Plötzlicher Biss

  • Themenstarter FloP
  • Beginndatum
  • #21
Ich kannte mal einen Kater, der auch plötzlich und unerwartet zugebissen hat. Und nein - es gab definitiv keine Warnzeichen, keine Bewegung des Schwanzes, kein Zucken der Ohren, er wurde nicht am Bauch gestreichelt oder ähnliches. Man hatte ihn auf dem Schoß, er schnurrte, genoss das Streicheln und von jetzt auf gleich hat er richtig zugebissen und sich in den Arm verkrallt. Und dann war er weg - er wusste absolut genau, dass er sich so nicht verhalten sollte.

Wir haben erst im Nachhinein seine Geschichte erfahren. Der Kater wurde zu früh (mit 6 oder 7 Wochen) von der Mutter getrennt, weil er ja ach so niedlich war. Und natürlich als Einzelkatze. Das damals kleine Kind des Hauses, wegen dem der Kater angeschafft wurde, hat ihn anfangs den halben Tag auf dem Arm rumgetragen, auch draußen, gern mit Puppenkleidchen.
Der Kater wurde dann viel zu früh in den Freigang gelassen, unter anderem auch deshalb, weil er ziemlich bald als Spielzeug nicht mehr taugte - hat gerauft, was anfangs niedlich war, aber nachdem die Krallen und Zähne größer waren ... :rolleyes:
Dann wurde ein kleiner Hund angeschafft und der Kater war abgemeldet. Er hat sich zu unserer Nachbarin gezogen, deren ältere Katze nicht begeistert war, ihn aber geduldet hat (solange ihr Fressen auf der Fensterbank und seins auf dem Boden serviert wurde). Die "Eigentümer" haben sich mal gewundert, dass ihr Kater so wenig frisst, sie mussten nur alle paar Tage mal etwas Trockenfutter nachfüllen :mad: Dass er sich 3 Häuser weiter durchfrisst (vermutlich, weil es da Nassfutter gab), das haben sie nicht mitbekommen. Als sie weggezogen sind, haben sie den Kater da gelassen - weil Katzen ja so reviergebunden sind und selbst klar kommen.

Der Kater war so ein lieber Kerl, ein richtiger Kampfschmuser. Alle Katzen haben immer um unsere Gartenfeuer einen großen Bogen gemacht, nur er kam, setzte sich auf den Schoß und blieb da - auch wenn das Feuer knackte oder mal Funken sprühten. Es war, als würde er sagen wollen, ich vertraue Euch, dass mir nichts passiert. Und ab und an hat er eben zugebissen :reallysad: Toller Kater mit kleiner Macke... Habe ihn trotzdem sehr gemocht, glücklicherweise habe ich aber auch eine gute "Heilhaut" :D
 
A

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  • #22
Ja, das würde meine Meinung basierend auf meinen Erfahrungen unterstützen.
Und ich bin nach wie vor der Meinung , dem Kater umgehend einen Kumpel zu holen. Es wird nicht besser, wenn er alleine ist und es erleichtert das eingewöhnen, wenn Katzen gleichzeitig einziehen.
 
  • #23
Hallo FloP,

ich kenne dieses Verhalten vom Kater meines Chefs. Der ist leider völlig unsozialisiert, weil er seit Kittenalter als Einzelkatze gehalten wird. Wenn man den streichelt (was er im übrigen sehr mag), muß man gleichzeitig immer auf dem Sprung sein, weil er sich ohne Vorwarnung festkrallt und versucht zu beißen. Der hat nie katzengerechtes Sozialverhalten, sprich Grenzen, kennengelernt. War euer Kater immer Einzeltier? Wißt ihr, wo er herkommt?

Ich bin kein Experte, aber ich kenne dieses Verhalten auch. Wir kennen eine Freigängerkatze, die vom Bauernhof kommt und dort viel zu früh von der Mutter getrennt wurde. Auch ihn kann man nicht streicheln, ohne die Angst, dass er plötzlich zu beißt, wenn er nicht mehr gestreichelt werden möchte.

Bei dir können natürlich noch die unbekannte, neue Umgebung und die neuen Menschen dazu kommen. Ein Kumpel wäre wahrscheinlich das Beste für ihn.
 
  • #24
Bei dir können natürlich noch die unbekannte, neue Umgebung und die neuen Menschen dazu kommen. Ein Kumpel wäre wahrscheinlich das Beste für ihn.

Kumpel aber erst, wenn man den Kater charaktermäßig etwas besser einschätzen kann.

Wenn der Kater unvermutet während der Streicheleinheiten zubeißt und das kräftig, hat das nichts mit Spiel oder Rauferei nach Katermanier zu tun.

Ich denke hier eher an angewöhntes Fehlverhalten durch/bei den Vorbesitzern. Eine Rolle mag spielen zu frühe Trennung von Mutter bzw. Geschwister, eine andere Rolle könnte auch z.B. Spielverhalten der Vorbesitzer sein wie "Raufspiele" mit der Hand... solange die Katzen klein sind mag das noch niedlich sein.

Hier hilft nur konsequentes Verhalten dem Kater gegenüber. Bereichernd für den Kater ist natürlich auf jeden Fall dann auch ein entsprechender kätzischer Partner.
 
  • #25
Also wenn die Zähne komplett in der Hand verschwunden waren, würde ich _sofort_ in die Handchirurgie fahren und die Bisskanäle öffnen und spühlen lassen.
Dann gehts noch glimpflich aus .... anders kann das ganz böse enden.
 
  • #26
Na ja, "ganz in der Hand verschwunden" kann alles heißen und von "Blut" war hier ja nicht die Rede....

Emmchen hat mich gestern auch gebissen....
Eigenes Verschulden, keine Frage, wenn ich drüber nachdenke, habe ich es fast herausgefordert.....:rolleyes:
Auch auf Höhe vom Handgelenk und auch hier waren die Zähne völlig verschwunden.....
Einfach weil mein Fleisch dementsprechend nachgegeben hat, konnte Madamchen da richtig zulangen.

Ergebnis..... vier kurzzeitige Dellen und vier wunderschöne Abdrücke der Reißzähne, die noch etwas länger sichtbar waren.
Aber keinerlei wirkliche Verletzung der Haut, kein Riß, kein Blut, nichts....

Und glaub mir, wenn da was "kaputt" gewesen wäre, dann wäre ich stantepede beim Doc gewesen.
Die Erfahrung durfte ich nämlich schon machen, den ignorierten Arztbesuch "bestraft" mit zwei Wochen Schiene an der rechten Hand nach einem Finger-Durchbiss..... :rolleyes:


Der Kater-Kumpel hier ist für mich übrigens ein absolutes "Must Have" und das bitte in ansehbarer Zeit.
Denn je mehr sich der momentane Neuzugang einlebt und so "schwerer" wird dann die Zusammenführung.
Ich persönlich wäre für "sofort", aber das ist allein meine eigene Meinung.
 
  • #27
Wir kennen eine Freigängerkatze, die vom Bauernhof kommt und dort viel zu früh von der Mutter getrennt wurde. Auch ihn kann man nicht streicheln, ohne die Angst, dass er plötzlich zu beißt, wenn er nicht mehr gestreichelt werden möchte.

Ja, genau so war es leider auch bei Freddy (Kater meines Chefs). Der kam mit ca. 5 Wochen vom Bauernhof als Spielzeug für die Kinder. Sie spielten immer recht "ruppig" mit dem Kleinen. Setzten oft dabei die Hände ein und fanden es anfangs noch sehr lustig, wenn der Kleine sich in die Hand "verbiß" und aufgrund seines Fliegengewichts (zur Erinnerung: 5-6 Wochen alt!) an den Zähnen hochgehoben werden konnte.

Als der Kater dann 1 Jahr alt war, war das Ganze nicht mehr so lustig und tat weh. Ergebnis war, daß Freddy sich selbst überlassen wurde und keins der Kinder sich mehr mit ihm beschäftigen wollte. "Der beißt immer", "Der kratzt ja gleich und macht mir die Klamotten kaputt", "Ne, da weißte nie, ob der nicht gleich zuhaut". Das kommt dann dabei heraus.

GsD ist Freddy Freigänger und hat sich ein sonniges Gemüt erhalten. Ich darf ihn ab und zu streicheln, wenn er sich im Büro an meinen Beinen reibt. Denn eigentlich mag er das. Nur leider switcht er immer irgendwann um und versucht, zu beißen und zu kratzen. Man muß halt genau hinschauen und den richtigen Moment abpassen.
 
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