Mittelschwere Ehekrise

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Bordsteinkante

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18. März 2012
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88
Hallo liebe Forumsmitglieder,

vorab wünsche ich euch ein frohes neues Jahr und hoffe, dass eure Vierbeiner Silvester gut überstanden haben.

Nun zu meiner (langen) Geschichte:

In der Nacht vom 18. auf den 19.12.17 haben sich unsere beiden Katzen, Max und Leo, immer wieder geprügelt. Ich dachte anfangs sie würden nur heftig spielen und/oder hätten kleine Machtkämpfe; bis es dann morgens eskaliert ist. Ich war schon bei der Arbeit, mein Freund hat nur berichtet, dass er mit Max auf der Couch saß, als Leo sich auf die Kommode gesetzt hat. Als er wieder runtergesprungen ist, ist Max auf ihn los. Sie prügelten sich mit Geschreie, Gefauche, Geknurre, Geschmatze und Geschnaufe.

Das hat sich dann auch nicht gelegt. Sobald sie Sichkontakt hatten ging es wieder von vorne los.
Wir waren dann 4 Tage später, nachdem es sich nicht gebessert hat, mit beiden beim Tierarzt. Bis auf ein paar Kratzer und einem etwas angeschlagenen Max fehlte beiden nichts.

Nun haben wir sie getrennt. Einer durfte die Wohnung nutzen, der andere war im Büro. Die Katzen haben jeden Tag die Räume gewechselt.
Nach 5 Tagen haben wir zwischen Wohnzimmer und Esszimmer ein Gitter gebaut, welches mit einem Bettlaken die Sicht versperren konnten.
Wir haben die Katzen umgesiedelt, sodass einer immer im Esszimmer ist und einer die Wohnung nutzen darf; auch wieder im täglichen Wechsel.

Das Bettlaken haben wir ein paar Tage zu gelassen, damit sie sich nur hören und riechen konnten, aber nicht sehen.

Dann haben wir zur Fütterungszeit das Bettlaken abgenommen. Hier führte es anfangs auch zu fauchen, knurren, schreien, wurde mit der Zeit aber etwas besser.

So, das war die Vorgeschichte und nun kommen wir zum eigentliche Problem:


Wenn Leo die ganze Wohnung nutzen darf und Max im Esszimmer ist, sind beide Katzen völlig friedlich. Leo kommt oft zu Max ans Gitter, dann beschnuppern sie sich, lecken sich ab. Max steckt dann zwar seine Beine durch das Gitter und Leo erschreckt sich dann und geht weg, aber es sieht alles nicht aggressiv aus.
Sobald am nächsten Tag wieder gewechselt wird, sind wir fast wieder wie am Anfang. Sie können am Gitter zwar zusammen essen, aber sobald sich ihre Blicke längere Zeit treffen, geht alles wieder von vorne los.
Und so ist das bis heute im täglichen Wechsel.

Wir wissen langsam nicht mehr was wir noch machen sollen und hoffen, dass ihr vielleicht ein paar Tipps für uns habt. Über Ratschläge, Erfahrungsberichte usw. freuen wir uns sehr :)

Danke fürs durchlesen!

Viele Grüße
Bordsteinkante

EDIT: Ich sollte noch das wichtigste erwähnen: Wir sind Anfang November von einer Dachgeschosswohnung ins Erdgeschoss gezogen sind. Die Wohnung ist nun um einiges lauter durch Autos, Fußgänger, Wasserleitungen, Personen im Treppenhaus usw. Max war bzw. ist immernoch deswegen häufig etwas ängstlich. Wir denken, dass das der Auslöser für den Streit war.
 
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Hey!

Hier ein paar Infos zu den Tigern:
Sie sind beide ca. 6-7 Jahre alt und ich habe sie seit 2012. Seitdem haben sie zwei Umzüge hinter sich. Den einen völlig problemlos und nun bei dem zweiten hat sich das so wie oben beschrieben entwickelt.

Die jetzige Wohnung ist größer als die andere und im Erdgeschoss. Wir haben einen Garten, in dem sie allerdings nicht dürfen, weil wir mitten in der Innenstadt wohnen.

Beide sind kastriert. Leo, so hatte man den Eindruck, war immer der selbstbewusster und "Chef" von den beiden. Max war schon immer ängstlicher und versteckt sich auch, sobald wir Besuch bekommen.

Sonst waren sie immer wie ein Herz und eine Seele. Haben viel miteinander gespielt und gekuschelt.

Reichen die Infos? :)

VG
 
Deine Erklärung klingt sehr plausibel und dein Vorgehen ist lehrbuchmäßig.

Zusätzlich könntest du dir noch Zylkene besorgen und es Ihnen für die nächsten Wochen geben.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn ihr die Fenster mit stressigem Ausblick (Straße, Hunde, garten mit anderen Katzen? ) vorerst im unteren Bereich abklebt.

Wenn ich mich recht erinnere hatte irlandfan ein ganz ähnliches Problem nach einem Umzug. Die Katzen waren durch den Anblick fremder Katzen auch total durch den Wind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte laßt das Wechseln der Reviere. Evtl. nochmal ohne Sicht- und Riechkontakt trennen. Und auch hier ohne Wechsel. So das wirklich jede Katze erst einmal richtig runterkommen kann.

Das Abdecken der Fenster kann in der Tat auch helfen. Und zusätzlich würde ich mit Zylkene oder mit Telizen arbeiten. Das hilft ihnen beim runterkommen und auch dem ängstlichen Kater, sich mit der neuen Situation abzufinden.

Es dauert bei Katzen mehrere Tage, bis Stresshormone abgebaut sind. Solange sollte keinerlei Kontakt sein, danach die Gittertür.

Und bei der 1. echten Begegnung vielleicht 2 Fummelbretter anbieten, erst einmal weit voneinander entfernt. Und immer dazwischenstehen, ein Angriff muß unbedingt vermieden werden. Dann lieber nochmal einen Schritt zurückgehen.

Viel Glück
 
Ihr Lieben,
Danke für eure bisherigen Antworten.

Das mit den Zyklenen hört sich gut an. Kann ich die nur online bestellen oder kann man die irgendwo kaufen?!

Macht es denn Sinn die beiden noch mal komplett zu trennen?
In einer Variante klappt es mit den beiden ja.

Viele Grüße
 
Zylkene bekommst du beim Tierarzt oder auch billiger im Web. Nimm die 100ter Packung. Und auf das Gewicht der Katzen beachten bei der Dosis.
 
Guten Morgen ihr Lieben,
nun ist einige Zeit vergangen.
Wir haben direkt, nachdem es uns hier empfohlen wurde, mit Zylkenen gestartet. Es hat auch direkt angeschlagen. Die Katzen haben sich am Gitter beschnuppert und gegenseitig sauber gemacht.

Also haben wir am Freitag einen Versuch gestartet und die beiden zusammen in einem Raum gefüttert. Es funktionierte und sie haben sich danach gegenseitig sauber gemacht und ganz normal gespielt. Also wäre nie etwas gewesen.

Heute Nacht ging allerdings wieder alles von vorne los... rumgeschreie, gefaucht und was sonst noch alles dazu gehört.
Jetzt sind sie wieder getrennt... und wir müssen von vorne anfangen... :-(

Viele Grüße
 
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Klar fängst du jetzt wieder von vorn an, MIST.

Wenn ihr die Katzen wieder zusammen laßt würde ich sie nicht gleich wieder über so einen langen Zeitraum laufen lassen und erst recht nicht über Nacht, wenn ihr kein Auge drauf habt.

Auch wenns gut läuft: gemeinsame Zeiten langsam steigern und darauf achten, dass sie keine schlechten Erfahrungen machen
Frei nach dem Motto: Wenns am schönsten ist sollte man aufhören;)
 
Hallo ihr Lieben,

mittlerweile ist so viel Zeit vergangen und es hat sich nichts gebessert.
Wir haben die Reviere "umgebaut" und vergrößert, sie über Wochen ohne jeglichen Kontakt getrennt, ganz ganz ganz langsam wieder zusammen geführt und es ist immer im gleichen Ergebnis geendet.

Wir sind mittlerweile mit den Nerven am Ende und wissen nicht mehr weiter.
Die Katzen scheinen auch zu vereinsamen, sie miauen so uneträglich viel, dass es einem schon an die Substanz geht.

Nun die große Frage:
Was können wir noch tun? :-(

Danke und liebe Grüße
 
  • #10
Habbt Ihr sie gesundheitlich checken lassen?
Oft ist es so dass (versteckte) Krankheiten und/oder Schmerzen zu sowas führen können. Bitte unbedingt auch an die Zähne denken (Stichwort FORL).

Ansonsten fällt mir nur 2erlei ein :
1. Gruppe mit 2 weiteren Tieren aufstocken, die zu beiden Katern passen und die charakterlich tiefenentspannt sind. Hätte den Vorteil, dass sich die Situation insgesamt etwas entspannt, denn 1. sind 2Neue da, mit denen man sich beschäftigen muss, 2. kann man über diese Beschäftigung ggf. wieder langsam zueinander finden und 3. ist die allgemeine Situation in einer grösseren Gruppe entspannter.
2. Abgabe eines der beiden Streithähne und dem verbleibenden Kater einen neuen Kumpel dazugesellen.
 
  • #11
Hallo,
oh weh ihr Armen, das hört sich ja ganz schlimm an, sowohl für euch als auch für die Katzen. Habt ihr vielleicht Videoaufnahmen von den Situationen in denen es plötzlich wieder umschlägt und die Aggressionen wieder beginnen? Vielleicht lässt sich darauf bei ganz genauer Analyse noch etwas erkennen, was so (in der akuten Stresssituation) zunächst gar nicht auffällt? Irgendeine Gemeinsamkeit an dem Punkt, wo es wieder kippt? Vielleicht könnte da auch ein/e Tierpsychologe/in etwas erkennen und Tipps geben, woran es liegen könnte?
 
  • #12
Hallo zusammen,

das ist gar nicht so schwer zu erkennen.
Einer der Kater ist sehr offen und will sich auch gar nicht streiten (Köpfeln, Schwanz oben etc.).
Der andere ist da eher ablehnend und uninteressiert. Er fängt irgendwann auch an zu starren und zu schnaufen und schmatzen. Der "freundliche" Kater fängt dann nach ein paar Sekunden an zu fauchen und schreien und rennt weg, der andere hinterher und dann nimmt alles seinen Lauf.
 
  • #13
Oh je, das klingt jetzt aber wirklich sehr verfahren.

Wie reagiert ihr, wenn der unfreundliche Kater zum Starren anfängt? Hier solltest ihr schon dazwischengehen und die Situation unterbrechen.
Kennst du die 3-Punkte-Regel?
http://haustierwir.blogspot.de/search/label/Erziehung / Verhalten

Hier ist das super erklärt. Vielleicht habt ihr damit Erfolg.
Wenn nicht, glaube ich ehrlich gesagt nicht mehr daran, das ihr die beiden wieder zusammenbringen könnt.
Ich glaube auch nicht, das weitere Katzen hier das Problem lösen würden.
 
  • #14
Hallöchen ihr Lieben,

nach langem hin und her haben wir uns nun entschieden eine Tierpsychologin einzuschalten.
Wir können und wollen unsere Kätzchen nicht aufgeben und versuchen diesen letzten Schritt.
Sie kommt nächsten Dienstag zu uns nach Hause.

Drückt uns die Daumen!
 
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  • #15
Das ist eine sehr gute Idee, man muss alle Chancen nutzen, die sich bieten, vll. bringt das die Lösung!
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr Hilfe bekommt!
 
  • #16
Auch hier sind alle Daumen und Pfoten gedrückt.
 
  • #17
Hallo ihr Lieben,

ich wollte noch mal schreiben, für die, die es Interessiert und vielleicht auch mal an uns gedacht haben.

Wir hatten ja die Katzenpsychologin hier, die uns auch gute Tipps gegeben hat. Wir waren manchmal wieder so weit, dass die Katzen tagelang zusammen sein konnten. Das ist nun seit 2,5 Wochen wieder vorbei. Es ist alles wieder von vorne angefangen :(

Wir ziehen November/Dezember um in ein großes Haus. Wir hoffe irgendwie, dass es dadurch besser wird. In der jetzigen Wohnung hat schließlich alles angefangen.

Liebe Grüße
Bordsteinkante
 
  • #18
Können sie denn dort dann raus?
Ich könnte mir vorstellen,daß sich dann die Situation beruhigt,wenn jeder seiner Wegen gehen kann und neue Allianzen geknüpft werden können.
Allerdings könnte es auch passieren,daß dann einer von Beiden nicht mehr nach Hause kommt.
Aber erstmal positiv in die Zukunft schauen...es kann auch sein,daß sich mit der neuen Umgebung auch das Zusammenleben wieder friedvoller gestaltet.
 

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