Pflegekatze - extrem Scheu

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17. März 2014
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Meine Tochter hat zwei Siam Katzen in Pflege, die einem Hoarder weggenommen wurden. Sie wurden nur draußen in einem Käfig gehalten und kennen nur wenig menschlichen Kontakt. Die Katzen sind bei uns nur für einige Zeit, danach werden sie zu einer Tierschutzverein transportiert und von dort (hoffentlich) an ein endgültiges Heim vermittelt.

Wir haben das schon oft mit Hunden gemacht, und sind Teil eines Rettungssystem, das sich über die USA erstreckt. Nur noch nicht so oft mit Katzen. Von Hunden wissen wir, dass sehr scheue Tiere wenig Chancen haben, außer sie kommen in eine Pflegefamilie, wo sie Vertrauen aufbauen können.

Nun ist eine der beiden Katzen extrem scheu, und wir fragen uns, was wir tun könnten in den wenigen Wochen, die wir haben, um ihr zu mehr Vertrauen zu verhelfen. Hat jemand von euch Erfahrung?
 
A

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Wie lange werden die beiden denn bei euch sein? Gibt es die Möglichkeit, das zu verlängern, um erst mal Vertrauen aufzubauen, bzw., wo/wie würden sie bei der Tierschutzorga leben?
 
Das weiß ich leider noch nicht. Das wird meistens von einem Platz in der Tierschutzorganisation und vom Transport abhängig gemacht. Das kann zwischen zwei bis sechs Wochen alles sein.
 
So eine ungewisse Aufenthaltsdauer hilft natürlich nicht, den Katzen Sicherheit zu geben.

Ganz grob lautet die Marschroute:

Kommen lassen, nicht bedrängen.

Anwesend sein, aber eher (anscheinend) ignorieren und sich irgendwie in der Nähe beschäftigen.
Katze nicht besonders beachten sondern sie in ihrem Tempo ankommen und dann erkunden lassen.
 
So eine ungewisse Aufenthaltsdauer hilft natürlich nicht, den Katzen Sicherheit zu geben.

Ganz grob lautet die Marschroute:

Kommen lassen, nicht bedrängen.

Anwesend sein, aber eher (anscheinend) ignorieren und sich irgendwie in der Nähe beschäftigen.
Katze nicht besonders beachten sondern sie in ihrem Tempo ankommen und dann erkunden lassen.

Genauso erfahre ich das auch gerade mit einem Kater der bei uns eingezogen ist.
Aber das geht nicht unter Zeitdruck!
 
Das ist jetzt gerade für diese Katzen natürlich extrem blöd, wenn sie noch mal die Stelle wechseln müssen. Aber wenn es nicht anders geht, dann macht ihr eben den ersten Schritt, der dann hoffentlich fortgeführt wird.

An äußeren Mitteln wären Feliwax und Bachblüten sinnvoll, ich weiß aber nicht, ob/wie es das in den USA gibt.

Ansonsten: So tun, als wären überhaupt keine Katzen da, also nicht angucken, nach ihnen suchen usw. - die Katzen müssen von sich aus kommen, sobald sie entspannt genug dazu sind. Die scheue Katze wird dabei von der mutigeren lernen und sie als "Modell" benutzen, an dem sie sich orientiert. Also, wenn die mutigere sich etwas traut, dann darauf eingehen, ggf. auch mit Leckerlis belohnen.

Und weiter: begib dich so oft wie möglich auf Bodenhöhe, leg oder setz dich hin. Dort kannst du (laut) lesen, damit sie sich an menschliche Stimmen gewöhnen. Katzen nicht (!) beachten, du liest nur, du bist keine Bedrohung. Wenn deine Hand dabei auf dem Boden liegt, dann schadet das nicht, aber bei Schnuppern reagierst du zunächst nicht, erst wenn ein Kopfreiben anfängt, darfst du einen Finger heben zu einem ersten Streicheln. Du kannst die Hände aber mit Feliway-Spray (so es das gibt - bitte Packung genau lesen, damit du nicht das Vertreibe-Spray erwischst) behandeln, damit sie nach "Wohlfühlen" riechen.

Wenn du dich bewegst (muss ja auch mal sein), dann langsam, möglichst nicht auf hohen klackenden Absätzen, und im Bogen um die Katzen herum. Sie sollen (falls sie sich so weit vorwagen) nicht ausweichen/flüchten müssen. Später kann und soll der Abstand verringert werden, aber so weit sind wir ja noch nicht.

Viel Erfolg, und berichte weiter!
 
Danke für die prima Tipps. Meesie, die eine, ist weniger scheu und kommt zum Schmusen, die andere eben nicht.

Bachblüten gibt es in USA, ich habe sogar welche zu Hause. Feliwax kenne ich nicht, aber es gibt ja Tante Google.

Ja, das mit der unbestimmten Zeit ist doof. Die Transporte sind voll, die sich kreuz und quer durch die USA bewegen, aber ohne sie müssten noch mehr Tiere sterben.
 
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Hallo Murmelona,
ich glaube MrsFilch meinte Feliway
das gibts unter feliway.us

Ich glaube Rickie hier aus dem Forum ist noch in den Staaten. Vielleicht kann sie auch helfen.

Wünsche viel Glück
 
Könnt ihr die Katzen denn nicht als Pflegestelle behalten, bis die Katze soweit ist, das sie einen weiteren Platzwechsel verkraftet? Was bringt es, eine eh schon verstörte Katze durch ständiges Verschieben noch mehr zu verunsichern?

Bei den meisten Katzen kann man schon nach wenigen Wochen einen Erfolg sehen. Geduld ist einfach immens wichtig.

@kurzes OT an Curie. Azana läßt sich jetzt den Kopf streicheln und geniiiiest es!:pink-heart:
 
  • #10
Ja, mal sehen, ich habe gestern niemand erreicht.

Das Problem liegt an dem Vorgehen hier. Die Katzen oder Hunde laufen in öffentlichen Tierheimen auf, in denen sie meistens nicht lange bleiben können, sondern, wenn der Platz zu eng wird, eingeschläfert werden. Deshalb werden die Armen Tierschutzorganisationen angeboten, die sie dann gegen eine Gebühr bei sich aufnehmen, nach dem Prinzip, wer gerade Platz hat. Das Tier gehört dann dieser Organisation. Wann immer ein Transportplatz frei wird dann das Tier zu dieser Tierschutzorganisation transportiert, und dort eben entweder in Heimen oder Pflegefamilien gehalten, bis sie adoptiert werden. Teilweise werden Tiere über 1000 km gefahren, die Grenze liegt bei 2000 km, Manchmal durch eine private Fahrerkette, manchmal durch kommerzielle Tiertransporte.


Daher ist das Hinauszögern schwierig, aber natürlich machbar, vorher hatten wir eine kranke Mieze, der Tierarzt musste erst sein ok geben, bevor sie reisen durfte.

Feliway! Ok. :)
 
  • #11
Happy, happy!

Miu hat sich gestern Abend aus der Defensive gewagt, die Finger meiner Tochter angeschnüffelt und sich sogar kurz anfassen lassen. Hach.
 
  • #12
:yeah:

Genial!!!!

Pass auf, wenn dieser erste Schritt getan ist, geschehen die folgenden viel schneller!!

Schön, ich freu mich mit euch...
 
  • #13
Richtig ... ich glaube, das wird jetzt. Sie kann auch etwas länger bleiben, das tut ihr sicher gut.
 
  • #14
Das wird mit Sicherheit gut für sie sein!

Halt uns weiter auf dem Laufenden, ja?
 
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  • #15
Hallo,
also ich hätte da eine idee die vielleicht komisch wirkt aber möglicherweise helfen könnte. meine eigene katze war ein sehr senibles tier und da schnappt man dann so einiges auf.
du kannst folgendes versuchen:
die katze und du (mit leckerli bewaffnet) solltet alleine in einem ruhigen raum sein. sie sollte gelegenheiten haben sich zu verstecken/sich zurückzuziehen (zb. unter dem bett oder so).
egal wo die katze sich im raum positioniert, du suchst dir das andere ende des zimmers aus und setzt dich dort auf den boden. nimm dir ein buch oder (leise!) arbeit mit, es könnte eine weilendauern. ignoriere die katze egal was sie macht und kümmere dich nur um dein buch. wenn sich die katze beruhigt hat nimm blickkontakt auf, dann wieder ignorieren. sie wird sich irgendwo hinlegen, und wenn sie ruhig wirkt kannst du sie ansprechen. je nach reaktion wieder ignorieren oder leckerlis rausholen. die leckerlis (nur wenige) legst du vor dich hin,in genügend abstand zu dir! wenn sie sie frisst: nicht bewegen und ignorieren. das ganze spiel wiederholen, aber diesmal bewegst du zb den fuß langsam ein stück in ihre richtung während sie frisst. so machst du weiter bis sie im idealfall aus deiner hand frisst, oder zumindest nicht mehr vor allem erschrickt oder zurückweicht.

wenn sie frisst ist das alleine schon ein gutes zeichen weil völlig gestresste tiere das nicht tun. wiederholungen wären sinnvoll...
klingt vielleicht verückt, aber ich denke wirklich dass eine scheue katze alleine nie kommen wird. wenn sie so eine gewisse nähe kennenlernt und sich daran gewöhnt bessert sich das aber vielleicht.
viel glück auf alle fälle. und die scheuesten sind dann doch meistens die herzigsten wenn sie auftauen!
 

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