Kater rupft Mietz das Fell aus und ist unausgelastet

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ColinMacLaren

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16. März 2017
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Hallo,

wir haben ein Geschwisterpärchen, 14 Monate alt. Die ersten ca. 12 Monate haben sie sich super verstanden.

Mittlerweile klappt das leider nicht mehr so gut.

Sie ist eher langhaarig, ruhig, verschmust und auf Beutefangspiele aus. Typisch Mädchen.

Er ist kurzhaarig, eher wild und möchte anspruchsvolles Solitärspiel und raufen. Typisch Junge.

Wir versuchen das auszugleichen, indem wir beide mit Futtersuchspielen, Katzenangel und Klickertraining beschäftigen.

Leider läuft es, wenn wir uns nicht mit ihnen beschäftigen, oft so: Beide spielen miteinander und/oder putzen sich gegenseitig. Irgendwann wird der Kater aggressiver und drängt sie in die Ecke oder springt sie von hinten an. Dabei verbeißt er sich in Ihr Fell und reißt ein Stück heraus, kaut drauf herum und schluckt es. Sie ist wenig angetan, quittiert dies mit einem Quieken und rennt weg.

Auch sonst ist es seine Lieblingsbeschäftigung aus Katzenangeln und Spielzeug Federn zu rupfen.

Das führt dazu dass sie immer ängstlicher wird, bei jedem kleinen Geräusch panisch davonläuft und sich zurückzieht. Er wiederum ist unausgelastet und frustriert.

An sich funktioniert alles super bei beiden bis ihr verführerisch langes Fell wieder zum Rupfen einlädt.

Wie kann man das abgewöhnen?
 
A

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Das klingt für mich als hättest du da das Kater-Katzen-Problem. Wenn ich das richtig verfolgt habe, dann wird vielen geraten sich in dem Fall nach einem weiteren Kater als Raufkumpel umzusehen. Da gibt es aber sicher noch von einigen Links zu den richtigen Themen.

Wäre das bei euch möglich ein weiteres Tier aufzunehmen?
 
Sind die beiden Wohnungskatzen?

Ich habe mit meinen beiden ähnliche Probleme gehabt. Nur ist bei mir das Mädel die Kurzhaarkatze und er ein Langhaarmix. Er wollte raufen, Sie lieber jagen und verstecken.

Seitdem beide Freigang haben ist das Verhältnis gut. Es kommt zwar immer noch zu "Angriffen" von Ihm, aber eigentlich nur noch, wenn das Wetter so mieß ist, dass er nicht raus mag. Sonst ist er zufrieden, wenn er drinnen seine Ruhe hat.

Wenn Du reine Wohnungskatzen hast, würde ich ersthaft über eine drittes Tier in eurem Falle einen raufigen Kater nachdenken.
 
Es sind reine Wohnungskatzen. Der zweite Kater kommt in drei Wochen. Bis die Eingewöhnung abgeschlossen ist kann es aber dauern.

Mir geht es primär um das Rupfen, weniger ums allgemeine Raufen. Da die Mietz die einzige Katze im Wurf war ist sie das grundsätzlich gewohnt und legt auch mal selbst los.

Die Probleme sind das "In den Nacken springen" und das "Rupfen". Normales Raufen eher weniger. Er will ständig rupfen. Spielzeug mit Federn ist viel interessanter als mausartiges. Das wird berupft bis nichts mehr übrig ist. Beim Katzengras reißt er auch alles mit der Wurzel heraus.

Ich würde ihm gern den Rupf-Drang abgewöhnen oder auf etwas anderes als seine Schwester umleiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, sie ist das nicht gewohnt. Auch wenn sie das einzige Mädel im Wurf war. Aber bei Kitten ist das geschlechtstypische Verhalten beim Spielen noch lange nicht so stark ausgeprägt.
Vielleicht raufen Katerkitten schon ein bisschen mehr und ruppiger, aber eben das in den Nacken springen und festhalten (das rupfen kommt dadurch, das sie versucht, sich zu befreien), dieses Verhalten kommt erst, wenn sich das geschlechtstypische Verhalten einstellt. Meistens so zwischen 8 Monaten und 1,5 Jahren. Da liegt ihr voll im Zeitrahmen.

Aber wenn in 3 Wochen ein weiterer Kater kommt, wird sich die Situation ja hoffentlich entspannen.

Was ich jetzt schon tun würde, wenn er anfängt, so aggressiv zu werden und sie so stark bedrängt, würde ich auf jeden Fall dazwischengehen. Notfalls den Kater für ein paar Minuten aus dem Zimmer schicken. Ihn aber auf jeden Fall von ihr ablenken.
Vorsicht, nicht mit spielen oder Leckerlis ablenken. Sonst fasst er das als Belohnung auf, und ihr verstärkt sein Verhalten damit noch.

Weil dieses Verhalten kann sich durchaus auch verfestigen, und dann macht der Kater trotz Raufkumpel damit weiter. Und im schlimmsten Fall guckt sich der neue das ab und dann muß sie sich gegen 2 Kater wehren.
 
So, der zweite Kater ist seit einem Monat hier. Er kam mit 14 Wochen zu uns.

Die erste Woche wurde ab dem dritten Tag Angucken hinter Gittertür für 1h täglich ermöglicht. Ab der zweiten Woche war die Tür dann offen.

Der ältere Kater (16 Monate) und der Kleine verstehen sich bisher gut. Der Große muss ihn immer bewachen und die hängen viel miteinander rum, schlafen auch in unmittelbarer Nähe und er lässt sich sogar schon gelgentlich von dem Kleinen anschmieren. Dadurch ist der große Kater immer beschäftigt und rupft nicht mehr die Mietz.

Die Mietz hatte zunächst totale Angst und hat sich zwei Wochen völlig zurückgezogen.

Mittlerweile kommt ist immer wieder hervor, ist aber ständig gemein zu dem Kleinen. Jede Begegnung wird mit einem Fauchen und Knurren quittiert. Oft schleicht sich sich auch von hinten an, verpasst ihm einen Pfotenhieb und dann wird wieder gefaucht oder geknurrt. Der Kleine nimmt das recht gelassen und faucht nicht zurück, hat aber mittlerweile ganz schönen Respekt vor ihr.

Wie kann man das Verhältnis verbessern?

Ressourcen sind eigentlich genug da. Im Vergleich zu vorher haben sie nun drei statt zwei Klos, drei Fressnäpfe statt zwei, mehr Wassernäpfe und ein weiteres Zimmer (Schlafzimmer, außer nachts halt) zur Verfügung.
 
Hallo!

Zusammenführungen dauern einfach wirklich lange- dass sie noch faucht, brummt oder mal einen Pfotenhieb verpasst, ist wirklich im Rahmen und völlig normal...vor allem da sie ja in ihrem Leben schon mal von Katern drangsaliert wurde;)
Besser wäre halt ein gleichaltriges Tier gewesen, weil Kitten eigentlich Kitten brauchen um alterstypisch spielen zu können und bei echtem Geraufe, was ja dein Kater bald einfordern wird ( nach deiner Beschreibung) wenig kräftemässig entgegenzusetzen hat...
auch finden viele Katzen fremde Kitten eher gruselig und entwickeln da keinen Welpenschutz....
Gib ihnen einfach noch mehr Zeit- va. deiner Katze auch...sie hatte es ja schwerer...denn es ist absolut nicht okay, was ihr da immer wieder passiert ist ( auch wenn du meinst, nur das Rupfen wäre schlimm- auch in Katzenseelen prägt es sich ein, wenn sie immer wieder bedrängt werden- habe nämlich ein gemobbtes Tier zu Hause und ich kann dir sagen, das sitzt...).
Alles Gute,
Eva
 
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So, mittlerweile haben sich alle ein paar Monate zusammenraufen können.

Die Mietz hasst den kleinen Kater. Aber sie hat ihm das deutlich gemacht und er respektiert meistens ihren Freiraum. Manchmal versuchter sie zu jagen und sie haut ab. Beim Fressen versuche ich sie zu trennen, da sie es absolut gar nicht mag wenn man sie dabei stört.

Der kleine und der große Kater spielen mittlerweile täglich und kuscheln sogar gelegentlich. Manchmal übertreibt es der Kleine beim Raufen, fixiert den Großen hart und der Große nimmt reißaus. Lustigerweise lässt sich der große Kater von dem kleinen in fast allen Dingen dominieren.

Insgesamt ist allen drei Kazten weniger langweilig und der große Kater rupft nicht mehr die Mietz. Es ist nicht alles super harmonisch, aber besser als vorher.
 
Das klingt doch erstmal nach einer entlasteteren Situation was das rupfen betrifft.
Allerdings - ich hoffe du fühlst dich da jetzt nicht angegriffen- würde ich auf lange Sicht gut beobachten, ob ein anderes Zuhause für die Katze nicht auch eine Option wäre.
Du sagst, sie kann den Kater absolut nicht leiden, fühlt sich beim fressen gestört, wird dennoch teilweise auch noch gejagt - das sind schon wichtige Punkte bei einem doch beengterem Zusammenleben und auf die nächsten 20 Jahre gesehen.
Und so einen wirklichen Partner hat sie selbst in beiden Katern ja auch nicht.

Alles Gute für die Zukunft!
 

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