Bitte um Hilfe: Kater trauert nach Verlust seiner Kumpeline

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Susannchen

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7. August 2014
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Bergisch Gladbach
Hallo liebe Katzenfreunde,

ich brauche Euren Rat und Eure Hilfe...folgendes ist passiert: Am 02.11.2015 musste ich mein Paulinchen einschläfern lassen, was der pure Alptraum war. Aber ich will hier nicht von meinen Problemen reden, sondern von den dadurch entstandenen Problemen für meine Katzen-WG. Hier erst mal die Vorgeschichte im Groben, damit Ihr Euch ein möglichst genaues Bild machen könnt:

Im April 2014 holte ich Sammy (damals 5 Jahre alt) und Paulinchen (damals 8 Jahre alt) aus dem Tierheim zu mir. Die beiden kamen gemeinsam mit 16 anderen Katzen aus schlechter Haltung in einer winzigen Wohnung. Sammy und Paulinchen hatten sich dort zusammengefunden und hingen seitdem extrem aneinander, so dass sie nur zusammen vermittelt wurden. Dies war mir sehr recht, da ich wegen meiner Berufstätigkeit ohnehin zwei ältere Katzen hatte zu mir nehmen wollen.

Nach vier Tagen kippte Paulinchen plötzlich um, und beim Tierarzt wurde dann festgestellt, dass sie schwer herzkrank und stockblind war. Darüberhinaus hatte sie eine starke Nahrungsmittelallergie. Dies alles war zunächst ein totaler Schock für mich, denn ich als totaler Katzenneuling hatte das Tierheim ausdrücklich um ältere, aber gesunde Tiere gebeten. Dies geschah bestimmt nicht, weil ich etwas gegen kranke Tiere habe, sondern weil ich mir niemals die Pflege einer schwerkranken Katze zugetraut hätte. Aber eine Rückgabe wie vom Tierheim vorgeschlagen kam dann trotzdem nicht für mich in Frage. Paulinchen bekam Medikamente und spezielles Futter, und ich richtete die Wohnung katzentechnisch so ein, dass sie als blinde Katze sehr gut zurecht kam und viel Spaß hatte. Wir kamen wirklich sehr gut zurecht.

Das Verhältnis zwischen Pauline und Sammy war ein ganz besonderes. Sie war trotz ihrer Krankheit immer diejenige, die "die Hosen anhatte". Sammy war eher ängstlich und schüchtern, und sie paßte auf ihn auf. Die beiden lagen immer zusammen und schmusten und schliefen eng aneinander gekuschelt. Pauline konnte eine ganz schöne Diva sein, und sie war wirklich ein echtes Persönchen. Nach kurzer Zeit hing sie so stark an mir, dass sie nachts am liebsten auf mir schlief, während Sammy sich dann ganz fest an mich kuschelte.

Etwa zu Anfang diesen Jahres bemerkte ich, dass Sammy sich veränderte. Er wurde zunehmend selbstbewußter und wollte dann auch raufen und spielen. Leider konnte Pauline aufgrund ihrer Krankheit da nicht mithalten, so dass das Verhältnis zwischen den beiden immer angespannter wurde. Und ich war als Raufkumpel nicht wirklich geeignet, obwohl ich soviel wie möglich mit ihm spielte, um ihn auszupowern.

Geholfen hat es jedoch nicht viel, und Sammy stresste Paulinchen zunehmend, was für sie auch nicht ungefährlich war wegen ihrer Herzgeschichte. Das tat mir in der Seele weh, und auf Anraten vieler netter Katzenfreunde hier im Forum holte ich dann im Mai diesen Jahres nach intensiver Suche den 5 jährigen Kater Frodo als Raufkumpan für Sammy dazu. Frodo stammt aus einer Tötungsstation in Spanien, lebte aber schon länger in einem Tierheim in Deutschland. Das war ein voller Erfolg, Sammy hat ihn fast sofort als Spielkameraden akzeptiert und die beiden tobten und rauften genauso, wie ich es mir gewünscht hatte.

Das Verhältnis zwischen Sammy und Paulinchen wurde wieder so innig wie zuvor. Wann immer Sammy wollte, konnte er mit Frodo toben, und für die Schmusestunden war dann wieder Paulinchen zuständig. Alles war perfekt...

Dann kam der Schock...Paulinchen wurde ganz plötzlich aus unserer Mitte gerissen, und sie fehlt nun einfach so sehr in unserer kleinen Katzen-WG...irgendwie ist alles aus dem Gleichgewicht geraten. Sammy ist vermutlich in seinem Leben niemals ohne sie gewesen, und jetzt wirkt er so verloren. Er sucht sie überall und maunzt, er möchte nicht mehr kuscheln und schmusen, und wenn der süße Frodo ihm über das Köpfchen lecken möchte, faucht er ihn weg. Auch ich kann ihn nicht trösten, von mir möchte er gar nichts wissen, was ich ihm wirklich nicht übel nehme. Er hat natürlich gesehen, dass ich Pauline wegbrachte und ohne sie wieder nach hause kam. (Sie wird eingeäschert). Was soll er da auch von mir denken? Er spielt auch nicht mehr mit Frodo. Selbst Frodo scheint sie zu vermissen, obwohl sein Verhältnis zu ihr bei weitem nicht so eng war. Pauline war einfach die unangefochtene Chefin unserer WG und so etwas wie eine Mutter für Sammy, obwohl sie de facto nicht seine Mutter war. (Von meiner Trauer um sie will ich hier gar nicht reden...)

Natürlich weiß ich, dass alles noch viel zu frisch ist und dass Sammy einfach Zeit brauchen wird, um das halbwegs zu verarbeiten. Aber meine Sorge ist, dass er womöglich nicht wirklich darüber hinwegkommt. Es zerreißt mir das Herz ihn so zu sehen, er ist einfach nicht mehr er selbst, und ich kann ihm augenscheinlich nicht helfen. Es fehlt einfach die gestandene Katze, die mit ihrer stillen Macht allgegenwärtig war.

Es würde mich nun sehr interessieren, ob es hier Leute gibt, die etwas ähnliches erlebt haben, und wie dann mit der Situation umgegangen wurde. Wie kann man Sammy helfen? Kann man ihm überhaupt irgendwie helfen?

Ich danke jedem, der dies hier bis zu Ende gelesen hat und hoffe, Ihr könnt mir einen Rat geben.

Traurige Grüße

Susannchen :sad::sad::sad:
 
A

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Hallo Susannchen,

Mein Beileid zum Tod deiner Katze.
Wenn der Kater so sehr trauert, würde ich es sogar mit Bachblüten Notfalltropfen für Tiere gegen den Schock versuchen.
Du kannst evtl auch Userin Ina1964 anschreiben, sie ist die Spezialistin hier im Forum für Bachblüten.

Dies hier denke ich allerdings ist zu menschlich gedacht:
"...Natürlich weiß ich, dass alles noch viel zu frisch ist und dass Sammy einfach Zeit brauchen wird, um das halbwegs zu verarbeiten..."
 
Das tut mir leid für dich und für Sammy.

Wenn ich es richtig verstehe, hat Sammy das Paulinchen nicht tot gesehen? Weil Tiere wissen durchaus, was das ist. Und meine Erfahrung ist, das gerade gute Freunde besser damit fertig werden, wenn sie das tote Tier gesehen haben.

Aber er wird es auch so überwinden. Und es ist gut, das er einen Kumpel hat.

Ich habe es 2 mal erlebt, das Katzen sehr stark trauern. Einmal hat eine Kätzin ihren Freund verloren, sie hat über 1 Jahr gebraucht, bis sie wieder Kontakt zu den anderen Katzen aufgenommen hat. Aber niemals mehr so intensiv wie mit diesem Kater.
Und das andere Mal die halbe Katzengruppe, als meine Hündin gestorben ist.

In beiden Fällen wurde hinterher der Lieblingsplatz der beiden Tiere total gemieden, obwohl vorher immer stark umkämpft.

Aber auch hier ist es so wie bei uns Menschen, Zeit heilt die Wunden.

Laß deinen Kater in Ruhe, wenn er jetzt lieber für sich bleiben möchte. Er weiß, das er zu dir kommen kann. Aber dräng dich nicht auf, wenn er es nicht möchte. Und nimm es nicht persönlich.
Und, vergiß nicht, er merkt ja auch, das du trauerst. Das kann durchaus auch dazu beitragen, das er sich im Augenblick unsicher fühlt und anders reagiert als sonst.
 

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