Täglicher Terror ums Futter

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Mottenfrau

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24. März 2018
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Hallo liebe Katzen Gemeinde.
Ich habe ein Problem mit meiner Finja. Sie hat eine Verhaltensweise, die immer mehr ins extreme geht und ich weiß langsam nicht mehr weiter, und das obwohl ich mich nicht als Katze Anfänger bezeichnen würde.

Generell ist sie wirklich eine tolle Katze und wir haben eine schöne Beziehung. Sie ist unglaublich schlau, anhänglich und verspielt.

Erstmal ein paar Infos zu der Mietze, ohne die kann mir ja auch keiner helfen ;)
Finja ist im August 2012 geboren und zog noch im selben Jahr zu uns, sie ist also bei uns groß geworden. Natürlich ist sie nicht alleine, sie hat zwei Katzenfreunde. Ein Kater im selben Alter und vor zwei Jahren kam noch eine Dame zu uns. Finja ist also bald 6 Jahre alt.
Sie hat eine sehr starke Futtermittel Allergie, die sich mit starken Durchfall äußert. Das Wissen wir seitdem sie ca 7 Monate alt ist. Damals haben wir im Labor einen Allergietest machen lassen und daraufhin das Futter angepasst. Seitdem ist sie beschwerdefrei, es sei denn sie frisst mal ein paar Krümmel, die uns hinfallen. Das ist aber wirklich selten.

Wobei wir auch beim Thema Futter wären. Wir haben regelmäßige Futterzeiten, es wird hochwertiges Nassfutter wie Om nom nom oder Mac's gefüttert. Dazu gibt es mittags Clickertrainig ( Ich clickere seit über 10 Jahre mit Katzen) mit von ihr verträglichen leckerlis. Sie ist eine relativ kleine Katze und mit 4,5 Kilo an der Grenze zum pummelig sein. Sie nimmt unglaublich schnell zu, da muss ich immer sehr aufpassen.

Nun zu unserem Problem. Finja ist extrem verfressen und ich habe wirklich schon etliches probiert, um sie ruhiger zu kriegen. Nachts um 4 geht der Terror los. Es wird erst geschrien, übers Bett gerannt, vom Kleiderschrank auf uns gesprungen, Blumen umgeworfen, Tablettenblister neben das Bett fallen gelassen, so ziemlich alles was Lärm macht. Teilweise wird mir das auch für sie zu gefährlich. Kürzlich hat sie ein Bild angesprungen und sich so lange dran festgehalten, bis es zu Boden gestürzt ist und das Glas in 1000 Teile zersprungen ist. Sie hat sich zum Glück nicht verletzt, aber es ist klar, dass das kein Zustand ist.
Wenn sie so anfängt sperre ich sie aus dem Schlafzimmer aus. Dann ist 30 Minuten Ruhe und dann geht das gekratzt an der Tür los. Dann sperre ich sie ins Wohnzimmer., damit ich einfach in den Schlaf komme. Egal was sie macht, es gib konsequent erst um 7 Futter. Und das ist auch das schlimme. Ich habe das Gefühl, dass sie denkt, dass sie das Verhalten abspielen muss, damit sie was kriegt.

Meine Katzen dürfen nicht in die Küche. Finja schleicht sich aber manchmal rein, geht hinter mir direkt rein und dann direkt unter einen Schrank und versteckt sich bis ich weg bin. Das endete schon mit verbrannten Pfoten vom Herd

Der Terror endet erst, wenn sie Futter bekommt. Ich weiß nicht weiter und die Katze hat Stress ohne Ende. Das ist kein Zustand. Manchmal regt sie sich so sehr auf, dass sie das Futter sofort erbricht.

Ich habe wirklich schon viel versucht.
Zuerst dachte ich mir, okay vielleicht sind die Portionen zu klein, gib ihr mal so viel wie sie will. Sie frisst so lange bis sie erbricht. Dann frisst sie das Erbrochene. Kein Scherz.

Dann habe ich mehr Portionen gefüttert, das hat absolut nichts gebracht, außer, dass sie zugenommen hat. Obwohl ich die Portionen wirklich klein gehalten habe.

Ignorieren bringt nichts.

Großes Blutbild, T4 alles ok.

Ich habe mit ihr geclickert, versucht das ruhige Verhalten zu verstärken, leider ohne Erfolg.

Auch ein striktes "Nein" mit jedem Mauzen führt nur dazu, dass sie lauter zurück schreit.

Habe mich auch mit ihr hingesetzt, mit dem Futter in der Hand und solange gewartet, bis sie ruhiger wurde und das Futter dann hingestellt. Das hilft vielleicht für den Moment, aber den stundenlangen Terror davor lindert es nicht.

Wir haben auch Feliway.

Während ich das Futter zubereite spielt sie auch ein total routiniertes Verhalten ab. Dann ist sie im Flur, schreit, springt auf eine Kommode, springt runter schreit, wieder rauf und das solange, bis ich aus der Küche komme.

Vielleicht weiß jemand einen Rat, der uns hilft wieder einen entspannten Alltag zu haben. Für Mensch und für Tier.
 
A

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Hallo,

die wichtigste Info fehlt, wieviel bekommt sie den zu fressen?
Ach und wie sind die Futterzeiten?
 
Mir scheint es so, das sie extremen Hunger hat.
Wie viel bekommt sie am Tag und wie oft?
 
Das klingt für mich danach, als hätte sie extrem Hunger.

Ich würde sagen : Lass sie fressen, bis sie bricht und füll den Napf danach noch mal voll. Stell mal eine Zeit lang dauerhaft hochwertiges Nassfutter zur freien Verfügung und achte darauf, dass der Napf nach dem Fressen nie ganz leer ist. Und dann einfach immer wieder auffüllen. Es kann gut sein, dass sie sich anfangs öfter so stark überfrisst, dass sie kotzt. Normalerweise gibt sich das aber mit der Zeit, wenn sie merkt, dass immer genug da ist. Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis sie sich auf eine angemessene Menge runter reguliert hat und ihren Bedarf gefunden hat. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass es funktionieren wird.
Bei meinen 4 Jungs steht auch dauerhaft Nassfutter zur freien Verfügung und alle fressen ganz entspannt über den Tag verteilt in Häppchen. Loki hat Anfangs auch so geschlungen, dass er gekotzt hat und gefressen wie ein Scheunendrescher. Mittlerweile hat sich das aber gegeben und er hat sich dran gewöhnt, dass er sich immer bedienen darf und niemand sein Futter klaut :)

Was, wie viel und wie oft gibt's aktuell?
 
Aktuell bekommt sie ca 300 Gramm Nassfutter plus Mittags und vor dem Schlafengehen Leckeres von Cosma ( dieses getrocknete Fleisch) oder vergleichbares. Wenn ich mehr gebe nimmt sie sehr schnell zu und ist dann einfach zu dick. Hauptmahlzeiten sind um 7 und um 19 Uhr. Leckeres gibt es mittags gegen 12 und abends vorm schlafen gehen zwischen 00 und 01 Uhr, jeweils eine kleine Hand voll.

Nassfutter imm stehen lassen geht mit den anderen Katzen nicht. Zum einem füttere ich die Tiere getrennt, der Kater vertreibt sie sonst vom Futternapf und frisst das. Der andere Punkt ist, dass mein anderes Mädel viele körperliche Beschwerden hat und kein Nassfutter verträgt. Mit ihr habe ich wirklich eine sehr lange Krankengeschichte hinter mir und obwohl ich strikt gegen Trockenfutter bin, verträgt sie nur dieses. Nassfutter erbricht sie sehr oft, obwohl sie es mag. Ich habe es zwei Jahre lang versucht sie auf hochwertiges Nassfutter umzustellen, aber bei 2,5 Kilo musste ich die Notbremse ziehen. Nach etlichen Tierarzt besuchen brachte nur die Umstellung auf Trockenfutter Linderung. Mit 3 Kilo hat sie jetzt ein gutes Gewicht, dafür, dass sie so viele körperlichen Beschwerden hat. Aber um sie geht es hier ja nicht, Fakt ist aber, dass ich nicht immer hier Futter stehen haben kann.

Ich habe über mehrere Wochen sie so viel fressen lassen wie sie will. Unter Aufsicht. Die ganze Kotzerei ist wirklich anstrengend, es gibt keinerlei Besserung und sie schreit genauso viel.
 
Dann würde ich schnellstens mit ihr zum Arzt gehen und nicht nur ein geriatrisches BB machen, sondern auch die Organe schallen lassen. Außerdem: gibt es einen Zeitpunkt, ab dem sich die Situation so zugespitzt hat? Fällt Dir ein Auslöser ein?
 
Für mich klingt das nach Hunger. Und ich finde es extrem schlimm, wenn eine Katze so extrem Hunger hat, dass sie Terror macht. Und dass damit Futter/Futterbeschaffung ein so beherrschendes Thema für das Tier ist.

Das reine Gewicht sagt in meinen Augen nicht viel darüber aus, ob eine Katze (zu) dick ist. Das Verhältnis Kopf/Rumpf muss passen. Es gibt ja auch Katzen, die einer eher große, kräftigere Statur haben. Und Katzen mit eher zierlichem Körperbau.

Sie muss ein vernünftiges Sättigungsgefühl entwickeln und begreifen, dass es aureichend Futter gibt. Abgesehen davon, dass kein Lebewesen hungern müssen sollte.

Feste Futterzeiten sind die eine Sache. Aber mir scheinen die Zeiten sehr lange. Zwischen 7 und 19 Uhr liegen immerhin 12 Stunden. Zudem sind Katzen Häppchenfresser und nehmen doch immer gerne zwischendurch noch was auf.
Offensichtlich kommt sie mit der jetzigen Fütterung nicht hin.

Persönlich halte ich auch nichts davon, Futter penibel abzuwiegen. Ich glaube, dass der Futterbedarf ganz unterschiedlich sein kann. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Ausserdem glaube ich, dass eine gesunde Katze von "gutem" Futter auch nicht zu dick wird.

Es ist in meinen Augen auch normal, wenn sie in so einer Findungsphase zuerst zunehmen. Das Gewicht wird sich normalerweise dann genauso wie die Futtermenge einpendeln.

Das Problem mit den anderen Katzen verstehe ich. Man könnte Finja z. B. in einem Zimmer / Schrank füttern, der über eine chipgesteuerte Klappe gesichert ist. So dass nur sie an ihr Futter kommt.
So müsste man es ihr nicht zuteilen und sie könnte dann fressen, wenn sie Hunger hat. Und sie müsste nicht hungern bzw. Angst haben, dass sie hungern muss.
 
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Könntest du Fotos von ihr einstellen, von oben in stehender Position?
 
Fotos kann ich morgen machen.
Ich gehe über meine Aussagen zu dem Gewicht auch nicht nach der Kilozahl, sondern ich taste die Rippen. So hat man mir das immer erklärt. Wenn man die Hände links und rechts auf die Rippen legt und leicht drückt, sollte man die Rippen spüren. Spürt man sie ohne Druck ist die Katze zu dünn, muss man erster Drücken ist sie zu dick. Und bei Finja ist da definitiv eine Speckschicht.

Ich weiß nicht wie diebstahlsicher die Futterautomaten sind. Wenn der Kater da seinen Bollerkopf mit rein steckt geht es dadurch ja nicht zu.. Müsste man mal überlegen.

Ein eigenes Zimmer für sie separat zur verfügung zu stellen ist hier in der Wohnung auch nicht möglich. Über die Anschaffung eines Schrankes müsste man nachdenken.

Sie bleibt nicht zwischen 7 und 19 Uhr nüchtern. Es gibt immer noch etwas zwischendurch. Es sind meistens maximal 6 Stunden. Nur sind es eben keine großen Mahlzeiten sondern eine Hand voll von diesen gefriergetrocknetem Fleisch. Finde auch, dass Om nom nom z.B kein schlechtes Futter ist.
Wie gesagt, ich habe mehr füttern schon oft probiert, weil mir immer zuerst gesagt wurde, dass ich mein Katze verhungern lasse. Aber wie viel soll ich denn noch geben und wie lange und oft noch versuchen. Das letzte mal gabs wirklich Ärger vom TA wegen dem Gewicht. Und Übergewicht kann nicht die Lösung sein. Aber ob sie Normalgewicht hat oder auch mal etwas mehr, das ändert nichts an der Schreierei.
 
  • #10
Zum einem füttere ich die Tiere getrennt, der Kater vertreibt sie sonst vom Futternapf und frisst das.
Warum? Wird er von seinen Mahlzeiten nicht satt?


Ich habe über mehrere Wochen sie so viel fressen lassen wie sie will. Unter Aufsicht. Die ganze Kotzerei ist wirklich anstrengend, es gibt keinerlei Besserung und sie schreit genauso viel.

Die Zeit kann zu kurz gewesen sein. Ich würde es einfach noch mal angehen und zwar länger....Wenn kleine Reste im Napf verbleiben, war es die richtige Menge. Anfängliches Zunehmen ist normal und pendelt sich in der Regel ein.
 
  • #11
Warum? Wird er von seinen Mahlzeiten nicht satt?


Natürlich wird er satt. Zu einem bekommt er mehr als die Mädels, zum anderen ist das da eher ein Ding der Rangordnung, er lässt sein Futter stehen und frisst aus Prinzip das der anderen. Er drängt sie also weg bevor er seine Mahlzeit einnimmt und ist danach auch nicht an seiner Portion interessiert. Futter ist nur interessant, wenn es anderen gehört.


Dann werde ich es wohl nochmal probieren müssen.
 
  • #12
Wenn er das Futter von der Katze frißt, warum kann sie dann nicht sein Futter fressen?
So extremer Futterneid deutet einfach immer auf zu wenig Futter oder falsches Futtermanagement hin.
Z.B. ich habe hier eine große Gruppe von über 10 Katzen, und KEINE einzige ist futterneidisch! Niemand nimmt hier irgendwen das Futter weg.
Teilweise fressen sie zusammen von einem Teller, manche möchten lieber alleine fressen, die warten einfach ab. Ohne Hektik. Weil alle wissen, das sie satt werden.

Allerdings, nach 12 Std. ohne Futter (wieviel Trockenfleisch gibt es dazwischen?) würde das hier vermutlich auch anders aussehen. In Trockenfleisch dürfte kaum Fett drin sein. Damit hat es auch kaum Sättigungswert.

Und nein, nicht jeder Katze reichen 300 g. Und im Winter fressen die meisten Katzen deutlich mehr als im Sommer, und auch etwas mehr Speck auf den Rippen ist absolut normal. Meine Katzen wiegen teilweise im Winter 1 kg mehr als im Sommer. Und im Frühling nehmen sie das von ganz alleine wieder ab.

Hast du bei deiner kranken Katze auch Barf schon mal probiert? Wenn du irgendwas finden könntest, was alle fressen können, wäre das ganze schon viel einfacher.
 
  • #13
Es ist immer Stress, wenn ich zusammen füttere. Finja stresst sich wegen dem Kater und wenn ich alle getrennt füttere, hat jeder seine Ruhe lässt sich Zeit zum fressen. Grade die kranke ist sehr sensibel.

Dazwischen gibt es eine Hand voll.

Ich weiß, dass nicht jeder Katze 300 Gramm reichen. Mein Kater bekommt wie gesagt auch mehr.

Es wäre deutlich einfacher, wenn ich etwas hätte, dass alle fressen dürfen. Habe ich bis jetzt leider aber noch nicht. Der Kater darf theoretisch alles, wobei ich in der Regel kein trofu gebe. Die kranke bildet die absolute Ausnahme. Ich habe so ziemlich alles probiert. Als ich sie bekommen habe, hat sie nur Sheba gefressen und das hat sie noch nichtmal vertragen. Jetzt unter Trockenfutter nimmt sie nicht ab. Ich weiß, dass das kein gutes Futtermittel ist aber sie verträgt nichts anderes. Und ich habe es fast zwei Jahre versucht, über Monate umgestellt mit allem pipapo. Dazu ist sie extrem wählerisch. Es wäre toll wenn sie ans Barf geht, macht sie aber leider nicht.

Dafür kriegen der Kater und Finja das gleiche. Durch ihre Allergien darf sie eh kein Trockenfutter ( sie ist allergisch auf Mais, Weizen, Reis und Kartoffeln).

Wie gesagt ich versuche es jetzt nochmal mit mehr Fütterungen und erhöhe die Menge etwas und schaue wie sich das entwickelt.
 
  • #14
Hallo Mottenfrau.

Zur eigentlichen Fragestellungen kann ich leider nichts beitragen. Aber ich will eines sagen: Ich glaube Dir, dass "so viel sie will" füttern nicht funktioniert.
Klar, die allermeisten Katzen haben ein gesundes Sättigungsgeführt. Aber es gibt auch Ausnahmen. Bei Menschen würden Experten diese Ausnahmen gerne als Krankheit anerkannt sehen, nennt sich Adipositas.

Und ganz ehrlich: Meine zwei recht kleinen Katzen fressen sicher weniger als 300g pro Nase. Du hast geschrieben, dass sie eher klein ist. Also kann die Futtermenge passen. Will sagen: Ich glaube Dir, wenn Du schreibst dass Du sie ausreichend fütterst. Wenn sie eh schon eine kleine Speckschicht hat, hast du vielleicht einen guten Kompromiss gefunden zwischen der Futtermenge, die sie will und der, die gesund für sie ist.:)
 
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  • #15
Danke Irmi, das ist lieb. Ich habe hier langsam das Gefühl der größte Tierquäler auf Erden zu sein
 
  • #16
Hallo Mottenfrau.

Zur eigentlichen Fragestellungen kann ich leider nichts beitragen. Aber ich will eines sagen: Ich glaube Dir, dass "so viel sie will" füttern nicht funktioniert.
Klar, die allermeisten Katzen haben ein gesundes Sättigungsgeführt. Aber es gibt auch Ausnahmen. Bei Menschen würden Experten diese Ausnahmen gerne als Krankheit anerkannt sehen, nennt sich Adipositas.

Und ganz ehrlich: Meine zwei recht kleinen Katzen fressen sicher weniger als 300g pro Nase. Du hast geschrieben, dass sie eher klein ist. Also kann die Futtermenge passen. Will sagen: Ich glaube Dir, wenn Du schreibst dass Du sie ausreichend fütterst. Wenn sie eh schon eine kleine Speckschicht hat, hast du vielleicht einen guten Kompromiss gefunden zwischen der Futtermenge, die sie will und der, die gesund für sie ist.:)

Nur das die Katze eben mit diesem Kompromiss nicht klarkommt. Und es scheint ja auch nicht wirklich ein entspanntes Zusammenleben für alle zu sein, sondern eine Stresssituation für alle.

Wenn sie wirklich nicht mehr darf, würde ich über das Strecken des Futters nachdenken, z.B. mit Ballaststoffen arbeiten. Und nicht einer Katze zumuten, das sie den halben Tag mit Hunger rumlaufen muß.
Auch wenn sie Kalorienmässig vielleicht genug hat - eine Katze, die sich wegen Futter so benehmen muß, fühlt sich ganz sicher nicht wohl in ihrer Haut.
Ehrlich gesagt, ich würde dann lieber 1 kg Übergewicht in Kauf nehmen, als eine dauerhungrige Katze.

Und - ob sie sich nicht doch selber einregulieren kann, weiß man ja nicht. Das wurde ja noch nie ernsthaft probiert.
Aber eine Katze, die 150 g Futter sofort wegfrißt, hat nun mal tierischen Hunger.
 
  • #17
Hi Mottenfrau,

ich bin mir relativ sicher, dass 300g für Finja ein wenig zuviel ist. Dennoch bin ich mir auch sicher, dass sie Hunger schiebt.

Lass mich erklären was ich meine:
Durchschnittlich reichen ihr im Jahr 300g, sind vielleicht auch zu viel für eine kleine Katze. Aber eine Katze hat täglich einen anderen Bedarf. Sie ist mal aktiver mal weniger aktiv. Dann braucht sie mehr um mehr Fell zu produzieren oder um sich Winterspeck anzufressen (ja, Katzen werden im Herbst/Winter dicker und im Frühling/Sommer dünner). Wenn sie täglich nur 300g bekommt, schiebt sie Hunger in den Zeiten in den sie einen höheren Bedarf hat. Und dann, wenn sie weniger bräuchte, dann frisst sie es trotzdem, obwohl sie es nicht bräuchte, weil sie angst hat das sie wieder Hunger hat.

Hier gab es vor kurzem ein ähnliches Beispiel. Der Kater bekam täglich ca 400g und schob Terror, dann wurde auf 'all you can eat' umgestellt und die ersten Tage fraß er 800g nach einiger Zeit hat sich das auf 400g zurück gependelt und der Terror hat stark abgenommen, so einige Macken sind geblieben, da sie einstudiert waren, aber das war schon deutlich besser geworden.

Ich kenne übrigens auch die Extremen des Fütterns:

1.
In meiner WG hatten wir 3 Katzen (gehörten meinem WG-Mitbewohner). Er hat sich immer exakt an die Futtermengenangaben an den Dosen gehalten. Die ehemals drei Kitten entwickelten sich extrem unterschiedlich. Die eine wurde immer dünner, die andere entwickelte sich normal und die dritte wurde mit der Zeit immer dicker. Irgendwann stellten wir dann fest, dass die dickere (auch stärkste) die anderen beiden vom Futter verjagt bis sie satt ist, erst dann dürfen die anderen beiden. Das heißt, die dickere hat 2 schalen alleine gefressen und die anderen beiden haben sich die letzte schale geteilt, wobei die schwächste das wenigste abbekommen hat.
Also hat mein Mitbewohner angefangen die Katze von den anderen beiden zu trennen. Das Spiel ging dann zwischen den beiden los. Also wurden zu jeder Fütterung alle drei von einander getrennt. Für die zwei schwächeren ging das auch gut. Sie fraßen selten alles auf, mein WG-Mitbewohner überließ der dickeren Katze immer die Reste aus den Näpfen.
Irgendwann hatte er dann einen Job und stellte den dann All you can eat Trockenfutter hin.
Ende vom Lied (bei meinem Auszug) war: 2 Katzen mit einem Gewicht von ca 3,5kg und normaler Statur und eine Katze mit einem Gewicht von 6kg und eine Kugel. Dabei schiebt die 6kg Katze weiterhin Terror.

2.
Meine eigenen Kater bekommen seit ihrem Einzug 'All you can eat'-Nassfutter. Alle drei Kater habe ich zu unterschiedlichen Zeiten geholt.
Kater 1 kam natürlich zuerst. Er bekam 'all you can eat'. Ich fand sein Verhalten 'normal'. Kater 2 kam zwei Wochen später. Er stürzte sich zunächst immer auf den Napf und schob seinen Hintern immer so, dass er den 2. Napf auch 'verteidigte'. Kater 1 hat sich dann einfach hingesetzt und gewartet bis Kater 2 satt war und hat danach gefressen. Das ging eine Zeitlang so und nach einigen Wochen fraßen sie zeitgleich aus zwei Näpfen meist aber zeitgleich aus dem selben.
Zwei Jahre später haben wir uns den 3. Kater geholt. Auch der war zunächst komplett drauf sich auf das Futter zu stürzen. Ihn störten die anderen Kater nicht, aber ER wollte an das Futter dran. Der erste Kater störte sich nicht an dem aggressiven verhalten und fraß einfach aus dem selben Napf daneben (ist ja genug Platz da). Kater 2 hingehen beschloss immer zu warten bis Kater 3 fertig ist und fraß im Anschluss (manchmal war der Napf dann tatsächlich leer wurde aber gleich wieder aufgefüllt). Inzwischen fressen die drei meist zeitlich aus einem Napf.

Meist sieht das Fessverhalten bei uns inzwischen so aus (Von oben nach unten: Nummer 3, 1, 2):
32196888qt.jpg


Es gibt keinen Futterneid bei uns. Als wir den 3. Kater bekamen hat er bei allem alles angeknurrt. Bsp. er hat eine 'Maus erlegt' da wurde geknurrt ohne ende wenn ihm wer zu nah kam. Er ist zum Futter, wieder knurren. Keine Ahnung ob er vorher so extrem zu wenig bekommen hat, aber wir haben ihn jetzt fast 4 Monate und es wird gar nicht mehr geknurrt oder so. Siehst es ja auch auf dem Bild wie gut es läuft.

Das Verhalten deiner Katzen erinnert mich an die Katzen aus der WG. Dabei war es die Schuld meines WG-Mitbewohners. Die Katzen waren im Wachstum als er ihnen das Futter durch die Mengenangaben an den Dosen rationiert hat. Für zwei von den hat das funktioniert. Sie bekamen glaube 3x am Tag ihren Portionsteil. Bei der 3. ist das aber ganz gehörig nach hinten los gegangen, weil sie sich mit hungern nicht abfinden wollte.
 
  • #18
Und - ob sie sich nicht doch selber einregulieren kann, weiß man ja nicht. Das wurde ja noch nie ernsthaft probiert.
Aber eine Katze, die 150 g Futter sofort wegfrißt, hat nun mal tierischen Hunger.
Dito.


Aber eine Katze hat täglich einen anderen Bedarf. Sie ist mal aktiver mal weniger aktiv. Dann braucht sie mehr um mehr Fell zu produzieren oder um sich Winterspeck anzufressen (ja, Katzen werden im Herbst/Winter dicker und im Frühling/Sommer dünner). Wenn sie täglich nur 300g bekommt, schiebt sie Hunger in den Zeiten in den sie einen höheren Bedarf hat. Und dann, wenn sie weniger bräuchte, dann frisst sie es trotzdem, obwohl sie es nicht bräuchte, weil sie angst hat das sie wieder Hunger hat.

Wenn sie in den Zeiten, in denen sie mehr als 300g bräuchte, auch immer mehr bekommen würde und dies verinnerlicht, würde sie in den Zeiten, in denen sie weniger braucht, keine Angst mehr haben müssen und könnte somit sehr wahrscheinlich auch etwas übriglassen.
 
  • #19
Wenn sie in den Zeiten, in denen sie mehr als 300g bräuchte, auch immer mehr bekommen würde und dies verinnerlicht, würde sie in den Zeiten, in denen sie weniger braucht, keine Angst mehr haben müssen und könnte somit sehr wahrscheinlich auch etwas übriglassen.

Das wollte ich damit gesagt haben :D
 

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