Sehr anhängliche Katze - gehe eine Woche in den Urlaub

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Hallo :)

Da ich im Mai eine Woche in den Urlaub gehe, muss ich Luna eine Woche lang "alleine" lassen. Mein Vater ist ja auch noch da und passt auf sie auf. Nach Abgabe meiner Masterarbeit und mehreren Jahren Doppelbelastung, Arbeiten und Studium, habe ich mir nach Abgabe eine Woche Ferien gebucht, in denen ich meine beste Freundin in Deutschland besuchen kann. Da wir uns seit über einem Jahr nicht mehr gesehen haben wird das auch wirklich Zeit.

Luna ist sehr anhänglich. Sie kriegt bereits Zylkene wegen ihrem traumatisierten Verhaltensweisen. Das funktioniert wunderbar. Meinem Vater vertraut sie zwar auch, aber sie geht nicht zu ihm um zu kuscheln oder so was. Das macht sie nur bei mir. Wenn ich nicht da bin, dann legt sie sich auf eine Jacke, die nach mir riecht.

Wie könnte ich das am besten angehen, damit es für sie nicht zu hart wird? Wir haben es inzwischen soweit, dass sie Kontakt mit anderen Katzen aufnimmt, wenn ich dabei bin, aber auch danach braucht sie sehr viel Zuwendung und ist sehr gestresst. Von alleine geht sie nicht zu den anderen, wenn sie andere Katzen sieht, rennt sie sonst direkt wieder ins Haus. Mein Vater traut sich nicht zu, Luna da auffangen zu können, wenn wieder was schief geht, was heisst, in dieser Woche wird er sie vermutlich nicht rauslassen. Das geht auch gut, da sie nur raus geht, wenn wir auch raus gehen. Ich muss vielleicht erklären, dass Luna alleine vermittelt wurde, weil sie sich mit den anderen Katzen nicht verstanden hat. Auch bei einer möglichen Vergesellschaftung ging es gar nicht, einpinkeln, einkoten, Schnurrhaare abkauen usw. Das habe ich schnell abgebrochen, weil es wirklich nicht ging, nach meinem Empfinden zumindest. Da unser Haus eher offen geschnitten ist, ist es für Luna schwer, bei einer zweiten Katze, einen Fluchtort zu haben, an dem andere Katzen nicht auch hinkönnten, ausser, man schliesst die Türen. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer wie auch Treppenhaus sind offen, also keine Möglichkeit, da eine Abtrennung vorzunehmen. Die einzigen Türen haben wir beim Klo, dem Bad und den Schlafzimmern. Da wollen wir keine Netztüren, wegen der Privatsphäre. Da meine Nachbarn auch zwei junge Katzen haben (ein paar Monate älter), dachten wir, dass sie sich vielleicht so daran gewöhnen kann, weil die dürfen raus und sind oft bei uns auch vorm Fenster. Mit denen nimmt sie jetzt Kontakt auf, wenn ich dabei bin, das lief auch schon...Na ja, unschön, aber eben in einem Rahmen, der tolerierbar ist. Sich anfauchen, mal mit der Pfote hauen... Aber da kann Luna direkt ins Haus rennen und da kommen die nicht nach. Die Katzentür sollte die Tage auch Mal geliefert werden und dann kann sie die von alleine benutzen und wir müssen nicht mehr die Balkontüre offen stehen lassen. So hat sie soziale Kontaktmöglichkeiten, aber sie hat auch einen Rückzugsort, der nur für sie ist. Da unsere Gärten aneinander grenzen ist das auch gut und wir sind sehr glücklich mit der Lösung, weil nochmals eine Vergesellschaftung... Ich weiss, Einzelhaltung ist nicht ideal und darum soll es hier auch gar nicht gehen, weil ich habe mir Gedanken gemacht und Lösungen gesucht, auch eine passende Katze gesucht, im gleichen Alter und alles, aber für Luna ist das jetzt die beste Lösung, die ich finden konnte. Ich denke, sie hat sich mit den Katzen nur nicht vertragen, weil sie keinen privaten Rückzugsort hatte, der nur ihr gehört. Sie braucht mehr Ruhe und mehr Rückzug als andere Katzen, aber auch den sozialen Kontakt. Nur muss sie bestimmen können, wann der aufhört. Also bitte, verurteilt mich nicht für diese Entscheidung, es war wirklich ganz schlimm, mitanzusehen, wie sehr sie der Geruch einer anderen Katze im Haus gestresst hat.

Also die Trennung wird für uns beide hart :-D ich habe mich inzwischen auch sehr an unsere gemeinsamen Kuschelstunden gewöhnt und auch daran, aufzuwachen, weil sie sich an meinen Kopf kuschelt. Aber ich weiss nicht, ob es zum Beispiel hilfreich wäre, wenn ich mit meinem Vater skypen würde und sie meine Stimme hört (weil dann wäre sie vllt. verwirrt, warum sie mich hört, aber ich nicht da bin) oder was ihr helfen könnte.

Wenn ihr da Tipps habt, bitte nur zu :)
 
A

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Wie alt ist sie denn?
Und seit wann nun bei dir?
Wenn sie noch jung und noch nicht lange bei euch ist, kann sich noch vieles tun.
Aber auch wenn sie bereits älter ist - Katzen lernen zwar in der sogenannten Sozialisierungsphase "fürs spätere Leben", aber auch darüber hinaus können sie eine sehr gute Entwicklung machen.

Jetzt für die Urlaubszeit würde ich erstmal sagen - mach dir nicht zu viele Sorgen :). Das Wichtigste, gerade für etwas verunsicherte Katzen ist, dass sie das Gefühl haben, dass "alles wie immer" ist.
Also "instruiere" ;) deinen Vater, dass er so vieles wie möglich wie gewohnt macht. Das wäre das Wichtigste, meine ich. Wie gewohnt futtern, wenn es möglich ist zu den gewohnten Zeiten bestimmte Rituale anbieten (auch wenn sie dann, weil es dein Vater ist, nicht mitmacht ), zu gewohnten Zeiten das Katzeklo saubermachen - dass er auch auf Kleinigkeiten achtet - so gut es eben die Situation erlaubt.
Sicher kann er Dich und deine Zuwendung nicht ersetzen, aber Hauptsache sie wird gewahr, dass eigentlich "alles wie immer" sein könnte. Sie wird sich dann schon darauf einrichten und höchst wahrscheinlich in der Zeit, in der Du nicht da bist, öfter schlafen.
Rauslassen würde ich sie wie gewohnt (soweit es die Situation zulässt) - alles was "anders als sonst" ist, würde ich so gut es geht vermeiden bzw könnte zusätzlich verwirren.
Aber ich weiss nicht, ob es zum Beispiel hilfreich wäre, wenn ich mit meinem Vater skypen würde und sie meine Stimme hört (weil dann wäre sie vllt. verwirrt, warum sie mich hört, aber ich nicht da bin) oder was ihr helfen könnte.
Ich würde es lieber lassen, ich meine, das verwirrt sie eher.

Noch allgemein - dass die Zylkene gut wirken und sie zum Vater immer zutraulicher wird ist schonmal gut - falls sie bereits etwas älter ist, so kann sie bis ins hohe Alter umlernen, nur dann dauert es länger als bei jungen Katzen.

Falls sie noch jung ist, wäre allerdings ein Katzenkumpel im Haus wirklich das allerbeste für sie. Gerade bei jungen Katzen, von denen man denkt, sie kommen mit anderen nicht klar, reagieren ängstlich etc, bewirkt ein passender Kumpel Wunder. Ein Katzenkumpel im Haus interagiert ganz anders als andere Draußen-Katzen, die, auch wenn sie friedlich unterwegs sind, doch eher als Bedrohung wahrgenommen werden, also Angst und Skepsis eher bestätigen - besser wäre gerade für solche Katzen ein Kumpel im Haus, mit dem sie auch etwas anfangen kann, als sie mit fremden Draußen-Katzen zu konfrontieren. Also lass sie nicht ohne Kumpel, vor allem, wenn sie noch jung ist :)
Wenn Du einen neuen Partner hast, suchst Du ihn ja auch passend aus und wenn Du später feststellst, dass es doch nicht passt, wirst du daraus ja auch nicht schließen, dass es besser ist für den Rest Deines Lebens ohne Partner zu bleiben ;) sondern versuchst es nochmal mit einem, der noch besser passt. Manche brauchen eben etwas speziellere Partner (auch unter Katzen gibt es besonders soziale, rücksichtsvolle unaufdringliche etc) und gerade etwas scheue Katzen blühen mit dem passenden Kumpel auf.
Also wenn sie noch jung ist und noch nicht so lange bei euch meine ich, wäre es besser, wenn sie keinen Freigang bekäme um nicht noch mehr negativ-Erfahrungen mit anderen Katzen zu sammeln und stattdessen erstmal "ihr Zuhause" als sicheres Revier begreifen kann. Dann kann auch ein Kumpel im Haus helfen und wenn sie später mit ihm gut klarkommt, wird sie auch mit Draußen-Katzen souveräner umgehen können und könnte dann ja immer noch Freigang bekommen.

Darüber hinaus gibt viele Möglichkeiten, das Selbtbewusstsein regelrecht zu "trainieren". Hast Du schonmal klickern versucht?
Wenn sie etwas gut macht, Mut zeigt, immer fein loben - und wenn sie ängstlich/verschreckt reagiert, das einfach ignorieren.
Man muss dabei geduldig sein. Kein überschwängliches Lob, das könnte sie ungewollt irritieren, es reicht ein leises "ja" oder auch einfach "nur" dass sie sieht, welches Verhalten Dir unaufgeregt gute Laune macht.
Sei auch vorsichtig damit, dass sie sich zu sehr an dich hängt. Sucht sie von sich aus Deine Nähe, dann ist es gut, du als "ihre Dosi" bist so etwas wie eine "Schutzone" für sie. Aber lass es damit dann gut sein. Rede dann nicht beruhigend mit ihr, das könnte natürlich ungewollt ihre Unsicherheit verstärken nach dem Motto "wenn Dosi mich beschützt, muss ja Gefahr in der Luft liegen, da muss ich weiterhin wachsam sein." Also lass sie zu dir "flüchten" oder wenn sie mag in deiner Nähe herumdrücken ;) aber tu dann so, als sei ü-ber-haupt nichts besorgniserregendes los. Das gibt ihr am meisten Sicherheit.
Allerdings wird Selbstbewusstseinstraining allein meiner bescheidenen Auffassung wenig helfen, wenn sie immer wieder mit den Draußen-Katzen konfrontiert wird anstatt mit einem Kumpel im Haus die Chance zu haben tatsächlich umlernen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo :)

Also erstmal danke für den Tipp, ich werde versuchen meinen Vater davon zu überzeugen, dass er das hinkriegt :-D Auch mit dem Rauslassen und allem. Er hat glaube ich vorallem Angst, dass sie sich auf die Suche nach mir macht und dann nicht mehr kommt, weil wenn ich rufe, kommt sie, bei ihm noch nicht.

Also Luna ist jetzt ca. 7 Monate alt, ist seit gut vier Monaten bei mir. Ich habe sie aus dem Tierheim geholt, sie wurde vermutlich ausgesetzt und hatte deswegen keinen langen oder intensiven Kontakt zu ihrer Mutter. Sie war unterernährt, unterkühlt, durchnässt, war länger nicht klar, ob sie überleben würde und auch jetzt kriege ich sie kaum dicker :-D Also, sie isst gut, aber sie ist ein sehr zartes Kätzchen und wird wohl auch immer eher kleiner bleiben, laut Tierarzt und Tierheim. Sie hatte mit anderen Katzen sehr schlechte Erfahrungen, wurde wohl immer herumgeschubst, kam nie zum Spielzeug, nie zum Fressen, man musste sie immer isolieren, damit sie irgendwo Mal dazu kam. Deswegen hatte ich es mit einem etwa gleichaltrigen Kätzchen versucht, gleiche Rasse, welches mit ca. 18 Wochen sicher gut sozialisiert war und nicht gleich ängstlich, aber auch nicht zu dominant ist, also eher ein gutmütiges Tierchen. Aber Luna kam gar nicht klar damit, schon alleine wenn es nach der anderen Katze roch, hat sie sich (trotz Zylkene) eingepinkelt, eingekotet und eben auch angefangen ihre Schnurrhaare zu beschädigen, sich selbst einmal sogar gebissen. Nach paar Tagen hat mich die Besitzerin gefragt, ob ich die Katze behalten wolle, weil sonst hätte sie jetzt jemand, der sie zusammen mit der Schwester nehmen würde. Ich habe das dann abgebrochen und kaum war alles wieder frisch gewaschen, hat sie sie sich wieder normal verhalten. Draussen hingegen ist sie auf die fremden Katzen drauf zu um zu schnuppern. Dann schnell wieder ins Haus, aber kurz darauf wieder raus, um erneut zu schnuppern. Deswegen glaube ich, dass es am Geruch im Haus liegt, also, wenn ihr Revier nach anderen Katzen riecht, dass ihr das dann so Angst macht.

Klar, ich schliesse nicht aus, dass das jetzt für immer so sein muss, aber diese Übung ist mir jetzt zu heikel, nochmals anzufangen, ohne Ferien zu haben oder sonst was, das war so schlimm. Und Ferien habe ich erst wieder im Juli, also solange muss das jetzt auch so gehen, das wäre mir einfach zu heikel.
Und ich denke, es ist schonmal ein Anfang, wenn sie jetzt lernt, den Garten zu teilen, dass das möglich ist und vielleicht geht es dann auch irgendwann mit einer Kumpeline. Aber dafür muss sie wohl zuerst sicherer sein, dass es ihr Zuhause ist, dass sie nichts verliert und all das. Aber ich werde wohl nicht mehr in dieses Tierheim gehen... Es war mir zwar anfangs sehr sympathisch, aber irgendwas stimmt doch nicht, wenn eine Katze so traumatisiert aus einer Katzengruppe rauskommt... Ich denke, da wurde nicht gut aufgepasst, da waren Katzen unterteilt in Senioren und der Rest war zusammen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kleine da mehrmals drunter kam, konnte das nämlich auch beim Besuch beobachten. Es wurde auch kein Kittenfutter gefüttert, sondern ziemlich grosses, was sie gar nicht gut aufnehmen kann, wie ich feststellen musste. Also sowohl ein Trauma von Menschen wie auch anderen Katzen. Auch wollten die gar nie vorbeischauen, ob das hier gut ist für die Katze... Haben sich auch nie wieder gemeldet, habe zwar einmal nachgefragt, ob es Vorfälle gab, aber sie haben mir nie geantwortet.

Clickern tu ich mit ihr, das macht uns beiden auch Spass, aber die Belohnungen sind etwas schwierig, da sie andauernd von allem abgelenkt ist :-D Aber wir arbeiten daran. Das macht sie schonmal ganz gut, so an sich. Und es ist wirklich eine tolle Katze! Wir müssen noch ein wenig an ihrem psychischen Befinden arbeiten, aber darauf hatte ich mich schnell eingestellt, auch mit der Hilfe meines Tierarztes, der auch schon einmal nach der Arbeitszeit bei mir zu Hause aufgetaucht ist, um sie hier eine Weile zu beobachten, weil ich aus ihrem Verhalten nicht schlau wurde, warum sie immer abends auf die Sachen gepinkelt hat und so was. Er hilft da fleissig mit und hält auch Ohren und Augen offen wegen möglichen anderen Kitten, die passen könnten :)

Ich tu auch immer so, als wäre alles gut, setze mich mit einem Buch raus oder so, wenn sie dann auch rauskommt, wird eine Weile geclickert und so, dann lese ich weiter, ein Auge natürlich auf sie, auch wegen den anderen Katzen und allem, aber bisher lief das so ganz gut.

Danke für die Inputs, wir arbeiten an allem :) Bestärkt mich auch darin, da nicht aufzugeben.
 
Dann drücke ich mal die Daumen, dass sie sich weiter so gut entwickelt. Mit ihren 7 Monaten ist sie nun kein Minikitten mehr, aber egal was sie erlebt hat, sie ist noch sehr jung und von daher kann sie vieles noch im Nachhinein umlernen. Auch schlecht sozialisierte oder traumatisierte Katzen können ihr Leben lang dazulernen. Je jünger sie sind, desto größer können die Entwicklungssprünge sein, also ich meine auch, da wird sich noch eine Menge tun - sie ist ja neugierig ;) das ist wohl der größte Motor bei Katzen.
Kennst Du Taskalis Thread? Enthält viele Tipps und Anregungen für den Umgang mit speziellen Katzen :)
 
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Kennst Du Taskalis Thread? Enthält viele Tipps und Anregungen für den Umgang mit speziellen Katzen

Danke für den Link! Den kannte ich noch nicht!

Und ja, ich denke auch, dass sie noch alle Chancen hat, sich da in alle Richtungen zu entwickeln :)

Ihre Neugier lässt mich da auch am meisten hoffen, denn immerhin zeigt sie so auch, dass sie Neues ausprobieren will.
 

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