wie zeigen Katzen an?

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die Herrschaften

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ich lese grad quer um herauszufinden woran ich sehen kann wann meine Miss nicht mehr geschmust werden will.
Sie ist jetzt den 11. Tag bei uns (vorher 1/2 Jahr Tierheim, davor bei einer älteren Frau als Wohnungskatze).

Sie ist definitiv nicht scheu und ich denke sie hat keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie scheint sich bei uns sehr wohl zu fühlen, liegt entspannt hier und da herum und lässt sich dabei durch unsere Aktivitäten um sie herum überhaupt nicht stören.

Laut Tierheim ist sie "launisch und zickig", hat Phasen wo sie intensiv schmusen will, zeigt aber auch an wenn sie nicht (mehr) will.
Anfangs haben wir auch öfter mal eine gebatscht bekommen, ein paar Mal auch mit Krallen.. Dies kam die letzten Tage nur noch einmal vor.
Die Situationen waren alle beim Kraulen... Wie aus dem Nichts kam die Pfote *batsch* - da war eindeutig "aha, jetzt mag sie nicht mehr".

Es wäre natürlich für alle Beteiligten einfacher wenn man genau wüsste woran man erkennen kann dass sie nicht mehr mag, bevor sie uns eine batschen muss, weil wir es nicht raffen.

Wie ist das mit der Schwanzspitze? Manchmal denke ich wenn sie anfängt die Schwanzspitze zu bewegen sei das ein Zeichen. Aber da dies nun auch schon vorkam während sie sich total entspannt hat beschmusen lassen, scheint dies kein eindeutiges Zeichen zu sein...

sie maunzt auch oft, bzw. macht eigentlich viele unterschiedliche Geräusche die ich noch nicht deuten kann.

Bitte um Katzenanfängergerechte Antworten, da wir beide bisher nur Hunde und ihr Verhalten kennen.
Also bitte mir auch die Dinge aufzählen die ihr ev. in die Kategorie "das weiß doch jeder" einsortieren würdet.

danke :)
 
A

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Die zuckende Schwanzspitze ist bei den meisten Katzen ein Zeichen dafür, dass sie emotional involviert ist. Sie kann in dem Moment angeregt, interessiert, aufgeregt sein, oder aber dir erstmal vorsichtig signalisieren, dass streicheln reicht jetzt, hör bitte auf damit.

Bei meiner Katze z.B. ist das so. Wenn ich aufhöre mit streicheln, ist es gut, ansonsten bekomme ich halt einen vorsichtigen Biss und wenn dass nicht reicht, kommt die Kralle.
Wenn ihr euch noch nicht so gut kennt, würde ich erstmal in dem Moment, wo die Schwanzspitze anfängt zu zucken, aufhören und schauen , wie sie reagiert.
Ihr seit euch halt noch etwas fremd, dass wird sich aber einspielen im Laufe der Zeit verstehen sich Katze und Mensch immer besser. Dann wirst du auch wissen, was der kleine Tyrann möchte, wenn er miaut oder maunzt.
Und ich finde es auch nicht zickig, wenn eine Katze sich wehrt, wenn man ihre Warnsymtome nicht ernst nimmt.:)
 
Diese Beschreibungen von TH muss man für sich relativieren. Die Tiere verhalten sich dort evtl. so, das kann im Zuhause ganz anders werden :).
Auch heisst bei ältrerer Dame gelebt nicht unbedingt, dass sie Rücksichtnahme erfahren hat. Katzen werden allzuoft zum Schmusen gezwungen und lernen so, sich zu wehren.

Wenn Eure Katze signalisiert, jetzt wäre Schmusen nett, geht darauf ein und beendet es jeweils von Eurer Seite nach zunächst kürzerer Zeit.
Zeigt sie an, ach weitermachen wäre nett, wiederholen und wieder von Euch aus beenden.
Gibt es mal Krallen, nein sagen, Katzen lernen sehr gut, was nein bedeutet.

Lasst ihr und Euch Zeit, einander kennen zu lernen, 11 Tage sind nichts.
Wie alt ist Eure Katze denn ? Wird sie bei Euch auch allein in der Wohnung leben oder bekommt sie ggf. eine Freundin?


Grüsse
Tadi
 
Nach meiner Erfahrung sind die Anzeichen, dass jetzt einmal Schluss sein soll von Katze zu Katze auch durchaus verschieden. Und manchmal reicht es schon, dass man eine Stelle erwischt, die warum auch immer - gerade in diesem Moment NICHT - gekrault werden soll... Das kann so schnell gehen, dass es gar keine (für den doofen Menschen erkennbare) Vorwarnung gibt. Da ihr die Katze eigentlich noch nicht kennt, würde ich also auch versuchen zu beobachten, wie sie auf Berührungen an verschiedenen Körperstellen reagiert, bzw. ob sie vielleicht nur z.B. am Bauch anders gestreichelt/gekrault werden will als am Rücken. Ein grundsätzlich guter Tipp ist darauf zu achten, welche Körperstellen sie selbst zum Kraulen/Streicheln "präsentiert";)
 
Bei meinen beiden ist es so, dass sie ihren Kopf gegen meine Hand drücken, wenn sie gestreichelt werden wollen, oder im Stehen auch den Rücken, je nachdem, wo ich sie gerade streichle. Wenn sie es nicht wollen, weichen sie eher aus.
Bei meiner Maus sehe ich es eigentlich schon am Gesichtsausdruck. Wenn meine Hand kommt und sie möchte das nicht, schaut sie mich total vorwurfsvoll an :-D
 
Also man erkennt es wohl unter anderem an starkem Schwanzwedeln, das ist meistens, wenn sie stark erregt sind, also vielleicht eben auch zu stark.

Oft braucht es auch ein wenig Zeit, um es bei deiner Katze zu merken. Vielleicht kannst du es irgendwann an der Haltung merken, an der Kopfhaltung... Also bei Luna merke ich es inzwischen daran, dass sie anfängt rumzuhampeln, also, wenn sie nicht mehr einfach ruhig liegt, sondern andauernd die Haltung verändert, dann will sie wohl der streichelnden Hand ausweichen.
 
Anfangs haben wir auch öfter mal eine gebatscht bekommen, ein paar Mal auch mit Krallen.. Dies kam die letzten Tage nur noch einmal vor.
Die Situationen waren alle beim Kraulen... Wie aus dem Nichts kam die Pfote *batsch* - da war eindeutig "aha, jetzt mag sie nicht mehr".

Es wäre natürlich für alle Beteiligten einfacher wenn man genau wüsste woran man erkennen kann dass sie nicht mehr mag, bevor sie uns eine batschen muss, weil wir es nicht raffen.
Manche Katzen senden, wenn sie nicht mehr gestreichelt werden wollen, ganz eindeutige Signale, andere ganz "leise", subtile, die man eher übersieht und dann werden sie "wie aus dem Nichts" deutlicher.
Ihr werdet mit der Zeit herausfinden, wie es eure Katze zeigt. Achtet beim Streicheln auf die gesamte Körpersprache. Manche Katzen zeigen, dass es ihnen genug wird, indem sie insgesamt etwas angespannter werden. Oder die Ohren legen sich plötzlich etwas zurück... Schwanzwedeln ist schon ein sehr deutliches Zeichen, dass sich eher Anspannung aufbaut.

Manchmal mag eine Katze gern gestreichelt werden, aber dann kippt ihre Stimmung nicht immer ins "ich mag nun nicht mehr" um, sondern sie kommt in Spiellaune und tatscht dann deswegen nach den Händen. Wenn ihr den Eindruck habt, sie möchte lieber spielen, dann spielt nicht gleich mit ihr, denn sonst könnte sie auf die Idee kommen, ihr belohnt sie dafür, dass sie euch angreift. Auch wenn es nur spielerisch gemeint ist, sollte sie lernen, dass sie euch nicht angehen soll. Also lieber dann mit dem streicheln aufhören und erst nach einer kleinen Pause ihr ein Spiel anbieten.
Haltet beim Spielen immer die Hände heraus.

Sicher ist es gut, die "Stop" Signale richtig zu deuten - aber wichtig wäre auch, wenn ihr ihr von vornherein signalisiert, dass sie nur dann angefasst wird, wenn sie es möchte. Sie ist ja erst seit kurzem bei euch, macht, während ihr sie streichelt, immer mal wieder "kleine Streichelpausen". Also auch wenn sie es sichtlich genießt, führt eure Hand immer mal wieder zu ihrem Näschen, so dass sie daran schnuppern kann. Lasst sie so lange schnuppern, wie sie möchte. Wenn sie die Hand gleich wieder anstubst, kanns weitergehen. Wenn sie etwas ausgiebiger schnuppert, wird sie sich nach einer Weile mit der Zunge über Nase oder Mäulchen schlecken, das bedeutet, dass sie euren Geruch "fertig aufgenommen" hat und unmittelbar danach wird sie euch ein eindeutiges Signal geben: Wendet sie dann den Kopf ab, möchte sie zwar weiter in eurer Nähe sein, aber nicht mehr gestreichelt werden - stubst sie die Hand an, soll es weitergehen. So baut ihr Vertrauen auf - sie denkt dann, sie hat eure Hand unter Kontrolle ;) "Nur wenn ich anstubse gehts weiter" Und je öfter sie erfährt, dass sie aktiv werden muss (anstubsen), wenn es weitergehen soll, desto eindeutiger werden dann auch mit der Zeit ihre entsprechenden Signale.
sie maunzt auch oft, bzw. macht eigentlich viele unterschiedliche Geräusche die ich noch nicht deuten kann.
Testet dann einfach aus, was sie möchte, meist ist es spielen oder futtern oder Aufmerksamkeit.
Wie alt ist denn die Kleine? Legt mit ihr regelmäßige Spieleinheiten ein und testet einfach aus, was sie mag. Katzen lieben Rituale, also am besten vor dem futtern immer eine kleine Spielrunde einlegen. Manche Katzen jagen gern ner Angel hinterher, andere lauern die Angel gern ausgiebig an oder mögen eher Intelligenzspiele. Manche Katzen sind recht spielfaul aber haben ein Lieblingsspiel, man muss nur herausfinden welches - andere Katzen sind schnell gelangweilt und brauchen immer Abwechslung.
 
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Ok, danke euch allen :)

Wir werden das dann alles jetzt ganz genau beobachten...

Sie ist fast 15 Jahre alt und sie hat ein so dermaßen weiches Flusefell dass es schwer fällt nicht darin herumzukrabbeln :D

das mit dem Vertrauensaufbau macht natürlich Sinn, ich denke insgesamt sind wir schon ganz schön weit damit, dafür dass sie erst so kurz da ist.

Das mit dem Fell ist halt noch so ne Sache, man soll die Perser ja viel bürsten, damit es nicht verfilzt... Je länger das nicht gemacht wird desto mehr verfilzt es ja. Sie hatte diverses Filz, kam ziemlich verwahrlost im Tierheim an. Die haben dort schon bissi was rausgeschnitten, und ich mittlerweile auch noch ein bisschen..... Aber es ist trotzdem noch so einiges übrig.

Noch dazu hat sie eine Ohrentzündung und muss 2x täglich Tropfen ins Ohr bekommen. Da ist es etwas schwierig mit dem langsamen Vertrauensaufbau, die Tropfen müssen unbedingt rein, sonst muss sie eine Ohr OP gemacht bekommen (Polypen im Ohr)...

Aber ich bin optimistisch dass wir das alles ganz gut hinbekommen mit der Zeit...

Dank eurer guten Tipps bin ich jetzt gut gebrieft :grin:
 
@Tadi: guck mal in meinen Vorstellungsthread "Katzenanfänger" ;)

Ich weiß leider noch nicht wie ich Threads hier verlinken kann...
 
  • #10
Bei meiner Maus sehe ich es eigentlich schon am Gesichtsausdruck. Wenn meine Hand kommt und sie möchte das nicht, schaut sie mich total vorwurfsvoll an :-D

Hihi :D
Ich finde Lucy guckt immer total empört, aber ich denke dass ihr Persergesicht einfach so aussieht :D
 
  • #11
Meine alte Lady war sehr subtil mit Ihren Zeichen. Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden hatte das eine Tonänderung beim Schnurren in Kombi mit einem einzigen kurzen Zucken der Schwanzspitze bedeutet: "Es reicht jetzt, ich will bei Dir sein aber nicht getüttelt werden".

Zumal sie immer an einen gekuschelt dalag. Bauch kraulen ging nur in besonderen kurzen Minuten, wenn man sich nicht an ihre Vorstellungen hielt gab es einen festen Warnbiss.

Das hat mich zu Anfang sehr erschreckt, weil es die erste Zeit für mich aus heiteren Himmel kam. Bis ich die Sache mit dem schnurren kapiert hatte.
 
  • #12
Meine alte Lady war sehr subtil mit Ihren Zeichen. Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden hatte das eine Tonänderung beim Schnurren in Kombi mit einem einzigen kurzen Zucken der Schwanzspitze bedeutet: "Es reicht jetzt, ich will bei Dir sein aber nicht getüttelt werden".

Zumal sie immer an einen gekuschelt dalag. Bauch kraulen ging nur in besonderen kurzen Minuten, wenn man sich nicht an ihre Vorstellungen hielt gab es einen festen Warnbiss.

Das hat mich zu Anfang sehr erschreckt, weil es die erste Zeit für mich aus heiteren Himmel kam. Bis ich die Sache mit dem schnurren kapiert hatte.

Ja das meine ich mit den verschiedenen Geräuschen die sie so von sich gibt, die kann ich halt bisher noch nicht wirklich deuten.... Es wie eine neue Sprache zu lernen...
 
  • #13
Ja, das Blöde ist nur, dass diese Sprache im Laufe der Zeit durchaus Veränderungen erfährt, weil die Katze nämlich so schlau ist und lernt, auf was du Mensch besonders gut reagierst. Und dann werden diese Laute entsprechend öfters und in anderen Situationen als zuvor eingesetzt.;)
Z.B. hat Slimmy einen gewissen ganz furchtbaren Mooooooooooaaaaaaaaaaa Laut nur von sich gegeben, wenn es ihr schlecht gegangen ist. Auf den war ich dann schon so konditioniert, dass ich sofort gesprungen bin, wenn ich ihn hörte - egal was ich gerade in der Hand hatte, oder ob ich eigentlich gerade in der Tiefschlafphase war. Und natürlich hat es nicht lange gedauert, bis sie überrissen hatte: Wenn ich diesen Laut von mir geben steht Frauli 2 sec. später bei Fuß...
 
  • #14
Meine gehen einfach, wenn sie nicht mehr wollen. Sie sind dann auch nicht mehr weich sondern haben eine gewisse Körperspannung. Aggressiv werden sie nie und mit dem Schwanz schlagen sie irgenwie auch nicht (Felisa hat eh einen seltsamen Schwanz, den sie für diese Art der Kommunikation wohl gar nicht nutzen kann), denn ich halte sie ja nie fest. Ich mache immer nur defensiv...

Sie zeigen mir immer deutlich wann sie was wie gestreichelt haben wollen. Z.B. liebt Felisa die Rückenmassage. Ihre Anweisungen dazu sind sehr deutlich. Und Katerchen steht total auf Bauchmassage - er liegt dann immer auf der Seite und wenn man nur mit der Hand in die Nähe kommt. schmeisst er sein Bein darüber, damit man direkt an seinen Bauch kommt.

Irgendwie funktioniert es bei uns ganz natürlich so, wie bei diesem Streichelinstructionsvideo erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=hpI8fzPeBSM
 
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  • #15
Zwischenmeldung:
wir lernen hier alle weiter und es klappt ganz gut :)
Habe keine mehr gefangen, es wurden keine Krallen mehr ausgefahren und auch die Zähne hab ich nur noch beim Gähnen gesehen....

also vielen Dank für eure Tipps!
 
  • #16
Das ist schön zu lesen.
Und es ist echt toll, dass du eine "alte Dame" aufgenommen hast. :pink-heart:
 

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