Problemtiere?

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Highlight88

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Hallo!

Mir kam einfach gerade so der Gedanke, dass es unheimlich viele "Problemtiere" zu geben scheint. Wenn man "Problemkatze" in der Suche eingibt kommen unendlich viele Themen dazu.

Wir haben und hatten immer Tiere aus dem Tierschutz oder dem Bauernhof, immer mit unklarem Hersprung und Vorgeschichte, zum Teil schwer misshandelt etc.

Kein einziges unserer Tiere war je ein "Problemtier". Jedes hat seine eigene Persoenlichkeit und sicherlich Staerken und Schwaechen aber ich mache mir eigentlich viel weniger Gedanken um viele Dinge.
Als meine Babykatzen eingezogen sind habe ich nicht besonders auf- und weggeraeumt - trotzdem geht nichts kaputt. Sie haben noch nichts zerstoert, kein Kratzen an Moebeln oder Tapeten, keine "Unfaelle" etc.
Unser Hund wurde misshandelt und ausgesetzt - trotzdem kann man ihn alleine lassen und obwohl er anfangs Angst vor Fremden hatte, laesst er sich mittlerweile von jedem anfassen.

Und in keinem Fall habe ich irgendetwas "spezielles" gemacht oder besonders trainiert. Es kann doch nicht sein, dass wir immer extrem Glueck haben an ein liebes Tier zu geraten ;)
Manchmal habe ich das Gefuehl, Leute geniessen es ein Problemtier zu haben, weil es etwas besonderes ist und es klingt natuerlich auch toll, wenn das eigene Tier "nur von einem selbst" gehaendelt werden kann :rolleyes:

Habt ihr solche Erfahrungen auch gemacht? Kennt ihr so Leute, die auch ganz spezielle Problemfaelle zu Hause haben und das irgendwo "gut" finden?
Und habt ihr schon mal die Erfahrung gemacht, dass angebliche Problemtiere sich bei einem selbst als ein komplett normales, vernuenftiges, problemloses Tier herausgestellt hat?
 
A

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Hallo

Ich hatte auch noch nie Problemtiere bzw Problemkatzen, da ich sonst noch kein anderes Haustier hatte. Es kommt auch immer auf den Menschen an.
Wenn meine Katze was runterhaut, sehe ich sie nicht als Problemtier, sondern mich, da ich vergessen hatte etwas wegzuräumen.
Wenn meine Katze wo hinpinkelt, dann hab ich entweder vergessen das Katzenklo zu machen oder der Platz oder das Streu passt einfach nicht.
Wenn meine Katze schreit, dann ist sie entweder einsam oder gelangweilt, da ich nicht mit ihr gespielt habe.
In vielen Fällen gibt es kein Problemtier sonder ein Problemmensch, der einfach nicht auf die Bedürfniss des Tieres eingehen kann oder will.
In meinen Bekanntenkreis hat auch keiner ein Problemtier oder sie erzählen es einfach nicht.
 
Ich habe hier ein "Problemtier", finde das aber nicht gut, ich würde mir wünschen, dass Orlando keine Probleme mehr hat.
Hat er auch bald nicht mehr :), und das macht mich auch irgendwie stolz, dass ich ihm da helfen kann, weiß nicht, was daran schlimm sein soll, denn es entsteht dann auch eine besondere Bindung.

Deinen Post verstehe ich aber eher so, dass viele "Problemkatzen" genannt werden, nur weil etwas nicht so wie gewünscht läuft...
...wahrscheinlich gibt es das, kann man ja hier im Forum leider zuhauf nachlesen...... Kommt eben darauf an, wie man "Problemkatze" definiert.

ZB Leo war anfangs recht menschenscheu. Auch ziemlich schreckhaft etc. Das habe ich aber nie als "Problem" angesehen, manche Katzen sind eben so. Wenn Besuch kam, dann reagierte er aber panisch und diese Panik fand ich schon schlimm, also war ein echtes Problem für ihn, das hat sich aber mit der Zeit und etwas unterstützung (Training) gut gelegt. Aber auch da würde ich nie sagen, er sei ein "Problemkater" gewesen.

Oder Chico - als er hier einzog war er ziemlich verhaltensgestört, das kam von der schlechten Haltung vorher - aber hat sich recht schnell gebessert, als er gewahr wurde, dass sich die Umstände für ihn geändert haben. Also auch kein "Problemkater" nach meiner Definition.

Orlando hingegen ist schlecht sozialisiert. Nicht jede schlecht sozialisierte Katze ist gleich ein "Problemtier". Bei Orlando merkt man aber, dass sich das auf sein Wesen ausgewirkt hat. Er hat die schlechte Haltung vorher viel schlechter weggesteckt und lernt viel langsamer als die anderen Katzen. Er macht tolle Fortschritte, aber eben sehr langsam, hat eine deutlich niedrigere Frusttoleranz und es hat viel Zeit gekostet, bis sein Selbstbewusstsein so ok war, dass er sich selbst nicht mehr ganz so arg gestresst hat.

Für schlecht sozialisierte und/oder traumatisierte Katzen kann das weitere Leben echt zum "Problem" werden, weil sie von alleine da nicht oder nur schwer "umswitchen" können, "nur" weil die Bedingungen sich geändert haben.
Das wären nach meiner Definition dann "Problemkatzen, also ich meine schon, die gibt es einfach.
...Und in keinem Fall habe ich irgendetwas "spezielles" gemacht oder besonders trainiert. Es kann doch nicht sein, dass wir immer extrem Glueck haben an ein liebes Tier zu geraten ;)
Doch, das kann sein, aber "extrem Glück" ist das nicht, sondern die Regel - Katzen sind sehr robuste, anpassungsfähige Tiere, sie stecken "Probleme" oder schlechte Erfahrungen ganz anders weg als Menschen, alleine schon da durch, dass sie es nicht persönlich nehmen...
...Aber es gibt eben auch Katzen, die "treten in ihrer Entwicklung auf der Stelle", sind zB so ängstlich oder aggressiv oder verhaltensgestört, dass es für sie selbst richtig stressig ist. Und wenn man ihnen helfen kann, ist das auch einfach ein tolles Gefühl, ja. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Erfahrungen kann ich teilen. Ich kenne besonders beim Reiten einige Leute, die sich gerne damit brüsten, ein ganz besonders schwieriges Pferd zu haben (und natürlich möglichst der Einzige zu sein, der es reiten kann :rolleyes:).

Unser jetziger Hund ist vom Tierschutz. Die Vorbesitzer haben Lucy abgegeben, weil es mehrere Beißvorfälle in der Familie und mit anderen Hunden gegeben hatte. Die Leute haben sie ganz klar als Problemhund ausgehängt. Als wir ankamen, um Lucy kennenzulernen, war da lediglich ein völlig überfütterter, unerzogener, schlecht sozialisierter Rottweiler-Schäfermix, der wahrscheinlich als Welpe zu früh von der Mutter getrennt worden war und seine ganzen 4 Lebensjahre an der kurzen Leine im Stadtpark hinter sich gebracht hatte. Spielen mit anderen Hunden war tunlichst vermieden worden; man könne ja einander wehtun...
Ohne, dass wir auch nur einen Cent in Hundeschule oder spezielles Training investiert haben, ist Lucy innerhalb von ein paar Monaten dann ein völlig ausgeglichener Familienhund mit normalem Sozialverhalten geworden. Nicht, weil wir besonders tolle Hundemenschen sind, sondern einfach, weil wir völlig "normal" und unvoreingenommen mit dem Hund umgegangen sind. Und bestimmt auch, weil Lucy natürlich aus ihrem alten Umfeld raus und somit die ganzen Belastungsfaktoren abgestellt waren. Die Leute haben nicht sonderlich traurig gewirkt, als sie Lucy zu uns gebracht haben.

Meine Katze war hingegen kein Problemfall - im Gegenteil, sie ist die wohl anspruchsloseste und genügsamste Katze, die ich kenne...mit ihr klarzukommen, ist keine Kunst.

Ich glaube, Problemtiere sind deshalb "in", weil die Affinität zu Exotischem immer größer wird. Der "Prestige-Tierhalter" muss immer mehr Aufwand betreiben, um sein Ego noch mit Haustieren aufzupolieren. Die Siamkatze ist nicht mehr exotisch genug. Mehr positive Reaktionen erhält man, wenn sie noch irgendeine Macke hat oder aus einer katastrophalen Situation gerettet wurde.
Und natürlich sind viele "Problem"tiere menschengemacht, weil es immer verbreiteter wird, sich völlig unüberlegt und uninformiert irgendein Haustier anzuschaffen.
 
Ja genau sowas meine ich. Unser Hund wurde zunaechst an jemand anderen vermittelt der den Hund nach 3!!Tagen zurueck brachte weil er angeblich aggressiv und dominant sei... In Wahrheit war er einfach nur panisch ohne Ende, hatte Angst vor allem und hat "in Not" dann eben sich nicht anders zu helfen gewusst als zu schnappen. Bei uns hat er dieses Problem einfach nie gehabt, weil wir ihn nicht in eine solche Situation bringen ;)

Klar hat ein Tier mit schlechter Vergangenheit so seine "Macken" aber das heisst ja noch lange nicht, dass ich die "pflegen" muss. Bekannte haben einen jungen Hund. Der ist total wild und kommt nie zur Ruhe - deswegen spielen sie ganz viel mit ihm :rolleyes: Das der dadurch nie zur Ruhe kommt, faellt ihnen aber nicht auf. Als er bei uns mal auf "Urlaub" war, habe ich ihn einfach ignoriert wenn er durch die Gegend gerannt ist. Nach 10 minuten war Ruhe - es kann sooo simpel sein!!!

@Catma: Ja ich meine keine Probleme wie angst, Panick etc sondern mehr dieses Fehlersuchen beim Tier. Wenn irgendwas nicht laeuft ist das Tier schuld und darf auch gerne moeglichst schnell weg :eek: Genau wie Lunalein das schrieb - da ist man irgendwo selber schuld wenn etwas nicht klappt!

@Oresteia: Jaaa beim Reiten ist das ganze noch mal extra furchtbar, es ist eben am tollsten wenn man den schwarzen Hengst hat den keiner zaehmen kann :rolleyes:
 

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