Merle - Eine schwarze Schönheit

  • Themenstarter katzenpflegestelle erika
  • Beginndatum
  • #1.561
Da wäre es ja wirklich interessant, solche Situationen mal bewusst zu provozieren, also eine stressige Situation "faken", und dann Merles Reaktion genau zu beobachten und zu analysieren, wann das Fass dann überläuft.
 
A

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  • #1.562
Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll... ein Leben für immer im Keller ist kein Leben...
Es tut mir so unendlich leid... :(

Richtig, nicht dass es nachher heißt, das Einschläfern sei auf meinem Mist gewachsen, denn ich habe nur klar und deutlich d a s (siehe oben Zitat) ausgeschrieben, was hier so manipulativ zum Einsatz gebracht wurde.
Also ganz so blöde bin ich nicht, dass ich nicht weiß weshalb man solche Andeutungen macht und für was sie gut sein sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #1.563
Er hatte gsd fedte Schuhe und lange Jeans an. Aber die Hand hat tiefe Kratzer abbekommen und gut geblutet... Aber in der Sache ist er so richtig Mann - Spucke drauf und gut ;)

Dein Mann und du solltest aber beobachten, ob es sich entzündet. Kann es bei tiefen kratzern auch. Und hat er eine aktuelle tetanusimpfung?
 
  • #1.564
Muka, nimm Dir Dein Bild von mir dass dir scheinbar gut gefällt, und werd damit glücklich.
Hätte ich vor 4 Jahren gewusst, was,wann,wie, wo wieso passiert, hätte ich das sicher so geschrieben.
Und nein, es war keine Werbjng für mich, Denise hatte Fragen, ich habe sie beantwortet, so gut ich konnte BEVOR ich Merle überhaupt kannte.
Du interpretierst dir doch eh alles wie Du es magst.
Und was hast Du als mit den Spenden??? Bei Gtt, ich bin damit weder in Urlaub gefahren noch hab ich mit das Haus davon gekauft. Ohne Spenden hätte ich Merle nicht nehmen können, das hab ich von Anfang an SO gesagt.
Ich habe alles immer im Forum und mit dem Verein abgesprochen wenn die Spenden für etwas ausgegeben werden sollten, und eben AUCH deshalb hab ich beim Verein angerufen, um TA besuch abzusegnen UND mich abzusichern WIE ich weiter verfahren soll. Freigang ja oder nein. Hätte ich es ohne okay vom Verein gemacht, und es passiert was, wäre das mal gar nicht so gut. Aber ich glaube, DU willst manche Dinge nicht verstehen. Ebenso hast DU keinerlei, nicht einen einzigen konstruktiven Vorschlag gebracht was zu tun, DAS ist armseelig! Einen Thread, der sich in 4 Jahren aufgebaut hat, beruhend aus Erfahrungen usw, mal eben hier auf einen Punkt zu bringen, wow, das nenne ich Größe. Respekt.

Aber, ich tu dir jetzt den Gdfallen und ignoriere einfach alles wditere von dir, weil du eh Deine Meinung hast. Wenn dir wirklich etwas an Merle liegt, komm vorbei, lern sie kennen. Wenn Dir nur was daran liegt hier irgendwelche Dinge los zu werden, einfach weil es deinen Horizont übersteigt, dann bitte, lass es einfach sein.
 
  • #1.565
Ja, müsste er haben Chrissie ;)
Natürlich halten wir da ein Auge drauf ;)
Sein "Ego" hat mehr gelitten... er versteht halt nicht warum sie ihn einfach so angegriffen hat, wo im Moment zuvor noch alles gut war.

Achja, und was die Einstellung des Vereins gegen Krallen und Zähne ziehen angeht, sie meinte, der Stress, den Merle in der Situation in der sie ausrastet hat, wird ihr dadurch ja nicht genommen, nur dass es halt keinen Schaden mehr an den Menschen anrichtet.
Wir wissen ja alle, dass Merle Denise und Erika zuletzt ja täglich, mehrfach angegangen hat. Sprich, würde es hier wirklich soweit kommen, was ich nicht hoffen will, hätte sie ja enormen Stress... wer weiß was es dann mit ihr macht :(

Wie gesagt... es ist eine beschissene Situation, und Nicker hat hier die richtigen Worte gefunden " man hofft es ist alles gut" und dann doch nicht... hoffen allein hat noch kein Wunder vollbracht... :(
 
  • #1.566
Ja, die Hand hat sie gekratzt, in die Schuhe gebissen.

Oke, dann ist wenigstens in dem Punkt nichts passiert! Ich stimme aber Chrissie zu; auch bei tiefen Kratzern würde ich da sehr aufpassen und lieber einmal zuviel zum Arzt gehen als einmal zu wenig!



Mika2017, ich habe Nadines Bemerkung über das Kellerleben, als sie von Merles Angriff berichtete und die Fotos veröffentlichte, nicht so verstanden, dass eine Euthanasie im Raum stünde, sondern als völlig verständlichen Ausdruck von Fassungslosigkeit und momentaner Ratlosigkeit. Daher wunderte ich mich beim Lesen deines ..... Beitrages auch darüber, warum du jetzt auf einmal das Thema Euthanasie in den Raum wirfst.

Dank Nadines jahrelanger intensiver Arbeit hat Merle deutliche Fortschritte gemacht, und es gibt mit Sicherheit keinen Anlass, sie ausgerechnet jetzt einschläfern zu lassen!
Ich verstehe die Situation, im Gegenteil, genau dahin, dass Merle auf einem guten Weg ist und dass nun genau austariert werden muss, welche externen Reize genau sie triggern und wo die Grenze ist zwischen der ruhigen, vergleichsweise reizarmen Umgebung, in der sie ihr Kernrevier hat (Waschküche) und der deutlich mehr mit Umweltreizen belasteten Situation auf der Terrasse - und bis zu einem gewissen Grad auch innerhalb des Hauses.

Merle geht nach vorn, weil sie in der Situation augenscheinlich von zu vielen Reizen belastet und dann zusätzlich von einem Schlüsselreiz getriggert wird. Ihr Keller ist insofern nicht nur überschaubares Revier, sondern auch ruhiger und sicherer Rückzugsort für Merle, wo sie nicht ständig auf der Hut sein muss, was sich im Revier tut und ob da iwo Gefahren, fremde Katzen, Menschen usw. lauern.
Man kann Merles Krankheit wahrscheinlich nicht direkt mit Autismus oder einer Aufmerksamkeitsstörung vergleichen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei Merle bestimmte Umweltreize ungefiltert ins Hirn dringen (also nicht, wie es eigentlich der Fall sein sollte, selektiv verarbeitet werden, indem Wichtiges von Unwichtigem getrennt und das Unwichtige mehr oder weniger schnell rausgefiltert wird) und ihre "Datenverarbeitung" gewissermaßen überfordern. Den Stresslevel von Null auf Hundert bringen und sie - ohne Umweg über Vermeidung oder Flucht - direkt und massiv angreifen lassen.

Im Grunde ist das vielleicht tatsächlich "nur" eine fehlerhafte "Einstellung" des Verhältnisses der einzelnen Botenstoffe zueinander, wenn man es stark vereinfacht darstellen will. In der Humanmedizin wird ja verstärkt in diese Richtung geforscht und gibt es auch viele Fortschritte. Aber die Tiermedizin ist leider noch weit entfernt davon, die Ergebnisse solcher Forschung auch für Haustiere nutzbar machen zu können.
Es wäre wirklich toll, wenn man mit den Möglichkeiten der Hirnforschung auch für psychisch kranke Katzen und Hunde etwas erreichen könnte. Etwas, das nicht Euthanasie heißt, sondern die Lebensqualität der betroffenen Tiere wirklich verbessert und ihnen auch Angst und Stress nehmen kann. :sad:


Noch etwas zu deinem Vorwurf, Nadine wolle besonders auch Spenden aus Merles Schicksal generieren:
Die Informationen, die du teilweise zitierst, sind solche, die meiner Erinnerung nach v. a. aus dem Grund öffentlich erfolgten, weil es im Forum natürlich nur eingeschränkte Möglichkeiten zu nicht-öffentlicher Kommunikation gibt. Es bestand dringender Handlungsbedarf für Merle, und ein direkter Austausch zwischen Erika (Merles damaliger Pflegedosi) und Nadine war offenbar noch nicht so schnell möglich, wie es wünschenswert gewesen wäre.
Der Hinweis, dass eine Pflegestelle finanziell Grenzen setzen muss und klarstellt, dass sie auf Spenden etc. angewiesen wäre, sollte selbstverständlich sein und nicht automatisch so interpretiert werden müssen, dass die Pflegestelle in erster Linie auf Geld aus ist.
Es gibt natürlich hier und da auch private Pflegestellen, die ohne Verein auf eigene Rechnung arbeiten und die vielleicht sogar ein finanzielles Polster im Hintergrund haben (oder eigene "Sponsoren" ;)), aber die Klarstellung, dass die Pflegestelle nicht selbst für TA-Kosten usw. aufkommen kann, ist notwendig und zudem auch die Regel.
Auch der Hinweis, wo in Bezug auf eine so spezielle Katze Erfahrung bei der Pflegestelle vorhanden ist, die der Katze nützlich sein kann, ist aus meiner Sicht normal, würde aber im Regelfall auch im Rahmen der Kontaktaufnahme "hinter den Kulissen" erfolgen.

Im damaligen Kontext sehe ich daher keine "Selbstanpreisung" seitens Nadine, dass sie iwie Therapie in Richtung professioneller Katzenpsychologie o. ä. anbieten wollte, genauso wenig, dass sie vorzugsweise auf Spenden aus war. Sondern einfach, dass wegen der zeitlichen Problematik Informationen, die normalerweise per Mail, Telefon oder anders außerhalb der Augen der Öffentlichkeit ausgetauscht worden wären, in diesem Fall halt in dem Thread (den ja auch nicht Nadine angefangen hatte! ^^) und öffentlich erfolgten.
Meiner Erinnerung nach sind die Ausgaben, die Merle betreffen, von Nadine auch jeweils transparent kommuniziert worden, und das Geld für Merle wird meines Wissens von Nadines Verein verwaltet. Da hätte es Nadine ausgesprochen schwer, würde sie von dem Geld etwas für andere Zwecke abzweigen wollen....

Es steht natürlich jedermann frei, im Forum um Spenden zu bitten, wie es auch jedem User frei steht, Spenden zu geben!
Aber meiner Kenntnis nach wird nicht nur für Tierschutzkatzen/-tiere gespendet und um Spenden gebeten, sondern es gehen auch Spenden für privat gehaltene Tiere an Privatpersonen, bei denen für die Spender klar ist, dass sie die Spende nicht von der Steuer absetzen können. ;)

Merle, btw, ist eindeutig eine Tierschutzkatze. *hüstel*
 
  • #1.567
Achja, eins noch. Es gibt nur einen einzigen Grund, warum mich jeder Angriff nach langer Zeit Ruhe so schockiert hat- und dieser eine Grund ist Merle selbst, und dass sich dadurch jedes Mal, wenn man dachte es wäre gut, ihre Chancen auf ein normales Zuhause gegen null kapituliert haben.
Das ist der Grund warum ich danach erstmal heulen muss...
weil jedesmal die Hoffnung, das alles gut wird schwindet. DAS ist der einzige Grund, wie auch der Grund, warum ich Merle holte, Merle zu helfen war(und nebenbei ggf etwas neues über sie zu lernen)! Katzen stehen bei mir gaaanz oben, ich liebe Katzen über alles, seid ich denken kann.
 
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  • #1.568
Letztendlich kann man nur mit dem arbeiten, was man hat. Es lässt sich aber halt leichter mit einem Tier arbeiten, wenn man keine Angst um seine eigene Gesundheit haben muss. Und die Möglichkeiten sind um ein Vielfaches größer. Für das Tier selber bedeutet es Freiheit und m.E. Lebensqualität.

Ich befürchte, ihr werdet die Auslöser nie herausfinden - das ist ja schon bei Menschen, die sprechen können, ein Problem, bei einem Tier und in dieser Ausprägung in meinen Augen nicht möglich. Und selbst wenn, könnt ihr nicht alles und jedes aus dem Weg räumen.

Und auch eine Vermittlung wäre wahrscheinlich einfacher. Wer möchte schon das Risiko eingehen, u.U. lebensgefährlich verletzt zu werden.

Ihr habt jetzt doch schon so gut wie alles ausgeschöpft. Alles Konventionelle hat nicht geholfen. Was sein wird, weiß man nicht, da ist die Chance 50:50, das Drama jetzt ist bekannt zu 100 %. Ich würde es wagen.


Und wegen dieser Userin: nutz deine ignore-Liste, es ist wirklich sehr erholsam ;)
 
  • #1.569
Tina, da gehn wir absolut konform was die Ansicht angeht.
Wie gesagt, für mich wäre es eine Option, und da Merle ja weder aub Bäume klettern muss, noch ihr Futter erjagen, denke ich dass es sogar vertretbar wäre.
Andererseits soll ihe Leben ja dennoch lebenswert bleiben und nicht in Dauerstress ausaten. Und wenn dieses Leben dann so aussieht dass sie dauerhaft in Freigang überfordert ist, hier aber nur der blöde Keller für sie da ist, ist es auch wieder nur suboptimal bei mir.

Aber ja, vielleicht wäre sie dann besser vermittelbar, weil "entschärft".

Ich rede erst einmal mit dem TA, warte das Blutbild ab und sehe dann mal weiter ;)
 
  • #1.570
Der Stress wäre zwar noch da, aber man selbst würde mit einer ganz anderen Einstellung an die Sache rangehen. Die eigene Angst vor Verletzungen ist weg und man geht ganz unbelastet an das Tier heran und kann sich voll auf sie und ihr Verhalten konzentrieren. Diese Angstfreiheit merkt Merle ja auch und dass kan sie sicher positiv beeinflussen.
Andererseits würde ich sie dann in dem Zustand nicht unbedingt vermitteln. Wenn sie dann auf nämlich auf z. B. andere Katzen oder Hunde losgehen würde, wäre sie denen ohne ihre "Waffen" komplett ausgeliefert.

Mal eine blöde Frage, das würde mich wirklich interessieren: Kann man humane Psychopharmaka auch bei Tieren anwenden?
 
  • #1.571
Mal eine blöde Frage, das würde mich wirklich interessieren: Kann man humane Psychopharmaka auch bei Tieren anwenden?

Ich habe eine (ältere) Fachpublikation, wo über die Anwendung von Psychopharmaka bei Hunden und Katzen mit Verhaltensproblemen berichtet wird.
Henry Askew: Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hund und Katze, 2. Aufl. 2003 Berlin: Parey-Verlag

Der Teil, der sich mit Katzen befasst, ist natürlich deutlich kürzer als der mit den Hunden, aber es wird auch das Thema Aggression angesprochen.

Wenn es sinnvoll erscheint, könnte ich das Buch zur Ausleihe an die TÄe, die Merle behandeln, zur Verfügung stellen. Einen vorfrankierten Rückumschlag könnte ich mitschicken.

@Nadine: Wäre das eine Option, die für euch nützlich wäre? Sprich doch ruhig mal eure TÄe an, wenn es Sinn macht.
 
  • #1.572
Wäre Taskali vielleicht eine Option?

Den Vorschlag, Merle alle Zähne und Krallen zu ziehen, finde ich schon ziemlich heftig, insbesondere was die Krallen angeht, sehe das nur ich so?

Zumal der Eingriff auch zu physischen und emotionalen Problemen führen kann. Durch die Amputation der Krallen fehlt der Katze das letzte Gelenk der Vorderpfoten, so dass sie ihr Gewicht vermehrt auf die Hinterbeine verlagert, dies kann es zur Atrophie der Muskeln ihrer vorderen Gliedmaßen führen sowie zu Verspannungen im gesamten Rücken und Schmerzen in den überbelasteten Gelenken der Hinterbeine.
Das Fehlen der Krallen, der Waffe zur ihrer Verteidigung und das Fehlen einer ihrer Markierungsmöglichkeiten, kann psychische Probleme verursachen. Manche Katzen verweigern dann die Nutzung des Katzenklos. Das Berühren des Sandes bereitet der Katze Schmerzen, die sie dann mit dem Katzenklo in Verbindung bringt. Tiere, denen die Krallen amputiert worden sind auch deutlich aggressiver und beissen häufiger.

https://www.aktiontier.org/presse/p...-verstuemmelung-krallenamputation-bei-katzen/
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #1.573
Henry Askew würde ich, ohne dieses spezielle Buch gelesen zu haben, mit Vorsicht genießen. Vieles ist überholt, zu meiner Studienzeit waren seine Scripte zwar noch Teil des Katzenpsychologie-Studieums an der Akademie für Tierheilkunde - doch nicht mehr prüfungsrelevant, als Einzige. Zum Punkt territoriale Aggression habe ich in den Scripten von ihm aber auch nichts Nützliches gefunden.

Ich würde es als erstes die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen und wenn die unauffällig sind (bei Auffälligkeit erst behandeln und schauen was sich im Verhalten ändert), einen mit solchen Katzen wie Merle erfahrenen TA suchen, der ihr Psychopharmaka (für Katzen gibt es geeignetes) verschreiben kann, insbesondere solche, die den Serotonin-Spiegel beeinflussen. Sedierende Medikamente wären dann die zweite Wahl.
Mit "meinem Problemkater" hätte ich das seinerzeit gern versucht - doch da er draußen lebte, wäre das zu gefährlich gewesen, er mußte ja mit dem Straßenverkehr zurecht kommen und hatte eh schon kaum Respekt vor Fahrzeugen. Es wäre in seinem Fall auch keine zuverlässige pünktliche Gabe der Medikation möglich gewesen. Bei Merle sieht das anders aus und ich finde es einen Versuch wert.
Vielleicht könnt ihr Sabine Schroll kontaktieren, ob sie jemanden empfehlen kann, falls ihr keinen entsprechenden TA kennt.

Die Entfernung von Zähnen und Krallen sehe ich zwiespältig, sicherlich ist das eine Maßnahme bevor nichts anderes mehr möglich ist, aber es bleibt eine Symptombehandlung und ändert an der Ursache nichts. D.h. was macht das mit Merle in ihrer Situation? Was wird sie dann stattdessen tun oder bleibt es beim gezeigten Verhalten, nur ohne für den Menschen schlimme Folgen?
Keine Frage, aus Sicherheitsgründen kann sowas nötig sein, aber die Folgen für Merle sind nicht abschätzbar (im Zweifel liegt die Priorität im Schutz der anderen, ganz klar).

Das Problem ist leider, man kann an der Ursache in Katzen wie Merle nichts mehr ändern. Es ist in dem Sinne nicht therapierbar, nicht umkehrbar/auslöschbar. Man kann meiner Meinung nach nur einen Weg finden damit "sicher" für alle Umzugehen, die Grenzsituationen vermeiden, der Katze ein von ihr kontrollierbares überschaubares Gebiet geben und ihren Erregungszustand gering halten.
Bei Merle ist die "Störung" sicherlich durch die Haltung Vorvorhalters entstanden, restriktive reizarme Haltung und unvorhersehbares Verhalten seinerseits war es glaube ich.
Andere typische Fälle sind Katzen, die zu früh von der Mutter getrennt werden und dann als Einzeltier in reizarmer Wohnungshaltung, viel sich selbst überlassen, gehalten werden. Wenn es früh erkannt wird, läßt sich gegensteuern, doch meist wird erst Hilfe gesucht, wenn das territorial aggressive kätzische Verhalten sich manifestiert hat.

Liebe Grüße
Karen
 
  • #1.574
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So, Merle ist eingetütet.
Leider hatte ich keine Chance sie rein mit Futter in die Box zu locken, dabei klappte das immer so gut :(
Ich musste sie richtig holen und von oben rein hiefen... ich hatte nie Angst vor ihr, aber seid dem letzten Angriff... was soll ich sagen- ihr kennt sicher dieses Gefühl wenn man auf ne Diagnose vom Arzt wartet, oder wenn man einen unbehaglichen Termin hat... so ging es mir gerade... :/

Naja, Merle ist in der Box, hat einmal gefaucht, aber jetzt ist okay. Gab paar Bröckchen Dose hat sie auch genommen.
Ich hatte nie vorher Angst wenn ich mit ihr zum TA bin ... ich kenne mich gerade selbst nicht... aber was soll ich machen, TA muss halt sein....

Joa, was Psychopharmaka angeht, da ist der Verein dagegen, weil siw Merle nicht einfach so "ruhig stellen" wollen, und bedenken haben das sowas dann dauerhaft gegeben werden muss. Ich werde aber mal Zylkene oder Relaxan beim TA ansprechen, das ist ja natürlich ;)

Joa, was soll ich sagen... mir gings schon besser als gerade....
Ich fahre zu nem TA der Merle noch nicht kennt und lasse ein BB machen in dem wirklich alle Werte getestet werden können... bisher war sie beim TA immer ruhig (aber ich ja auch... )
Das wird schon... wir schaffen das...
 
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  • #1.575
Ich habe mir das mal alles durch gelesen und bin ziemlich entsetzt über einige Vorschläge. Zähne und Krallen ziehen? :stumm:
Vielleicht braucht sie einfach ruhe. Damit meine ich nicht den Keller. Sondern ein zuhause und ein Mensch der nur für sie da ist (und sich mit ihr beschäftigt), also keine anderen Tiere hat. Wenig Trubel, wenig aus und ein von vielen Menschen. Kein Freigang oder nur geschützt. Vielleicht ist sie eine von wenigen Katzen die das genießen würden.
Sie braucht jemanden der alleine wohnt oder höchstens zu zweit. Wo ins Zukunft auch kein Zuwachs geplant ist. Vielleicht jemand älteres, der ruhig ist, aber sich auch mit ihr beschäftigen kann. Jemand mit viel Geduld. Ich denke sie ist eine Katze die auch mal ein paar Stunden alleine sein kann.
 
  • #1.576
Micha, genau DAS hatte sie bei Denise und Erika, und griff Beide dort zuletzt täglich mehrfach an :(
 
  • #1.577
Micha, genau DAS hatte sie bei Denise und Erika, und griff Beide dort zuletzt täglich mehrfach an :(
Vielleich war ihr sogar das zu stressig und sie braucht/will nur eine Bezugsperson. Was die arme Maus wohl alles erlebt hat um so auszuticken. :reallysad: Vielleicht haben die beiden etwas gemacht, was sie von früher kennt und schlechtes damit verbindet. Vielleicht ein Shampoo, ein bestimmtes Waschmittel, Parfüm usw. verwendet. Ach, Mann. Da will man die kleine nur noch knuddeln. Da bleibt wohl wirklich nur noch eine Tierpsychologin.

Edit: Der Schäferhund von einer Kollegin von mir wurde vom Vorbesitzer geprügelt, wenn er getrunken hatte. Er reagiert extrem aggressiv auf Leute die nach Alkohol riechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #1.578
Ich kann verstehen - wenn man Psychopharmaka bei Katzen ablehnt - die Vorstellung ist auch nicht schön .ich habe aber selber Katzen schon kennengelernt - die täglich ihre Tablette essen.

Es ist nicht so - dass sie inaktiv sind oder schläfrig und auch liegen sie nicht apathisch in der Ecke - bevor ich über entwaffnen nachdenken würde- würde ich mich mit dem Thema nochmal befassen - bzw den Verantwortlichen des Vereins bitten, dies zu tun.
 
  • #1.579
Ich drücke für Merle die Daumen, dass sich vielleicht etwas aus dem Blutbild ergibt, was für sie nützlich sein kann!

Beim Zähneziehen bin ich sofort bei dir, Nadine, aber hinsichtlich des Krallenziehens bin ich bauchtechnisch doch sehr zwiegespalten.

Meine Katzen leben überwiegend ohne Zähne, da ich mir iwie einen Haufen FORL-Patienten aufgehalst habe. ;)

Mein Sternchen Nine war sogar komplett zahnlos, seit sie drei Jahre alt war, und es hat ihr nichts weiter ausgemacht. Sie hat nur einmal wirklich versucht mich zu beißen; das war bei einer langwierigen und anstrengenden Bauchuntersuchung per Schall. Ich hielt sie oben fest, und sie wand sich wie ein Aal, weil sie das Gel absolut gruselig fand, und in ihrer Not biss sie mich dann in die Hand. Es war fast vorsichtig, also keinesfalls aggressiv, aber so ohne Canini bekam ich vor allem ihre kräftigen Kiefer zu spüren. Es tat auch etwas weh, aber so wie Kneifen, und das ist einfach eine ganz andere Kategorie, als wenn das Katz mit den Fangzähnen zubeißt!

Aus meiner Sicht sollte das Ziehen der Fangzähne ausreichen, wenn so eine "Entwaffnung" in Betracht gezogen wird. Und natürlich sollte ohnehin zuvor genau untersucht werden (wenn man schon dabei ist ;)); dass die Zähne wirklich alle in Ordnung sind (FORL ist so häufig und weit verbreitet, dass Tierärzte davon ausgehen, dass ca. 50% aller Katzen über fünf Jahre FORL haben).

Mit den Krallen sieht es aus meiner Sicht anders aus. Da gibt es, finde ich, mildere Mittel.
Z. B. gibt es diese Krallenschützer, so eine Art Kappen aus Kunststoff, die man über die Krallen (vor allem sind es ja die Handkrallen, die großen Schaden anrichten könnten) stülpt und gewissermaßen festklebt. Kaufen kann man die im Internet, und auch hier im Forum gibt es User, die praktische Erfahrung mit den Dingern haben und sie sehr empfehlen.
Und natürlich könnte man die Handkrallen auch regelmäßig kürzen.

Hast du mit Merle nicht bereits einmal geclickert, noch in der alten Wohnung vor eurem Umzug? Ich habe den Thread jetzt nicht nachgelesen; aber mit Clickern könntest du Merle wegen des Krallenschneidens evtl. recht gut konditionieren.

Aber ich möchte auch Psychopharmaka nicht ausschließen. Sowas kann wunderbar funktionieren, wenn ich z. B. an meine eine Kollegin denke, die lange unter Depressionen litt, bis sie korrekt diagnostiziert wurde und dann auch passende Medis bekam. Ihr haben die Medis sehr gut geholfen, und sie hat weitaus mehr Lebensqualität als früher.
Mit Tieren ist das natürlich viel schwieriger, zumal es ja auch kein verbales Feedback von ihnen gibt; man muss letztlich alles versuchen, am Verhalten abzulesen. Aber wenn ihr einen passenden TA finden könnt, am besten einen Spezialisten, wäre das aus meiner Sicht auf jeden Fall noch dem Thema Zähne und Krallen vorzuziehen.

Nach allem, was ich hier über die Jahre mitbekommen habe, ist Merle wirklich ein ausgesprochen komplizierter und einzigartiger Fall mit ihrer unberechenbaren Aggressivität. Da kann man keine normalen Maßstäbe anlegen; ansonsten wäre ich natürlich auch gegen die Waschküche, gegen Zähneziehen etc. eingestellt gewesen.
Aber ich denke trotzdem, dass Merle auf einem guten Weg ist; sie hat in den Jahren bei dir große Fortschritte gemacht. Das sollte bitte nicht vergessen werden!

Von einer Katze, die ihre vorangegangene Dosine (Denise) mehrmals am Tag so stark attackierte, dass Denise nur noch Angst hatte, die auch ihre Pflegedosi Erika täglich angriff, ist Merle bei dir, Nadine, zu einer Katze geworden, die in 99% der Zeit friedlich und ausgeglichen ist und freundlich mit ihren Mitkatzen und ihren Menschen umgeht.
Die sich sogar zunehmend sicher und locker außerhalb ihres Geheges bewegt und die Sonne auf der Terrasse genießt.

Ich denke, es war wirklich zu viel auf einmal für sie, dass sie in Bezug auf das Draußen vor allem mehr Feindosierung benötigt, denn es stürmen ja auf diese Weise viel viel mehr Reize auf sie ein, als sie es in den letzten Jahren gewohnt war.
Merle kann mit Außenreizen umgehen, das beweist sie ja jeden Tag wieder, wenn sie außerhalb ihres Geheges mit deinen Katzen Sicht- und Geruchskontakt hat. Sie hat auch kätzisches Sozialverhalten, und sie ist weit überwiegend friedlich gegenüber Menschen.
Das alles sind Lernerfahrungen, die sie in den letzten Jahren, seit sie bei dir lebt, gemacht und umgesetzt hat. Große Schritte in ihrem kleinen Katzenleben, wie ich finde.
Nur dass der aktuelle Schritt wohl doch etwas zu groß war. Also: wieder einen Schritt zurück und beobachten, wie es mit kleineren Schritten geht. Vielleicht doch die Voliere, mit der ich dir schon so lange in den Ohren liege? ;)

Aber wichtig ist jetzt erstmal der Blutcheck, und ich würde mich freuen, wenn du wieder berichtest! :)
 
  • #1.580
Sooo.. ich habe nun endlich, endlich eine Praxis in 60km Entfernung gefunden die Dentalröntgen anbietet und auf Zähne spezialisiert ist. Habe sie mal kontaktiert.
Je nachdem, was das BB heute Abend ergibt, werde ich dort wohl einen Termin für die Zähne kontrollieren machen. Habe ja gsd lange Urlaub :)

Vielleicht hat diese Ärztin ja auch noch andere Ideen zur Diagnostik, oder Theapie... laut Rezessionen scheint sie sich viel Zeit zu nehmen ;)

Ich hoffe mein Mann beruhigt sich bald... so nervt er mich gerade total und stellt sich bei allem quer was Merle angeht, was ihn irgendwie einschränken könnte.
Er meinte gedtern sogar ich kann froh sein dass er seine Eltern nicht anruft und auf Merles Abgabe drängt... ich kenne ihn SO echt nicht, und das macht mich gerade zusätzlich so fertig... er hat immer hinter mir gestanden... und jetzt sowas.. wegen EINEM Angriff gegen ihn...
Naja, ich hab gestern noch lange mit ihm Diskutiert.. aber nichtmal Leckerlie will er ihr rein werfen wenn er unten ist...
Ich weiß ja er kann stur sein... naja, mal abwarten und in Ruhe lassen, vielleich fängt er sich wieder... :(

So, genug ausgekotzt... ;)
 

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