Geschwisterpaar (1 Jahr) verträgt sich plötzlich nicht mehr; vorher unzertrennlich

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Katzengeschwister

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5. August 2015
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Guten Abend, ich bin neue hier und hoffe das ich alles richtig mache.

Es gibt bereits Threads zum Thema, die ich gelesen haben, u.a. diesen hier, aber da jede Situation doch ein bisschen anders ist wage ich die Eröffnung eines weiteren, mit der Hoffe um Hilfe.

Kurzform: Katzengeschwister vertragen sich plötzlich nicht mehr.

Fakten:
- Kater, 1 Jahr
- Katze, 1 Jahr
- lt. Tierheim Geschwister
- seit Anfang April bei uns
- vorher 4 Wochen im Tierheim
- das erste Jahr bei einer Oma als Wohnungskatzen gehalten
- seit Anfang Mai nach guter Eingewöhnung im Haus und an uns Freigänger

Die beiden haben sich während der ersten 4 Wochen im Haus auch mal gezofft, aber an sich waren sie ein Herz und eine Seele. Zusammen fressen, gegenseitig putzen, im gleichen Körbchen schlafen. Beim Freigang war es anfangs auch kein Problem - die Katzen kamen oft gemeinsam zum Abendessen, oder Abends zum kuscheln und schlafen rein. Alles war toll.

Wir waren dann Anfang Juli 2 Wochen im Urlaub. Da alles frisch war haben wir intensive Pflege organisiert. Es wurde hier einige Tage von Verwandten und Freunden übernachtet, das Futter 2x am Tag erneuert. Eine Katzenklappe war bereits etabliert.

So weit, so gut.

Nach unsere Rückkehr ist nun alles anders. Der Kater kann seine Schwester nicht mehr ab. Er knurrt die Katze an, fixiert sie meist sehr aggressiv, gibt ihr im Vorbeigehen eine mit oder geht auch mal gezielt drauf, und vorhin draußen wurde sich richtig im Garten gefetzt. Selten kann ich beide aus der Hand mit Dreamies füttern, dann klappts auch kurz nebeneinander. Aber gefühlt wirds immer schlimmer und unharmonischer.

Die Katze ist deutlich zierlicher, und steckt das ganze bisher gut weg. Ich habe aber natürlich dennoch Sorge, dass sie sich irgendwann auch nicht mehr wohl fühlt.

Tlw. ist der Kater zu uns unverändert. Noch Montag hat er 2 Stunden auf meiner Brust gelegen und geschnurrt und geschmust. Dennoch ist er auch immer länger und häufiger lange weg, bleibt Nächte weg und bewegt sich weit vom Haus weg. Die Katze bleibt meist in Rufweite, kommt Abends rein usw.

Wir vermuten, dass während unsere Abwesenheit etwas passiert ist. Ein Unfall, ein Hund, eine andere Katze, ein Mensch - irgendwas, und der Kater dann den Ärger auf seine Schwester projiziert hat. Vielleicht war sie in der Nähe oder so. Der Kater hatte eine verletzte Kralle nach unserer Rückkehr - nichts wildes, aber vielleicht gibt es einen Zusammenhang.


Ich bin mit Katzen aufgewachsen und meine Mutter ist eine erfahrene Katzenhalterin - wir sind dennoch ein wenig ratlos wegen dieser Situation.

Trennen können wir die beiden hier bei der Haltung nicht. Ein Haus mit Garten, 2 Kinder, und ein ziemlicher Freigang-Drang bei beiden verhindert das.

Das ist echt eine Herausforderung, und so absolut kein Dauerzustand für keine der Beteiligten - nicht für den Kater, nicht für die Katze, nicht für uns. Feliway ist bestellt - über jede weitere Hilfestellung, Idee oder Ursachenvermutung/-forschung wäre ich dankbar.
 
A

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Hallo und herzlich willkommen!

Als erstes: sind die beiden kastriert? Und wenn ja,es kommt ab und zu vor,dass nicht alles raus ist,was raus sein müsste. Vielleicht sind noch Reste im Körper,die Hormone produzieren und der Kater ist schlicht und einfach potent? Und deshalb auch immer weitere Gegend "erforscht" und so lange weg bleibt.

Schlagt mich nicht,das ist einfach so ein Gedanke...

Als zweites: leider vertragen sich Kater und Katzen oft nicht (mehr).Sie sind einfach verschieden,was ihr Spiel- und Raufverhalten angeht. Bei uns hat es geglückt,meist ist es aber umgekehrt.Geschwister sind da keine Ausnahme.

Hoffentlich schreiben hier die Profis etwas zu der Situation.
 
Ach ja,sowas gibt es auch,da hast du Recht! Eine Katze erschrickt,wenn etwas passiert und leitet die Angst/Agression an die andere weiter,die in der Nähe war/ist.

Das heisst Umgeleitete Aggression.

Hab aus einem anderen Forum geklaut: :oops:

"Mögliche Auslöser sind:
- Anblick einer fremden Katze im eigenen Revier, die nicht erreichbar ist
- heftiges Erschrecken, z.b. durch einen zu Boden fallenden Gegenstand
- ein plötzliches Schmerzerlebnis, z.B. ein Gegenstand, der auf eine Katze fällt
- Tierarzbesuch; v.a. mit Narkose verbundener Eingriff
Massnahmen:
- Katzen sofort trennen. Unbedingt verhindern, dass weitere Kämpfe stattfinden
- Feliwaystecker holen
- Neue positive Verknüpfungen schaffen; zusammen füttern, aber nur unter Aufsicht. Die Näpfe müssen einen grossen Abstand zueinander haben ( 2-3 Meter). Starren sollte unterbunden werden, indem man ganz ruhig den Sichtkontakt der beiden Kontrahenten unterbricht und sich zwischen die beiden stellt/setzt. Während dem Fressen beide mit etwas Thunfischsaft einreiben, damit sie sich sofort putzen nach dem fressen. Danach wieder trennen, es sollte durchwegs positiv bleiben, bis sie wieder getrennt werden.
- Die temporären Reviere, die durch die momentane Trennung entstehen, immer wechseln, damit keine festen Reviere entstehen, die dann erbittert verteidigt werden.
- Gerüche austauschen. Mit einem weichen Lappen den Katzen v.a. unterm Kinn streichen und dann auf die andere Katze übertragen.
- Zusätzliche Versteckmöglichkeiten schaffen (Kartons, Höhlen etc., gerne in höher gelegenen Lagen).
- Feste Spielzeiten zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Entspannung. Zuerst einzeln mit jeder Katze, v.a. mit der Unterlegenen.
- Wenn die Katzen ohne Konflikte zusammen fressen, die Zeit langsam verlängern, in der sie zusammen sind. Langsam (centimeterweise!) die Näpfchen näher zusammenrücken, immer noch unter Aufsicht.
- Beim ersten Versuch, die Katzen ausserhalb der Fresszeit wieder zusammenzulassen, mit viel Lob und Leckerchen arbeiten. Starren unterbinden. Falls sich die Spannung wieder aufbaut, ruhig trennen. Es kann versucht werden, etwas zu spielen. Besser mit einer Katze und die andere kann zuschauen, ohne bedroht zu werden (also besser zuerst mit der dominanten Katze spielen und sie so auch ablenken).
- Falls die Konfliktsituation beim direkten Zusammensein zu heftig bleibt, sollten die Katzen getrennt bleiben mit Sichtkontakt, also z.B. mit einem Gitter oder Netz. Wenn sie sich sehen, ohne zu fauchen oder drohen, kann die Trennung abgebaut werden und die Katzen unter Aufsicht direkt miteinander zusammengelassen werden.
Wichtig ist wirklich, geduldig zu sein und nichts zu forcieren! Im besten Falle ist das eine Frage von wenigen Tagen, in gravierenden Fällen kann das 1-2 Monate dauern.
Der Einsatz von Zylkene ist durchaus eine Option. Auf jeden Fall für die ängstlichere, schüchterne Katze, optional auch bei beiden."
 
Hallo und herzlich willkommen!

Als erstes: sind die beiden kastriert?

Ja, beide kastriert.

Als zweites: leider vertragen sich Kater und Katzen oft nicht (mehr).Sie sind einfach verschieden,was ihr Spiel- und Raufverhalten angeht. Bei uns hat es geglückt,meist ist es aber umgekehrt.Geschwister sind da keine Ausnahme.

Hoffentlich schreiben hier die Profis etwas zu der Situation.

Das würde mich freuen.

Ach ja,sowas gibt es auch,da hast du Recht! Eine Katze erschrickt,wenn etwas passiert und leitet die Angst/Agression an die andere weiter,die in der Nähe war/ist.

Das heisst Umgeleitete Aggression.

Sie den Link in meinem Ausgangsposting - da stehts ja so ungefähr drin.

Das versuchen wir auch alles, wobei ich mir wirklich nochmal konkret Hilfe für die geschilderte Situation erhoffe - am besten von jemandem, der so etwas schon gemeistert hat. Oder von jmd, der aufgegeben hat. Wäre auch hilfreich.

Danke bis dahin.
 
Ich habe heute einen Test gemacht: der Kater lag bei mir auf dem Schoss, schnurrte und war guter Dinge. Die Schwester kam und setzte sich einen Meter entfernt auf den Boden, was ihm dann schon nicht mehr so behagte. Dann habe ich sie am Kinn gestreichelt, und bewusst direkt danach mit der Hand sein Kinn und Nase gestreichelt. SOFORT sträubte sich alles, er knurrte, fauchte, sprang auf und wollte nur noch weg.

Auch so kann er kaum an ihr vorbei gehen ohne ihr eine mitzugeben. Soweit ich das sehe ohne Krallen, aber es ist dennoch kein Zustand. Tlw. sieht es aus als würde er lauern, und zack, springt er drauf und geht dann wieder weiter. Sie tut mir total leid, und er auch irgendwie weil er offenbar nicht anders kann.

Im Moment ist das alles nur einigermaßen ertragbar weil wir ein Haus mit Garten haben, in dem sich alles gut verläuft, und die beiden sich eben nicht aufs Blut bekämpfen.

Feliway hat nichts gebracht außer Geld zu kosten.

Ich fürchte, das Experiment "Geschwisterpaar" endet bald. Keine Ahnung wie, aber so hat das alles keinen Wert. :(
 
Irgendwie paßt es nicht.

Das typische Kater-Katze-Problem würde zwar altersmässig passen. Aber da wäre es eher so, das der Kater mit der Katze spielen möchte, und zwar ziemlich grob nach Katerart. Katzen mögen das aber nicht, und dann gibt es Zoff.
Aber so klingt das bei dir nicht.

Wegen der umgleiteten Aggression bin ich mir auch nicht sicher. Da ist es eher so, das die Katzen oder zumindest eine davon so richtig aufeinander losgehen, mit kreischen und allem drum und dran.
So klingt deine Beschreibung aber auch nicht.

Irgendwie kann ich mir da auch keinen Reim drauf machen.:confused:

Hast du deinen Kater schon mal beim Tierarzt untersuchen lassen? Vielleicht hat er irgendwo Schmerzen, und deshalb schlecht Laune, die er an ihr ausläßt.
 
Irgendwie paßt es nicht.

Das typische Kater-Katze-Problem würde zwar altersmässig passen. Aber da wäre es eher so, das der Kater mit der Katze spielen möchte, und zwar ziemlich grob nach Katerart. Katzen mögen das aber nicht, und dann gibt es Zoff.
Aber so klingt das bei dir nicht.

Wegen der umgleiteten Aggression bin ich mir auch nicht sicher. Da ist es eher so, das die Katzen oder zumindest eine davon so richtig aufeinander losgehen, mit kreischen und allem drum und dran.
So klingt deine Beschreibung aber auch nicht.

Irgendwie kann ich mir da auch keinen Reim drauf machen.:confused:

Hast du deinen Kater schon mal beim Tierarzt untersuchen lassen? Vielleicht hat er irgendwo Schmerzen, und deshalb schlecht Laune, die er an ihr ausläßt.

Wir waren anfangs beim Tierarzt, weil er wie beschrieben eine kleine Verletzung an der Kralle hatte. Dort haben wir das Problem geschildert. Wir hatten dann Schmerzmittel bekommen um zu schauen ob es damit besser wird - wurde es aber nicht. Blutbild wurde auch gemacht, das war aber iO.

Zudem geht es dem Kater ansonsten auch wirklich gut. Es gibt keine Probleme, er ist agil, viel draussen usw.

Dennoch werden wir das Problem auch nochmal vom Arzt beleuchten lassen. Ich möchte das nicht verloren geben, es bricht mir das Herz. Ich habe schon wieder 2 Nächte kaum geschlafen wegen der Situation. Irgendwie tun mir einfach beide total leid. Sie weil sie unterbuttert wird, er weil er nicht anders kann als aggressiv zu sein.

Danke Euch.
 
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Ich kenne diese beiden Katzengeschwister und bin auch sehr traurig, dass das Leben in diesem sich vorher liebende Paar so eine Wendung genommen hat.

Das war ein Herz und eine Seele. Er zog um die Häuser, sie war mehr am Haus und hat ihn erwartet und zwischendurch und abends Entspannung mit schmusen und Körperpflege.

Ich vermute, dass es hier irgendein Unfall gegeben hat. Zu der Zeit der Veränderung hatte der Kater eine Verletzung an der Kralle. Evtl. hat er irgendwo schmerzvoll festgehangen und sie wollte zur Hilfe kommen (ihr Bruder war ihr immer sehr wichtig) und er assoziiert den Schmerz mit ihr.

Die umgeleitete Aggression wird in diesem Fall auch der richtige Ansatz sein. Nur wie kann man das Leben der Katzen wieder in Ordnung bringen. Es wäre schön, wenn es Tipps von Leuten gibt, die das vielleicht schon mal geschafft haben.

Beide Katzen haben nun dieses schöne innige Leben verloren und ich weiß auch nicht, wie man es ihnen wieder geben kann.
 
@Stairfairy

Das typische Kater/Katzen-Spielverhalten gab es nicht. Dieses Katzenpaar war voll aufeinander abgestimmt. Hat eine zu viel verlangt, hat es Grenzen gegeben, hat eine was gesucht, hat der andere es gegeben. Wegen dieser Liebe wurde es nach vielen Besuchen im Tierheim ausgewählt :pink-heart: Ich selbst war hin und weg von diesem Paar.

Das war ein außergewöhnliche Geschwisterliebe. Und irgendein Ereignis hat es beendet.
 
  • #10
Und irgendein Ereignis hat es beendet.
Auf gar keinen Fall beendet.

Auch bei sehr guten Katzenfreundschaften kann das einfach vorkommen, man kann manchmal den Auslöser nicht ausmachen, aber sie verbinden irgendein negatives Ereignis miteinander und kommen einfach "nicht mehr runter".
Das heißt nicht, dass eine Freundschaft zerstört ist.
Die umgeleitete Aggression wird in diesem Fall auch der richtige Ansatz sein. Nur wie kann man das Leben der Katzen wieder in Ordnung bringen. Es wäre schön, wenn es Tipps von Leuten gibt, die das vielleicht schon mal geschafft haben.
Wenn bei Katzen aus irgendeinem Grund mal der Haussegen schief hängt, dann helfen evtl viele der genannnten Tipps, dass sie sich wieder annähern, bzw wieder einkriegen - aber wenn eine Fehlverknüpfung dahintersteckt, wäre es ganz wichtig, dass dieser "Teufelskreis" (sie verbinden irgendein Erlebnis miteinander) so schnell wie möglich "durchbrochen", gestoppt wird.

Optimal wäre gewesen - die beiden so schnell wie möglich, unmittelbar nach dem Ereignis zu trennen und so lange ohne Sichtkontakt zu halten, bis sich beide deutlich beruhigt haben. Wenn das schnell nach dem Ereignis geschieht, vergessen sie mitunter auch schnell wieder, was vorgefallen ist.
Also oft reicht das dann schon...
...und wenn nicht, sind sie durch die schnelle Trennung zumindest schonmal deutlich ruhiger und dann haben auch die Annäherungs-Tipps eine Chance, zu greifen.

Aber eben wenn das nicht schnell geschieht, beruhigen sie sich zwar irgendwann, aber kommen trotzdem nicht mehr wirklich runter, sind ständig "auf Alarm gebürstet" und da das Ereignis nun schon einige Zeit her ist würde ich dringend raten keine Tipps mehr auszutesten, sondern mal mit Ina zu kontaktieren.

Die beiden haben sich über so lange Zeit so gut verstanden - das wird mit einigen konkreten Maßnahmen auf jeden Fall wieder so werden :)
Nur eben es wäre nun wichtig, keine Zeit mehr mit Experimenten verstreichen zu lassen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
leider könne wir den Auslöser nicht eruieren, aber es kann gut sein, dass es da eine umgeleitete Aggression gab.
ich würde versuchen, soviel der von mir beschriebenen Massnahmen umzusetzen, sie also neu positiv zu konditioneiren ;)
stärke das Selbstbewusstsein, indem du Spielzeiten einlegst mit Erfolgserlebnissen. zuerst bitte separat mit jedem spielen, nicht zusammen, wilde Bewegungen könnten zu misstrauen führen.
zusammen fressen (mit viel abstand), einreiben mit thunfischsaft/sahne während dem fressen.
dem kater würde ich zylkene geben, optional beiden;)
jede Begegnung, in der nicht getatzt oder gefaucht wird, sofort loben und mit nem kleinen leckerchen belohnen.
eine körperliche nähe nicht forcieren, lass ihnen ihren Sicherheitsabstand.
 

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