Ängstlichkeit

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    adoption angst freigang nicht genutzt
Mitze95

Mitze95

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28. April 2017
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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und deshalb erstmal kurz die Vorgeschichte zu mir und meinem Kater (Viktor):

Ich bin mit einer Katze aufgewachsen (von 3 Jahren bis ich 19 war). Daher hab ich bedingt "Erfahrung", wenn man das so nennen kann... letztendlich ist ja doch jedes Tier anderst.

Anfang Februar haben mein Freund und ich einen Kater aus dem Tierheim adoptiert.
Er ist 9 Jahre alt und ein Maine Coon Mix.
Von seiner Vorgeschichte wissen wir folgendes:
Er hat allein mit einem alten Mann gelebt.
Wir vermuten das er kein Freigang hatte.
Der alte Mann ist irgendwann gestorben (wurde nicht sofort gemerkt) und der Kater war einige Zeit allein in der Wohnung mit der Leiche :stumm:
Mit den anderen Katzen im Tierheim hat er sich nicht gut verstanden.

Als wir ihn geholt haben war er sehr abgemagert, hatte nur sehr wenige kurze Haare und Schorf von den Streitigkeiten mit den anderen Katzen.

Inzwischen hat er sich bei uns im Haus (150 qm2) gut eingelebt. Er hat zugenommen, hat wieder ein schönes Fell, kommt jeden Abend ins Bett zum kuscheln, ist sauber und hat Appetit.

Nun aber die Fragen:
Wir wohnen in einer ruhigen Gegend und würden ihm gern Freigang ermöglichen.
Wir haben ihm bereits im Garten einen Unterschlupf hergerichtet. Er hat die Möglichkeit, nach draußen und wieder nach drinnen zu gehen wenn Ihm danach ist.
Er nutzt den Freigang jedoch überhaupt nicht.
Könnten wir ihm den Garten noch attraktiver machen? Denkt ihr er wird den Freigang irgendwann nutzen?

Er hat panische Angst wenn wir in der Nähe von ihm stehen oder an ihm vorbei gehen.
Sobald wir sitzen oder liegen kommt er zum kuscheln.
Bei jedem Geräusch hat er Angst und rennt fast weg. Sogar bei Kleinigkeiten wie das öffnen einer PET-Flasche.
Was können wir tun damit er zutraulicher wird?
:hmm:

Über alle Antworten und Tpps freue ich mich sehr.
 
A

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Hallo und herzlich willkommen :)
Da hat euer Kater es aber gut getroffen mit euch. Haus, Freigang und liebe, aufmerksame Menschen.
Ich denke, wenn ihr den Garten mit ihm zusammen erkundet, wird er seine Angst davor überwinden. Jetzt wird es ja bald wärmer (denke ich...:rolleyes:) und ihr könnt ein bisschen draussen sitzen und die Sonne genießen. Ich wette, er traut sich irgendwann dazu. Dann merkt er, wie schön es draußen ist und begleitet euch öfter. Und irgendwann geht er auch allein raus. Es liest sich für mich so, als ob er nicht mit anderen Katzen kann, weil er immer Einzelkatze war?
 
Hallo Mitze,

der Kater hat ja einige ziemlich schlimme Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Da ist es nur allzu verständlich, dass er verängstigt ist. Er weiß ja eigentlich nicht, dass er jetzt das große Los gezogen hat und ihm ein schönes Leben bevorsteht mit viel Liebe und Fürsorge ;)

Dass er in ruhigen Momenten zu euch kommt und kuschelt, ist ja schon ein sehr gutes Zeichen. Er hat keine Angst vor euch, er vertraut euch. Ihm sind nur die unerwarteten Bewegungen und Geräusche nicht ganz geheuer.

Ich habe seit ein paar Wochen genau so einen Kater bei mir, total verkuschelt, aber extrem verängstigt in genau den Situationen, die du schilderst. Mittlerweile hat sich das sehr gebessert, man merkt täglich, wie gelassener er wird und sich an das Leben hier bei uns gewöhnt.

Deshalb aus eigener Erfahrung folgende Tips:
Sprecht ihn an bzw. mit ihm, wenn ihr zu ihm oder auch nur in seine ungefähre Richtung geht. Dann ist er nicht völlig überrascht, wenn ihr plötzlich neben ihm steht. Und wenn ihr wisst, dass ihr jetzt gleich ein lautes Geräusch macht, dann sprecht auch dabei, um den Laut zu überdecken. Wenn du staubsaugst, dann fang in dem Zimmer an, das am weitesten weg ist von dem Platz, wo er grade ist. Und bewegt euch langsam und vorsichtig.

Das wird schon, da bin ich mir sicher. Unterstützen könntet ihr ihn auch mit Zylkene, ein Nahrungsergänzungsmittel, das beruhigend wirkt, und mit Feliway Steckern für die Steckdose. Das verdampft Pheromone, die auch beruhigende Wirkung haben.

Alles Gute für euch :)
 
Der alte Mann ist irgendwann gestorben (wurde nicht sofort gemerkt) und der Kater war einige Zeit allein in der Wohnung mit der Leiche :stumm:
Mit den anderen Katzen im Tierheim hat er sich nicht gut verstanden.


Er hat panische Angst wenn wir in der Nähe von ihm stehen oder an ihm vorbei gehen.
Sobald wir sitzen oder liegen kommt er zum kuscheln.
Bei jedem Geräusch hat er Angst und rennt fast weg. Sogar bei Kleinigkeiten wie das öffnen einer PET-Flasche.

Hallo
Oh weh-da hat der Kater schon einiges durch.:reallysad:

Zuerst stirbt sein Mensch und da ist er auch noch einige Zeit mit der Leiche alleine in der Wohnung.
Dann kommt der Kater ins Tierheim und es kommt durch andere Katzen zu Streitigkeiten.
Wie lange war der Kater den in den Tierheim?
Gut das er sich bei euch etwas erholt und eingelebt und auch zugenommen hat.:)

Ist denn euer Garten eingezäunt?
Ich würde vorerst abraten das der Kater hinausgeht.
Wenn er von allen Geräuschen momentan Angst hat,bekommt er eventuell da draußen Panik .Falls er von einem ungewohnten lauten Geräusch draußen erschreckt wird.
Wie zeigt der Kater den seine Angst ,wenn ihr in der Nähe vor ihm steht oder an ihn vorbei geht?(Z.B.Fauchen,knurren,wegducken,angreifen,wegrennen,u.s.w.).

Kannst du das bitte etwas genauer beschreiben?
Redet ihr auch mit euren Kater?
Vermutlich braucht er auch mehr Vertrauen ,Geduld und muss sich an euch sicherlich noch richtig gewöhnen.
Eventuell ist der Kater auch etwas traumatisiert ,wenn er mit seinen geliebten Menschen der dann verstarb,einige Zeit in der Wohnung verbrachte.
 
Dass er (noch) gar nicht in den Freigang will, überrascht auch nicht. Er fühlt ja im Haus noch nicht sicher und ihn verängstigt drinnen einiges. Um wieviel beängstigender muss dann die große weite Welt draußen auf ihn wirken? Mit all den vielen Geräuschen und Bewegungen, die er gar nicht kennt: Vögel, Autos, Regenprasseln, Blätterrauschen, Wind, fremde Stimmen in der Nachbarschaft etc.

Und er ist ja kein neugieriger Jungspund mehr, der forsch in die Welt rausgeht und große Abenteuer erleben will ;)

Gebt ihm Zeit, lasst ihn in seinem Tempo die Welt erkunden. Ich bin sicher, wenn er sich im Haus sicher fühlt, wird er auch bald mal den Garten kennen lernen wollen. Vor allem, wenn ihr euch draußen aufhaltet. Wichtig ist dann aber, dass er anfangs immer die Möglichkeit hat, nach drinnen zu flüchten. Also am besten die Terrassentür auflassen, wenn er die ersten Male raus geht. Alle meine Katzen haben das gebraucht, egal ob sie ängstliche Schisser oder neugierige Draufgänger waren.
 
Wie schön, dass ihr einen nicht mehr ganz jungen und ängstlichen Kater aufgenommen habt! :)

Das wichtigste bei Scheuchen: Angst ist ok. Sie dürfen Angst haben. Die Angst darf aber nicht bestärkt werden.

Als Mensch neigt man immer dazu, zu trösten. Wenn er sich also erschreckt, möchte man den Kater am liebsten in den Arm nehmen, streicheln, beruhigen. Das ist sehr menschlich und verständlich, aber in Katzensprache heißt das: Es ist wirklich was schlimmes passiert!

Also lautet die Taktik: Wenn er sich erschreckt, z.B. weil ihr eine PET-Flasche geöffnet habt, einfach ignorieren. Einfach ganz normal weitermachen. Einschenken, was trinken, sich unterhalten. So tun, als wäre nichts passiert (ist es ja auch nicht). Das signalisiert dem Kater: Ok, ich hab mich grad echt erschreckt, aber es ist offenbar gar nicht schlimm.

Niemals beleidigt sein, wenn ein Scheuchen, dass schon Zutrauen gefasst hat, plötzlich wieder etwas auf Abstand geht. Es heißt nicht, dass er undankbar ist oder euch nicht mag, es kann tausend Gründe haben und meistens gibt es sich von selbst, wenn man einfach Geduld hat.

Unser (Ex-) Scheuchen Pino hat übrigens auch Angst vor PET-Flaschen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Zischen in Katzenohren fürchterlich laut ist und das Drücken an PET-Flaschen ist laut und ziemlich unberechenbar.
Pino, der inzwischen sehr zutraulich und kuschelig ist, hat ab und an nervöse Tage. Aus für mich unerklärlichen Gründen ist er an manchen Tagen sehr nervös, versteckt sich eher, mag nicht so sehr angefasst werden. Das ist ok, wir lassen ihn dann ganz in Ruhe. Am nächsten Tag ist dann auch wieder alles gut und er will den Bauch gekrault bekommen. :D

Scheuchen sind einfach was schönes und sehr besonderes! :pink-heart:

Zum Freigang: wenn er nicht raus will, solltet ihr das akzeptieren. Vielleicht will er nie raus, vielleicht dauert es einfach, bis er den Mut hat. Das soll er ganz alleine entscheiden. :)
 
Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor... ich habe auch so ein Exemplar. Er hatte sich auch vor dem Öffnen von Wasserflaschen erschrocken oder wenn man ein Glas über den Tisch geschoben hat, wenn Hosenbeine aneinander gekommen sind, Geräusche im Fernsehen waren oder einfach nur ein Deckenzipfel herunter hing. Ganz schlimm war die Waschmaschine, das Brummen vom Kühlschrank oder der Staubsauger...also gefühlt hatte er Angst vor allem.

Das hat sich mit den Jahren zwar sehr verbessert, aber mein Kater wird grundsätzlich vom Naturell eher schreckhaft bleiben.

Bezüglich Freigang war daher klar, dass es nur mit Katzenklappe geht, damit er JEDERZEIT bei Angst sofort ins sichere Zuhause kann. Ein aus Menschensicht (!) "toller Unterschlupf" heißt erstmal gar nichts. Katzen haben an ein sicheres Versteck oft andere Ansprüche. Darüber hinaus wäre es doch viel besser, wenn er in das sichere Zuhause kann. Ich spreche wirklich aus Erfahrung und kann eine chipgesteuerte (!) Klappe nur dringend anraten. Besonders bei ängstlichen Katzen ist das sehr wichtig. Da gibt es immer Geräusche, die ängstigen (Stimmen, Kinder, Rasenmäher etc). Auch Katzenkämpfe können ziemlich übel sein.

Auch wenn dein Kater verletzt ist, willst du doch sicherlich, dass er versucht nach Hause zu kommen. Ich habe bei meinem Kater die Gewissheit, dass er IMMER versuchen würde, nach Hause zu kommen. Er hat sich schon mal schwer verletzt durch die Katzenklappe heim geschleppt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre ohne Katzenklappe.

Hat er denn sein neues Zuhause bei euch schon vollkommen als sicheren Rückzugsort verinnerlicht? Das ist die Voraussetzung für den Freigang.

Ansonsten zur Ängstlichkeit allgemein: Bei meinem Kater hat ein Staubsaugertraining über etliche Wochen sehr geholfen. Später habe ich mit dem Clickern angefangen, um sein Selbstvertrauen zu stärken und um ihn bzgl Geräusche zu desensibilisieren, weil er schon immer sehr panisch war...ganz besonders draußen. Egal, welches Geräusch...er hatte immer direkt Panik. Das Clickern (nach ca einem 3/4 - 1 Jahr auch nach draußen verlagert (erst wenn es nur ruhig war später mit langsamer Steigerung), hat sehr gut geholfen. Aber das wirklich nur in ganz kleinen Minischritten mit wochenlangen Festigungen bevor man weiter geht. Sonst macht die Ungeduld alles kaputt und das Klickern soll schließlich NUR Spaß machen. Die Fortschritte kommen dann mit der Zeit automatisch.

Aber wie gesagt...auch ohne Klickern kann man in kleinen Schritten mit viel positiver Verstärkung und viel Training schon viel erreichen.

Zum Garten: Viele dichte Büsche machen Spaß, auch eine Ecke mit lockerem sandigem Boden fürs Geschäft.
Vielleicht setzt du dich bei offener Terrassentür einfach auf der Terrasse an einer bisschen geschützen Ecke (geschützt im Sinne von etwas versteckt, z.B. an der Sitzecke) auf den Boden und machst gar nichts (nicht locken). Vielleicht traut er sich dann irgendwann raus zu dir. Aber andererseits ist es doch auch vollkommen in Ordnung, wenn er nicht raus will. Er hat Angst. Er ist (noch) nicht soweit. Vielleicht will er erst in ein paar Monaten oder Jahren raus, vielleicht auch nie. Du wirst es merken. Lass ihn selbst entscheiden. :)
 
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Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor... ich habe auch so ein Exemplar. Er hatte sich auch vor dem Öffnen von Wasserflaschen erschrocken oder wenn man ein Glas über den Tisch geschoben hat, wenn Hosenbeine aneinander gekommen sind, Geräusche im Fernsehen waren oder einfach nur ein Deckenzipfel herunter hing. Ganz schlimm war die Waschmaschine, das Brummen vom Kühlschrank oder der Staubsauger...also gefühlt hatte er Angst vor allem.

Das hat sich mit den Jahren zwar sehr verbessert, aber mein Kater wird grundsätzlich vom Naturell eher schreckhaft bleiben.

Bezüglich Freigang war daher klar, dass es nur mit Katzenklappe geht, damit er JEDERZEIT bei Angst sofort ins sichere Zuhause kann. Ein aus Menschensicht (!) "toller Unterschlupf" heißt erstmal gar nichts. Katzen haben an ein sicheres Versteck oft andere Ansprüche. Darüber hinaus wäre es doch viel besser, wenn er in das sichere Zuhause kann. Ich spreche wirklich aus Erfahrung und kann eine chipgesteuerte (!) Klappe nur dringend anraten. Besonders bei ängstlichen Katzen ist das sehr wichtig. Da gibt es immer Geräusche, die ängstigen (Stimmen, Kinder, Rasenmäher etc). Auch Katzenkämpfe können ziemlich übel sein.

Auch wenn dein Kater verletzt ist, willst du doch sicherlich, dass er versucht nach Hause zu kommen. Ich habe bei meinem Kater die Gewissheit, dass er IMMER versuchen würde, nach Hause zu kommen. Er hat sich schon mal schwer verletzt durch die Katzenklappe heim geschleppt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre ohne Katzenklappe.

Hat er denn sein neues Zuhause bei euch schon vollkommen als sicheren Rückzugsort verinnerlicht? Das ist die Voraussetzung für den Freigang.

Ansonsten zur Ängstlichkeit allgemein: Bei meinem Kater hat ein Staubsaugertraining über etliche Wochen sehr geholfen. Später habe ich mit dem Clickern angefangen, um sein Selbstvertrauen zu stärken und um ihn bzgl Geräusche zu desensibilisieren, weil er schon immer sehr panisch war...ganz besonders draußen. Egal, welches Geräusch...er hatte immer direkt Panik. Das Clickern (nach ca einem 3/4 - 1 Jahr auch nach draußen verlagert (erst wenn es nur ruhig war später mit langsamer Steigerung), hat sehr gut geholfen. Aber das wirklich nur in ganz kleinen Minischritten mit wochenlangen Festigungen bevor man weiter geht. Sonst macht die Ungeduld alles kaputt und das Klickern soll schließlich NUR Spaß machen. Die Fortschritte kommen dann mit der Zeit automatisch.

Aber wie gesagt...auch ohne Klickern kann man in kleinen Schritten mit viel positiver Verstärkung und viel Training schon viel erreichen.

Zum Garten: Viele dichte Büsche machen Spaß, auch eine Ecke mit lockerem sandigem Boden fürs Geschäft.
Vielleicht setzt du dich bei offener Terrassentür einfach auf der Terrasse an einer bisschen geschützen Ecke (geschützt im Sinne von etwas versteckt, z.B. an der Sitzecke) auf den Boden und machst gar nichts (nicht locken). Vielleicht traut er sich dann irgendwann raus zu dir. Aber andererseits ist es doch auch vollkommen in Ordnung, wenn er nicht raus will. Er hat Angst. Er ist (noch) nicht soweit. Vielleicht will er erst in ein paar Monaten oder Jahren raus, vielleicht auch nie. Du wirst es merken. Lass ihn selbst entscheiden. :)

Bibi war in ihrer ersten Zeit bei uns auch extrem scheu und superängstlich. Der Staubsauger war die Hölle für sie. Da ich aber täglich sagen muss, tat ich es einfach. Heute liegt sie entspannt auf ihrer Sofadecke, ich kann sogar neben ihr ( mit einigem Abstand) das Sofa mit der kleinen Bürste absaugen. Sie hat den Feind studiert und irgendwann festgestellt, daß er keine Gefahr für sie darstellt.
 
Ja, wenn eine Handlung jeden Tag passiert, ist die Gewöhnung natürlich viel schneller als wenn nur 1x pro Woche....:p
 
  • #10
Da sind ja schon ganz viele tolle Vorschläge gemacht worden. Ich wollte nur noch ergänzen, dass ich glaube, dass außer dem Sicherheitsfaktor für scheue Katzen, sprich, einer Katzenklappe, das wichtigste wohl einfach Zeit ist.

Ich finde es bemerkenswert + großartig, wie viel Vertrauen der Kater in nur 3 Monaten!!! schon zu euch aufgebaut hat - aber das verleitet einen auch oft dazu, zu sagen "Jetzt kann er doch auch den Rest der Scheuheit ablegen" - aber vielleicht braucht der Kater mehr Zeit (mehr eurer Geduld), um an dem Punkt anzukommen, wo er beschließen kann, dass es sich für ihn nun sicher genug anfühlt, rauszugehen (oder, anders gesagt, dass das Haus noch steht + ihr noch da seid, wenn er tatsächlich so weit spaziert, dass er euch nicht mehr im Blick hat...).
Das könnte auch noch ein paar Monate dauern - aber nach allem, was ich hier über die Jahre zum thema gelesen habe, ist das völlig normal bei einem Tier (+ gerade bei Katzen), das vorher Schwereres durchzumachen hatte.

Was ihr für den Kater tut, ist großartig. Ich bin ein großer Verfechter des Freigangs, und glaube, dass die meisten (nicht alle, aber die meisten) Katzen, denen das ermöglicht wird, ihn auch sehr genießen.
Mein Plädoyer ist also, neben einer Katzenklappe, für mehr Zeit + viel Geduld, bis euer Kater sich entscheiden kann.
 
  • #11
Wir haben hier auch so ein exemplar, der erschreckt sich sogar vor seinem eigenen schatten. Es ist in den 1,5 jahren die er bei uns ist achon deutlich besser geworden aber ob es jemals ganz verschwindet bezweifel ich mittlerweile.
Frag mich immer was er in den ersten 13 monaten seines lebens erlebt haben muss.....

Gerade gab ich ihn zum ersten mal zum spielen mit mir animieren können und ich freu mich nen kullerkeks :D


Denke mit dem Freigang wird das auch ne Weile dauern bis er ihn nutzt.
 
  • #12
Huhu :)

Vorab:
Ich stimme Roma zu ;)

Ich habe auch so einen extremen Angsthasen hier :zufrieden:

Er erschreckt sich bei PET Flaschen, Wind an Rollladen, Tüten, lauten Schlappen, Klospülung und vieles mehr :rolleyes: :oops:
Sogar Angst vor Vögel hat er :rolleyes: .....

Wie Roma beschreibt, wenn er sich erschreckt, dann nehme ich es zur Kenntnis, aber mehr auch nicht. Ich mach dann ganz normal weiter.

Mittlerweile (dank prof. Hilfe) lerne ich sogar zur richtigen Zeit belohnen. Das ist bei Speedy echt schwer, da er so ein Schisser ist :oops:

Mittlerweile hat er verstanden, wenn ich staubsauge und er auf den Stuhl ist, passiert ganz und gar nichts.
Wenn er -wie vorher- auf dem Boden ist, rannte er panisch von Ecke zu Ecke.
Das läuft so gut, dass er sich auf den Stuhl hinlegt und ganz entspannt wartet, bis ich fertig bin.
Das ist schon ein Meilenstein :pink-heart:

Hast du schon mal über das Klickern nachgedacht?
Speedy findet das Geräusch furchtbar :sad:
Bei ihn geht es leider nicht.
Aber vielleicht hast du ja mehr Glück? !

VLG und viel Glück,
das Manu :)

PS :
Ich denke, ihr werdet es schaffen. Nur die Hoffnung nicht aufgeben :)
 
  • #13
Das Manu, wenn Speedy das Klick-Geräusch furchtbar findet, dann nimm doch ein anderes, z.B. den Kugelschreiber-Minenknopf drücken oder leise mit der Zunge schnalzen oder "klack" sagen. :grin:
Es müsste natürlich ein Geräusch/Wort sein, welches du im allgemeinen Alltag nicht benutzt und welches du wirklich immer in der gleichen Tonlage von dir gibst.

....aber wie du schreibst...man kann auch ohne Klickern trainieren/ positives Verhalten belohnen.
 
  • #14
Das Manu, wenn Speedy das Klick-Geräusch furchtbar findet, dann nimm doch ein anderes, z.B. den Kugelschreiber-Minenknopf drücken oder leise mit der Zunge schnalzen oder "klack" sagen. :grin:
Es müsste natürlich ein Geräusch/Wort sein, welches du im allgemeinen Alltag nicht benutzt und welches du wirklich immer in der gleichen Tonlage von dir gibst.

....aber wie du schreibst...man kann auch ohne Klickern trainieren/ positives Verhalten belohnen.

Mittlerweile wird er durch beidseitiges Wangenkraulen in Verbindung mit einem ausgedehntem "Feeeeiiiiiiiin" belohnt.
Das "darf" ich machen.
Bei Geräuschen ist es echt schwierig. Ich darf ja nicht mal nen richtigen "Schmatzer" geben. Aber selbst das wird minimal trainiert.
Generell, das "Geräusche" nicht immer böse sind.
Leider ist seine "Denkmaschine" etwas...... :rolleyes: .....laaaaangsam :omg:
....und durch seine Empfindlichkeit ist er sehr schnell abgelenkt :rolleyes:

Aber Eile mit Weile.
Selbst die winzigsten, kaum erkennbaren Erfolge sind
Titan-Wert :pink-heart:
 
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  • #15
Wir haben hier auch so ein exemplar, der erschreckt sich sogar vor seinem eigenen schatten. Es ist in den 1,5 jahren die er bei uns ist achon deutlich besser geworden aber ob es jemals ganz verschwindet bezweifel ich mittlerweile.
Frag mich immer was er in den ersten 13 monaten seines lebens erlebt haben muss.....

Gerade gab ich ihn zum ersten mal zum spielen mit mir animieren können und ich freu mich nen kullerkeks :D
Das finde ich auch wichtig.
Immer wieder mal euren Kater zum Spielen animieren.
Am Besten nehmt ihr vorerst ein Spielzeug ohne Geräusch.(Feder-.Mausangel,Stoffmaus u.s.w.)
Langsam anfangen und immer wieder mal ausprobieren,so das sein Jagdinstinkt angeregt wird.
Vielleicht mag er auch einen Karton in dem man ein paar Leckerchen in etwas Papier einwickelt oder ein Fummelbrett.
Eventuell mag er "Wasserspiele?"

Inzwischen hat er sich bei uns im Haus (150 qm2) gut eingelebt. Er hat zugenommen, hat wieder ein schönes Fell, kommt jeden Abend ins Bett zum kuscheln, ist sauber und hat Appetit.
Das ist auch wichtig. Der Kater muss ja erst im Haus sicher sein,bevor er vielleicht sich dann mal irgendwann hinauswagt.

Hat er denn sein neues Zuhause bei euch schon vollkommen als sicheren Rückzugsort verinnerlicht? Das ist die Voraussetzung für den Freigang.



Wir haben das auch immer ignoriert und so weitergemacht als wenn nichts gewesen wäre.
Jetzt geht man an der laufenden Waschmaschine vorbei.Fön ,Staubsauger(u.s.w.) und die Türklingel macht jetzt auch schon lange nichts mehr aus.
Nur der Wasserkocher wird noch immer etwas skeptisch angeguckt,wenn der Dampf zum Schluss herauskommt.
Und wenn man sich doch mal unter einer Bettdecke oder oben am Schrank verzieht,ignorieren wir das ganz einfach.
Bis die Katze von selber wieder auftaucht.
Also lautet die Taktik: Wenn er sich erschreckt, z.B. weil ihr eine PET-Flasche geöffnet habt, einfach ignorieren. Einfach ganz normal weitermachen. Einschenken, was trinken, sich unterhalten. So tun, als wäre nichts passiert (ist es ja auch nicht). Das signalisiert dem Kater: Ok, ich hab mich grad echt erschreckt, aber es ist offenbar gar nicht schlimm.
 
  • #16
So inzwischen hat sich einiges getan.
Viktor ist nun relativ zutraulich und spielt viel mit uns. Er hat kaum mehr Angst wenn ich steh oder an ihm vorbei laufe.
Das klickertraining fand er allerdings sehr doof, sobald ich geklickt hab war er weg. Nach einigen Tagen ist er schon weggerannt wenn ich den Klicker in die Hand genommen hab.
Aber seit ca 3 Wochen "genießt" er Freigang. Er bevorzugt die Zeit von 4-7 Uhr morgens wenn es draußen möglichst ruhig ist. Am Anfang saß er nur unter einem Gartenstuhl. Inzwischen hat er schon einige Runden um das Haus gedreht. Wenn ich ihn rufe kommt er ganz schnell wieder rein. Zur Belohnung gibt es dann natürlich ein Leckerli :)
Staubsaugen mag er immer noch nicht, aber vor PET Flaschen hat er inzwischen weniger Angst :)
Kurz gesagt, wir sind sehr happy mit unserem Katerchen
Vielen Dank für eure Zahlreichen Tipps
 
  • #17
Das ist so schön zu lesen.
Nach nur zwei Monaten schon solche Fortschritte. Super, dass ihr Geduld habt! Lasst ihm einfach Zeit. Das wird schon.

Übrigens: Du musst nicht unbedingt "klickern". Kannst die Belohnung auch mit einem "Codewort" verknüpfen, dass Du leise sagst. Das ist dann nicht mehr das klassische Klickern, bringt aber dasselbe. Es geht ja eigentlich in eurem Fall darum, dass der Kater "Erfolgserlebnisse" hat. Nimm dann aber ein kurzes Wort, welches Du sonst nicht häufig benutzt (also nicht "fein", "toll" oder sowas - ich habe bei einer Katze mal "Ui" benutzt. Geht genauso gut). Und fang mit ganz einfachen Dingen an. Der muss nicht gleich das Licht an und aus machen:D

Ich hoffe, dass die Entwicklung so anhält und ihr bald ein echtes "Dreamteam" seid.
 
  • #18
Tolle Fortschritte. Ich freu mich für euch :) und schließe mich Annemone an...es geht auch ein leises Wort, ein Geräusch....irgendwas, wovor er keine Angst hat- im Gegenteil...er weiß dann, dass eine Belohnung kommt.

Euch weiterhin alles Gute. :)
 

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