Einzelkatze no go?

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20. Dezember 2015
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Nachdem wir ja mein Problem hier so rasch gelöst wurde, hätte ich noch eine Frage:

Ich lese hier immer wieder, dass eine Einzelkatze ein no go sei.

Soweit ich mich zurück erinnern kann habe ich immer schon eine Katze gehabt, aber nur einmal zwei gleichzeitig das kam so: Ich war mit meiner Katze beim Tierarzt, dort war auch ein Kater vom Tierheim der eingeschläfert werden sollte weil er permanent laut schnarchte. Den hab ich dann aus Mitleid als Zweitkatze genommen.

Was spricht aber tatsächlich gegen eine Einzelkatze die Freigang hat und draussen sind eh viele andere Katzen.

Bitte klärt mich auf.

Danke
 
A

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Nachdem wir ja mein Problem hier so rasch gelöst wurde, hätte ich noch eine Frage:

Ich lese hier immer wieder, dass eine Einzelkatze ein no go sei.

Soweit ich mich zurück erinnern kann habe ich immer schon eine Katze gehabt, aber nur einmal zwei gleichzeitig das kam so: Ich war mit meiner Katze beim Tierarzt, dort war auch ein Kater vom Tierheim der eingeschläfert werden sollte weil er permanent laut schnarchte. Den hab ich dann aus Mitleid als Zweitkatze genommen.

Was spricht aber tatsächlich gegen eine Einzelkatze die Freigang hat und draussen sind eh viele andere Katzen.

Bitte klärt mich auf.

Danke


Ich kann dir nur meine Sicht schildern - wir haben hier im Dorf sehr viele Katzen, die meisten in Einzelhaltung.
Es gibt 2 Varianten der Einzelkatzen, welche die trotz aller widrigkeiten sehr sozial sind und den Kontakt zu anderen Katzen suchen und welche die einfach die Katzensprache verlernt haben und nicht mit anderen Katzen klar kommen

Fall 1 - unser ehemaliger Nachbarskater, durfte von klein auf raus, war mit allen meinen bisherigen Katern sehr gut befreundet. Jetzt gibt es aber Tage da ist das Wetter nicht so toll und meine bewegen nicht um alles in der Welt ihren Po nach draußen, sie haben ja ihre Kumpels da.
Unser Nachbarskater kam jedesmal wenn er draußen war sofort zu unserer Terrassentür und hat geschaut ob unsere Jungs raus kommen. Wenn nicht saß er im strömenden Regen, Schnee, eisiger Kälte, größter Hitze vor unserer Terrassentür und hat geschaut. Meine Jungs haben ihn zwar gesehen aber es war ihnen egal - sie hatten ja ihre Freunde innen.

Fall 2 - unsere Nachbarskatze, war innen bis sie ein Jahr war, kam mit 8 Wochen zu ihrer Familie und sah dann bis sie in den Freigang durfte keine anderen Katzen. Sie kann keine Katzensprache mehr, meine Jungs versuchen immer und immer wieder Kontakt aufzunehmen was aber nicht möglich ist und sie mit Fauchen, Angriff oder Flucht quittiert.

Meine Jungs sind sehr sozial und bringen immer wieder wildfremde Katzen mit nach Hause (ich glaub ich kenne inzwischen fast alle Katzen im Dorf), sie sind nie bösartig gegen fremde Katzen.

Ich sehe einfach den Unterschied - entweder sind die Katzen einsam und sehnen sich nach Gesellschaft oder sie können nicht mehr mit anderen Katzen.

Ich denke wenn man mal 2 oder mehr Katzen die in einer guten Gruppe leben gesehen hat stellt man die Frage nicht mehr warum es 2 oder mehr sein sollten.

Bei den meisten Freigängern gibt es ein territoriales Verhalten, da geht es nicht oft um Freundschaft sondern meist ums Revier. Einzelkatzen die es nicht gewohnt sind mit anderen Katzen freundschaftlich zu interagieren können das auch draußen nicht.

Das ist meine Meinung und Erfahrung nach vielen Jahren Katzenhaltung. Mit Sicherheit hat eine Einzelkatze die Freigang hat ein wesentlich besseres Leben als eine Einzelkatze in Wohnungshaltung aber ich würde es einfach nicht machen.

Im Übrigen - meine drei sind auch draußen immer zusammen unterwegs
 
Was gegen Einzelhaltung spricht ist folgende Geschichte. ..

Einer meiner Katzen musste zum TA...also ab in Kennel. .Katze jammert. ..eine meiner anderen Katzen kam sofort nachgucken und wollte ihr helfen auszubrechen. ..

Und das sind keine Wurfgeschwister....

Deswegen sind auch freigängerkatzen glücklich mit Katzenkumpels...
 
Ich erzähl dir auch meine Geschichte..

Meine 1. Katze war eine Einzelkatze. Damals gab es noch kein Internet, wo man sich informieren konnte, und schließlich wußte ja jedes Kind, das Katzen Einzelgänger sind.

Das Katzenkind zog mit ca. 4 Monaten bei mir ein. Bis dahin hatte sie in einer Gruppe gelebt.
Sie durfte bald in den Freigang, in der Umgebung gab es viele andere Katzen, und meine Katze hatte bald viele Katzenfreunde. Die zogen miteinander rum, gingen sogar zusammen auf die Jagd usw.

Ich war damals jung, und in meinem Leben waren noch viele Veränderungen. Wir zogen ziemlich oft um.
Jedesmal hatte meine Katze dann weniger Freunde. Sie hatte wohl nicht mehr genug Zeit, um Freundschaft zu schließen, vielleicht waren auch nicht die richtigen Katzen in der Umgebung.

Dann zogen wir in ein eigenes Haus. Dort zog noch ein kleiner Kater ein, den ich gefunden hatte. Heute weiß ich, das diese Konstellation vollkommen falsch war, damals wußte ich es nicht.

Die beiden Katzen haben sich irgendwie aneinander gewöhnt, Freunde wurden sie nicht.
Wir zogen nochmal um, in ein anderes Haus. Diesmal aufs Land, in einen ehemaligen Bauernhof. Hier war viel Platz, es kamen nochmal 2 Katzenkinder dazu.

Auch mit diesen beiden wußte die erste Katze nichts mehr anzufangen. Sie hat auch draußen keine Freundschaften mit anderen Katzen mehr gesucht. Durch die lange Zeit, in der sie alleine gelebt hat, war aus der supersozialen Jungkatze eine Einzelgängerkatze geworden.
 
Ich finde es gibt zwei große Grunde die auch bei Freigängern für Mehrkatzenhaltung sprechen.

Punkt 1: Treffen sich fremde Katzen draussen, artet das zu 90% in Revierdiskussionen aus und eben nicht in Freundschaft.

Punkt 2: Selbst wenn man draussen Freunde hat, ist man drinnen trotzdem alleine. Dosi liegt tagsüber selten gemeinsam mit Katzen auf dem Bett, oder erkundet mit einem dem Dachboden, oder liegt in einer Kuschlhöhle. Dosi stlaken macht zu zweit oder zu dritt auch viel mehr Spaß als alleine.

Man muss aber durchaus die Einschränkung machen, dass es eben Katzen gibt die aufgrund mangelnder Sozialisation Einzelkatzen geworden sind. Denen tut man dann mit Zwangsvergesellschaftung nicht unbedingt einen Gefallen.
 
Meine Katze

Erscheint alles logisch, aber meine Katze die ja eigentlich ein Streuner war geht gerne raus und hat auch keine Probleme mit den Katzen in der Nachbarschaft und davon gibt es genug die raus kommen.

Aber sobald eine Katze ins Haus kommt wird meine Flecki zur Furie und prügelt die Katze regelrecht aus dem Haus!

Draußen ist wieder alles ok. Daher denke ich sie will gar keinen Mitbewohner.
 
Aber sobald eine Katze ins Haus kommt wird meine Flecki zur Furie und prügelt die Katze regelrecht aus dem Haus!
Draußen ist wieder alles ok. Daher denke ich sie will gar keinen Mitbewohner.

Das Haus ist ja nun mal auch ihr Revier und da hat kein Eindringling was verloren, daher verteidigt sie es. Ein Katzenkumpel wäre aber (nach erfolgreicher Zusammenführung) kein Eindringling, sondern eben ein Kumpel/Mitbewohner/Reviergefährte.
Man kann von normalem Verteidigungsverhalten nicht darauf schließen, dass eine Katze Einzeltier sein will. Im Gegenteil, wenn sie draußen gut mit Artgenossen auskommt, ist sie ein sozialer Charakter, der sich ganz bestimmt über einen passenden artgenössischen Mitbewohner sehr freuen würde.
 
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Das ist völlig normal, dass im Kernrevier erst einmal "alles meins!" gesagt wird. Katzen sind zwar sozial, aber trotzdem revierbezogen. Wenn sie aber draußen im erweiterten Revier, wo sich die Grenzen überschneiden, anderen Katzen sehr freundlich begegnet, kann ich sie absolut nicht als Einzelkatze sehen. Gerade frühere Streunis kennen meistens das Gruppenleben und mögen freundlichen kätzischen Kontakt. Zusammen auf der Heizung kuschelt sich so ein ekliger Regentag einfach besser vorbei, zum gemeinsamen Spielen muss man als Katz dann auch nicht raus ins Bähwetter...
Passende Gesellschaft ist sicher ein großer Gewinn für deine Maus.
 
Schau mal, auch Freigänger haben mit Kumpels mehr Spaß draußen

zu dritt macht auch Grashüpfer jagen mehr Spaß



So kann es aussehen wenn man zusammen auf dem Acker war und gemeinsam auch wieder heim kommt



Regentage oder andere Tage an denen man nicht raus will können auch so aussehen



Kratzbäume werden auch besser genutzt



Ich könnte dir jetzt noch hunderte Kuschelbilder, Spielbilder innen und außen zeigen aber du wirst auch hier im Forum genug Bilder in der Richtung finden.

Ich bin einfach der Meinung dass es auch für Freigänger schöner ist einen Kumpel daheim zu haben
 
  • #10
Es kommt auch immer auf den passenden Partner und die richtige Vergesellschaftung an. Kater zu Katze oder jung zu alt, kann zu Problemen führen denn Kater spielen (in der Regel) ruppiger als Katzen und jung zu alt ist dann wie als ob du einem Erwachsenen ein Baby als Spielkamerad vorsetzt, beide können nicht wirklich etwas etwas miteinander anfangen.

Es gibt bestimmt ausnahmen, aber die konstellation gleiches geschlecht, gleiches Alter und ähnlicher Charakter zusammen mit einer (je nach alter und sozialisation) langsamen Zusammenführung hast meistens die größte Chance eine echte Katzenfreundschaft zu werden.

Wenn eine Katze einfach in ein fremdes Revier gesetzt wird a la hier ist dein neuer Kumpel dann ist das so als ob plötzlich ein Fremder in deiner Wohnung steht und sagt hier wohne ich jetzt.
Dann lieber erstmal klingeln und sich vorstellen :grin:

Edit: Den Tread kann ich dir noch empfehlen https://www.katzen-forum.net/threads/warum-zwei-katzen-besser-sind-als-eine.8827/
 
  • #11
Ich finde diese ganzen Kuschelbilder und Geschichten persönlich ja schon niedlich und überzeugend - aber würde mir bei solchen Fragen eher sachliche Antworten mit eventuell wissenschaftlichen Hintergründen wünschen.

Gut, Wikipedia ist jetzt nichts, was man als fundierte Quelle heran ziehen sollte, aber selbst da steht, dass Katzen Gruppen bilden. Mehr kann ich leider auch gerade nicht aus dem Hut zaubern. Aber Katzen sind keine Einzelgänger und eine Haltung alleine wäre demnach keine artgerechte Haltung. Das Revierthema wurde hier ja schon ausgiebig erläutert und wo der Unterschied zwischen Kumpel, mit dem man sich das Revier teilt und fremder Katze, die zwar draußen, aber nicht im Haus geduldet wird, liegt, auch :)
 
  • #13
So - ok - wäre sicher sinnvoll über eine Zweitkatze nachzudenken.

Ich würde mir eine Siam wünschen, aber ich bin nicht bereit die Tierquälereien bei einem Züchter zu unterstützen. Daher hatte ich bisher auch noch nie eine Siam.

Glaubt ihr es hätte Sinn diverse Tierschutzvereine und dergl. anzurufen ob die eine junge Siam vergeben? Weil ihr schreibt ja die sollen etwa gleich alt sein.
 
  • #14
Und ich möchte Dir diesen Artikel ans Herz legen. Lies ihn doch mal :)

http://www.katzen-fieber.de/einzelhaltung-katzen.php

Eine soziale Katze kann man in der Regel immer vergesellschaften. Allerdings sollte man halt, wenn die Katze älter ist, eine langsame Zusammenführung mit einem passenden Partner machen. Das dauert natürlich etwas, aber letztendlich ist es ein Gewinn für alle.
 
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  • #15
Naja wenn es ein verantwortungsvoller Züchter mit einer seriösen Zucht ist spricht nichts gegen eine Siam aus einer Zucht.

Nur eben nicht von einem ebay Vermehrer ohne Stammbaum.

Es gibt die Seite Rassekatzen in Not: http://www.rassekatzen-in-not.de/
da kannst du ja mal schauen.

Oder gibt einen Gesuch hier im Forum auf. Reinrassige Siams wirst du wahrscheinlich eher nicht finden, aber auch im Tierschutz gibt es bestimmt Katzen mit Siam einschlag.
Nur sei "gewarnt" Siams können sehr gesprächig sein :grin:
 
  • #16
Ich würde mir eine Siam wünschen,

Google mal nach "Rassekatzen in Not". Da wirst Du evtl. fündig werden.

Ich möchte Dir aber ans Herz legen, dass es in erster Linie nicht darum geht, was DU gern möchtest, sondern was zu Deiner vorhandenen Katze passt ;) Sonst geht die Zusammenführung und auch das Miteinander nach hinten los.

Achte darauf, dass die Charaktere zusammen passen, sonst wird das nichts. Und lies Dich in die langsame Zusammenführung ein

https://www.katzen-forum.net/threads/die-langsame-zusammenfuehrung.95613/
 
  • #17
  • #18
Reinrassige Siams wirst du wahrscheinlich eher nicht finden, aber auch im Tierschutz gibt es bestimmt Katzen mit Siam einschlag.
Nur sei "gewarnt" Siams können sehr gesprächig sein :grin:

Die Rasse an sich ist mir egal aber das kaffeebraun gefällt mir so gut. Was meinst du mit gesprächig???
 
  • #19
Gesprächig heißt eben, das die Katze viel und gerne und oft auch laut erzählt. Oder alles komentiert, was sie gerade macht.
Gerade Siams und Orientale sind dafür bekannt.

Ich habe eine Spanierin, die geht öfter größere Touren. Wenn die zurück kommt, hört man die schon laaaaaange, bevor man sie sieht.
Die Nachbarn haben mich schon darauf angesprochen, weil die oft vorne an der Straße sitzt und jedem, der vorbeigeht, hinterhermiaut.
Und wenn sie nach Hause kommt, erzählt sie mir haarklein, wo sie war, was sie gemacht hat, welche Beute sie gefangen hat und wie die geschmeckt hat.
Das kann durchaus auch 2 Std. dauern, bis sie damit fertig ist.
 
  • #20
Unser Samson ist sehr lebhaft obwohl er der Älteste hier mit seinen 8,5 Jahren ist und er erzählt ständig aber eine Bekannte meines Sohnes hat zwei Siam ... die toppen alles was ich bisher erlebt habe - die kommentieren alles, also wirklich alles und das recht lautstark

Siam quatschen ständig und das in gehöriger Lautstärke und deshalb sollte man Siam - wie alle anderen Orientalen am besten mit gleichartigen zusammen halten.

Wenn du also eine eher ruhige Katze hast ...
 

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