Unser neuer Kater rastet aus

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Sommerwind!

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6. Mai 2013
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Hallo liebe Katzenliebhaber(innen),
Meine Frau ist neu hier im Forum und hat sich angemeldet, weil wir einen neuen Kater bekommen haben. Und obwohl wir seit mehr als 15 Jahren Katzen haben, kann zuviel Wissen ja nicht schaden. Sie hat sich zum Thema Katzen zusammenführen im Blog von Bali schlau gemacht und ist darüber auf dieses Forum gestoßen. Leider haben wir nicht damit gerechnet, dass wir so schnell Hilfe brauchen. Ich schreibe heute an ihrer Stelle, da ich aktuell der Leidtragende bin. Aber alles der Reihe nach.

Wir haben uns am Mo. - nach langer Suche - einen Kater als Zweitkatze für unseren Herkules aus dem Tierheim geholt. Herkules ist 13 Jahre alt und seit 8 Wochen der letzte aus einem Rudel von Vieren. Die anderen Artgenossen sind im laufe der letzten 3 Jahre nacheinander alters- oder krankheitsbedingt in den "Katzenhimmel" gegangen. Zuletzt der Bruder von Herkules. Eigentlich wollten wir keine weiteren Katzen mehr, ...........

Aaaber, nach einiger Zeit hat er uns überzeugt, das er nicht alleine sein möchte, deswegen zieht nun Mikesch bei uns ein. Mikesch ist auch schon 12 und war seit September 2012 im Tierheim. Erst hieß es, er sei ein Fundtier, als ich am Tag der Abholung noch mal angerufen habe, war es eine Abgabe. Der Grund: Er hatte in der vorherigen Familie das Mädchen gebissen, weil sie ihm auf den Schwanz getreten hat.
Wir haben ihn zunächst in meinem Arbeitszimmer separiert, doch nachdem er relativ schnell seine geduckte Haltung aufgegeben hat, konnte er am gleichen Abend noch das ganze Haus erkunden. Herkules ist Freigänger und war zu diesem Zeitpunkt on Tour, also alles ganz easy.
Da die meisten unserer Türen aus Glas sind und die beiden Kater sich frühzeitig sehen konnten, haben wir bereits am Di. Abend die Türen geöffnet. Mann soll es nicht glauben, aber nach einem kurzem Gefauche können wir beide mittlerweile im Haus zusammen lassen. Der Neue ist total relaxt, so wir wie ihn im Tierheim kennengelernt haben. Er ist total auf uns fixiert, will schmusen, läuft hinter uns her, oder räkelt sich auf meinem Schreibtisch, wenn ich arbeite. Fast zu schön.

Gestern Morgen dann die Kehrtwende. Mikesch liegt auf dem Sessel und schlummert, ich stehe auf, um das dahinter liegende Fenster zu schließen, da schießt er aus dem Sessel, krallt sich in meine Wade und verbeisst sich. Ich rede hier jetzt nicht von Spieltrieb, sondern massiver Verletzung. Der ganze Kater ist auf Angriff gebürstet. Ich werde laut und verlasse den Raum, er in Kampfhaltung hinterher. Den Weg zurück ins Zimmer schaffe ich nur mit Hilfe eines Besens mit dem ich in auf Abstand halte. Mikesch zieht sich in eine ruhige Ecke im Haus zurück, knurrend und fauchend versteht sich.
Im Raum bemerke ich, dass sich unter dem Sessel wo er lag ein Häufchen und eine kleine Lache befindet. Mittlerweile glaube ich, dass alles eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Der Kleine hat - im wahrsten Sinne des Wortes - Sch... gebaut und dann steht da der große Mensch und hebt den Arm. Ich vermute, dass er irgendwann mal richtig Prügel dafür bekommen hat und das sitzt tief. Rückblickend war da wahrscheilich auch meine Aktion mit dem Besen eher suboptimal.

Der Rest des Tages verlief mit Knurren und Fauchen. Irgendwann kam Herkules dazu, dass war der Moment, wo so etwas wie Normalität zurück kehrte. Als ich wieder mit ihm alleine war, ging es wieder los. Nachdem meine Frau nach Hause kam war die Welt dann wieder in Ordnung. Alle zusammen in der Küche, der Kater ist schmusig und lässt sich streicheln. Heute Morgen auch alles bestens

Nun meine Fragen:
Teilt Ihr meine Meinung, was das Trauma angeht, oder gibt es bei Katzen auch Psychopathen mit 2 Gesichtern?
Gibt es Katzen die nachtragend sind und zu Wiederholungstätern werden?
Wie bekommt man solche Dinge in den Griff, bzw. wie reagiert man richtig?
Ist davon auszugehen, dass sein bisher gutes Verhalten gegenüber unserem anderen Kater nochmal kippt? Bei der Agressivität die ich kennengelernt habe, wird mir da schon etwas mulmig.

Vielleicht noch ein paar Randinfos:
Der Kater ist im Tierheim vom Artzt gecheckt und für gesund befunden worden
Er hat allerdings am Unterbauch eine Stelle mit dünnem Fell, etwas gerötet, an der er ständig putzt. Stress?
Nach der Aktion von gestern Morgen habe ich nochmal im Tierheim angerufen und erfahren, dass das Mädchen zur Behandlung im Krankenhaus war und der Kater sie, als sie zurück kam, direkt wieder angefallen hat. Er wurde vom Tierheim dann nochmal an eine ältere Dame vermittelt, die aber überfordert war und bei der er auch diese Auffälligkeiten gezeigt hat. Diese Informationspolitik nennt man glaube ich Salamitaktik.
Der Kater soll bei uns als Freigänger gehalten werden, damit müssen wir aber noch ein wenig warten, bis er weiß, dass er jetzt hier wohnt.
Ist nun doch ganz schön lang geworden für ein Begrüßungsschreiben. Ich würde mich aber über gut gemeinte Ratschläge freuen.

Viele Grüße

Matthias
 
A

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Hallo Matthias,

herzlich willkommen im Forum :)

Für mich liest sich das nach einem schweren Trauma, das irgendwann durch Menschen verursacht wurde.
Es wurde weder erkannt, noch wurde dem Kater irgendwie geholfen, sodaß er sich jetzt wehrt und lieber selbst angreift als angegriffen zu werden.


Ich lege Dir ans Herz, die Userin Ina zu kontaktieren

http://www.katzen-forum.net/mitglieder/32828-ina1964.html


Ina arbeitet mit Bachblüten und kann in einem Gespräch mit Dir versuchen das Problem und die Ursache einzugrenzen und an einer Lösung zu arbeiten.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen und denke, daß sich einiges zum Positiven wenden kann :)
 
Hallo Moment-a,

vielen Dank für deine prompte Antwort. Ich habe Ina sofort eine PN geschrieben.

Liebe Grüße
Sabine
 
Hallo Sommerwind!
Ich habe eine ganz ähnliche Geschichte wie ihr erlebt!
Spontan würde ich dir raten,zusätzlich noch einmal zu einem Tierarzt deines Vertrauens zu gehen,um wirklich ganz sicher zu sein,dass das Katerle gesund ist!!

Ich wünsche euch alles Gute und einen schnellen Lösungsweg für Tier und Mensch!!
 
Hallo Clamsy,

ja wir haben vor, ihn zeitnah unserer Tierärztin vorzustellen. Da dies für den armen Kerl aber wieder mit Stress verbunden ist, wollen wir ihn erst mal zur Ruhe kommen lassen. Schließlich ist er erst vor 2 1/2 Tagen hier eingezogen. Er hat totale Panik vor der Transportbox, dass könnte jetzt nach hinten los gehen. Er wurde bereits 2 x in einer solchen Box ins Tierheim gebracht.

VG
Sabine
 
Da hast du Recht,das wäre momentan kontraproduktiv!

Mein TA ist damals zu uns gekommen...die Idee war blöd,weil die Muas nicht unter dem Bett hervorkam!:rolleyes:

Wir haben es dann später mit dieser Transporttasche versucht!

Ganz viel Glück!!
Und versucht ruhig und gelassen zu bleiben,auch wenn das sehr schwer fällt!
 
Armer Mikesch! Für mich liest sich seine Geschichte, als wäre er ein "Wanderpokal", der herum gereicht wird und sein Vertrauen in die Menschen inzwischen ziemlich verloren hat.

Gebt dem Kater Zeit. Ich denke, es war eine unglückliche Verkettung verschiedener Probleme und Mikesch war - genauso wie Du auch - sehr gestresst. Und er hat mit Sicherheit Deinen Stress und Deine Verunsicherung gespürt - was ihn nicht beruhigt hat.
Es ist jedenfalls ein gutes Zeichen, dass er sich gut mit Herkules versteht. Der kann ihm vielleicht klar machen, dass Du niemand bist, der Katzen auf den Grill wirft und Mikesch nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder im Tierheim landet.
 
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Ich würde dir zum Einsatz einer Katzenpsychologin raten. Ich vermute mal, dass der Einsatz von Bachblüten unterstützend sehr hilfreich sein kann aber nicht ausreichen wird. Ihr müsst den Auslöser finden und dann lernen damit umzugehen. Das kann aber am besten jemand beurteilen, der sich mit Katzenverhalten auskennt und die Lage als Außenstehender objektiv einschätzen kann. Möglichst sollten das auch keine Ferndiagnosen sein. Sowas muss sich derjenige bei euch Zuhause ansehen können.
Allerdings wäre erst der Besuch beim Tierarzt dran.
 
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