  • #72
Da ich die Sendung sonst nicht anschaue, habe ich mir den Beitrag eben extra genau angesehen - Leute, das ist so nicht mit Katzen wie Merle oder Mogli vergleichbar!

Ja, Lucy griff an - jedoch nie ihre Halterin, nie so übel wie eine typisch territorial aggressive Katze und Lucy hatte eine Angstaggression, die eine Ursache im Trauma mit Menschenkontakt hatte.
Es ist ein Riesenunterschied ob eine Katze aus Angst die Kontrolle behalten will oder ob sie quasi furchtlos einem inneren "Kontrollzwang" folgt.
Auch ein Riesenunterschied in der Therapierbarkeit.

Eine typisch territorial aggressive Katze hätte Birga Dexel gar nicht in die Wohnung gelassen ohne ihr nahe zu folgen, ohne zu schauen was sie da tut und gegebenfalls von sich aus mit ihrem Verhalten gegenzuwirken. Sie hätte sich auch nicht so bespielen lassen, mit Gerte berühren auch kaum.

So richtig und wichtig es ist, was Birga da vorgeführt und erreicht hat, es ist ein anders gelagerter Fall, vergleicht bitte nicht Äpfel mit Birnen, denn die Ursache für das aggressive Verhalten ist jeweils eine andere.
Es wäre zauberhaft, würde sich auf diese Weise eine territorial aggressive Katze, ein echter furchtloser Kontrollfreak, therapieren lassen, man kann es versuchen, Versuch macht klug - wer sich das zutraut und schafft, bitte berichten! Es wäre einfach schön. Die Hoffnung oder auch das Wunschdenken stirbt zuletzt.

Liebe Grüße
Karen
 
  • #73
Eine typisch territorial aggressive Katze hätte Birga Dexel gar nicht in die Wohnung gelassen ohne ihr nahe zu folgen, ohne zu schauen was sie da tut und gegebenfalls von sich aus mit ihrem Verhalten gegenzuwirken. Sie hätte sich auch nicht so bespielen lassen, mit Gerte berühren auch kaum.

Tja Karen,
dann sind wir uns ja einig, dass auf jeden Fall Merle keine "typisch territorial aggressive Katze" ist, denn Merle hat jeden Besuch schon bei Erika in deren 1-Zimmer-Apartment freundlich begrüßt und auch Bspw. mit dem Sohn gespielt etc. - also Besucher n i e angegriffen.

Ich habe mir den Beitrag auch erst angesehen, nach dem Goldeneyes den Link dazu hier eingestellt hat.
 
  • #74
Darunter verstehe ich eben den Aspekt, mögliche Nebenwirkungen ernst nehmen und ihn davor schützen, Sprich, in der Zeit der Abgabe kann man das Tier nicht unbeaufsichtigt lassen, besonders nicht zum Anfang.

Genau d a s gehört betont und nicht nur zu Beginn der Gabe von Antidepressiva, sondern so lange wie klar fest steht, dass die Katze die verabreichte Dosis ohne negative Nebenwirkungen verträgt. Das jedoch halte ich im Fall von Mogli eben für unmöglich, denn dafür muss man eben seinen Kater auch haargenau kennen, bevor man mit so etwas beginnt. Sprich, eine Katze die sich normalerweise nie übergibt, aber dann bei der Gabe von Antidepressiva erbricht, das wäre schon auf die Medikation zurück zu führen. Und d a s ist nur eine Veränderung für die es kein geschultes Auge braucht. Anders schaut es da mit Verhaltensweisen aus.

Es gibt in vielen Städten schon Leinenpflicht für Hunde.
Was Kinder betrifft, so gelten Kinder als "Schutzbefohlene".
Beide Lebewesen sind demnach verpflichtend von Gesetzeswegen immer im auge zu behalten und passiert mal etwas als man sie nicht gerade im Auge hatte, dann ist man haftbar.
Bei Freigängerkatzen ist das eben noch nicht, denen gesteht man zu, dass sie selbst wissen w a n n sie ungefährdet eine Straße ohne Aufsicht überqueren können. Passiert dann etwas, wird auch nicht der Halter haftbar gemacht, denn Bspw. im Straßenverkehr wäre ich als Autofahrerin dann eben angehalten, eine Katze zu überfahren, wenn ich beim Bremsen den Verkehr hinter mir gefährde! Das ist auch bei Wildtieren so geregelt.

Gibt man also einer solchen Freigängerkatze wie Mogli Antidepressiva, dann sorgt man eventuell dafür, dass die Katze nicht mehr in der Lage ist ihre eigene Sichheit abschätzen zu können und somit eine Gefährdung für andere darzustellen.
Wenn also was Schlimmeres passieren würde, dann wäre in diesem Fall auch der Besitzer haftbar zu machen. Was jedoch ohne Antidepressiva gesetzlich anders geregelt ist, sprich so wie bei Wildtieren.

Das Wort "Schutzbefohlene" und dessen Bedeutung ist eben der große Unterschied hierbei, da kann man weder Kinder noch Hunde, mit einer Freigängerkatze vergleichen, denn die Freigängerkatze fällt gesetzlich nicht unter diese "Schutzbefohlenen", sondern wird als Nutztier (Mäuse- und Rattenfang) zu den Wildtieren gesetzlich gezählt.
Und somit ist eben der große Unterschied hierbei, dass Kinder und Hunde immer unter Aufsicht stehen, davon geht man einfach aus, und somit ist eben auch gegeben, dass man a) sein Kind / seinen Hund sehr gut vorher kennt und b) sofort alle Wirkungen des Medikaments erkennen kann.
Das feht bei Mogli alles.
 
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  • #75
Da ich die Sendung sonst nicht anschaue, habe ich mir den Beitrag eben extra genau angesehen - Leute, das ist so nicht mit Katzen wie Merle oder Mogli vergleichbar!

Ja, Lucy griff an - jedoch nie ihre Halterin, nie so übel wie eine typisch territorial aggressive Katze und Lucy hatte eine Angstaggression, die eine Ursache im Trauma mit Menschenkontakt hatte.
Es ist ein Riesenunterschied ob eine Katze aus Angst die Kontrolle behalten will oder ob sie quasi furchtlos einem inneren "Kontrollzwang" folgt.
Auch ein Riesenunterschied in der Therapierbarkeit.

Eine typisch territorial aggressive Katze hätte Birga Dexel gar nicht in die Wohnung gelassen ohne ihr nahe zu folgen, ohne zu schauen was sie da tut und gegebenfalls von sich aus mit ihrem Verhalten gegenzuwirken. Sie hätte sich auch nicht so bespielen lassen, mit Gerte berühren auch kaum.

So richtig und wichtig es ist, was Birga da vorgeführt und erreicht hat, es ist ein anders gelagerter Fall, vergleicht bitte nicht Äpfel mit Birnen, denn die Ursache für das aggressive Verhalten ist jeweils eine andere.
Es wäre zauberhaft, würde sich auf diese Weise eine territorial aggressive Katze, ein echter furchtloser Kontrollfreak, therapieren lassen, man kann es versuchen, Versuch macht klug - wer sich das zutraut und schafft, bitte berichten! Es wäre einfach schön. Die Hoffnung oder auch das Wunschdenken stirbt zuletzt.

Liebe Grüße
Karen

Du hast wohl den ersten Beitrag nicht gelesen, die Katze ist angeblich ängstlich aggressiv und nicht furchtlos. Aber scheinbar kennst du die Katze ja persönlich...
 
  • #76
Genau d a s gehört betont und nicht nur zu Beginn der Gabe von Antidepressiva, sondern so lange wie klar fest steht, dass die Katze die verabreichte Dosis ohne negative Nebenwirkungen verträgt. Das jedoch halte ich im Fall von Mogli eben für unmöglich, denn dafür muss man eben seinen Kater auch haargenau kennen, bevor man mit so etwas beginnt. Sprich, eine Katze die sich normalerweise nie übergibt, aber dann bei der Gabe von Antidepressiva erbricht, das wäre schon auf die Medikation zurück zu führen. Und d a s ist nur eine Veränderung für die es kein geschultes Auge braucht. Anders schaut es da mit Verhaltensweisen aus.

Das stand auch in meinem Beitrag. Wenn dies nicht gegeben ist, dann ist eine Gabe von Antidepressiva nicht zu unterstützen. Alles, was ich geschrieben habe ist unter der Prämisse, dass das was ich am Ende geschrieben habe zutrifft, nämlich:
"Wenn du den Fahrplan fährst, ihn von den Medikamenten wieder wegzubringen, sie ihn nicht beeinträchtigen, du die Nebenwirkungen ernst nimmst und ihn davor schützt, mit ihm arbeitest, dann finde ich das Vorgehen absolut vertretbar."

Es gibt in vielen Städten schon Leinenpflicht für Hunde.
Was Kinder betrifft, so gelten Kinder als "Schutzbefohlene".
Beide Lebewesen sind demnach verpflichtend von Gesetzeswegen immer im auge zu behalten und passiert mal etwas als man sie nicht gerade im Auge hatte, dann ist man haftbar.
Bei Freigängerkatzen ist das eben noch nicht, denen gesteht man zu, dass sie selbst wissen w a n n sie ungefährdet eine Straße ohne Aufsicht überqueren können. Passiert dann etwas, wird auch nicht der Halter haftbar gemacht, denn Bspw. im Straßenverkehr wäre ich als Autofahrerin dann eben angehalten, eine Katze zu überfahren, wenn ich beim Bremsen den Verkehr hinter mir gefährde! Das ist auch bei Wildtieren so geregelt.

Gibt man also einer solchen Freigängerkatze wie Mogli Antidepressiva, dann sorgt man eventuell dafür, dass die Katze nicht mehr in der Lage ist ihre eigene Sichheit abschätzen zu können und somit eine Gefährdung für andere darzustellen.
Wenn also was Schlimmeres passieren würde, dann wäre in diesem Fall auch der Besitzer haftbar zu machen. Was jedoch ohne Antidepressiva gesetzlich anders geregelt ist, sprich so wie bei Wildtieren.

Das Wort "Schutzbefohlene" und dessen Bedeutung ist eben der große Unterschied hierbei, da kann man weder Kinder noch Hunde, mit einer Freigängerkatze vergleichen, denn die Freigängerkatze fällt gesetzlich nicht unter diese "Schutzbefohlenen", sondern wird als Nutztier (Mäuse- und Rattenfang) zu den Wildtieren gesetzlich gezählt.
Und somit ist eben der große Unterschied hierbei, dass Kinder und Hunde immer unter Aufsicht stehen, davon geht man einfach aus, und somit ist eben auch gegeben, dass man a) sein Kind / seinen Hund sehr gut vorher kennt und b) sofort alle Wirkungen des Medikaments erkennen kann.
Das feht bei Mogli alles.

Auch Eltern können Kinder nicht immer im Auge haben, zB. Schulweg. Vielleicht ist das in Deutschland anders geregelt, jedoch ist man in der Schweiz auch für Schäden seines Haustiers verantwortlich, insofern diese nachweisbar von genau diesem Tier verursacht wurden. Da reicht bei uns, wenn man das Tier gesehen hat, wenn sich der Halter nicht komplett quer stellt.

Aber wie gesagt, wenn man meine Aufzählung ansieht, sollte klar sein, dass damit nicht gemeint ist, man könne das einem Streuner oder Hardcore Freigänger geben, denn damit kann man die Nebenwirkungen nicht im Auge haben kann. Sollte man aber die Möglichkeit haben, für die Zeit der Abgabe zum Beispiel einen gesicherten Freigang haben, wo er nicht weg kann, dann finde ich es eine Möglichkeit und vertretbar.
 
  • #77
Tiere lernen aus Erfahrung und dazu braucht es kein Psychopharmaka.
 
  • #78
Die grossen pharmazeutischen Betriebe reiben sich die Hände - konnten sie doch den Psychopharmakamarkt steigern, indem sie die Indikationen vom Mensch auf das Tier ausgeweitet haben. Schlechte oder falsche Haltungsbedingungen der Tiere werden damit verschleiert und das Verhalten dieser Tiere an die Erwartungen der Besitzer mit Medikamenten angepasst. Mir ist es schleierhaft
wie jemand feststellen kann ob das Tier manisch oder depressiv oder beides
oder ängstlich oder oder...……...ist. Vom Verhalten alleine kann man das sicher nicht ablesen. Vielleicht noch Sedativa dazu um sie noch süchtig zu machen.
Entschuldigung, man sagt ja heute ABSETZPHÄNOMEN, klingt ja irgendwie harmloser.
 
  • #79
@Mika2017 und Goldeneye
ich würde weder Mogli noch Merle als typisch ängstlich aggressiv einstufen, und der Vergleich mit Lucy aus dem Video hinkt, weil Lucy eine recht klare (zeitlich und auf bestimmte Personen bezogen) Traumatisierung erlitten hat, das läßt sich ganz gut therapieren.
Mogli hier aus dem Thread hat der Beschreibung nach eine mangelnde Frustrationstoleranz, bei Lucy weist nichts darauf hin.
Die Frustrationstoleranz entwickelt sich im Kittenalter, insbesondere im Kontakt mit Mutter und Geschwistern - fehlt es daran, läßt sich das nicht mehr "nachholen", man kann damit je nach Fall umgehen lernen und auch der Katze eventuell Alternativen (Ventil) zum ausgeübten Verhalten zeigen und so das Verhalten umlenken, der Frustration quasi einen anderen Ablaß geben.
Um auf den Vergleich der Katzen zurückzukommen: Lucy verfügt grundsätzlich über emotionale und motorische Selbstkontrolle, sie ist "nur" durch das Trauma angstbedingt überfordert. Merle mangelt es an Selbstkontrolle.

Und ja, ihr habt recht, ich kenne keine der Katzen persönlich, daher schlußfolgere ich auch nur aus den vom jeweiligen TE geschriebenen Informationen. Dennoch:
Man kann nicht alle aggressiven Katzen in eine Schublade werfen, die Frage ist doch, warum zeigt diese Katze in genau dieser Situation das in Rede stehende Verhalten. Warum handelt sie so und nicht anders. Kann man diese Faktoren beeinflussen? Ist Einflußnahme/Therapie überhaupt möglich?
Liegt der Grundstein des gezeigten Verhaltens im Kittenalter, über eine längere Haltungszeit durch die Haltungsform und das menschliche Verhalten verursacht oder gibt es womöglich konkrete Ereignisse die ein Trauma verursacht haben.
Oder gibt es sogar körperliche Ursachen, von Fehlern in den Hirnfunktionen, mangelnder Serotoninausschüttung, Tumoren bis Unfallfolgen wie Schädel/Hirnverletzungen usw.

Es gibt nunmal Fakten, die Umlernen, Lernen durch neue Erfahrungen, "Resozialisierung" unmöglich machen und wenn keine Therapie über das Verhalten möglich ist, dann bleibt nur kontrollierte Medikation und/oder räumliche Begrenzung um Schäden an Menschen und anderen Tieren zu verhindern.
Unbegrenzter Freigang kann ein Problem werden, kommen Dritte oder ihre Tiere zu Schaden und wird dies dem VetAmt gemeldet/zur Anzeige gebracht, kann durchaus entweder sicheres Verwahren (Ende des Freigangs) oder gar das Einschläfern angeordnet werden. Soweit möchte es doch keiner kommen lassen, was spricht also dagegen alle anderen Mittel vorher auszuschöpfen?

Ob eine Katze aus Angst oder selbstsicher angreift läßt sich durchaus erkennen, an der Körpersprache im Verhalten vor dem Angriff.
Ein kleiner zusätzlicher Test war z.B. im Video der Versuch des Beutespiels mit der Angel (Ablenkung bzw. Ablenkbarkeit) und vor allem die Berührung mit der langen Gerte.

Liebe Grüße
Karen
 
  • #80
Danke FindusLuna, ich finde du bringst es in deinem ersten Beitrag genau auf den Punkt.

Also 1., um das nochmal klarzustellen, einem Freigänger, der kilometerweit streunern geht, sollte man grundsätzlich kein Medikament verabreichen, egal ob es sich dabei um ein Psychopharmaka oder sonstwas handelt, ich dachte nicht, dass ich das extra erwähnen muss. Mogli ist weder Straßenverkehr ausgesetzt noch ist er unbeobachtet, ich dachte, das wäre aus meinen vorherigen Aussagen hervorgegangen. Er hält sich in unserem Garten und in den angrenzenden Gärten auf.

2. Ich wiederhole mich gerne, es geht hier nicht darum, Mogli ruhigzustellen, ihn zu sedieren oder sonst irgendeinen Blödsinn. Es geht darum, ihn auf ein Level zu bringen, auf dem man wieder mit ihm arbeiten kann. Das schließt nicht nur die Therapeutin mit ein sondern auch die Tierärztin.

3. Es ist mir völlig egal, wer daran verdient. Ich möchte, dass es Mogli und auch den anderen beiden Katzen wieder besser geht, da kann sich on mir aus auch die Pharmaindustrie die Hände reiben.

4. Mogli wurde nicht "ausquartiert" oder "rausgeschmissen", was ist denn das für ein Blödsinn? Nur weil wir Menschen der Meinung sind, eine Katze gehört in die Wohnung? Mogli hat aufgrund seiner Bedürfnisse und auf Anraten von Tierärztin und Therapeutin ein eigenes Revier bekommen, wir haben ihm ein eigenes Haus gebaut, das niemand sonst betreten darf, im Sommer wird es gekühlt, im Winter beheizt. Dazu hat er unbegrenzten Freigang, den er zwar nicht voll ausschöpft, aber eben nach seinem Ermessen. Mika & Co., mich würde interessieren, ob ihr euren Fellnasen denn das Gleiche bieten könnt, so große Töne wie ihr spuckt. ;)
 

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