Vertrauen total zerstört.

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8. Mai 2015
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Heute schreibe ich mal nicht von uns, sondern es geht um meine Patentante.

Sie lebt mit 4 Katzen in einem großen Haus (das sie übrigens nur wegen der Katzen gekauft hat, damit sie Freigang haben können und Platz haben :pink-heart: ) und alles ist sehr harmonisch.

Vor ca 6 Wochen ist sie leider beim Treppe heruntergehen mit vollem Gewicht auf einen der Kater getreten. Der Kater wurde natürlich vom Tierarzt durchgecheckt und hat gott sei dank keinen Schaden erlitten. Zumindest keinen körperlichen.

Denn seitdem meidet er meine Tante und hat regelrecht Angst vor ihr. Er kommt nur noch zum Fressen rein und haut dann gleich wieder ab (kellerfenster ist immer offen). Wenn sie tagsüber arbeiten ist, dann hält er sich wohl ab und zu im Haus auf, ist sie zu Hause, kommt er meistens gar nicht erst rein.
Treffen die beiden sich durch Zufall doch mal im Haus, rennt der Kater ganz flach am Boden aus dem Raum und gleich wieder nach draußen. Es ist schon 2x vorgekommen, dass sie im Raumeingang stand und ihm somit unabsichtlich den Fluchtweg genommen hat. Das hat er auch gleich mit Unsauberkeit quittiert. Einmal Urin und einmal sogar Kot.

Sobald sie aber begehrte Leckerlies in der Hand hat, kommt der Kater an, als wäre nichts gewesen. Genau so wenn der Kater zufällig im Haus ist und mitbekommt, dass sie die Futterdose herausholt. Dann kommt er in die Küche und streicht um ihre Beine. Ist der Futternapf dann leer und sie nähert sich ihm, duckt er sich wieder weg und flüchtet nach draußen.

So, das war es. Ich hoffe, ich habe nichts ausgelassen; wenn ihr noch Fragen habt, dann fragt einfach, ich rufe sie dann an und bitte sie um mehr Infos.

Unsere bzw. ihre Frage ist, wie man das wieder kitten kann? Das scheint nämlich echt tief zu sitzen bei dem Kater, solche Reaktionen habe ich nicht einmal von meiner scheusten, ängstlichsten Katze erlebt.

Klar, viel Geduld ist auf jeden Fall förderlich, aber wie geht man das ganze denn an?

Wir danken schonmal für eure Hilfe.

Liebe Grüße :)

P.S. Falls sich jemand fragt, warum sie nicht selber hier ist und um Rat fragt: Meine Patentante verweigert ziemlich militant, sämtliche digitale Medien zu nutzen :D
 
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Puh schwierige Situation. ....

Da müsste man auch psychologischer Ebene arbeiten. ..vielleicht mit Bachblüten arbeiten. Frag mal Ina1964. Die ist da Profi hier im Forum.....
 
Das wird schon eine Zeit dauern bis er es vergessen hat.

Ich würde Bachblüten geben, die sollte jemand aussuchen der sich damit auskennt.
 
Puh, das ist wirklich eine verzwickte Situation. Ich habe jetzt hier such schon oft gelesen, dass Bachblüten vielen geholfen haben.

Vielleicht braucht der Kater auch einfach nur noch mehr Zeit, um sich von dem Schock zu erholen. Aber das Vertrauen wird deine Tante wohl wieder teilweise neu aufbauen müssen.

Ich drücke die Daumen :)
 
ich danke euch, wir werden Bachblüten auf jeden Fall notieren. Bin erstmal gespannt, was noch an Antworten kommt.

Es ist wirklich echt ganz großer Mist. Meine Tante ist so eine liebe, die tut echt alles für ihre Katzen. Und dann sowas :( Sie ist sehr unglücklich, ich hoffe so sehr, dass sie es wieder hinbekommen.
 
Huhu,

ich bin vor einiger Zeit auch auf meinen Chino getreten... :( Wir kamen von zwei Seiten um eine Ecke, er raste quasi zwischen meine Beine und ich konnte nicht mehr ausweichen.

Sein Beinchen war etwas gequetscht, aber zum Glück nicht schwer verletzt. Aber er hat zunächst genau die gleiche Reaktion gezeigt: Hat sich vor mir versteckt, mich angefaucht, ist unters Bett gekrochen. :(

Konnte ihn mit seeeehr vielen Leckereien und (auch wenn es schwer fiel) noch mehr Geduld wieder davon überzeugen, dass es keine Absicht war und ich das nicht nochmal mache.

Ich musste allerdings warten, bis er freiwillig zu mir kam. Hab mich dafür auf den Boden gesetzt, das mag er ganz gerne, und mit ihm gespielt. Irgendwann hatte er mir dann verziehen, ging bei ihm zum Glück sehr viel schneller als bei deiner Tante. Aber vielleicht hilft meine Erfahrung ja doch etwas...
 
Viell. auch Feliway in die Steckdosen und Zylkene in den Kater.

Bei Bachblüten gibt es Mischungen für das Vertrauen. Mal in der Apo den Fall schildern und dort um Rat fragen.
 
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Sobald sie aber begehrte Leckerlies in der Hand hat, kommt der Kater an, als wäre nichts gewesen. Genau so wenn der Kater zufällig im Haus ist und mitbekommt, dass sie die Futterdose herausholt. Dann kommt er in die Küche und streicht um ihre Beine.
Der Kater fängt ja bereits wieder an, Vertrauen zu fassen. Er sucht ihre Nähe, wenn auch nur in bestimmten Situationen. Aber das zeigt ja, dass das Vertrauen nicht zerstört ist - er ist jetzt nur sehr verunsichert, kann das was passiert ist nicht einordnen...
Er weiß ja, dass Dosi keine Gefahr darstellt und da er nunmal ein "tut mir sehr leid, es war keine Absicht" nicht verstehen kann, wäre es am besten, wenn er diesen Vorfall so schnell wie möglich vergisst.
Von daher wäre meiner Auffassung nach der beste Rat - so tun, als wäre nichts gewesen.
Wenn deine Patentante nun versucht, sein Vertrauen wieder aufzubauen, Nähe herzustellen etc, dann kann das das Gegenteil bewirken "...und seit dem verhält sich Dosi auch noch anders, da muss ich jetzt doppelt auf der Hut sein" So wird er immer wieder daran erinnert, dass "irgendetwas" nicht in Ordnung ist - und seine Unsicherheit wird (natürlich ungewollt) noch verstärkt.

Also am besten so tun, als wäre nichts gewesen. Sie soll den gewohnten Tagesrhythmus fortsetzen, und auch gewohnte Rituale so wie früher fortsetzen, nicht mit beruhigender (ungewohnter) Stimme mit ihm sprechen, ihn nicht mit Extra-Leckerli etc anlocken, sondern sich "wie immer" verhalten - genau das gibt ihm am meisten Sicherheit. Wenn alles so ist wie immer. So kann er am schnellsten entspannen und den Vorfall vergessen.

Wenn er von sich aus ankommt, wenn es Futter gibt, ist das schonmal gut, aber...
Ist der Futternapf dann leer und sie nähert sich ihm, duckt er sich wieder weg und flüchtet nach draußen.
...in dem Moment entsteht zu schnell zu viel Nähe. Sie soll jetzt nicht versuchen, Nähe herzustellen (aktiv sein), sondern abwarten, bis er von sich aus wieder Nahe einfordert.
Also anstatt sich runterzubeugen, könnte sie ihn mit Worten loben, wenn er entspannt futtert. Aber nur kurz (kein großes Aufhebens darum machen) und dann den Raum verlassen (alles ist wie sonst auch). Für ihn ist das ein wichtiger Schritt - diese Begegnung endete stressfrei.
Je öfter Begegnungen für ihn stressfrei enden, desto schneller wird er entspannen - und je öfter zu schnell zu viel Nähe hergestellt wird, wird er evtl denken, weiter wachsam sein zu müssen und es zieht sich, bis er wieder "ganz der alte" ist...

Eine gute "passiv-bleiben"-Übung wäre, wenn sie zB abends auf dem Sofa sitzt und er kommt an, dann soll sie ihn nicht von sich aus (nicht aktiv werden) streicheln, sondern so lange warten, bis er von sich aus (ohne herlocken etc) ihre Hand ausgiebig beschnuppert. Wenn er sich nach einigen Schnupperern wieder abwendet, ist das schon etwas positives für ihn (Begegnung stressfrei beendet). Nur wenn er ihre Hand direkt mit dem Mäulchen anstubst dann ist das eine Aufforderung und dann "darf" sie ihn kurz streicheln. Es wäre gut, wenn sie ihn dann tatsächlich nur kurz streicheln würde und erst dann evtl fortfährt, wenn er die Hand nochmal anstubst - so bekommt er das Gefühl, er hat Kontrolle über sie ;) Das gibt ihm Sicherheit.

Bachblüten können diesen Prozess gut unterstützen, es sollte aber eine individuelle Mischung sein.
Ich drücke mal die Daumen, dass der Kater schnell wieder alles vergisst :)
 
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Hallöchen:)

ich schliess mich Catma`s Meinung an. Genauso war es bei unserer Peppi und mir. Es hatte über 3 Wochen gedauert bis wieder alles ok zwischen uns war. Wenn er Leckerlis von deiner Tante nimmt, dann ist es nicht ganz so schlimm, unsere Peppina wollte gar nichts von dem und war nur unterm Bett, wenn ich kam. Zeitweise kam sie auch zu mir und holte sich Streicheleinheiten, war aber sehr reserviert. Ich habe sie "ignoriert" und wenn sie mich ansah zugezwinkert.
Also ganz normal und wie immer verhalten, nur nichts erzwingen:)

Liebe Grüsse
Neo:pink-heart:
 
  • #10
Wir danken euch sehr für eure Antworten.
Meine Patentante macht es jetzt so, wie von Catma vorgeschlagen. Also den Alltag ganz normal gestalten und den Kater nicht weiter beachten.

Was ihr in den letzten Tagen aber aufgefallen ist: Wenn sie irgendwo sitzt oder liegt, verhält der Kater sich viel gelassener als wenn sie steht oder läuft. Eine wirkliche Bedrohung scheint er also nur von der Stehenden/laufenden Dosi zu empfinden

Und es gibt gute Nachrichten. Heute war ich bei ihr und wir konnten es nicht lassen :p Der Kater kam zum Fressen rein, während meine Tante auf dem Wohnzimmerteppich saß. Ich habe dann Leckerlies richtugn Wohnzimmer geworfen, immer näher ran an meine Tante.
Am Ende lagen die Leckerlies unter ihrem abstützenden Arm und diese hat er sich auch geholt :yeah::yeah::yeah:

Streicheln lassen wollte er sich allerdings nicht, da duckte er sich weg.

Wir verbuchen es als großen Fortschritt und werden es in nächster Zeit genau so weiter machen.

Zylkene hat sich meine Tante zusätzlich dazu auch bestellt. Von Bachblüten hält sie leider nichts.
 

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