Kater donnert gegen Glastür und attackiert meine Beine

  • Themenstarter Alphabetti
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  • #41
Hi Alphabetti,

wielange lebt der Kater bei Euch?

Ihr werdet nun einige Tipps umsetzen und ich bin gespannt, was sich in den nächsten Wochen bei Euch verändern wird. :)
 
A

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  • #42
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  • #43
Alphabetti,

nur das beste Dienstpersonal kennt alle Geheimnisse des Herrn! ;)

Ich bin ja super froh darüber, dass du nun eine Lösung für dein Waden-Beiss-Problem zur Hand hast, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob all der Aufwand mit Licht und Dämmung wirklich notwendig ist.
Aber ich weiß, dass du nicht auf die vielleicht einfachere Lösung kommen kannst, denn ich habe dir nicht meine "Geschichte" / Erfahrung mit meinem Mika geschrieben, denn dann wärst du drauf gekommen, was dein Rambo dir viel mehr sagen will a l s:

"Hey, mach mal Licht!" :D

Mein Mika ist mir nur d a n n an mein Sprunggelenk am Fuß (ich habe immer lange Hosen an, aber k e i n e Socken! - die sind ja nicht blöde und finden die nackten Stellen wo es weh tut), wenn ich etwas getan habe das ihm nicht gefiel und ich aus Übermut bei Spielen es aber dennoch nicht ließ, obwohl er mir schon zwei kleine, harmlosere Zeichen gab es sein zu lassen. Diese zwei kleinen Zeichen habe ich mit nem Augenzwinkern einfach mal außer Acht gelassen, was immer dazu führte, dass er mir ans Sprunggelenk ging. Aber er hat mir immer erst einen leichten Warnbiss verpasst, deshalb konnte ich die zwei kleinen Zeichen auch mal übersehen wollen. Denn wie du es letzte Nacht gemacht hast, so muss man eben auch AUSTESTEN, um richtig verstehen zu können. Bei mir waren es auch oftmals Tests, denn etwas nicht verstehen zu können macht mich rasend :rolleyes:

Da du ja letzte Nacht voll im Testmodus warst, so ist dir ein anderer Test jedoch durch die Lappen gegangen :p denn wie wäre es, mal zu versuchen, das Licht n i c h t AN zu machen, aber sich dafür vor dem Aufstehen aus dem Bett, auf den Bettrand zu setzen und d a s zu sagen was ich dir schrieb:

"RAMBO, ich gehe nur auf die Toilette und dann wieder ins Bett!"

Ich verstehe natürlich,
dass die Lösung mit dämmbarem Licht schon alleine für den Schlaf deines Mannes wesentlich besser ist als im Dunkeln deinen Rambo dann mit diesem Satz, l a u t :D darauf hinzuweisen, dass DU ES BIST der da jetzt im Dunkeln gelaufen kommt.
Ich vermute dir dämmert es schon :)
Vielleicht hat Rambo nicht im Dunkeln schlimme Erfahrungen gemacht, sondern schläft nur einfach ziemlich fest und bekommt viel zu spät mit, dass DU nur zur Toilette gehst, was dann bei ihm im ersten Moment und noch im HALBSCHLAF einen Schreck auslöst, er nicht gleich versteht DU bist es und er dir mit dem Wadenbiss einfach nur sagen will:

"VERDAMMT, erschreck mich doch nicht immer so!".

Um das zu testen, versuche doch einfach mal das oben beschriebene also o h n e Licht, aber mit deutlicher, verbaler Ankündigung.

Mein Mika hat nämlich auch immer sehr tief und fest geschlafen, und wenn ich dann am Anfang unserer gemeinsamen Zeit Bspw. mal ins Schlafzimmer musste mir ne Hose holen, wo er aber im Bett schlief, dann ist er mir oftmals relativ spät sogar richtig hoch geschreckt und es hat paar Sekunden gedauert bis er wahrnahm, dass es doch nur ich bin und wo er ist, etc.
Also habe ich mir angewöhnt, erst einmal schleichend von WEITEM zu schauen wie tief er schlief - das habe ich schnell erkennen können, denn je SÜSSER seine Schlafposition aussah, desto tiefer war sein Schlaf.
Dann bin ich wieder drei Schritte zurück geschlichen und habe dann mittellaut vor mich hin gesprochen, wie Bspw.

"So MIKA, ich muss mir jetzt eine Hose holen gehen - ICH KOMME!"

und was passierte:
Er hörte was ich sagte und ja, sehr schnell wusste Mika was "ICH KOMME" bedeutet, und dann hat er anstatt zu erschrecken, sich NOCH SÜSSER hingedreht und sogar angefangen zu schnurren.
Natürlich habe ich diese gewollte Reaktion dann immer mit Kraulen und viele Bussis belohnt, bevor ich mir dann endlich meine Hose, etc. holen gehen konnte.
Nur am Anfang, also nicht einmal zwei, drei Wochen lang musste ich diese ANSCHLEICH-Methode zum erst einmal Nachschauen vollziehen und dann auch noch einen langen Satz sagen.
Mika hat in nur zwei, drei Wochen so schnell verstanden, dass ich mich dann weder erst anschleichen und nachsehen musste und auch nicht mehr nen ganzen Satz vor mich hinreden musste - ich musste dann nur noch "ICH KOMME" sagen, bevor ich Bspw. das Schlafzimmer dann auch betrat, aber meist habe ich dann eben doch noch vor mich hingesprochen was ich denn jetzt brauche oder mache, und es ist sooo lange her, dass der Kater hier im schlaf erschreckt ist, weil das immer super funktionierte.

Naja, super für ihn und zeitaufwendig für mich, denn i m m e r wenn ich kam dann wurde sich verführerisch SÜSS :pink-heart: auf dem Bett präsentiert und mächtig geschnurrt, im Halbschlaf! - da darf man als gutes Personal natürlich n i c h t ignorant vorübergehen, du verstehst... :D

Sein Lieblingssatz von mir, der war:

"Jetzt HOL ich d i c h, BUSSI machen!"

Je nach dem was er dann lieber wollte, hat er sich entweder in schmachtend süüüße Position zum Schmusen geschmissen oder aber, er hat die Ohren nach hinten gestellt / "gelegt" und ist losgerannt, damit wir verstecken und fangen spielen.

Wenn man solche Worte, Sätze oder "Trigger" hat, und diese oft genug erfolgreich erprobt wurden, dann weiß man auch relativ schnell wann es der Samtpfote mal nicht gut geht.

Ach, und nun noch etwas das du gerade so gar nicht hören magst, aber ich möchte es dir auch ans Herz legen:
Nicht morgen und vielleicht auch noch nicht in einem halben Jahr, solltest du deinem Rambo doch noch mal einen Gefährten / Leidensgenossen ;) vorstellen, denn auch ich bin fest davon überzeugt, dass sich Rambo akklimatisieren kann bei euch und zwar derart, dass er sich von dir überzeugen ließe, dass ein lieber Gefährte immer eine Bereicherung und kein Verlust ist.
Und d a s sage i c h,
d i e einen Kater hat / hatte (er ist seit 10 Tagen verschwunden), der seit 9 Jahren nur sich selbst hatte und seinen Menschen, und alle waren der Ansicht er ist ein Einzelgänger, doch ich wollte das Beste für ihn und das ist IMMER, dass er andere Artgenossen zumindest akzeptiert, sofern diese sich ihm gegenüber im kätzischen Sinne korrekt verhalten. Deshalb habe ich seinen einen Kollegen von draußen, den er eigentlich gar nicht so gerne mochte, aber ihn auch nicht verhaute, weil der sich korrekt verhielt, ab und an für paar Minuten mit hoch genommen. Ich habe IMMER meinem Kater a l l e s erklärt - auch, dass eine Zeit kommen wird in der er vielleicht nicht mehr raus gehen können wird und er dann froh um einen Gefährten wäre / ist.

Ich weiß leider bis heute nicht,
ob er sich wirklich mit einem passenden Kater hätte vergesellschaften lassen, denn eines ist sicher:
Er hätte m i c h nur sehr ungern geteilt und schon da wäre die erste Abwehr bei entstanden!
ABER das läge dann an m i r, bzw. i c h wäre Schuld ihn so auf mich fixiert zu haben, denn ein wirklich glückliches Katzenleben sehe ich nicht alleine an meiner Seite, sondern auch mit anderen Katzen oder zumindest mit einer richtigen zusammen. DANN würde mein Satz: "Ich hole dich - Bussi machen!" wohl ab und zu / häufiger ins Leere laufen :D denn mit dem richtigen Gefährten wird d a s dann mit dem Gefährten gespielt und vollzogen, und somit nicht mehr so oft mit mir.
Ich hätte damit keine Probleme. Im Gegenteil, dann könnte ich mich zurücklehnen und das große KINO genießen!
Mika wollte auch nicht knuddeln und abgeknutscht werden, draußen vor anderen Katzen :D - wenn ich ihn da hoch hob, hat er manchmal sogar mich warnend angeknurrt :pink-heart:
Ich liebte all seine WARNUNGEN einfach - er hat i m m e r lange vorgewarnt, sogar sein erster Biss ins Fußgelenk war fast nur Andeutungsweise...

Jetzt bin ich ganz ins Träumen abgegleitet.
Ich wusste das, deshalb wollte ich nichts von ihm schreiben.

Also hätte ich finanziell die Möglichkeit gehabt für eine zweite Katze, dann hätte ich es ganz sicher versucht ihm jemanden unterzujubeln - allerdings immer nur ein Kater mit Rückgabeoption, denn wenn es wirklich nicht klappt mit d i e s e m gewählten, dann sollte er nicht in die nächste Hand, sondern wieder zurück wo er herkam, und das sollte eben auch jemand tolles sein der wirklich ein Herz hat...

Hier gibt es glaube ich so jemanden, und sie würde jede Katze auch wieder zurück nehmen.
Vielleicht mal eine Option für dich im nächsten oder übernächsten Jahr, die man noch einmal gedanklich durchgehen könnte :)

Und versuch's vielleicht mal im Dunkeln zu testen, aber mit direkt ansprechen.
Mir ist schon klar, dass dann dennoch eher die Licht-Lösung zum Einsatz kommen wird, denn dein Mann bedankt sich, wenn du ab heute dann immer laut :eek: rumschwallerst :mad: beim nächtlichen Toilettengang :D aber es geht ja um den wahren Auslöser für diese Waden-Attacken.
Ist es wirklich Angst oder soll dem Personal damit etwas anderes erklärt / zu verstehen gegeben und deshalb gelehrt werden.

Das wird 100 % alles gut laufen und klappen!
 
  • #44
Ich bin auch froh, dass Rambo so verständnisvolle Dosis gefunden hat:)

Wie ich eingangs schon erwähnt habe, würde ich neurologisch alles untersuchen lassen, insbesondere auch die Augen (Pupillenreaktion). Sein Verhalten scheint ja bei Licht anders zu sein als im dunkeln.

Wenn Rambo ständig mit voller Wucht auf einen Gegenstand (wie z.B. Tür) prallt, kann es durchaus Verletzungen im Gehirn geben.

Geh lieber einmal zu viel zum Tierarzt (besser noch Tierklinik) als zu wenig.

In den meisten Fällen ist es tatsächlich so, dass aggressive Tiere gesundheitliche Probleme haben.
 
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  • #47
Wenn eine Katze eine Katzenklappe hat, dann steht sehr wahrscheinlich kein Dosi mit der Stoppuhr an der Klappe - man ist ja auch oftmals außer Haus, und mit Klappe kann der dann rein und raus wann er will, der Garten ist ja Katzen sicher...

Es gibt genügend Leute, da ist trotz Katzenklappe zB ab Abends zu oder am Tag, wenn man nicht da ist oder oder.
Dass eine Katzenklappe automatisch 24/7 Freigang/Freilauf bedeutet ist also nicht gesagt.
 
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  • #48
Hallo Alphabetti,
richtig beurteilen kann man das natürlich nur, wenn man den Kater kennt und die Situationen selbst miterlebt hat, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass Rambo Angst vor der Dunkelheit hat.

Ich wurde und werde auch fast nur im Dunkeln angegriffen, ganz einfach weil mein Kater nur so richtig Spaß daran hat. Katzen sind eben Lauerjäger, die ihre Beute überraschen wollen.

Es gibt ja auch menschliche Nervensägen, die sich gern anschleichen, um einen mit lautem "BUH!" von hinten anzurempeln. :mad:
Aber wenn du dich eine halbe Minute vorher umdrehst und sie freundlich begrüßt, machen sie das natürlich nicht mehr. ;)
Nach dem selben Prinzip funktioniert es auch bei meinem Kater. Einfach Licht anmachen, Blickkontakt suchen und freundlich ansprechen, schon habe ich ihm die lustige Frauchen-Jagd weitgehend vermiest. :cool:
(Nachts im Garten kann ich allerdings wenig dagegen tun...)

Also schau dir mal möglichst objektiv an, ob er wirklich (immer noch) ein traumatisiertes Sorgenkind ist oder einfach ein schlecht sozialisierter/erzogener Rüpel. Kommt zwar aufs gleiche raus, aber vielleicht hilft es auch, wenn man mit der passenden "inneren Einstellung" an die Sache rangeht.

Das Tränen des Auges erklärte sie damit, dass sich in unserem Haus wahrscheinlich noch da und dort Hautschüppchen oder Haare von unserem verstorbenen Kater befinden, die eine leichte allergische Reaktion bei Rambo auslösen.
Er soll an Katzenallergie leiden? Ernsthaft?
Von sowas habe ich wirklich noch nie gehört... :confused:
 
  • #49
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  • #51
@ Mika2017

Manno, gestern Abend hab ich dir eine lange Antwort geschrieben. Doch als ich abschicken wollte, kam wieder diese verflixte Meldung, dass es nicht mehr geklappt hat. Das ist mir nun schon zum zweiten Mal passiert. Jetzt schreibe ich meine Antwort lieber im Textprogramm und kopiere sie dann hier ein. Ist ja ärgerlich, wenn plötzlich der ganze Summs einfach weg ist. Krrrr!

Aber nun endlich zu deinen Anregungen.
Du fragst dich, ob wirklich mehr Licht die Lösung unseres Problems ist oder ob Rambo sich vielmehr erschreckt, wenn ich nachts aufstehe und ihn aus seinem Tiefschlaf wecke. Stimmt, Letzteres könnte natürlich auch ein Grund für seine heftige Reaktion sein. Ich hab‘s ausprobiert. Vorletzte Nacht kam ich dadurch kaum zum schlafen, aber es hat sich gelohnt.
Ergebnis: Es spielt keine Rolle, ob ich Rambo ankündige, dass ich komme und ins Bad gehe. Wenn es dabei dunkel ist, sprintet er mir wie gehabt hinterher und umklammert meine Beine. Ist der Flur dagegen etwas beleuchtet, guckt er mir zwar meistens schläfrig nach, bleibt aber auf seinem Lieblingsplatz liegen.
Vorletzte Nacht zog mein Mann ins Gästezimmer, damit wenigstens er schlafen konnte, während ich noch mal meine Testreihe erweiterte. Also mit und ohne Licht zum Klo schlich. Mit und ohne Ansage. Am Ende ließ ich das Licht an und bin bestimmt noch zehn Mal im abstand von je einer Viertelstunde über den Flur gehuscht. Einfach um Rambo daran zu gewöhnen, so dass es ihm irgendwann zu doof wurde, überhaupt noch groß auf meine Nachtspaziergänge zu reagieren.
Das reicht jetzt erst mal, denn mit Licht sind Rambos Waden-Attacken schlagartig Vergangenheit. Finde ich grandios! Und mein Mann kann wieder ins Schlafzimmer umziehen. Auch schön! Er kam übrigens auf die geniale Idee, statt den ganzen Aufwand mit Bewegungsmeldern nur zwei Nachtlämpchen für kleine Kinder zu kaufen. Du weißt schon, diese Dinger, die nicht knallhell sind, sondern etwas man schwächeres Licht absondern, bei dem man noch schlafen kann. Die man eigentlich ins Kinderzimmer stellt, wenn die Kleinen Angst im Dunkeln haben. Bei uns steht nun so eine Lampe im Flur und im Bad. Dadurch kann Rambo von seinem Bürostuhl-Beobachtungsposten aus auch nachts immer mitverfolgen, wo ich hingehe. Tja, so einfach kann manchmal die Lösung eines Problems sein. Man muss nur erst darauf kommen. Dabei hast du mir mit deinen Fragen entscheidend geholfen. Nochmals vielen lieben Dank dafür!

Wir lassen den Kater aber trotzdem demnächst in der Tierklinik augenärztlich untersuchen, wie Professor geraten hat. Nächsten Donnerstag hat Rambo dort einen Termin. Womöglich liegt es ja doch an einer Sehschwäche, dass ihn Dunkelheit so irritiert.

Du hast erwähnt, dass du beim Spielen mit deinem Kater manchmal Mikas erste Anzeichen, dass ihm etwas nicht passt, übersehen hast und dass er dich dann erst mal mit einem leichten Zwicker vorwarnte. Das könnte ich mir bei Rambo nicht leisten. Ich achte sehr auf seine Körpersprache und höre sofort auf mit streicheln oder spielen, wenn er Unbehagen signalisiert. So kommen wir am besten miteinander aus.

Dass du mit deinem Mika so „menschlich“, also vor allem per Sprache, kommunizieren konntest (ich hoffe, du kannst es bald wieder!), verblüfft mich. Ich spreche natürlich auch mit Rambo und werde ausprobieren, ob ihn sich wiederholende Begriffe wie „ich komme“ oder „fertig“ bei Aktionen wie Fellpflege und ähnlichem beruhigen. Im Grunde mache ich das ja schon, weil man ja automatisch mit dem Tier spricht, wenn man es besänftigen möchte. Allerdings will ich ihn auch nicht zu sehr zutexten. Er ist ein Kater und kein Menschersatz. Ich finde es nämlich schlimm, wenn man das vor lauter Tierliebe vergisst, weil man seinen vierbeinigen Hausgenossen dann leicht in eine verkehrte Rolle drängt und nicht mehr artgerecht behandelt. Fällt mir bei einer Bekannten auf, die ihre Katze vor lauter falsch verstandener Liebe auf dem Tisch mit essen lässt und schon ganz dick gefüttert hat. Sie betrachtet das Viecherl als Partnerersatz und zwitschert ihm den ganzen lieben langen Tag die Ohren voll. Ich habe jedes Mal, wenn ich mal bei ihr bin, das Gefühl, dass es ihrer Lilli oft zuviel wird. Auch diese ewige Küsserei. Die Nachbarin merkt aber gar nicht, wenn ihr Schatzilein ihre Überschwänglichkeit zwar ergeben duldet, aber nicht wirklich genießt. Man kann vor lauter Liebe auch übers Ziel hinausschießen.
Damit will ich aber nicht sagen, dass du das tust. Ich denke, du hast eine ganz spezielle Art, dich in Tiere hineinzudenken und mit ihnen umzugehen. Augenscheinlich funktioniert sie bestens, da dir sämtliche Katzen aus der Nachbarschaft nachlaufen und so zutraulich zu dir sind.
Meine Art, mit Rambo (oder unseren früheren Katzen) zu sprechen ist ein bisschen anders. Etwas knapper, nicht ganz so ausführlich und häufig nonverbal. Da aber bisher alle auf mich hörten, glaube ich, dass das auch nicht ganz verkehrt ist.
Rambo kommt jedenfalls immer angesprungen, wenn er im Garten ist und ich ihn hereinrufe. Das klappt nur bei mir. Bei meinem Mann lediglich ab und zu. Ihn neckt Rambo gern, indem er erst zur offenen Tür läuft und kurz davor wieder umdreht, der kleine Schlingel.
Mir ist wichtig, dass ich vor allem an seiner Haltung erkenne, wie ihm gerade zumute ist. Katzen zeigen das ja sehr deutlich, man muss nur genau hinschauen. Deshalb halte ich viel davon, mit ihm auf „kätzisch“ zu sprechen. Beispielsweise ihn anzublinzeln, damit er weiß, ich bin ihm wohlgesonnen.
Klar, auch ich flüsterte ihm manchmal ins Ohr, wie schön er ist. Aber ich glaube nicht, dass er den Wortsinn tatsächlich versteht. Er versteht jedoch ganz sicher, dass ich freundlich zu ihm bin, wenn ich ihn so anzirpe. Dann schnarcht er selig vor sich hin. Ja, er schnarcht, denn schnurren kann er nicht.

Zum Thema Vergesellschaftung: Ja, du hast recht, es wäre schön, wenn Rambo friedlich mit einem Kumpel zusammenleben könnte. Und ja, falls er sich soweit sozialisiert, dass ich ihm das zutraue, würde ich wahrscheinlich einen dritten Versuch wagen. Aber im Moment ist daran nicht zu denken. Wir sind froh, dass unser Raufbold sich immer besser bei uns eingewöhnt hat und mittlerweile schon wesentlich ausgeglichener wirkt als zu Beginn. Aber sobald was Vierbeiniges am Gartenzaun auftaucht ist nach wie vor die Hölle los. Dann gebärdet er sich als müsste er jeder Katze und jedem Kater, die vorbeischlendern, sofort an die Gurgel springen. Mir ist schon klar, dass er sein Territorium verteidigt.
Das tat unser verstorbener Kater Simba auch. Er hatte aber nur einige Feinde, die er anfauchte. Es gab aber etliche Katzen, die er mochte und über die er sich freute, wenn sie vorbeikamen. Ein junger Kater schlüpfte sogar, solange er noch sehr schmal war, zwischen den Zaunlatten durch und kam zu uns in den Garten. Simba nahm ihn sofort ins Schlepptau und führte ihn überall herum. Später, als der Kleine größer geworden war und nicht mehr in den Garten schlüpfen konnte, saß er oft vor unserer Haustür und wartete, bis wir ihn hereinließen. Die beiden spielten dann eine Weile, ehe sich der Kleine wieder trollte. Leider wurde er überfahren, bevor er 1 Jahr alt war. Wie so viele Freigänger-Katzen hier. (Wir wissen schon, warum wir unseren Garten gesichert haben. Ich möchte mein Tier nicht irgendwann von der Straße kratzen müssen.)
Unsere Lady dagegen ignorierte andere Katzen ganz hoheitsvoll. Sie schloss keine Freundschaften mit fremden, mochte nur Simba. Aber sie war nie aggressiv gegenüber Artgenossen, solange die sie nicht angriffen. Jedes Tier hat eben seinen eigenen Charakter.
Zurück zum Thema: Ob wir Rambo eines Tages einen Zweitkater vorstellen oder nicht, kann ich dir im Moment nicht sagen. Wird die Zeit zeigen. Ich werde es nur dann ein drittes Mal wagen, wenn ich dabei ein gutes Gefühl habe. Schließlich kann ich nicht immer wieder einen neuen Kater holen, nur um ihn am Ende doch wieder abgeben zu müssen. Noch glaube ich nicht daran, dass Rambo irgendwann so geläutert sein wird, dass er sich nach Konkurrenz sehnt. Denn das scheint bisher jeder andere Artgenosse für ihn zu sein. Aber falls er eines Tages am Zaun sitzt und mit einer Katzendame flirtet oder einen anderen Kater mit Nasenstüber begrüßt, werden wir uns nach einem geeigneten Partner für ihn umhören. Nur wie gesagt - auf Biegen und Brechen werden wir ihn nicht zwingen, sich an ein anderes Tier zu gewöhnen, wenn er uns weiterhin zeigt, dass er lieber Alleinherrscher in Haus und Garten ist.

Dir danke ich herzlich für deine Mühe, die du dir mit deiner ausführlichen Antwort gemacht hast. Gerade jetzt, in dieser schweren Zeit, in der du wirklich andere Sorgen hast. Du weißt ja, was ich dir wünsche: Dass Mika trotz aller Hoffnungslosigkeit doch noch gefunden wird. Ja, ich wünsche dir ein kleines Wunder ...
 
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  • #54
Das freut mich nun sehr zu hören! Super! :pink-heart:
 
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:pink-heart: :pink-heart: :pink-heart:

Es freut mich ganz arg dolle :) dass das alles so gut gepasst hat!

Bin gerade nur Bisschen "erkältet" ;) und hab nen dicken Kopp - sobald es mir wieder besser geht, geht es auch wieder mit paar Zeilen mehr :)

Dir, deinem Mann und Rambo ebenfalls ein schönes Wochenende!

Ganz liebe Grüße,
und herzlichen Dank... :pink-heart:
 
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  • #57
Meine Frage... Ist er kastriert? Wisst ihr ob er nur auf männliche Tiere so reagiert?
 
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  • #59
Rambo hat wahrscheinlich ein sehr großes Bedürfnis das Revier zu verteidigen.
Verständlich. Kann schon sein , dass ihn das als Grundart erhalten bleibt.
Wobei man mit Sicherheit auch dran arbeiten kann und eine Verbesserung möglich ist. Das ist ja eigentlich fast immer so.
Schön das er sich bei euch wohl fühlt und euch so sehr vertraut:)
 
  • #60
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