Kater mobbt Katze

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27. Juni 2013
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Hallo,

wir haben vor einem Monat einen Kater und eine Katze aus dem Tierheim adoptiert und sie haben sich auch schon generell ganz gut eingelebt. Die beiden sind 6 Jahre alt, kastriert und wurden damals als Kitten zusammen aus dem Tierheim vermittelt, sprich waren ihr ganzes bisheriges Leben zusammen in reiner Wohnungshaltung und leben bei uns ebenfalls in Wohnungshaltung. Sie wurden vor 3 Monaten wegen Umzug abgegeben. Nun wissen wir leider nicht genau, wie gut sie bei ihrer alten Familie zusammen gelebt haben, aber es wurde uns vom Tierheim so kommuniziert, dass sie gut miteinander auskommen. Zu ihrem Charakter: Er ist recht forsch, aber eher faul und bisweilen etwas ruppig. Sie ist sehr ängstlich, aber auch neugierig. Bei Gewitter z.b. ist es umgekehrt, da verkriecht er sich, und ihr ist es egal.

Das Problem, was wir haben, ist folgendes:

Das die beiden kein Herz und eine Seele sind, haben wir recht schnell gemerkt, aber mittlerweile wird es eigentlich immer schlimmer. Ab dem 2. Tag bei uns fing der Kater an, sie zu mobben. Mittlerweile ist das regelrecht der Alltag. Er lauert ihr auf, vor dem klo, neben einer Tür, vor ihrem Schlafplatz, überall eigentlich. Er springt auf sie drauf, beißt sie in den Nacken, krallt nach ihr usw.. Meistens sieht sie ihn rechtzeitig, faucht ihn an und rennt dann schnell weg, aber er sucht sich auch gerne Momente aus, in denen sie grad abgelenkt ist oder er sie in die Enge treiben kann. Außerdem haben wir das Gefühl, dass er neidisch ist. Sobald sie etwas Aufmerksamkeit von uns bekommt, was nicht besonders oft ist (weil sie meistens sehr ängstlich wegläuft), kommt er an und tritt auf ihre pfoten oder beisst sie.
Wir versuchen immer, ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken und mit ihm zu schmusen, damit er merkt, dass wir ihn nicht vernachlässigen, aber oft verscheut er sie, legt sich zu uns und beisst und krallt dann, wenn man ihn streicheln möchte. Er gönnt ihr noch nichtmal Ruheplätze, die er sowieso nicht mag. Wenn er nicht gerade schläft und sie sieht, wie sich irgendwo auf nem Schrank hinlegt, springt er von seinem Platz auf, geht auf sie los und legt sich danach wieder an seinen vorherigen platz hin. Wenn sie am Kratzbaum (wir haben 2) kratzt, mag er das auch nicht -> gleiches Spiel. Desweiteren verdrängt er sie gern von ihrem Napf, obwohl seiner noch mehr als zur Hälfte voll ist. Usw, die Liste könnte ich noch recht lange fortsetzen.
Fell fliegt, Blut noch nicht. Aber meistens kommt es nicht wirklich zum Kampf, weil sie abhaut. Es ist eher recht einseitig.

Die beiden sind unsere ersten Katzen, meine Freundin hatte früher mal eine, aber wir sind eigentlich Anfänger. Wir haben uns vorher sehr eingehend mit dem Thema Katzen auseinander gesetzt. Wir beschäftigen die beiden auch gut, spielen mit ihnen, clickern und schmusen, so dass wir nicht denken, dass er nicht ausgelastet ist. Ansonsten sind uns die beiden sehr ans Herz gewachsen, nur sein Verhalten ihr gegenüber macht uns zu schaffen. Er ist aber auch recht ambivalent uns gegenüber. Manchmal legt er sich morgens oder abends zu uns ins Bett, schnurrt, beisst aber dann auch plötzlich.
Wir wissen halt nicht, was wir genau machen sollen. Dazwischen gehen oder nicht, sie getrennt füttern oder nicht, getrennt clickern.... usw.

Naja, wir hoffen, dass wir hier vielleicht ein paar Hilfestellung, Tipps oder auch Erklärungen für sein Verhalten finden.

Grüße,

Fabian und Ines
 
A

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Leider kenne ich mich bei solch einem Verhalten nicht aus, aber ich mach mal eine Expertin in solchen Geschichten aufs Thema aufmerksam.:)
 
sind die beiden wohnungskatzen?

weiß man etwas über die vorgeschichte der beiden?

edith: ich zieh die erste frage zurück
 
Hallo!

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu den Fellmonstern.

Ich würde den Kater mal beim Tierarzt vorstellen. Schmerzen können Aggressionen hervorrufen.
Vielleicht liegts auch am schnellen Umgebungswechsel? Wohnung - Tierheim - Wohnung und überall neue Menschen.

Ich würde es vielleicht mal mit Bachblüten probieren, falls beim TA nix raus kommt.

Letzte Option wäre ein zweiter Kater, denn hört sich so an, als ob er gerne härter spielen würde.
 
Liebe Ines, lieber Fabian,

herzlich willkommen im Forum :)

Es freut mich, daß Ihr einem erwachsenen Katzenpaar ein Zuhause gegeben habt :)


aber es wurde uns vom Tierheim so kommuniziert, dass sie gut miteinander auskommen. Zu ihrem Charakter: Er ist recht forsch, aber eher faul und bisweilen etwas ruppig. Sie ist sehr ängstlich, aber auch neugierig. Bei Gewitter z.b. ist es umgekehrt, da verkriecht er sich, und ihr ist es egal.

Das ist eine typische Konstellation, die oft Probleme macht.
Kater und Katze haben unterschiedliche Arten zu spielen. Viele Kater bevorzugen körperbetonte rüpelige Spiele, viele Kätzinnen mögen lieber Bällchen und Mäuschen durch die Gegend kicken oder den anderen erschrecken. Sie spielen oft weniger körperbetont.

Das kann schon bei sehr freundlichen Katzen manchmal für Unruhe sorgen.

In Eurem Fall kommt noch dazu, daß der Kater nicht nur ruppig, sondern die Kätzin auch noch ängstlich ist.

Wenn beide Katzen entspannt sind, kann das alles gut laufen, wenn sie angespannt, unausgelastet, gelangweilt sind, kann dieser große Unterschied zu Problemen führen.




Das die beiden kein Herz und eine Seele sind, haben wir recht schnell gemerkt, aber mittlerweile wird es eigentlich immer schlimmer.

Das kann an den beiden Umzügen liegen. Verlust des Zuhauses, Umzug ins TH. Dort ist die Situation schwierig, Umzug zu Euch.

Sensible Katzenseelen kann das sehr verunsichern.

Aber es kann auch sein, daß die beiden Tiere niemals Freunde waren und der große Unterschied jetzt deutlich wird.


Ab dem 2. Tag bei uns fing der Kater an, sie zu mobben. Mittlerweile ist das regelrecht der Alltag. Er lauert ihr auf, vor dem klo, neben einer Tür, vor ihrem Schlafplatz, überall eigentlich. Er springt auf sie drauf, beißt sie in den Nacken, krallt nach ihr usw.

Er zeigt ein typisches Katerverhalten, eben dieses körperbetonte Spielen, was im Fall von Mobbing für das andere Tier sehr schlimm werden kann.



. Meistens sieht sie ihn rechtzeitig, faucht ihn an und rennt dann schnell weg, aber er sucht sich auch gerne Momente aus, in denen sie grad abgelenkt ist oder er sie in die Enge treiben kann.

Wenn dieses Verhalten bereits am zweiten Tag begann, dann vermute ich, daß die beiden Katzen bereits früher Probleme miteinander hatten.
Und ein Umzug der Menschen eignet sich dann dazu, sich des Problemes zu entledigen :rolleyes:


Wir versuchen immer, ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken und mit ihm zu schmusen, damit er merkt, dass wir ihn nicht vernachlässigen, aber oft verscheut er sie,

Für Anfänger ist es nicht leicht, die Situationen richtig zu deuten.

Wenn Ihr dem Kater zusätzlich Aufmerksamkeit schenkt, um ihm zu zeigen, daß er doch bei Euch von allem genug hat, dann ist das für uns Menschen klar und nachvollziehbar.

der Kater interpretiert diese Bestätigung aber nicht als Zuwendung ("Schau, wir haben Dich lieb und Deine Gefährtin auch"), sondern als "Gut machst Du das. Verscheuche sie. Du bist hier der Wichtigste. Das machst Du richtig!"

Damit wird auch der eigentlichen Zuwendung ein Lob für negatives Verhalten.


Der Kater fühlt sich nun in seinem Verhalten bestätigt und mobbt weiter.




legt sich zu uns und beisst und krallt dann, wenn man ihn streicheln möchte. Er gönnt ihr noch nichtmal Ruheplätze, die er sowieso nicht mag. Wenn er nicht gerade schläft und sie sieht, wie sich irgendwo auf nem Schrank hinlegt, springt er von seinem Platz auf, geht auf sie los und legt sich danach wieder an seinen vorherigen platz hin.

Nee, nee....so geht das nicht Katerchen.
Das klingt nach einem eingespielten, ritualisierten Verhalten. Es kann sein, daß der Kater unausgelastet war und dann hat er sich seine Zeit vertrieben, indem er seine Gefährtin sucht und jagt.
Für ihn ist das ein netter Zeitvertreib, für die Katze ein täglicher Albtraum.


Fell fliegt, Blut noch nicht. Aber meistens kommt es nicht wirklich zum Kampf, weil sie abhaut. Es ist eher recht einseitig.

Offensichtliche Prügeleien sind nie gut, aber der Kater spielt ein gemeines psychologisches spielchen.
Diese "psychospielchen" sind oft viel dezenter und für das Menschenauge kaum wahrnehmbar. katzen sitzen für den Menschen dann vermeintlich harmlos herum, aber in Katzensprache bedeutet es, daß sie sich strategisch gute Plätze aussuchen z.B. im Flur oder in der Nähe des Katzenklos und kontrollieren ihre Artgenossen. Das ist Mobbing.





Ansonsten sind uns die beiden sehr ans Herz gewachsen, nur sein Verhalten ihr gegenüber macht uns zu schaffen. Er ist aber auch recht ambivalent uns gegenüber. Manchmal legt er sich morgens oder abends zu uns ins Bett, schnurrt, beisst aber dann auch plötzlich.
Wir wissen halt nicht, was wir genau machen sollen. Dazwischen gehen oder nicht, sie getrennt füttern oder nicht, getrennt clickern.... usw.


Ich bin grundsätzlich dafür, daß man mit Katzen einen gemeinsamen Weg findet, aber es gibt auch Grenzen.

Wenn zu erkennen ist, daß eine gemeinsame Basis zu erreichen ist, dann sollte man mit ihnen arbeiten.

Wir Ihr es schon geschrieben habt, kann man Katzen körperlich und geistig auslasten durch Spiele, Bewegungsspiele, Clickern.
Man Kann neue Rituale einführen, damit man alte negative Rituale unterbricht. Neuer Weg = neue Chance.
Man kann Katzen mit Bachblüten und Zylkenen unterstützen, um sie sanft auf einen neuen Weg vorzubereiten.


Wenn die Situation wie bei Euch so eingefahren ist, wird es m.E. schwierig.
Der Kater hat bereits am 2. Tag (!) sein altes Ritual aufgenommen. Für gewöhnlich brauchen Katzen Eingewöhnungszeit. Die eine einige Tage, die andere ein paar Wochen. Für gewöhnlich wird erst einmal die Lage gecheckt, manche Katzen verstecken sich, andere sind sofort präsent.
katzen, die gemeinsam vermittelt werden und sich gut verstehen, können sich anfangs auch anfauchen oder mal eine Ohrfeige aus Unsicherheit geben, all das ist normal.

Der Kater hat sofort gezeigt, wer der Chef im Hause ist und die Kätzin hat sofort ihre Rolle als Nichtexistenter Schatten eingenommen. Für mich ist das ein klar ritualisiertes Verhalten.
Für einen erfahrenen Menschen ist es nicht einfach (manchmal auch unmöglich) so ein altes Verhalten aufzubrechen. Für einen Anfänger wird es sehr sehr schwierig.


Was mich an so einer Situation sehr ärgert, ist die Feigheit der Menschen das Problem bei Abgabe der Katzen zu schildern. Es ist schon schlimm genug, wenn Katzen 6 Jahre nicht gut miteinander auskommen, aber das hätte man dann im TH ändern können.
Die Abgabe im TH hätte für die Kätzin eine Chance auf ein ruhiges Leben werden können.


Ich will Euch nicht demotivieren oder negativ stimmen. Das liegt mir völlig fern.
Wenn der Kater jedoch so gezielt auf die Kätzin losgeht, dann wird es m.E. mehr als schwierig die Situation zu unterbrechen. Die beiden haben mittlerweile ein Ritual und jeder kennt seine Aufgabe, der eine jagt, die andere kuscht.

Ich, also wirklich ich (!), würde mich mit dem Gedanken vertraut machen, mich von einem der Tiere zu trennen.

Für den Kater ist das mehr Spielerei und Zeitvertreib, aber natürlich auch eine tägliche Portion Stress. Er selbst wird alleine sein Verhalten nicht ändern. Dafür braucht er Hilfe, ein Angebot von neuen Wegen etc.

Für die Kätzin ist das Leben alles andere als schön. Sie möchte auch Zuwendung haben, sie möchte auch am Leben teilnehmen, aber der Kater kontrolliert jeden ihrer Schritte.

Ich würde überlegen, mit welchem Tier ich leben möchte bzw. welchem Tier ich eine Chance geben möchte und dann mit dem TH ein Gespräch führen, wie es weitergeht.


Wenn das nicht in Eurem Sinne ist, könntet Ihr die Situation erst einmal entzerren.

Ich würde die Katzen getrennt füttern und die Tür schließen.

Meine Neuzugänge (auch immer erwachsene Katzen) sind oft Futter-Rowdys. Die Futter-Rowdys werden in der Küche gefüttert, die sensible Katze führe ich ins Büro und schließe dort die Tür. Sie kann dort in Ruhe fressen und die muntere Bande nach dem Leeren der Näpfe durch die Wohnung laufen.



Ferner würde ich Einzel-Zeiten für die Katzen einführen. Ihr seid zu zweit und damit beschäftigt sich jeder mit einer Katze. Mit der Kätzin sollte sich derjenige von Euch beschäftigen, der einen guten Zugang zu ihr hat. Entweder wird der Kater mit Mensch in einen Raum separiert oder die Kätzn mit ihrem Menschen in einem Raum.

Den Kater würde ich dann nicht körperlich aufputschen (also keine Jagd- und Angelspiele), sondern Clickern, Stücke ins Fummelbrett geben, gemeinsam am Fummelkarton (karton mit zerknülltem Zeitungspapier, dort Stücke Trockenfutter rein) spielen etc.

Bei der Kätzin wäre zu schauen, was sie möchte. Ich würde mich auf den Fußboden setzen und eine Spur Leckerlies zu mir hinlegen und schauen was sie macht. Sie kennt diese neue Situation nicht (geschlossene Tür) und muss erst mal lernen, daß sie einen gewissen Freiraum hat. Vielleicht möchte sie nur Eure Stimme hören, vielleicht fressen, vielleicht gestreichelt werden, vielleicht auch einfach nur entspannen.


Bei Angriffen jeglicher Art schreite ich ein. bei Anfängern ist das schwieriger, weil sie nicht so schnell erkennen können, wie das Tier nach einer "Maßregelgung" (also einem "NEIN!") reagiert.

Manche Katzen lassen sich von ihrem Vorhaben abbringen, andere werden erst richtig wütend und gehen dann richtig drauf. Da braucht es ein gutes Fingerspitzengefühl, um die richtige Dosis zu finden.

Tatsache ist, daß der kater nicht die Katze jagen und bedrängen darf.


Nur mit Eingreifen, Ablenkungen, Beschäftigung werdet Ihr das Problem nicht lösen können. Bachblüten etc werden nötig sein.

Die Frage ist und bleibt, ob es im Sinne der Katzen ist.
Manchmal ist eine Trennung der Katzen für das ängstliche Tier eine neue Chance.
 
Viele Dank, Claudia. Tolles Post.:)
 
Hallo,

wir haben vor einem Monat einen Kater und eine Katze aus dem Tierheim adoptiert und sie haben sich auch schon generell ganz gut eingelebt. Die beiden sind 6 Jahre alt, kastriert und wurden damals als Kitten zusammen aus dem Tierheim vermittelt, sprich waren ihr ganzes bisheriges Leben zusammen in reiner Wohnungshaltung und leben bei uns ebenfalls in Wohnungshaltung. Sie wurden vor 3 Monaten wegen Umzug abgegeben.
Weißt du, was genau das bedeuten soll? Wegen Umzug, das macht eigentlich bei 2 reinen Wohnungskatzen nur Sinn, wenn die Leute in eine sehr kleine Whng gezogen sind... naja.
Das die beiden kein Herz und eine Seele sind, haben wir recht schnell gemerkt, aber mittlerweile wird es eigentlich immer schlimmer. Ab dem 2. Tag bei uns fing der Kater an, sie zu mobben. Mittlerweile ist das regelrecht der Alltag. Er lauert ihr auf, vor dem klo, neben einer Tür, vor ihrem Schlafplatz, überall eigentlich. Er springt auf sie drauf, beißt sie in den Nacken, krallt nach ihr usw.. Meistens sieht sie ihn rechtzeitig, faucht ihn an und rennt dann schnell weg, aber er sucht sich auch gerne Momente aus, in denen sie grad abgelenkt ist oder er sie in die Enge treiben kann. Außerdem haben wir das Gefühl, dass er neidisch ist. Sobald sie etwas Aufmerksamkeit von uns bekommt, was nicht besonders oft ist (weil sie meistens sehr ängstlich wegläuft), kommt er an und tritt auf ihre pfoten oder beisst sie.
Wir versuchen immer, ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken und mit ihm zu schmusen, damit er merkt, dass wir ihn nicht vernachlässigen, aber oft verscheut er sie, legt sich zu uns und beisst und krallt dann, wenn man ihn streicheln möchte. Er gönnt ihr noch nichtmal Ruheplätze, die er sowieso nicht mag. Wenn er nicht gerade schläft und sie sieht, wie sich irgendwo auf nem Schrank hinlegt, springt er von seinem Platz auf, geht auf sie los und legt sich danach wieder an seinen vorherigen platz hin. Wenn sie am Kratzbaum (wir haben 2) kratzt, mag er das auch nicht -> gleiches Spiel. Desweiteren verdrängt er sie gern von ihrem Napf, obwohl seiner noch mehr als zur Hälfte voll ist. Usw, die Liste könnte ich noch recht lange fortsetzen.
Fell fliegt, Blut noch nicht. Aber meistens kommt es nicht wirklich zum Kampf, weil sie abhaut. Es ist eher recht einseitig.

Die beiden sind unsere ersten Katzen, meine Freundin hatte früher mal eine, aber wir sind eigentlich Anfänger. Wir haben uns vorher sehr eingehend mit dem Thema Katzen auseinander gesetzt. Wir beschäftigen die beiden auch gut, spielen mit ihnen, clickern und schmusen, so dass wir nicht denken, dass er nicht ausgelastet ist. Ansonsten sind uns die beiden sehr ans Herz gewachsen, nur sein Verhalten ihr gegenüber macht uns zu schaffen. Er ist aber auch recht ambivalent uns gegenüber. Manchmal legt er sich morgens oder abends zu uns ins Bett, schnurrt, beisst aber dann auch plötzlich.

Naja, das sind wahrscheinlich keine bös gemeinten Bisse. Oder tut das echt weh? Ansonsten klingt das eher nach einem Liebesbiss bzw Spielbiss. Da müsst ihr halt abwägen. Wenn ihr keine Angst vor solchen Bissen habt, sie nicht dauernd vorkommen, es nicht unangenehm ist, und die Intensität der Bisse gleichbleibt... dann kann man das durchgehen lassen. Die meisten tun es wohl nicht.

Zum den eigentlichen Fragen:

Die Unterscheidung zwischen Spiel und Hackordnungsding ist schwierig, zumindest für den Agressor ist es oft eher beides.

Wir wissen halt nicht, was wir genau machen sollen. Dazwischen gehen oder nicht, sie getrennt füttern oder nicht, getrennt clickern.... usw.

Also obwohl ich ja eher zur "machen-lassen" Fraktion gehöre: Das hier geht schon zuweit. Vor allem, weil es ja immer schlimmer wird.

Ein paar Erklärungen seien noch ergänzt, moment-a hat ja das meiste schon gesagt, aber vielleicht hilft ja ein Plus an Information, Lösungen zu finden:

-Das Kratzen (auch am Kratzbaum) ist nicht nur Krallenwetzen, sondern auch ein Markiervorgang. Markieren ist ein Mittel der Revierregelung: Wenn in der Whng alles vom Kater markiert ist, ist es sein Revier, mal vereinfacht gesprochen.
-Wenn er sie auf dem Schrank liegen sieht, sieht er: Die liegt höher als ich. Das ist auch ein Dominanzding. Wer oben liegt, meldet Alpha-Ansprüche an.
-Es gibt wahrscheinlich auch noch Dominanzgesten von der Katze, die ihr gar nicht seht, die aber dem Kater trotzdem Anlass geben können, sich zu "wehren", zB ist es ja vielleicht öfter so, dass sie ihn beobachtet, anstarrt. Das ist Agression, so blöd das klingt. Katzen, deren Rangordnung geklärt ist, glotzen sich nicht mit weit offenen Augen an. Sie kucken eher weg und signalisieren damit: Mach was Du willst, wir haben nichts zu klären.


Mögliche Lösungsansätze:

Auf jeden Fall erstmal (und vielleicht für sehr lange Zeit) getrennt füttern!
Das ist überhaupt nichts schlimmes, Katzen fressen von Natur aus eh alleine, und ihr entschärft damit die eine große Stresssituation, die so Stubentiger nunmal täglich erleben. Wenn einer bei dem Kätzchen bleibt, vielleicht während der Mahlzeit ein bisschen ruhig mit ihr redet, kann das auch helfen.

@Dazwischen gehen: Also da gilt mMn: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ich meine, sie müssen die Machtverhältnisse ja trotz allem klären, aber es darf halt auch nicht zu weit gehen, und vor allem nicht dauernd.
Ein lautes Wort von Euch sollte genügen, um eine Auseinandersetzung zu beenden. Wenn das nicht langt, habt ihr eh noch ein Autoritätsproblemchen, weil letztenendes seid ihr die Alphas.

@Aufmerksamkeit: Das hat moment-a ja schon gesagt, aber ich sags auch nochmal, weil das halt echt wichtig ist: Nicht den Kater beschmusen, um ihn vom Katzenbashing abzulenken... das bewirkt den gegenteiligen Effekt. Beschmust dann eher sie!

All the best, und nicht zu schnell aufgeben!
 
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Katzen sind keine Hunde. Das muss man sich immer mal wieder bewusst machen. Sie sind keine Rudeltiere. Deshalb kann man die ganze Dominanzgeschichte nicht 1:1 übertragen.


Ein kleiner Tipp noch an den TE, lasst mal die Zähne der Katzen anschauen. Ständige Schmerzen, egal von welcher Position können schlechtes Verhalten auslösen.
 
Es gibt wahrscheinlich auch noch Dominanzgesten von der Katze, die ihr gar nicht seht,




Ich hoffe Ines und Fabian schreiben später noch etwas dazu, aber für mich ist ein Dominanzverhalten der Katze nicht ansatzweise vorhanden.



Ich meine, sie müssen die Machtverhältnisse ja trotz allem klären, aber es darf halt auch nicht zu weit gehen, und vor allem nicht dauernd.

Das ist schon lange zwischen dem Kater und der Katze geklärt.
 
  • #10
Katzen sind keine Hunde. Das muss man sich immer mal wieder bewusst machen. Sie sind keine Rudeltiere. Deshalb kann man die ganze Dominanzgeschichte nicht 1:1 übertragen.

Inwieweit Katzen Rudeltiere sind, ist ja immer ein bißchen strittig, aber unstrittig sollte doch sein, dass sie HIER im Rudel leben! Und natürlich gibts da auch Dominanz- und Rangordnungsgeschichten!

Ein kleiner Tipp noch an den TE, lasst mal die Zähne der Katzen anschauen. Ständige Schmerzen, egal von welcher Position können schlechtes Verhalten auslösen.

Ahh genau, das wollte ich auch noch schreiben! Gesundheitliche Probleme sind halt leider echt auch oft ein Grund für sowas!

moment-a hat gesagt.:
Das ist schon lange zwischen dem Kater und der Katze geklärt.

In dem Revier? Mit den Menschen? Nein!
 
  • #11
Du denkst viel zu "hündisch".

Erstens gibt es bei Katzen überhaupt keine feste Rangordnung, die ist abhängig von Ort und Zeit.
Zweitens reagieren Katzen sehr unterschiedlich auf menschliche Befehle - selbst wenn der Kater aufhört, die Katze anzugehen, wenn man dazwischengeht, wird er vermutlich spätestens dann weitermachen, wenn gerade niemand da ist, um ihn davon abzuhalten.
Drittens macht es manchen Tieren nun mal Spaß zu mobben. Das hat dann nichts mehr mit "Rangordnung klären" zu tun (mal ganz abgesehen davon, dass Katzen Grenzüberschreitungen unter normalen Umständen viel viel subtiler klären). Der Kater wird nie Ruhe geben, auch wenn die Katze irgendwann nur noch unter dem Sofa hockt. Das, was hier stattfindet, hat nichts mit Positionsfindung zu tun, das ist astreines Mobbing.

Ich würde in der Situation, mit zwei so unterschiedlichen Tieren auch über eine Abgabe nachdenken. Es hört sich so an, als hätte sich die Situation zwischen den beiden schon so festgesetzt (dass er am zweiten Tag im neuen Zuhause schon wieder mit stalken anfängt sehe ich auch als ein deutliches Zeichen dafür, dass das eben schon sehr eingeschliffen ist), dass es schwer wird, es so hinzubiegen, dass die Katzen in der Konstellation glücklich werden.
 
  • #12
Ich denke, so strittig ist das nicht. Sie jagen nicht in der Gruppe, sie verteilen keine "Ämter" im Rudel, sie sind sehr autonome Tiere, die ohne eine Gruppe für sich selber sorgen können. Auch ohne Rudelführer.

Das sie auch noch eine soziale Komponente haben, wenn für die Ressourcen gesorgt ist, macht sie sehr liebenswert. Aber die sozialen Struktur, wie beim Hund ist in ihnen nicht in dem Maß angelegt.
Nur weil sie zusammen in einer Wohnung leben, macht sie nicht zu einem Rudel.
Steckt man zum Beispiel zwei Hamster in einen Käfig, werden sie deshalb nicht anfangen Rudelverhalten zu erlernen. Weil es in ihnen nicht angelegt ist.

Auch den Mensch werden Katzen nie als ihr Alphatier sehen, noch haben sie ein Bedürfnis danach, dominiert zu werden, um sich in der klaren Struktur wohl und aufgehoben zu fühlen.

Ich will deshalb nicht für Einzelhaltung plädieren, denn bei gutem Zusammenpassen haben gerade Wohnungskatzen viel voneinander.

Aber Probleme lassen sich nun mal nicht auf "Hündisch" lösen.
 
  • #13
we'll have to agree to disagree then.

meine Lebensgefährtin, unsere beiden Tierärzte und ich sind durchaus der Meinung, dass sich auch bei Katzen eine ganze Menge um Hackordnung dreht.
 
  • #14
Du denkst viel zu "hündisch".

Erstens gibt es bei Katzen überhaupt keine feste Rangordnung, die ist abhängig von Ort und Zeit.
Zweitens reagieren Katzen sehr unterschiedlich auf menschliche Befehle - selbst wenn der Kater aufhört, die Katze anzugehen, wenn man dazwischengeht, wird er vermutlich spätestens dann weitermachen, wenn gerade niemand da ist, um ihn davon abzuhalten.
Drittens macht es manchen Tieren nun mal Spaß zu mobben. Das hat dann nichts mehr mit "Rangordnung klären" zu tun (mal ganz abgesehen davon, dass Katzen Grenzüberschreitungen unter normalen Umständen viel viel subtiler klären). Der Kater wird nie Ruhe geben, auch wenn die Katze irgendwann nur noch unter dem Sofa hockt. Das, was hier stattfindet, hat nichts mit Positionsfindung zu tun, das ist astreines Mobbing.

Ich würde in der Situation, mit zwei so unterschiedlichen Tieren auch über eine Abgabe nachdenken
Ich denke, so strittig ist das nicht. Sie jagen nicht in der Gruppe, sie verteilen keine "Ämter" im Rudel, sie sind sehr autonome Tiere, die ohne eine Gruppe für sich selber sorgen können. Auch ohne Rudelführer.

Das sie auch noch eine soziale Komponente haben, wenn für die Ressourcen gesorgt ist, macht sie sehr liebenswert. Aber die sozialen Struktur, wie beim Hund ist in ihnen nicht in dem Maß angelegt.
Nur weil sie zusammen in einer Wohnung leben, macht sie nicht zu einem Rudel.
Steckt man zum Beispiel zwei Hamster in einen Käfig, werden sie deshalb nicht anfangen Rudelverhalten zu erlernen. Weil es in ihnen nicht angelegt ist.

Auch den Mensch werden Katzen nie als ihr Alphatier sehen, noch haben sie ein Bedürfnis danach, dominiert zu werden, um sich in der klaren Struktur wohl und aufgehoben zu fühlen.
[...]
Aber Probleme lassen sich nun mal nicht auf "Hündisch" lösen.

Sehe ich genauso!
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #15
we'll have to agree to disagree then.

meine Lebensgefährtin, unsere beiden Tierärzte und ich sind durchaus der Meinung, dass sich auch bei Katzen eine ganze Menge um Hackordnung dreht.

Naja, nur weil scheinbar "viele" Menschen einer Meinung sind, ist diese Meinung deshalb aber noch lange nicht korrekt.

Wobei ich sagen muss, dass Tierärzte meiner Erfahrung nach keine Ahnung von arteigenem Verhalten der Katze haben. Dazu müssten sie in spezieller Ethologie des jeweiligen Tieres ausgebildet sein, welche im gängigen Vetstudium nicht vorkommt - wie sollte das auch gehen bei den vielen Tierarten, die sie behandeln können sollen?!
 
  • #16
Wobei ich sagen muss, dass Tierärzte meiner Erfahrung nach keine Ahnung von arteigenem Verhalten der Katze haben. Dazu müssten sie in spezieller Ethologie des jeweiligen Tieres ausgebildet sein, welche im gängigen Vetstudium nicht vorkommt - wie sollte das auch gehen bei den vielen Tierarten, die sie behandeln können sollen?!

Ja, mir war ja auch klar, das dass jetzt kommt :)

Nun, die sind beide nicht nur TA, sondern auch liebevolle, interessierte Katzenhalter. So wie wir. So wie du. Und sie haben mehr Tiere gesehen und mehr Berichte gehört als ich zumindest... ihr Erfahrungsschatz ist sehr groß, wie auch bei vielen Usern sicherlich, aber halt mit einem ganz anderen Background. Ich meine, das sind am Ende wissenschaftlich denkende Männer, und nicht irgendwelche Forumslaberer.

Das, was unsere Tierärzte über Katzenverhalten erzählen, deckt sich halt mit unseren Beobachtungen und war bisher immer sehr lehrreich.

nur weil scheinbar "viele" Menschen einer Meinung sind, ist diese Meinung deshalb aber noch lange nicht korrekt.

das denke ich mir hier halt auch oft ;)


Ich erhebe hier allerdings keinen Anspruch auf Korrektheit, ich äußere lediglich meine Meinung.
 
  • #17
Hallo Fabian und Ines,

wie sieht es bei Euch aus? :)
 
  • #18
Und auch hier.....

Neuuser haben eine Frage gestellt, andere User versuchen zu helfen.....und danach gab es nie wieder eine Antwort :rolleyes:
 
  • #19
Ja, schade... Ich war schon auch gespannt, wie sich das entwickelt hat. :rolleyes:
 
  • #20
Du hast super differenziert und fachkundig geantwortet, Claudia. Wenn die TE´s nicht (mehr) davon profitieren, so doch in jedem Fall das Forum selbst.
Danke von hier aus einfach mal. :)
 

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