Katzen früher - Katzen heute

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Oreolina

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Ein Thema das mich die letzten 2 Wochen, aufgrund eines Blutbildes und empfohlener Behandlungen (die weit auseinander driften) sehr beschäftigt.


Ich bin 44 Jahre alt, und bin seit meiner Geburt von Katzen umgeben - meine Eltern hielten Katzen, meiner Grosseltern ebenso.

Diese Katzen wurden alle trotz mangelnder Vorsorge-Untersuchungen steinalt.
Früher gingen die Menschen nicht mit ihrem Tier (oder selten) zum TA,
fühlte sich die Katze "nicht gut" gab es Hausrezepte:
Bei Magendarm Hühnchen mit Karotte und Reis, bei müdem Erscheinungsbild Powerfutter in Form von rohem Fleisch.

Heute wird jeder kleineste erhöhte Wert medikamtös behandelt, und regelrecht herumexperimentiert, obwohl die Katze eigentlich nicht den Anschein weckt, als würde sie gleich tot umfallen.

Ich frage mich ob das alles seine Richtigkeit hat, und ob nicht eher der Spruch "Geld regiert die Welt" gilt.

Es erweckt den Anschein, als ob die Tierärzte eng mit den Futtervertretern und der Pharma-Industrie Hand in Hand arbeiten, um sich gegenseitig zu pushen, und möglichst hohe Gewinne erzielt werden.

Was mir ziemlich ein Dorn im Auge ist: Diätfutter für Katzen. Nirgendwo ist bewiesen, dass Diätfutter bestimmte Krankheiten hinauszögert. Ich sehe es eher so: Ernährt man die Katze einseitig, wird sie krank und baut ab.
Ihre Lebensqualität verschlechtert sich - ist die Katze unzufrieden, schlägt es ganz bestimmt auch auf das Gemüt der Katze, und sie gibt auf.

Für mich spielt die Psyche des Tieres eine entscheidende Rolle - ist das Tier zufrieden und glücklich, reagiert auch der Körper entsprechend.

Ich vergleiche mit uns Menschen: Wie würde unser Körper reagieren, wenn wir eine Therapie starten, indem wir auf Lebenszeit Reisbrei essen, und sonst nix?
Eine zeitlang würde es gut gehen, irgendwann würden wir körperlich und psychisch richtig abbauen, da sich dadurch die Lebensqualität verschlechtert, und dem Körper wichtige Vitamine fehlen.

Was meint ihr zu meinen Gedankengängen, völlig überzogen, oder was dran?
 
A

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Hmm, ich sehe das nur teilweise so wie du.Ich bin 48 und ab dem 6-7 Jahr lebe ich mit zuerst einer Katzenfamilie, später mit einzelnen Katzen aus dem Tierheim/Tierschutzschutz zusammen.

Mein erstes Katzenpaar waren Bruder und Schwester, die mir frisch ausgesetzt nach Hause folgten.Kater Frieder wurde von einer Schotflinte getötet,Mietze wurde ca 12-14 Jahre alt, ihre Tochter Puppi 18. Sohn Moritz wurde 14.
Wer weiß ,ob sie bei entsprechendem Know-How(Diagnostische Möglichkeiten zähle ich dazu) nicht länger hätten leben können.Von Impfungen habe ich nichts mitbekommen und ich glaube meine Mutter war da schon recht fortschrittlich,das sie unsere Katzen hat kastrieren lassen,denn schon damals gab es zu viele Bauernhofkatzen.Sehr kranke noch dazu.


Früher gab es natürlich weniger Auswahl an Futtersorten und weniger Haustiere. Katzen gab es bei uns in der Kleinstadt weniger als Hunde,die waren damals noch Haustier Nummer 1.

Was ich früher gut fand,was die Freiheit, die unsere Katzen genossen haben.24/7 Freigang nach kätzischem Belieben und der ein oder andere Hund zog auch seine Gassirunde alleine durchs Viertel(dh ohne Besitzer).

Heute haben leider viel zu viele Menschen Tiere. Es ist in geworden, möglichst exotische Tiere zu halten und dabei bleiben leider oft genug die arteigenen Bedürfnisse der Tiere auf der Strecke.

Ich glaube jedoch,dass das Empfinden, dass Tiere heute kränker sind, nur zum Teil stimmt.
Andererseits gibt es heute eben auch wie gesagt mehr Haustiere+ mehr und besseres Wissen über Krankheiten, Diagnostik+ Therapie.

Worin ich dir zustimmen mag ist die unglückliche Verbindung von Futtermittelkonzernen, Pharmakonzernen und Veterinärmedizinern.die werden nämlich bereitss als Studenten durch kostenlose "Fortbildungen" von diesen an sich gebunden und später wird mit Sponsoring eines Teils der Praxiseinrichtung gelockt und die TÄ die Prescreption Produkte verkaufen,werden am Umsatz beteiligt. Die Tierarzthelferinnen auch, die erhalten Boni je nach aufgeschwatzter= verkaufter Menge.

In den USA läuft (laut Monika Peichl) derzeit eine Sammelklage gegen Hersteller und Verkäufer wegen Verbrauchertäuschung:
http://trockenfutter-katzen.blogspot.de

Mein letzer Aspekt:

Du hast die Verantwortung des Tierbesitzers ausgelassen. Gerade heutzutage kann man sich gute Informationsquellen aus dem Netz erschließen und muss nicht jeden Müll füttern.

Welche Erkankung meinst du denn genau? Eine Diät kann durchaus hilfreich udn notwendig sein.Bei einer CNI Katze würde ich nicht proteinreduziert füttern(gilt in den USA als veraltet)aber bei einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung / Diabetes ist eine kohnenhydratfreie Diät.. naja im Grunde das,was unsere Tiere von Natur aus brauchen und
was man ihnen mit dem ganzen gepanschten Dreck, der im Billig- oder Hochpreissegment verkauft wird, vorenthält.
Am antibiotikagepimpten Fleisch kommt keiner vorbei, auch der Barfer nicht.
 
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Und die Informationen vom Internet - die gab es früher auch nicht, sowohl ich der Meinung bin, auch da findet man das was man sucht, zu allem gibt es gegenteilige Meinungen und Behandlungsvorgänge.

Die Medizin ist heute natürlich fortschrittlicher als damals, nur ob jeder Fortschritt DER Fortschritt ist, steht in den Sternen.
Was heute zur Notwendigkeit zählt, kann bereits in 10 Jahren als irrtümlich und wie du selbst schriebst "veraltet" gelten.

z.B. ist es bewiesen, dass Katzen stressbedingt anfälliger für Krankheiten sind, bzw. diese meist durch Stress erst ausbrechen, wie z.B. das FIV oder FIB.
Ich sehe da Zusammenhänge, wenn eine Katze z.B. 2-3 mal monatlich zum TA muss - die Katze ist für mich regelmäßigem Stress ausgesetzt.

Früher fiel das alles irgendwie weg, war die Katze krank, wurde sie Zuhause gepäppelt, war sie stark krank, wurde sie erlöst.
Auf meinem bisherigem Lebensweg begleiteten mich 16 Katzen, eine kam durch einen Unfall ums Leben, die anderen wurden alle zwischen 15 und 24(!) Jahre alt.

Bei diesen Katzen wurde nie ein Blutbild erstellt. Kastriert waren sie alle.
Die 24-jährige Katze, war die Katze meiner Schwester, die hauptsächlich mit selbst gekochtem und rohem Tatar ernährt wurde. Sie wurde mit 24 Jahren eingeschläfert, da sie blind und taub wurde.

Ja, ich meine Diätfutter Empfehlung auf Verdacht bei CNI - ich möchte das nicht praktizieren, da ich meiner Katze das Leben so schön wie möglich gestalten will.

Dazu zählt bei mir, dass sie genüsslich und abwechslungsreich fressen darf.
Ich habe 2 weitere Katzen, und es wäre gemein, wenn diese sich genüsslich das Mäulchen schlecken, während die andere vor den Diätnapf, den sie nicht fressen will, gesetzt wird.

Ich bin mit diesem Krankheitsbild (man weiss es noch nicht 100%) erst seit 2 Wochen konfrontiert, und mache mir Gedanken Tag und Nacht.
Der Katze merkt man die Blutwerte nicht an - keinerlei Krankheitssymptome.

Eine alte Bekannte meldete sich bei mir, als sie via FB meine Sorge las.
Sie sagte mir, dass gleiches bei ihrem Kater 2013 diagnostiziert wurde, und es sie so runterzog, dass sie es völlig ausblendete, als wäre sie nie beim Arzt gewesen.
Sie fütterte weiter wie bisher, ihr Kater lebt immer noch - sie möchte die Werte gar nicht wissen.

Daher mein Gedanke: Niemand weiss, wie sich eine CNI Krankheit entwickelt, wenn man nicht weiss, dass die Katze diese Krankheit hat.
Vll. sagt man auch "CNI ist bei jungen Katzen untypisch", da junge Katzen ganz einfach noch keine Symptome zeigen (meine übrigens auch nicht), und daher auch kein Blutbild veranlasst wird (Ich machte dies freiwillig).
Auch finde ich es vollkommen natürlich, wenn ein älteres Tier da ein Wehwehchen, und hier ein Wehwehchen hat - ist bei uns Menschen doch nicht anders. Wir sterben auch nicht einfach so, sondern irgendein Organ gibt eben im Alter auf.
 
Früher fiel das alles irgendwie weg, war die Katze krank, wurde sie Zuhause gepäppelt, war sie stark krank, wurde sie erlöst.

Es gibt aber Krankheiten, da genügt päppeln nicht. Mein Merlin hat seit drei Jahren eine Überfunktion der Schilddrüse und dafür braucht er Medikamente und relativ regelmäßige Blutkontrollen, um zu sehen, ob er noch gut eingestellt ist.

Früher, also vor 1980, war diese Erkrankung nicht bekannt, es gab also auch keine Tests dafür. Erkrankte Katzen starben dann einfach nach längerem Siechtum elendig, weil niemand wusste, was ihnen fehlte...Heute haben diese Katzen die Chance, noch viele Jahre ein gutes Leben zu führen.

Mein zweiter Kater wäre vermutlich schon 2011 gestorben, als er einen nach innen vereiterten Bissabszess hatte. Ohne Behandlung hätte das mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Sepsis geführt. So aber lebte mein Dicker noch mehr als drei Jahre, bis ihn dann leider der Krebs erwischte.

Ähnliche BEispiele gibt es noch und nöcher.

Und was heißt schon "früher wurden die Katzen steinalt?" Auch früher gab es massenweise Katzen, die schon sehr jung an Schnupfen und Seuche gestorben sind.

Und was die CNI, auch bei Deiner Bekannten angeht, hatte ich es ja schon in Deinem Thread geschrieben: Ein erhöhter Wert ist noch lange keine gesicherte CNI-Diagnose. Vielleicht hat das Katerchen von Deiner BEkannten ja gar keine CNI? Doch, man weiß durchaus, wie sich diese Erkrankung entwickelt - nämlich dann, wenn Katzenhalter Symptome zu lange ignorieren und die Katze erst dann beim Tierarzt vorstellen, wenn sie schon recht weit fortgeschritten ist.
 
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Und was heißt schon "früher wurden die Katzen steinalt?" Auch früher gab es massenweise Katzen, die schon sehr jung an Schnupfen und Seuche gestorben sind.

Natürlich, ich meinte die mir damals bekannten Katzen - z.B. wohnten wir auch in der Nähe eines alten Bauernhofes.

Ein Kater (rot-weiss), an den kann ich mich noch gut erinnern - der trank wie ein Ochse Wasser, wir Kinder füllten ihm immer wieder Wasser nach - vermutlich hatte der auch was mit den Nieren, nach heutiger erwachsenen Sicht.
Den gab es aber, bis wir Kinder fast erwachsen wurden - er lebte also recht lang, die alten Bauernleute sind mit dem aber nie zum TA

Und was die CNI, auch bei Deiner Bekannten angeht, hatte ich es ja schon in Deinem Thread geschrieben: Ein erhöhter Wert ist noch lange keine gesicherte CNI-Diagnose. Vielleicht hat das Katerchen von Deiner BEkannten ja gar keine CNI? Doch, man weiß durchaus, wie sich diese Erkrankung entwickelt - nämlich dann, wenn Katzenhalter Symptome zu lange ignorieren und die Katze erst dann beim Tierarzt vorstellen, wenn sie schon recht weit fortgeschritten ist.

Man weiss ab diesem Zeitpunkt, wo es dem Tier richtig mies geht, aber nicht, wie lange das Tier bereits CNI krank ist.
Es gibt eine Geschichte eines Katers, bei welchem im Alter von nur 6 Monaten CNI diagnostiziert wurde, und er mit 16 Jahren starb, an einer anderen Ursache - diese reale Geschichte ist ziemlich bekannt, gab bereits eine TV Reportage darüber :)
 
Dann ist es aber sehr fraglich, dass dieser Kater wirklich eine CNI hatte;)

Zumindest wenn man relativ regelmäßig Blutbilder machen lässt, dann kann man durchaus einen Zeitpunkt bestimmen, zu dem sich eine bestimmte Krankheit manifestiert hat.
 
Hatte er - Tanya hat diese Geschichte verlinkt

http://www.felinecrf.info/erfolgsgeschichten.htm


Ich wundere mich sowieso, dass ab einem Kreatininwert von 1,6 die Katzen bereits als CNI eingestuft werden - wie lange braucht es also, bis sie einen Wert erreichen von 4,0 oder höher - las bereits Werte von 8.0 ?

Wie immer wieder geschrieben wird, kommt die Krankheit schleichend - und genauso schleichend steigt sie evtl?

Vll. haben diese Katzen mit solch hohen Werten, die Krankheit bereits etliche Jahre in sich....das meine ich

Eine Frage beschftigt mich auch....z.B. sagt man, dass ab einem Wert von 1.6 bereits 66% der Niere geschädigt ist.....für mich müsste die Katze ab einem Wert von 3.0 dann tot sein, aber auch bei diesem Wert spricht man dann von 75%, also grade mal 9% mehr.....schwieriges Thema :verstummt:
 
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