Ängstliches, kompliziertes BKH Katerchen

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Hörtmört

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17. Dezember 2015
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Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und habe, um ehrlich zu sein die Suchfunktion nicht genutzt, da mein Fall relativ individuell zu sein scheint.

Und zwar geht es um meinen Camaro (BKH, männlich, 8 Monate alt, kastriert, relativ pompös und von einer super tollen Züchterin). Wie soll ich das Problem beschreiben? Er ist sehr kompliziert. Wir, heißt sein Halbbruder Vino (7 Monate alt, kastriert total unkompliziert und ebenfalls von der selben Züchterin) und ich, kommen eigentlich sehr gut miteinander aus. Sie sind meine ersten Katzen und eigentlich läuft alles bestens. Nur habe ich mit Camaro das Problem, dass er sehr unsicher und teilweise ängstlich ist. Er lässt sich beispielsweise ohne den Schutz seines heiligen Kratzbaums (wenn er dort draufliegt kann ich ihn lustigerweise anfassen wie ich möchte), heißt auf der freien Wohnfläche, kaum anfassen, geschweige denn hochnehmen. Wenn ich ihn dann mal testweise "überraschend gepackt" habe, hat er auf einmal panisch um sich gehauen (allerdings nicht gezielt nach mir und dies auch ohne Aggression dahinter). Dies war aber auch nur ein Einzelfall- davor hat er sich bereits so verhalten. Heißt, abseits des Kratzbaums ist er sehr unsicher und traut der Situation scheinbar nicht ganz. Im Umkehrschluss läuft er aber eigentlich sehr "selbstbewusst" durch die Wohnung und spielt beispielsweise just in diesem Moment neben mir mit Vino. Die Beiden sind jetzt den vierten Monat bei mir. Der Gang zum Tierarzt (nur zum Checkup) war heute dadurch nicht machbar, da er nach ca 5 stressfreien Versuchen dann irgendwann unter dem Schrank untergetaucht ist. Habt ihr schon solche Erfahrungen gemacht und könnt mir Tipps geben, wie ich ihm klarmachen kann, dass die gesamte Wohnung sicher und "angenehm" ist?

Mir kommt es übrigens nicht vor, als hätte er vor seinem Brüderchen Angst. Er lässt ihm zwar oft den Vorrang, aber rein von der Statur her ist der Camaro schon zwei Nummern größer als Vino. :aetschbaetsch1:

Danke schonmal! :)
 
A

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Hallo grüß dich Willkommen hier im Forum
Eventuell hast du die Katze verschreckt
Auch Katzen sind in der Natur Beute. D.h. wenn sie von oben gegriffen werden haben sie Angst vor Feinden
Nähere dich in Zukunft der Katze nur von vorne so dass sie dich sehen kann oder wenn du von hinten kommst dann sprich ihn erst an
Ich würde ihn erst mal gar nicht versuchen hoch zu heben, sondern wirklich zu dir kommen lassen
Wenn er das macht kannst du mit dem hochhebe Training beginnen
Lies dich ins Clicker Training ein
Einmal um den Bauch fassen, da muss er noch am Boden bleiben , click & Belohnung
Dann in einem zweiten Schritt, wenn er den Ersten sicher kann, kurz hochheben und wieder absetzen
Christine Hausschild ist eine sehr gute Autorin für Katzen und deren Training
Die Katzen sind noch so jung, wenn ihr das Upgrade bekommt dann habt ihr das sehr lange Freude mit
 
Ich denke, der Kater ist von Natur aus ängstlicher und die Situation als du ihn von oben gepackt hast, hat ihm dann den Rest gegeben. Wichtig ist es, Vertrauen aufzubauen. Und Dinge wie im die TB gehen kann man super durch zB Klickern erlernen. Auch das Anfassen kann geklickert werden.

Ängstlich wird er wohl bleiben, allerdings kann man es schon hinbekommen, dass er zumindest handelbar wird.
 
Dein Katerchen zeigt ein - auch für gut sozialisierte Katzen - durchaus übliches und normales Verhalten, wenn er vor dir wegläuft, sobald du versuchst, ihn von oben zu greifen.

Ottilie hat das schon gut beschrieben: auch Katzen haben Fressfeinde (sie sind eben sehr kleine Raubtiere) und verhalten sich in der ungeschützten Ebene daher eher defensiv und vorsichtig.

Mit einem Clickertraining würde ich dort anfangen, wo Camaro sich sicher fühlt, also auf dem Kratzbaum. Du kannst beispielsweise erst einmal mit dem anfangen, was er dir von selbst anbietet, z. B. Hinsetzen und dich ansehen. Click, Leckerli.

Dann, wenn er mit dem Click das Leckerli verbindet, kannst du sein angebotenes Verhalten positiv verstärken, z. B. wenn er die Pfote hebt oder eine andere Geste macht, um ein Leckerli zu bekommen. Wieder: Click, Leckerli.

Ansonsten lass ihn auch zu dir kommen, wenn du beispielsweise mit Vino auf dem Sofa oder im Sessel am Schmusen bist. Camaro wird dann den Ort, wo er einfach zu dir kommen kann und etwas Positives erlebt ("friedlich"), mit dir als ungefährlicher Person (im Vergleich zu der gefährlichen Person, die ihn von der Erde hochheben will!) verbinden und sich auf dem Sofa bzw. im Sessel auch besser anfassen und ggf. hochheben lassen (hochheben = beispielsweise vom Schoß hochheben und neben dich auf die Sitzfläche des Sofas setzen). So lernt er, dass Hochheben nichts Schlimmes ist, und das Clickern gibt ihm zusätzliche Sicherheit.
Ebenso: parallel würde ich an deiner Stelle den Kennel ins Wohnzimmer stellen und einfach offen stehen lassen, mit einem Handtuch oder einem Deckchen drin, so dass der Kennel wie eine Schlafhöhle nutzbar ist. Wenn sich ein Katz von den beiden reinlegt: clickern, Leckerli.
Usw.

An dem "ungefährlichen" Ort (Sofa, Sessel in meinem Beispiel) kannst du mit beiden Katern auch üben, sie überall am Körper anzufassen: ganz behutsam, immer mit einem Codewort (beispielsweise: "Auge", "Nase", "Öhrchen" usw.). Auf diese Weise kannst du ihnen beibringen, dass Angefasstwerden (für die Untersuchung) etwas Harmloses und nicht wirklich Unangenehmes ist. Einfach ganz spielerisch in die Schmuseeinheiten einbauen, und Camaro wird sich da von Vino abgucken, was er für seine Sicherheit braucht.

Viel Erfolg!

LG
 
Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten. Ich werde gleich mal einen Clicker besorgen gehen. :)

Ein schönes Wochenende allerseits. :)
 

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