Katze verschreckt

[22Engelchen1988]

Wahrscheinlich gibt es schon unzählige Themen dazu, aber da jede Katze ja individuell ist und ich so unruhig bin:

Ich habe zwei Maine Coon Katzen - Kater und Katze - beide im März 1 Jahr alt geworden. Ich bin eigentlich sehr penibel damit, was so rumliegt, damit sich die Katzen nicht verletzen können usw.

Am Samstag nun der große Schock. Ins Bad dürfen die Katzen nicht. Am Samstag habe ich geputzt und alle Sachen in den Gang gelegt - ohne groß darüber nachzudenken. Dabei war eine Tüte. Ihr ahnt schon, was kommt.

Ich hör es nur in Panik rascheln durch die Wohnung, zwei Schläge (wahrscheinlich irgendwo in Panik dagegen gerannt) - dann fand ich die Tüte neben dem Sofa, die Katze unter dem Sofa.
Natürlich total verschreckt - klar. Ich habe sie dann komplett in Ruhe gelassen. Hab später am Abend mit dem Kater gespielt und dann kam sie auch mal raus und hat zugesehen. Aber bei jedem Geräusch (sei es nur ein Auto das vorbei fährt), sofort in Panik unter das Sofa... Ich konnte sie einmal kurz streicheln, hoch nehmen und begutachten. Körperlich ist scheinbar nichts passiert.

GEgessen hat sie an diesem Tag nichts mehr, aber hat die Toilette nachts benutzt.

Gestern früh war sie dann kurz wie immer - vor dem Schlafzimmer gestanden als ich aufgestanden bin, mich angegurrt, Köpfchen gerieben usw... beim ersten lauteren Geräusch wieder unters Sofa.
Abends haben wir gegrillt und nachdem die Schiebetür zur Terasse aufgemacht wurde, wieder unters Sofa... Das ist natürlich oft so gewesen (man muss ja ständig rein und raus) - irgendwann hat sie sich dann fast daran gewöhnt? Kam dann auch wieder ans Fenster und gestern abend schien alles völlig normal...

Heute früh auch wieder normal - wieder bis zum ersten Geräusch...

Als ich von der Arbeit heim gekommen bin, war sie ebenfalls wieder unterm Sofa... wahrscheinlich durch das Geräusch von der Tür. Sie kam nach 20 Minuten - wieder total geduckt und eingeschüchtert als ob sie mich nicht kennt. In der Küche war das Fenster offen, ein Kind hat bisschen lauter geredet draußen - zack, unters Sofa...

Und jetzt nach 20 Minuten ist sie wieder relativ normal und liegt auf dem Kratzbaum...

Wie gehe ich hier vor? Beachte ich sie besonders viel, wenn sie "normal" ist? Oder ist das kontraproduktiv? Darf ich sie komplett gar nicht beachten, wenn sie sich wieder verzieht - oder manchmal dann bewusst mit dem Kater spielen, damit sie auch wieder vorkommt (beim Spielen vergisst sie ihre Angst)
Oder muss ich vl sogar damit rechnen, dass sie jetzt auf ewig schreckhafter sein wird?

Ist es generell ein gutes Zeichen, dass sie "normale" Phasen hat oder kann dieser "Wechsel" schon auch permanent bleiben?

Ich möchte es meiner Katze natürlich so leicht wie möglich machen, ihr aber die Angst auch nicht verstärken. Die Kleinen sind mein Ein und Alles.

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

Ach ja: Vorher war sie eigentlich gar nicht schreckhaft - das ist eher der Kater - eine richtig kleine freche neugierige Draufgängermaus und eine kleine Labertasche, die jeden mit ihrem Gurren um den Finger wickeln kann

 

[Maiglöckchen]

Wenn sie sich verzieht, am besten nicht beachten. Wenn Du sie dann betüddelst, vermittelst Du ihr nur das Gefühl, dass sie zu Recht Angst hat, denn sonst würdest Du ja nicht so einen Aufriss machen.

Betüddeln, lob und belohn sie, wenn sie sich normal verhält. So rum ist es der richtige Weg.

 

[22Engelchen1988]

So, jetzt ist der Vorfall eine Woche her. Leider aber immer noch ein ewiges Auf und Ab.

Heute früh wieder ganz schlimm... nur unter dem Sofa.

Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht, was ich machen soll... Sie fühlt sich ja offensichtlich im Moment überhaupt nicht wohl hier. So kenne ich sie gar nicht.

Es ist einen Tick besser, wenn ich allein zuhause bin. Liegt aber vl daran, dass mein Freund - eben Mann - einfach generell lauter ist, mal durch die Wohnung stampf, Tür laut auf und zu machen usw usw...

Aber irgendwann muss sich doch die Kleine wieder daran gewöhnen. Das ist ja keine Lebensqualität wenn sie bei jedem Ton sich verzieht und nur noch rauskommt, wenn sie alleine ist. Das war diese Woche auch nur der Fall, weil mein Freund Spätschicht hatte - und das kommt sehr selten vor.

Ich ignoriere sie weiterhin, wenn sie sich verzieht aber es ist mittlerweile auch schwer, sie zu animieren zum spielen, wenn sie draußen ist. Zum ersten, weil der Kater ständig dazwischen funkt (die Katze spiel natürlich jetzt nicht mehr so häufig mit ihm, was sie vorher ständig gemacht haben ) und beim nächsten Geräusch, das sie nicht einordnen kann ist sie eh wieder weg.

Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig... Ich habe oft gelesen, dass die Katze oft nach paar Tagen wieder normal ist... Aber ich hab das Gefühl, das wird jetzt so bleiben.. und das tut sehr weh

 

[Netti85]

Hallo du!

Erstmal Kopf hoch!

Den ultimativen Tipp hab ich leider auch nicht. Mir fallen spontan ein paar Dinge ein, aber das würde ich im Zweifel mit Tierarzt und/oder Tierpsychologin abstimmen:

- Bachblüten (THP)
- Notfalltropfen
- Zylkene (Tierarzt)
- clickern (soll wohl das Selbstbewusstsein stärken)

Wir haben hier auch einen kleinen Angsthasen. Wenn sie erschrickt sagen wir schon zu ihr "dass alles gut ist" und reden sie liebevoll mit ihrem Namen an, sodass ihr Schwänzchen wieder in die Luft geht und sie "ansprechbar" ist. Wir gehen dann aber sofort wieder ins "normale" über und tun so als wäre nix gewesen. Das scheint wohl zu klappen. Wenn sie unters Bett geht wird sie aber ignoriert. Da krabbel ich nicht drunter.

Ich denke das legt sich mit der Zeit schon bei euch.
Gruß