Kater hat noch immer Silvester-Trauma

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Kasi

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Hallo Leute,
ich wollte mal fragen, ob es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen gibt:

Unser Kater (10, leidenschaftlicher Freigänger) hat beim letzten Silvester anscheinend so ein Trauma erlitten, dass das noch bis heute Auswirkungen hat.
Obwohl wir ihn an dem "Tag des Schreckens" natürlich nicht rausgelassen haben, hat er an den Tagen davor und danach die Knallerei draußen hautnah mitbekommen. Besonders am Abend des Neujahrstag haben unsere lieben Nachbarn scheinbar das ganze Restkontingent an Knaller und Raketen auf einmal hochgesprengt.

Das Ergebnis ist, dass der Kater seitdem panische Angst hat, bei Dunkelheit vor die Tür zu gehen. Die ersten Tage habe ich noch gedacht, er wird den Schrecken schon irgendwann vergessen und zum Normalmodus zurückkehren. Aber Pustekuchen. Statt besser, wurde es zunehmend schlimmer.
Vor Silvester ist er immer fröhlich aufgesprungen und zur Tür gerannt, sobald Herrchen und Frauchen die Couch geräumt haben, um ins Bett zu gehen.

Nachdem wir ihn in den letzten Wochen noch mit gut Zureden und Leckerchen abends zum Rausgehen überreden konnten, versteckt er sich mittlerweile in der hintersten Raumecke, liegt mit eingezogenem Schwanz platt auf dem Boden und starrt mit weit aufgerissenen Augen zur offenen Terrassentür!
Am Tag ist alles Friede, Freude, Eierkuchen und er geht ganz normal und gerne vor die Tür. Sobald es dunkel ist: Panik!

Nun könnte man ja sagen: Prima, bleibt er halt nachts drin. Das Problem ist nur: Er schläft höchstens bis ca. 2 Uhr und fängt dann an uns auf den Wecker zu gehen. Ich muss morgens früh raus, und bin mittlerweile fertig mit der Bereifung. Machen wir die Schlafzimmertür zu, fängt er an daran zu kratzen und zu beißen.

Hat jemand eine Idee, ob und wie man ihm den nächtlichen Freigang wieder schmackhaft machen könnte?

Verzweifelte Grüße
Kasi
 
A

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Zunächst mal: bitte den Kater nicht "zwingen" rauszugehen. Wenn er Sicherheit drinnen sucht, lasst sie ihm. Sonst macht Ihr es nur noch schlimmer.

Er scheint wirklich ein heftiges Trauma zu haben (ob es nur an der Knallerei zu Silvester liegt oder da evtl. noch was anderes reinspielt, wie z. B. ein neuer Kater im Revier o. ä.). Da würde ich jetzt mit Zylkene oder speziell auf sein Trauma abgestimmten Bachblüten versuchen. Keine Garantie, aber könnte zumindest helfen, dass er sein Selbstbewusstsein zurückgewinnt. Zu Bachblüten könntest Du die Userin Ina1964 hier anschreiben, sie kennt sich damit gut aus. Zylkene bekommst Du über das Internet.

In der Zwischenzeit sein Gehampel nachts ignorieren (so schwer es fällt), notfalls Ohrstöpsel tragen.
 
Wie lange ist der Kater denn bereits bei euch?
Es war ja nicht sein erstes Silvester, insofern meine ich auch, dass da noch etwas anderes mit hineinspielt.
Vielleicht war es wirklich "nur", dass die Nachbarn dieses Jahr ungewöhnlich viel geböllert haben, aber was ich mir auch vorstellen kann, ist einfach, dass es auch mit seinem Alter zusammenhängt - er ist bereits 10.
Kein Alter für nen gestandenen Kater, aber ungefähr in dem Alter (in Menschenjahre umgerechnet entspricht das in etwa einem 60 jährigrem Herren) fangen die meisten Katzen an, doch die Ruhe vorzuziehen, etwas gemütlicher zu werden und es kann sein, dass sie eben dann auch akuten Stress nicht mehr "einfach so" wegstecken.
Nachdem wir ihn in den letzten Wochen noch mit gut Zureden und Leckerchen abends zum Rausgehen überreden konnten, versteckt er sich mittlerweile in der hintersten Raumecke, liegt mit eingezogenem Schwanz platt auf dem Boden und starrt mit weit aufgerissenen Augen zur offenen Terrassentür!
Achherrje, dann habt ihr seine Angst nur verstärkt, wenn ihr ihn zum Rausgehen "überredet" habt. Gebt ihm lieber ein sicheres Plätzchen, in dem er neuen Mut schöpfen kann :)
Richtet ihm einen gemütlichen Schlafplatz ein, in dem er sich sicher und geborgen fühlen kann.
Nun könnte man ja sagen: Prima, bleibt er halt nachts drin. Das Problem ist nur: Er schläft höchstens bis ca. 2 Uhr und fängt dann an uns auf den Wecker zu gehen. Ich muss morgens früh raus, und bin mittlerweile fertig mit der Bereifung. Machen wir die Schlafzimmertür zu, fängt er an daran zu kratzen und zu beißen.

Hat jemand eine Idee, ob und wie man ihm den nächtlichen Freigang wieder schmackhaft machen könnte?
Nun, ihr habt ein Lebewesen, das eine Entwicklung durchmacht, Katzen werden älter und verändern sich entsprechend. Er wird vielleicht auch ohne Böllerei bald lieber nachts im Haus sein wollen, sich und seine Gewohnheiten ändern, mehr auf euch fixiert sein....
Den Freigang wieder schmackhasft machen könnt ihr nur, indem ihr ihn nicht mehr rausdrängt. Denn um wieder gern rauszugehen braucht er erstmal wieder "innere Sicherheit".
Bachblüten, Zylkene wurde ja schon genannt, ihr könnt auch Feliway versuchen. Wichtig ist aber auch, dass ihr ihm da nicht zusätzlich stresst.
Was auch Selbstbewusstsein aufbaut sind Extra-Spielstunden. Macht mit ihm Spiele, in denen er viele Erfolgserlebnisse hat.
Je älter er wird, desto mehr müsst ihr euch auch darauf einstellen, euch mit ihm zu beschäftigen, eben als Ausgleich dazu, dass er evtl immer öfter lieber drin als draußen ist...

Macht lieber über den Tag verteilt mehrere kurze Spielstrunden als eine längere. Wenn ihr eine Spielzeit direkt vor der letzten Fütterung vorm Schlafengehen legt, dann schläft er auch eher durch - ausgepowerte, satte Kater halten die Nacht besser durch.
Wenn er trotzdem nachts herumwuselt, ignoriert das, dann wird er auch bald erkennen können, dass nachts Ruhe herrscht.
Wenn ihr schimpft etc, irgendwie reagiert, wertet er das als "Aufmerksamkeit bekommen" - je konsequenter ihr ihn nachts ignoriert (stellt euch tot), desto schneller gewöhnt er sich an euren Nachtrhythmus.

Wäre eine Katzenklappe möglich? Dann könnte er selbst entscheiden, ob er nachts doch raus möchte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Keine Angst, natürlich haben wir den Kater nicht mit "Gewalt" vor die Tür gesetzt. Ich habe schon gemerkt, dass er von der offenen Tür total gestresst war und den Versuch dann natürlich abgebrochen. Dafür liebe ich die kleine Nervensäge viel zu sehr, und das hat mir auch Leid getan.

Tja, dass er vielleicht langsam "in das gemütliche Alter" kommt, darüber habe ich auch schon nachgegrübelt. Ich hatte nur nicht erwartet, dass das schon mit 10 Jahren anfängt.
Sein Verhalten hat sich einfach so plötzlich nach Silvester verändert. Er hatte schon immer furchtbar Angst vor Silvester, aber diesmal war es wohl besonders schlimm für ihn. Wir waren immer so ein eingespieltes Team, seufz – aber das Leben ist eben kein Ponyhof.

Ich möchte ihm ja gerne die Zeit geben, wieder Selbstvertrauen und Lust auf nächtliche Spaziergänge zurück zu bekommen. Aber so wie die Nächte jetzt ablaufen, das geht einfach gar nicht. Versuche ihn zu ignorieren führen dann dazu, dass er aufs Bett springt und uns mit der Pfote ins Gesicht oder auf die Ohren haut. Dabei schnurrt er wie ein Rasenmäher ( was natürlich wieder total süß ist :pink-heart:). Er ist dabei äußerst ausdauernd! Wenn ich dann kurz aufstehe, läuft er vor mir her zur Tür, und ich habe den Eindruck, dass er doch raus will. Aber sobald ich die Tür aufmachen: Flucht zurück ins Schlafzimmer.

Ich werde jetzt wohl tatsächlich mal die Bachblüten und Feliway probieren, an die ich eigentlich bisher nicht so recht geglaubt habe.
Tagsüber gehe ich jetzt tatsächlich zusammen mit ihm in den Garten und um die vier Ecken. Davon ist er total begeistert, das findet er super! Dann stößt auch öfter die Nachbarskatze, mit der er eng befreundet ist, zu uns. Total süß.
Und dann hoffe ich einfach mal, dass spätestens die lauen Sommernächte ihn überzeugen. Leider dürfen wir keine Katzentür einbauen (wohnen zur Miete).

LG
Kasi
 
Versuche ihn zu ignorieren führen dann dazu, dass er aufs Bett springt und uns mit der Pfote ins Gesicht oder auf die Ohren haut. Dabei schnurrt er wie ein Rasenmäher ( was natürlich wieder total süß ist :pink-heart:).
Unbedingt ignorieren. Das ist ganz wichtig.
Wenn ich dann kurz aufstehe, läuft er vor mir her zur Tür, und ich habe den Eindruck, dass er doch raus will. Aber sobald ich die Tür aufmachen: Flucht zurück ins Schlafzimmer.
Dann hat er schon gemerkt, dass sein Verhalten etwas bewirkt, also da musst du gegensteuern, indem du gar nicht mehr auf sein Tun reagierst. Stell dich wirklich tot. Wenn er wirklich zu aufdringlich wird, dann tut trotzdem so, als würdet ihr weiter schlafen und als würdet ihr ihn eben schlafend "aus Versehen" aus dem Bett drängen... Aber eben auch dann keinesfalls aufstehen oder ihm das Gefühl geben, dass er mit seinem Verhalten irgendetwas bewirkem kann, sonst versärkt sich sein Generve nur.
Das ist hart, ich weiß, aber so versteht er es bald, es dauert eben ein wenig, aber dann habt ihr nachts auch Ruhe.

Ansonsten helfen ihm zusätzlich vielleicht die Bachblüten, ich drücke mal die Daumen, dass nachts bald wieder Ruhe ist.
 
Hallo Leute mit Erfahrungen mit Feliway:

sollte ich lieber einen Diffuser für die Steckdose nehmen oder reicht es möglicherweise, wenn ich bestimmte Stellen (z.B. die "böse" Terrassentür ) gezielt damit einsprühe?
Reicht das vielleicht nicht aus?
Sind die Kosten beim Tierarzt viel höher als bei Bestellung im Internet?
Fragen über Fragen:grin:

Die Zylkene hören sich jedenfalls echt vielversprechend an. Werde ich gleich heute beim Tierarzt besorgen.

Gestern ist Kasi tatsächlich mal ganz von sich aus abends gegen 20 Uhr rausgegangen.
Allerdings stand er eine halbe Stunde später schon wieder auf der Matte und hat den Rest der Nacht bei uns drin verbracht.:aetschbaetsch1:


Gruß,
Kasi
 
Ich kenne mich mit Feliway nicht soo gut aus, meine aber gelesen zu haben, dass die Stecker effektiver sind. Aber vielleicht äußert sich dazu noch ein "Experte".
Bezüglich Kosten TA / Internet: meist sind die Mittel im Internet günstiger zu bekommen, der TA möchte ja sicher auch ein paar Cent daran verdienen. Ich bestell Zylkene z. B. über A*azon ;)
 
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